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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.760 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

06.07.2024 um 20:24
Zitat von NemonNemon schrieb:Hier verstehe ich nicht, was du meinst von wegen winterfest machen.
Selbstverständlich war die gesamt Situation lebensbedrohlich und das Wissen darum hat in Verbindung mit der Kälte temporär die typischen Symptome ausgelöst, die dann auftreten. Inklusive Panik. Ich sprach nicht umsonst von irreversibler Kettenreaktion. Einer dreht durch, zerstört das Zelt, was Reaktionen aller erzwingt. Dann nimmt es seinen Lauf.
Winterfest machen bedeutet für mich sich vollständig anziehen, bevor man in eine solche Kälte rausgeht. Dafür wäre ja in deiner Theorie Zeit gewesen. Einer fängt an durchzudrehen, dann semmelst du ihm eine oder zwei, damit er wieder runterkommt.
Wenn das jetzt nicht geklappt hat und der Typ macht das Zelt kaputt, ist dennoch Zeit für die anderen sich richtig anzuziehen. Selbst wenn 2-3 weitere Personen sich anstecken lassen, hätten die Verbleibenden immer noch die Zeit und Kapazität ans Ankleiden zu denken.

Dies ist einer der Punkte weshalb ich Teile deiner Theorie für unstimmig halte. Eine Massenpanik, der alle(!) Anwesenden erliegen ist garnicht so einfach hinzubekommen! Und die Variante, daß einer wegen des Sturmes draußen abdreht, da kommst du nicht bei einer allumfassenden Massenpanik raus.
Das alle im Zelt Hals über Kopf flohen, alles Stehen und Liegen ließen, dazu brauchst Du eine für alle Personen zeitgleiche(!) schwere, um nicht zu sagen tödliche, Bedrohung. Und tut mir leid, wenn einer im Zelt abdreht, ist das nicht diese Bedrohung! Dyatlow und Co. hatten schon anderes er- und überlebt, z.B. Tierangriffe und Schußverletzungen. Das waren nicht Stadtpflanzen von heute, die ohne Handy nicht mal das nächste Eckkiosk finden können. Darum muß es für mich eine akute, für alle gleichermaßen schlimme Bedrohung gewesen sein, die sie zum überstürzten Aufbruch gebracht hat und nicht einer dem mal kurz die Nerven durchgehen.
Zitat von NemonNemon schrieb:Nie im Leben bei den gegebenen Sichtlinien und den Funzeln damals, würde ich sagen. Aber ich bitte dich, diese Experimente zu belegen.
Müßte ich jetzt nachschauen, in welchem Buch zum Fall ich das gelesen habe, aber als Kurzzusammenfassung: Du unterschätzt bei der Lampe etwas. Die waren weit weg von der Zivilisation. Eine Lichtquelle und sei sie auch schwach, kann in dieser Dunkelheit weit gesehen werden, sobald sich die Augen ans Dunkle gewöhnt haben! Das dauert nicht allzu lange, denn am Ende vom Tag sind wir alle nur die aktuelle Ausbaustufe :-) der etwa 312 Millionen Jahre alten Synapsidenlinie, Dämmerungsjägern.
Probiere es doch selbst einfach mal aus, Du wirst überrascht sein, wie weit und wie relativ gut du im Dunkeln draußen sehen kannst, sobald deine Augen adaptiert haben. Jedenfalls hat eine Forschergruppe die Probe aufs Exempel gemacht, eine Lampe am Zeltplatz abgelegt und gewartet bis es Dunkel ist. Von der Feuerstelle aus war der Lichtschein definitiv erkennbar genug, daß man ihm als "Leuchtfeuer" hätte folgen können.
Zitat von NemonNemon schrieb:Warum sollte dieser vermeintliche Unterstand nicht an der Zeder und am Feuer gebaut worden sein? Und warum sterben sie dann schwer verletzt ein paar Meter weiter im Bach und weder am Feuer noch am „Unterstand“?
Die einzige plausible Verision liefert da für mich die 4+2+1+1+1 These. Warum folgst du dieser Version nicht? was stimmt für dich dabei nicht?
Du sprichst den Logikübersprung doch selbst an! Warum sind die 4 schwerstverletzt am Bach gestorben? Zum Beispiel Dubinina hatte massive Verletzungen die sie weder am Zelt noch auf dem Weg den Berg runter erlitten haben kann. Genausowenig am Feuer, der Unterstandsbaustelle oder beim Sturz am Bach (viel zu niedrig für sowas Schweres und noch dämpfende Schneedecke dazu, davon abgesehen das die erlittenen Verletzungen überhaupt nicht zu Sturzschäden passen).
Auch Zolotarev und NTB hatten schwerste Verletzungen, alle 3 hatten, nachdem sie die Verletzungen erlitten, noch etwa eine Viertelstunde zu leben, vielleicht etwas länger, vielleicht etwas kürzer. Sie waren aber unter den Letzten(!), die starben, daher können sie diese Verletzungen erst unmittelbar vor ihrem Ableben, d.h. Stunden(!) nachdem sie das Zelt verlassen hatten, erlitten haben. Im Nirgendwo der Taiga, was hat sie dermaßen zugerichtet? Denn dort am Dyatlowpass giab es nichts, daß ihnen diese schweren Verletzungen hätte zufügen können.

