@snafu... sprach der Zeitgeistfilm und lehrte uns das Christentum basierend auf oberflächlichen Fakten abzulehnen.
Wenn man weiter recherchiert, stellt man zwar fest, dass die Absicht ein ehrenwertes, wahrhaftiges Ziel verfolgt, allerdings darf man sie nicht mit solchen Belegen untermauern und verteidigen, denn das wäre teilweise Geschichtsklitterei. Doch dies nur am Rande.
Was Horus anbelangt, so muss ich darauf hinweisen, dass er wiederbelebt wurde und dann kurz vor seinem 2. Ableben mit Isis ein Kind gezeugt hat. Es bestehen allerdings mancherorts Gerüchte, dass es eine weitere Erzählung gibt, in der Isis das Kind ohne das Zutun ihres Gatten bekommt - und hier müssen wir ansetzen und nachschauen, ob es diese Geschichte gibt - oder nicht.
Alle anderen deiner Erwähnungen behandeln leider nicht die jungfräuliche Geburt und helfen uns daher hier leider nicht weiter.
@SidheDer Kritik an der Kirche vermag ich nur beizupflichten, wobei ich diese Ausführung loben muss, da sie den Opponenten lediglich eine verbleibende Tür öffnet, um zu respondieren, hinter der sie unweigerlich in ein Fallnetz geraten würden, weil sie in diesem Falle die Erklärung mit der paradoxen Deklarierung des Gegenstandes als unerklärbar verteidigen müssten.
Um aber auf das eigentliche Thema hier zu sprechen zu kommen:
Wir haben zwei mögliche Erklärungen für die Schilderung der jungfräulichen Geburt in der Bibel:
1. Sie war als eine Metapher gedacht (diese Interpretation unterstützt du, Sidhe)
2. Sie basierte auf älteren Mythen und diente der Glorifizierung der Ikone des Christentums (diese Deutung bevorzuge ich)
Bevor weitere Untersuchungen folgen können, müssen wir hier auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Dies wird dadurch erschwert, dass es für beide Seiten Argumente zur Genüge gibt und so möchte ich einige hier präsentieren:
1.
a) Die Bibel weist eine große Dichte von Metaphern auf und berichtet an vielen Stellen nicht von wahren Begebenheiten, sondern von symbolischen Beschaffenheiten.
b) Die hier erörterte Passagen lässt zahlreiche vernünftige Interpretationen zu.
2.
a) Im Markusevangelium wird nichts von der Wundergeburt geschrieben, weswegen wir davon ausgehen können, dass sie dem Corpus des NT nachträglich hinzugefügt wurde, was hinsichtlich ihrer Importanz eigenartig anmutet.
b) Es existieren ähnliche Geschichten, welche der Marias und Jesu vorausgehen. Eine Abschrift scheint daher möglich.
Option 1 oder 2 - das ist hier die Frage.
Wie finden wir heraus, was wahrscheinlicher ist.
Ein Gedanke zum Schluss:
Vielleicht trifft beides zu: Der Text hat einen symbolischen Charakter wurde aber zugleich einem älteren Bericht entnommen.
Denn was ist wahrscheinlicher: Dass mir genau die Eingebung widerfährt, die mich dazu veranlasst eine - vergleichweise - ungewöhnliche Handlung zu skizzieren, die bereits andere vor mir ersannen ODER dass ich von jemandem abschreibe, um damit mein eigenes Werk anzuregen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man als Schreiber grundsätzlich auf das aufbaut, was man liest, wobei man es mit eigenen Erinnerungen und Impressionen anreichert. Da letzteres im Falles des Ursprungs der jungfräulichen Geburt definitiv entfällt, müssen wir eher ersteres annehmen.