@Optimist Hallo lieber Optimist!
Gerne möchte ich dir helfen, das Puzzle mit zu lösen:
Optimist schrieb:Bei Vers 1 kann es doch offensichtlich nicht um einen Dämonenfürsten gehen, sondern um einen irdischen Herrscher, oder?
Daniel 10:1 ( Elberfelder 1905 )
"Im dritten Jahre Kores', des Königs von Persien, wurde dem Daniel, welcher Beltsazar genannt wird, eine Sache geoffenbart, und die Sache ist Wahrheit und betrifft eine große Mühsal;"
Ja, richtig, Kores auch Cyrus genannt. war der persische König, der die Weltmacht Babylon im Jahr 539 v. u. Z. stürzte und das 3. Jahr des Kores/Cyrus war dann das Jahr 536 v. u. Z.
Der Vers 1 ist eine Zeitangabe, die Daniel machte, wann sich das nachfolgend Beschriebene abspielte.
Optimist schrieb:Bei 13 ist dann wieder von dem Herrscher von Persien die Rede, also auch wieder kein Dämon.
Doch, es muss ein mächtiger Dämon sein, weil nur ein GEISTGESCHÖPF ein anderes GEISTGESCHÖPF 21 Tage aufhalten kann.
Da derjenige, der das dem Daniel beschrieb, ganz offensichtlich ein himmlisches Geistgeschöpf sein muss, nach der Beschreibung aus Daniel 10: 5 - 7, war der beschriebene Fürst von Persien auch ein Geistgeschöpf.
Anmerkung: SATAN hat offensichtlich sein irdisches Herrschaftsgebiet unter seinen Dämonenfürsten aufgeteilt! So gibt es Dämonenfürsten, die die Geschicke ganzer Nationen beeinflussen.
Optimist schrieb:Und auch bei 20 geht es um den Herrscher von Persien. Da will er nun offensichtlich noch mal mit diesem streiten, obwohl er ihn doch in 13 schon besiegt hatte?
Der beschriebene himmlische Bote wurde ursprünglich 21 Tage von dem Dämonenfürst von Persien aufgehalten, bis ihm MICHAEL zu Hilfe kam.
Während sich nun MICHAEL dem Dämon von Persien entgegenstellte, konnte der besagte Bote zu Daniel gehen und ihm die Botschaft Gottes ausrichten!
Optimist schrieb:Da will er nun offensichtlich noch mal mit diesem streiten, obwohl er ihn doch in 13 schon besiegt hatte?
Besiegen heißt nicht vernichten, weil noch war ja --das Herrschaftsgebiet Erde-- grundsätztlich dem Satan und seinen Dämonen überlassen.
Er hat ihn in dem Sinne besiegt, weil er mit Hilfe Michaels davoneilen konnte, denn er wurde ja zuvor von dem Dämonenfürsten 21 Tage aufgehalten, weil die böse Gegenseite nicht wollte, dass Daniel die Botschaft erhält.
Optimist schrieb:noch mal mit diesem streiten
Ja, weil gemäß der Prophezeiung Gottes lenkt der wahre Gott offensichtlich mit Hilfe der Engel gewisse irdische Entwicklungen, das heißt, er lässt Satan und seinen Dämonen nicht völlig freie Hand, denn schließlich hat Gott ein festgesetztes Vorhaben, dass er schrittweise zur Erfüllung führt!
Die Dämonen versuchen natürlich immer wieder, Gottes Vorhaben zu durchkreuzen, Gelingen tut es ihnen aber nicht!
Doch Gott bewegt auf Erden auch "gewisse Schachfiguren" ( Nationen und deren Herrscher etc.) um seine Prophezeiungen, die er in der Bibel aufzeichnen ließ, gemäß seinem Vorhaben zur Erfüllung zu bringen.
Optimist schrieb:Und was ich am Interessantesten finde:
"13 Aber der Fürst des Königreichs Persien stand mir ...entgegen; und siehe, Michael, ... kam, um mir zu helfen, und ich trug daselbst den Sieg davon bei den Königen von Persien."
Die Worte sind je nach Übersetzung etwas anders gewählt!
Beispiele:
Daniel 10:13 ( Schlachter 1951 )
"Aber der Fürst des Königreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage lang widerstanden und siehe, Michael, einer der vornehmsten Fürsten, ist mir zu Hilfe gekommen, so daß ich daselbst vor den Königen von Persien den Vorsprung gewann."