Warum haben sie den Unterstand nicht angefangen näher am Feuer zu bauen? Gute Frage, siehst du worauf ich hinaus will? Warum haben es gerade die am längsten Überlebenden nicht versucht wieder zum Zelt zu kommen? Sie wußten daß im Zelt Kleidung, Essen und noch ein paar Dinge sind, mit denen sie ein Überleben wahrscheinlicher hätten machen können. Wenn Du weißt wie schlecht deine Chancen stehen im aktuellen Zustand zu überleben, warum nicht das Risiko am Zelt eingehen? Sterben mußt Du sowieso, aber falls man am Zelt Erfolg hat schafft man es vielleicht doch noch.
Ich sage Dir weshalb: Die Bedrohung, vor der sie geflohen waren, verblieb am Zeltplatz und nachdem sie das Feuer unten im Tal wahrnahm, kam sie ins Tal hinab. 5 waren schon tot aufgrund der schlechten Bekleidung und der großen Kälte. Die letzten 4 hatten sich in den Wald zurückgezogen und sich daran gemacht, einen Notunterstand zu bauen. Hätten sie ihn fertigstellen können, wäre es möglich gewesen, daß sie es tatsächlich bis zum Morgen und zur Flucht schaffen. Das wurde dann verhindert.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

06.07.2024 um 22:34
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Winterfest machen bedeutet für mich sich vollständig anziehen, bevor man in eine solche Kälte rausgeht. Dafür wäre ja in deiner Theorie Zeit gewesen. Einer fängt an durchzudrehen, dann semmelst du ihm eine oder zwei, damit er wieder runterkommt.
Wenn das jetzt nicht geklappt hat und der Typ macht das Zelt kaputt, ist dennoch Zeit für die anderen sich richtig anzuziehen. Selbst wenn 2-3 weitere Personen sich anstecken lassen, hätten die Verbleibenden immer noch die Zeit und Kapazität ans Ankleiden zu denken.
Mit Verlaub: Du zeigst hier nur, dass du das Szenario nicht kennst, von dem ich ausgehe und von nicht nur ich ausgehe, sondern dass anhand aller Forschung und Forensik auch anzunehmen ist. Bist du überhaupt mit dem Zelt vertraut und weißt du, dass 9 Leute da drin wie in der Sardinendose lagen? Unter einer Plane, die so stark durchhing, dass sie einem auf den Kopf schlug und nicht mal von aufrecht hinknien kann die Rede sein. Und das in dem schlimmsten Wintersturm, den man sich überhaupt vorstellen kann. Sie dir mal die Windberechnungen an. Das war außerhalb der Beaufort-Skala und die zusätzlichen Windpeitschen waren der blanke Horror. Da konnte niemand, der schon am Erfrieren war, noch einen rationalen Plan mit der Gruppe durchführen.
Eine meiner Abzweigungen von Haupt-Schema wäre noch die Option, dass die beiden Yuris etwas früher los sind, weil sie dachten, sie könnten an einem Feuer überleben.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Eine Massenpanik, der alle(!) Anwesenden erliegen ist garnicht so einfach hinzubekommen! Und die Variante, daß einer wegen des Sturmes draußen abdreht, da kommst du nicht bei einer allumfassenden Massenpanik raus.
Das alle im Zelt Hals über Kopf flohen, alles Stehen und Liegen ließen, dazu brauchst Du eine für alle Personen zeitgleiche(!) schwere, um nicht zu sagen tödliche, Bedrohung. Und tut mir leid, wenn einer im Zelt abdreht, ist das nicht diese Bedrohung! Dyatlow und Co. hatten schon anderes er- und überlebt, z.B. Tierangriffe und Schußverletzungen. Das waren nicht Stadtpflanzen von heute, die ohne Handy nicht mal das nächste Eckkiosk finden können. Darum muß es für mich eine akute, für alle gleichermaßen schlimme Bedrohung gewesen sein, die sie zum überstürzten Aufbruch gebracht hat und nicht einer dem mal kurz die Nerven durchgehen.
Man darf davon ausgehen, dass jeder Einzelne stark angegriffen war. Und, wie gesagt: Ein Ausraster, jemand schneidet das Zelt auf - und nichts ist mehr zu retten. Wer nur 10 m weg ist, ist nicht mehr zu sehen und zu hören. Es gibt nur den Kälteschock und die Erkenntnis, ohne Entrinnen der tödlichen Situation ausgesetzt zu sein.
Nehmen wir an, eine besonders heftige Windpeitsche und/oder elektrostatische Entladung, etwas, das dieses Wetter-Szenario mit sich bringt, bringt das Fass zum Überlaufen und die irreversible Kette von fatalen Ereignissen nimmt ihren Lauf. Da muss nicht ein Auslöser alle gleichermaßen in Panik versetzt haben. Wie oft habe ich das geschrieben ...
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Du unterschätzt bei der Lampe etwas. Die waren weit weg von der Zivilisation. Eine Lichtquelle und sei sie auch schwach, kann in dieser Dunkelheit weit gesehen werden, sobald sich die Augen ans Dunkle gewöhnt haben!
Ohne den Beleg können wir es nicht gelten lassen. Davon abgesehen: Wer vor Ort war unter annähernd vergleichbaren Bedingungen weiß, dass bei dieser Wetterlage keine Fernsicht gegeben ist. Davon mal ab: Was hätte es noch mal beweisen sollen, dass man eine Taschenlampe liegen lässt? In welchem Punkt sollte das überhaupt relevant sein?
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Du sprichst den Logikübersprung doch selbst an! Warum sind die 4 schwerstverletzt am Bach gestorben?
Was für ein Logikübersprung? Und warum die da gestorben sind, ist im Thread mehrfach ausführlich beschrieben. Du kennst diese Version gar nicht.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Denn dort am Dyatlowpass giab es nichts, daß ihnen diese schweren Verletzungen hätte zufügen können.
Die hatten genau die Verletzungen, die man erwarten würde, wenn man unter diesen Umständen durch dieses Gelände läuft. Bzw. die Z und D von dem gemeinsamen Sturz, der alles andere als abwegig, sondern sehr folgerichtig ist.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Ich sage Dir weshalb: Die Bedrohung, vor der sie geflohen waren, verblieb am Zeltplatz und nachdem sie das Feuer unten im Tal wahrnahm, kam sie ins Tal hinab. 5 waren schon tot aufgrund der schlechten Bekleidung und der großen Kälte. Die letzten 4 hatten sich in den Wald zurückgezogen und sich daran gemacht, einen Notunterstand zu bauen. Hätten sie ihn fertigstellen können, wäre es möglich gewesen, daß sie es tatsächlich bis zum Morgen und zur Flucht schaffen. Das wurde dann verhindert.
Das lässt sich im Einzelnen anhand vieler Umstände ausschließen. Aber dafür habe ich jetzt keine Zeit. Lies dir doch mal die stringente These durch. Das ist höchst interessant. Vieles war nicht so, wie es scheint.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.07.2024 um 00:53
Zitat von NemonNemon schrieb:Mit Verlaub: Du zeigst hier nur, dass du das Szenario nicht kennst, von dem ich ausgehe und von nicht nur ich ausgehe, sondern dass anhand aller Forschung und Forensik auch anzunehmen ist. Bist du überhaupt mit dem Zelt vertraut und weißt du, dass 9 Leute da drin wie in der Sardinendose lagen? Unter einer Plane, die so stark durchhing, dass sie einem auf den Kopf schlug und nicht mal von aufrecht hinknien kann die Rede sein. Und das in dem schlimmsten Wintersturm, den man sich überhaupt vorstellen kann. Sie dir mal die Windberechnungen an. Das war außerhalb der Beaufort-Skala und die zusätzlichen Windpeitschen waren der blanke Horror. Da konnte niemand, der schon am Erfrieren war, noch einen rationalen Plan mit der Gruppe durchführen.
Eine meiner Abzweigungen von Haupt-Schema wäre noch die Option, dass die beiden Yuris etwas früher los sind, weil sie dachten, sie könnten an einem Feuer überleben.
Mir ist das Zelt bekannt und ich weiß, daß du ein Anhänger der "Megasturm"-Theorie bist. Das ist ja schon mal besser als Lawine oder Infraschall! :-)
Nehmen wir an, dieser Supersturm, den komischerweise niemand, selbst die in der weiteren Gegend lebenden Mansen nicht, mitbekommen hat, wütete tatsächlich an diesem Abend. Sch...situation, ohne wenn und aber, dennoch unterschätzt Du die Widerstandskraft des Geistes, gerade bei Leuten, die schon so einiges durchgestanden haben. Nehmen wir an, einer der beiden Yuris (da du das ins Spiel gebracht hast) dreht durch und sie bekommen ihn nicht ruhig. er fängt an am Zelt umzuschnippeln und rennt dann ruas in den Sturm. Womöglich steckt er noch 1-2 andere an, aber garantiert nicht alle! So funktioniert das nicht bei Leuten, die Erfahrung mit Mistsituationen haben.