Daniel 10.13 ( Neue Evangelistische )
"Aber der Engelfürst von Persien hat sich mir 21 Tage lang entgegengestellt. Da kam Michael, einer der höchsten Engelfürsten, mir zu Hilfe, sodass ich beim Kampf um Persien entbehrlich wurde."
Anmerkung: Also ein "Engelfürst" war es gewiss nicht, so wie das die "Neue Evangelistische" hier übersetzt, es sei denn sie verstehen darunter einfach nur ein mächtiges Geistgeschöpf!"
Doch der letzte Satzteil von Vers 13 nach der NE Übersetzung macht folgende Aussage deutlich:
MICHAEL kam ihm unterstützend zu Hilfe, ..."sodass ich beim Kampf um Persien entbehrlich wurde."
Optimist schrieb:Es heißt NICHT, "wir trugen den Sieg davon", sondern "ICH trug den Sieg...". und zudem bei den Königen von Persien (Mehrzahl).
Ja klar, ER trug den Sieg davon, oder anders ausgedrückt, er wurde entbehrlich im Kampf um Persien, DESHALB konnte er ja Zeit reservieren um zu Daniel zu kommen, um ihm die Botschaft Gottes zu überbringen.
Optimist schrieb:Das bestätigt eigentlich meine Theorie (bzw. die von Nicolaus), dass der Unbekannte mit dem goldenen Gürtel (vermutlich Jesus) tatsächlich die Hilfe von Michael gar nicht nötig hatte, aber Michael hatte sich eben doch einfach mal von sich aus angeboten zu helfen.
Nein, er kämpfte 21 Tage und wurde ALLEIN mit der Situation nicht fertig, bzw. war nicht entbehrlich im Kampf um Persien. So kam MICHAEL zu Hilfe und er wurde entbehrlich.
So kam er und richtete die Botschaft nach 21 Tagen aus.
Optimist schrieb:(vermutlich Jesus)
Ganz sicher nicht! Das passt überhaupt nicht! Man sollte sich durch ähnliche Visionen nicht täuschen lassen. Es ist fatal, dass einige Bibeln bei Daniel 10: 5,6 als Parallelstelle Offenbarung 1:13 -15 angeben, denn nur so kamen einige überhaupt auf die Idee, die Visionen in Daniel 10 und Offenbarung 1 zeigen ein und dieselbe Person.
Durch den inspirierten Text der Bibel ist jedoch solch eine Parallele überhaupt nicht erkennbar, weil es um zwei ganz verschiedene Situationen zu ganz unterschiedlichen Zeiten geht.
Optimist schrieb:und zudem bei den Königen von Persien (Mehrzahl).
Ja, das liegt daran, dass die Weltmacht Medo - Persien mindestens zwei amtierende Könige gleichzeitig auf dem Thron hatte Kores/ Cyrus und Darius.
Optimist schrieb:Und DAS (dass Michael sich anbot - oder mehr oder weniger vielleicht sogar aufdrängte, denn der mit dem goldenen Gürtel wäre sicher auch ohne ihn klar gekommen) hat sicher auch eine tiefere prophetische Bedeutung, nur wissen wir im Moment nicht WAS genau das aussagen soll oder zu bedeuten hat, denke ich zumindest. :)
Ja, es hat eine tiefere prophetische Bedeutung, denn die Worte zeigen u. a., dass mächtige Geistwesen mit den Dämonen kämpfen müssen, damit sich Gottes Prophezeiungen, die Nationen betreffend, erfüllen können.
Die Dämonen können ja auch in der Bibel lesen oder kennen die göttlichen Prophezeiungen über die vorausgesagten Entwicklungen, die Gott auf Erden wünscht.
Das würden die Dämonen natürlich am liebsten verhindern, doch letzenendes gelingt es ihnen nicht!
Andererseits:
Der wahre Gott muss vieles zulassen, weil die aufgeworfenen Streitfragen über Gott und Menschen im gesamten Geschehen auf Erden involviert sind und somit sind selbst GOTT zur Zeit gewisse "Grenzen" gesetzt, in dem Sinne dass er gewisse Machttaten Satans zulassen muss, bis die Streitfragen um die rechtmässige Souveränität Gottes und die Lauterkeit des Menschen entgültig geklärt sind.
Gruß, Tommy