Bei der Erstbesteigung des Nanga Parbat mußte Hermann Buhl eine Nacht im Biwak auf einem kleinen Vorsprung knapp unterhalb des Gipfels verbringen. Ohne Zelt, ohne Heizung, nur eingepackt, aber ansonsten dem berüchtigten Wetter des Berges auf 8000m Höhe ausgesetzt. Im Schlaf nur etwas zu weit gedreht und er wäre abgestürzt. Hermann Buhl ist nicht durchgedreht und seine Situation war auch nicht viel besser als die der Dyatlowgruppe.
Und denjenigen im Zelt, die noch halbwegs normal sind, wäre sogar instinktiv bewußt, daß bevor man in einen solchen Sturm rausgeht, warum auch immer, sich richtig anzieht. Das restlos alle Teilnehmer halb- oder weniger bekleidet in den Sturm rausrennen, ist eigentlich nur denkbar bei einer akuten, alle betreffenden, offensichtlichen Gefahr!
Zitat von NemonNemon schrieb:Ohne den Beleg können wir es nicht gelten lassen. Davon abgesehen: Wer vor Ort war unter annähernd vergleichbaren Bedingungen weiß, dass bei dieser Wetterlage keine Fernsicht gegeben ist. Davon mal ab: Was hätte es noch mal beweisen sollen, dass man eine Taschenlampe liegen lässt? In welchem Punkt sollte das überhaupt relevant sein?
Ich habe das mit dem Experiment glaube ich bei Eicher gelesen, ich schaue mal dieser Tage nach. Wo ich es gelesen habe, ist aber nicht der Punkt, denn der Dunkelheitadaptionsprozess der Augen ist nicht ortsabhängig! Das kannst Du selbst ausprobieren. Gehe in eine Gegend mit wenig Nachtlicht von Ortschaften, etc. und warte ein bißchen. Bereits nach etwa einer Viertelstunde hat sich die Dunkelsicht um das 50.000fache(!) verbessert und ist schon richtig akzeptabel. Solange man selbst keine Weißlichtquelle verwendet, wird deine Dunkel/Dämmerungssicht immer besser, bis nach spätestens einer dreiviertel Stunde (bei den meisten Leuten schon einiges früher) maximale Dunkelsicht erreicht ist. Du wirst verblüfft sein wie gut ein Mensch bei Dunkelheit agieren kann. Wie erwähnt, wir stammen nicht umsonst von Dämmerungsjägern aus grauer Vorzeit ab.
Man kann eine Lichtquelle und sei sie auch schwach, in Dunkelheit aus gehöriger Entfernung anpeilen. Darum ist die Taschenlampe nicht unwichtig und wenn die Lampe von jemandem aus der Gruppe auf dem Schneewall abgelegt wurde, zeigt das an, daß selbst so kurz nach der Panik eine Person schon wieder geistesgegenwärtig genug war, eine Orientierungshilfe zu hinterlassen.
Zitat von NemonNemon schrieb:Die hatten genau die Verletzungen, die man erwarten würde, wenn man unter diesen Umständen durch dieses Gelände läuft. Bzw. die Z und D von dem gemeinsamen Sturz, der alles andere als abwegig, sondern sehr folgerichtig ist.
Mit Verlaub, wenn man den Obduktionsberichten glauben kann, ist es lächerlich anzunehmen, Z und D hätten sich diese Verletzungen beim Sturz am Bach zugezogen! Bei einer Fallhöhe von etwa 2 Metern und einer dämpfenden Schneedecke unten ist es unmöglich(!) sich solch schwere Verletzungen zuzuziehen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.07.2024 um 11:46
Eins nach dem anderen, zuerst Wind und Wetter.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:und ich weiß, daß du ein Anhänger der "Megasturm"-Theorie bist. Das ist ja schon mal besser als Lawine oder Infraschall! :-)
Nehmen wir an, dieser Supersturm, den komischerweise niemand, selbst die in der weiteren Gegend lebenden Mansen nicht, mitbekommen hat, wütete tatsächlich an diesem Abend. Sch...situation, ohne wenn und aber, dennoch unterschätzt Du die Widerstandskraft des Geistes, gerade bei Leuten, die schon so einiges durchgestanden haben.
Der Megasturm ist nichts, das man als Spekulation abtun darf. Extremer Sturm mit Orkanstärke ist auf diesem Berghang quasi alltäglich. Mit den verschärften Zuständen in der Unglücksnacht hat sich Günter Wolf ausführlich beschäftigt. So intensiv und dezidiert wie niemand jemals sonst, sofern mir bekannt ist. Zudem hat er in einer experimentellen Studie zuhause (er ist Physiker und u. a. auch Pilot) die Gegebenheiten im Zelt ermittelt, insbesondere den extremen Windchill.

Seine Wetter-Studien beziehen sich zum Teil auf die Infraschall-These, sind aber davon unabhängig sehr aufschlussreich. Als Einstieg kann ich dir diesen Beitrag und den gleich darauf folgenden von mir anbieten:
Beitrag von Nemon (Seite 652)

Kernige Jungs und Mädels im Allgemeinen mit ihren Anekdoten sind die eine Sache. Eine genaue Untersuchung der speziellen Situation unserer Gruppe ist eine andere, aufschlussreichere. Wobei es einige Parallelen zu ähnlichen Gruppen-Unglücken gibt. Neulich erst irgendwo und früher auch Anaris in Schweden. Zu den Mansen: Für die und jeden Ortskundigen (siehe auch die Warnung von Forstmeister Rempel) ist diese Zone da oben eine No-Go-Area. Weil es da ständig lebensgefährlich und unerträglich ist. Gibt auch nichts zu holen oberhalb der Baumgrenze. Der Supersturm an diesem Abend war ein sehr lokales Ereignis, das schon ein paar Meter hangabwärts nicht mehr zu spüren war. Es gab keinen Grund, dass irgendwelche Mansen von diesem Ereignis hätten wissen sollen.
Ich erinnere aber an den Kommentar aus dem Suchtrupp, der das Zelt gefunden hat: "They were blown out of the tent!"

Die Wetterstudien habe ich u. a. hier für das Forum aufbereitet:
Beitrag von Nemon (Seite 679)
Kritisch-konstruktiver Austausch zum Dyatlov-Pass (Seite 13) (Beitrag von Nemon)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.07.2024 um 12:10
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Mit Verlaub, wenn man den Obduktionsberichten glauben kann, ist es lächerlich anzunehmen, Z und D hätten sich diese Verletzungen beim Sturz am Bach zugezogen! Bei einer Fallhöhe von etwa 2 Metern und einer dämpfenden Schneedecke unten ist es unmöglich(!) sich solch schwere Verletzungen zuzuziehen.
Mit Verlaub hatte ich mir erhofft, dass du meinen Winken mit dem Zaunpfahl folgen und dich in "4+2+1+1+1" einlesen würdest. Hast du nicht, okay.
Ich habe nicht behauptet, dass die Verletzungen bei Stürzen am Sterbeort aufgetreten sind. Wobei ich nicht weiß, wie du auf 2m (was reichen würde) und eine dämpfende Schneedecke kommst. Es gab am Waldrand tiefschnee-Zonen. Aber das, was man auf den Fotos sieht, die 7m Schnee, wurde anschließend erst bis Mai in den Wald geweht.

Die Kurzversion von 4+2+1+1+1 ist:

Kein Aktion der gesamten Gruppe, sondern ab Verlassen des Zelten zersprengte Gruppe mit der angegeben Personenzahl.
Der User wab, russischer Forscher, der vor Ort intensiver geforscht hat als irgendwer sonst (jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, ab dem er das nicht mehr konnte), hat es in diesem Beitrag zusammemngefasst:
Beitrag von wab (Seite 541)

Das ist eine holprige Maschinenübersetzung. Aber die Einzelheiten sind hier von mir noch in Deutsch-Deutsch dargestellt worden. Bei Rückfragen erkläre ich Einzelheiten gerne. Zu allen Details liegen ausführliche Herleitungen vor; zu den Verletzungen gibt es forensische Analysen und Berechnungen, die nahelegen, dass es sich tatsächlich so zugetragen hat. Ich bin an einem Projekt beteiligt, das all dieses Material in deutscher Übersetzung zur Verfügung stellen will. Leider ist das zwischenzeitlich sehr ins Stocken geraten. Aber eines Tages, denke ich doch, wird es Stück für Stück, wenn auch als Konvolut, veröffentlicht. Einiges davon ist im Thread, aber immer nur fragmentarisch und nicht sauber übersetzt.

Den Link zu einem Beitrag mit den Stellen, an dem sich die Verletzungen zutrugen, habe ich in einer Schublade, die ich alle paar Jahre aufziehe:
Beitrag von Nemon (Seite 658)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.07.2024 um 14:03
Zitat von NemonNemon schrieb:Mit Verlaub hatte ich mir erhofft, dass du meinen Winken mit dem Zaunpfahl folgen und dich in "4+2+1+1+1" einlesen würdest. Hast du nicht, okay.
Ich weiß genau, was Du mit der Aufteilung gemeint hast, vielen Dank! Und ich halte selbst eine Dreiteilung für wahrscheinlich 4+2+3, wobei wir hier wohl ganz nahe beieinander sind und es eher eine Frage der Semantik ist, ob die Dreiergruppe gemeinsam los ist oder nicht.

Was eure Sturztheorie angeht, muß ich leider sagen, daß sie sehr schöngerechnet aussieht, Besonders angesichts des Auffindortes, es ist bezeichnend, daß man den größten Teil der Schneedecke rausrechnen mußte, um irgendwie hinzukommen. Wenn die korrekte damals Schneedecke nur etwas höher/niedriger ausfiel als die Schätzrechnung, rollen die Opfer nämlich nicht(!) dahin, wo man sie fand.
Ich sage Dir was angesichts der Fundstelle viel wahrscheinlicher ist. Die sind nicht den großen Hang hinuntergefallen, sondern nur den etwa 2 Meter hohen Abhang am Bach selbst (oder wurden "hinuntergefallen"). Da wird eher ein Schuh drauß als nachträglich eine Berechnung anzustellen, die überhaupt nicht auf die Verhältnisse vor Ort passen muß. Ockhams Sparsamkeitsprinzip. Und wenn die Vierergruppe nur den kleinen Abhang gefallen ist, passen die Verletzungen garnicht!

Generell halte ich deine Theorie für eine Gute, die vieles erklärt. Meine Einsprüche sind auf bestimmte Stellen bezogen, Taschenlampe, Grund der Panik und die Vierergruppe am Bach.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.07.2024 um 15:19
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:daß man den größten Teil der Schneedecke rausrechnen mußte, um irgendwie hinzukommen. Wenn die korrekte damals Schneedecke nur etwas höher/niedriger ausfiel als die Schätzrechnung, rollen die Opfer nämlich nicht(!) dahin, wo man sie fand.
Ich habe den Eindruck, dass du da etwas falsch verstanden hast bzw. das Szenario, das ich meine, nicht kennst und die Links nicht gelesen hast. Niemand behauptet, dass die Opfer dorthin rollten, wo man sie fand.
Und die Annahmen zum Schnee sind für jeden der drei Unglücksorte mit Schädelverletzungen sehr gut belegt. wie auch für die anderen Orte, wo der Schnee von Bedeutung ist.


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07.07.2024 um 18:15
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:alle 3 hatten, nachdem sie die Verletzungen erlitten, noch etwa eine Viertelstunde zu leben,
Wie kommst Du da drauf?
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Bei einer Fallhöhe von etwa 2 Metern und einer dämpfenden Schneedecke unten ist es unmöglich(!) sich solch schwere Verletzungen zuzuziehen.
Das würde ich jetzt nicht so beinhart überzeugt behaupten. Schon gar nicht als medizinischer Laie.

Zum Einen weißt Du nicht, ob sie nicht von viel höher gefallen wären, weiter oben ausgerutscht zB und dann mit Schwung abgerutscht. Ich weiß nicht,, ob Du Schi fährst, aber man sich selbst bei einem einfachem Sturz die tollsten Verletzungen zuziehen. Und da stürzte man aus weniger Höhe.

Wenn man ungünstig auf einen Stein auffällt, kann das auch zu starken Verletzungen führen.

Und eine Schneedecke ist nicht immer weich, sondern kann hart vereist sein.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.07.2024 um 18:40
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Zelt zerfetzt, lebenswichtige Sachen darin zurück gelassen, kaum bekleidet, das Alles sieht für mich doch eher nach Eile aus.
Das ist ja der Widerspruch. Die Lage am Zelt weist scheinbar auf große Eile und Panik hin, die Spuren im Schnee hingegen nicht. Sie haben sich den topographischen Verhältnissen entsprechend nicht zu hastig bewegt. Daraus folgt meiner Meinung nach, dass es andere Gründe dafür gab, dass die Sachen zurückgelassen und Zelt zerfetzt wurde, die ich ja bereits dargelegt habe.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Die Bedrohung, vor der sie geflohen waren, verblieb am Zeltplatz und nachdem sie das Feuer unten im Tal wahrnahm, kam sie ins Tal hinab. 5 waren schon tot aufgrund der schlechten Bekleidung und der großen Kälte. Die letzten 4 hatten sich in den Wald zurückgezogen und sich daran gemacht, einen Notunterstand zu bauen. Hätten sie ihn fertigstellen können, wäre es möglich gewesen, daß sie es tatsächlich bis zum Morgen und zur Flucht schaffen. Das wurde dann verhindert.
Die Sache ist halt nur die, dass man sich dann auch darüber Gedanken machen müsste, auf welche mögliche Bedrohung diese Eigenschaften zutreffen. Es müsste sich demnach also um ein Lebewesen handeln, da es auf visuelle Reize (Feuer im Tal) reagiert. Andererseits hat es das Zelt und die Sachen unberührt gelassen und vor allem keine Spuren im Schnee hinterlassen. Also kann es einmal nichts Physisches gewesen sein. Ein hypothetischer Geist oder irgend etwas Übernatürliches wäre hingegen wohl kaum auf visuelle Reize zum Finden der Gruppe angewiesen. Aliens? Gleiches Problem wie beim Übernatürlichen.
Es bleibt schlicht und ergreifend nichts Denkbares übrig, das nicht durch dieses Raster fällt. Oder hättest du eine Idee?
Zitat von NemonNemon schrieb:Der Megasturm ist nichts, das man als Spekulation abtun darf. Extremer Sturm mit Orkanstärke ist auf diesem Berghang quasi alltäglich.
Wenn es alltäglich ist, wieso wissen dann erfahrene Tourengeher nicht, dass die Stürme dort oben so mega sind, dass man sie nicht überleben kann? Und wissen sie nicht, dass ihr Zelt in einem dermaßen schlechten Zustand ist, dass es dort aufzuschlagen niemals gut gehen kann?
Zitat von NemonNemon schrieb:Der User wab, russischer Forscher, der vor Ort intensiver geforscht hat als irgendwer sonst (jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, ab dem er das nicht mehr konnte), hat es in diesem Beitrag zusammemngefasst:
Wieso vertraut du einer einzigen Person in dieser Angelegenheit voll? Sollte man nicht mehrere Meinungen dazu einholen? Dieser wab ist ja damals hier wie so eine Art Messias aufgetreten, und wo ein Messias, da gibt es auch Jünger.


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07.07.2024 um 19:41
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Wenn es alltäglich ist, wieso wissen dann erfahrene Tourengeher nicht, dass die Stürme dort oben so mega sind, dass man sie nicht überleben kann?
Sie waren zum ersten Mal auf diesem Hang und wollten es auch auf die harte Tour bei dieser Übernachtung. Sie konnten aber nicht ahnen, dass es nicht der normale Irrsinn für diesen Bergrücken war, sondern dass ein extremer Sturm darüber hinaus sich anbahnte.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Und wissen sie nicht, dass ihr Zelt in einem dermaßen schlechten Zustand ist, dass es dort aufzuschlagen niemals gut gehen kann?
Dto. Der Zustand des Zeltes war als normal zu bezeichnen. Manche Fehler macht man leider nur einmal, weil man sie nicht überlebt.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Wieso vertraut du einer einzigen Person in dieser Angelegenheit voll?
Ich habe mich mit allen Fakten und Einschätzungen im Detail beschäftigt und versucht, Dinge bei ihm in Erfahrung zu bringen, die ich noch nicht verstanden habe. Ich habe auch, wie hier und da erwähnt, Dokumente, die noch nicht auf Deutsch einsehbar sind etc. Es ist nun mal alles äußerst plausibel und überzeugend. Wobei wir nicht in allen Punkten übereinstimmen.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Sollte man nicht mehrere Meinungen dazu einholen?
Wie kommst du auf die Idee, dass ich andere Meinungen nicht kenne? Allein hier habe ich mit x verschiedenen Positionen zu tun gehabt. Aber auch die russischen verfolgt und alles andere.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Dieser wab ist ja damals hier wie so eine Art Messias aufgetreten
Nun, er ist hier als einziger Fachmann aufgetreten und als einer der Forscher, die die meiste Zeit am Dyatlov Pass verbracht haben. Es gibt natürlich hier, wie überall, Leute, die allergisch auf Kompetenz reagieren oder gar nicht erst kapieren, worin die Kompetent kompetenter Leute besteht. :shrug:
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:und wo ein Messias, da gibt es auch Jünger.
Ich kann mir denken, was du damit sagen willst. Aber der Schuss geht nach hinten los.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.07.2024 um 21:29
Zitat von NemonNemon schrieb:Der Megasturm ist nichts, das man als Spekulation abtun darf. Extremer Sturm mit Orkanstärke ist auf diesem Berghang quasi alltäglich
Zitat von NemonNemon schrieb:Sie konnten aber nicht ahnen, dass es nicht der normale Irrsinn für diesen Bergrücken war, sondern dass ein extremer Sturm darüber hinaus sich anbahnte.
Findest du den Widerspruch? Einmal ist es ein alltäglicher Sturm, dann ist es wieder ein extremes, nicht alltägliches Ereignis. Was jetzt wirklich? Beides wäre als Erklärung problematisch. Ist es der normale alltägliche Sturm, stellt sich, wie bereits erwähnt, die Frage, wieso dann erfahrene Bergsteiger diesen Fehler machen. Wäre es aber ein außergewöhnliches Ereignis, wieso hat dann die andere Bergsteigergruppe, die einen anderen Berg in der selben Zeit in der selben Gegend bestieg, nichts mitbekommen?

Wie waren die Windverhältnisse jetzt wirklich?
It turns out that the wind speed was relatively low. There was no snowstorm in the day of the Dyatlov group incident.
Quelle: https://dyatlovpass.com/investigation-materials-2?rbid=18461

Alles in allem der Jahreszeit entsprechend normales Wetter.
Zitat von NemonNemon schrieb:Nun, er ist hier als einziger Fachmann aufgetreten und als einer der Forscher, die die meiste Zeit am Dyatlov Pass verbracht haben.
Es gab aber auch noch andere Forscher, die allesamt nicht hier im Forum aufgetreten sind. Ich habe bei wab aufgrund der problematischen Übersetzung vieles nicht verstanden, aber dann doch einige Sachen, die mir als Unsinn erscheinen. Beispiel: weil er auf den letzten Fotos, wo das Nachtlager errichtet wird, Dinge sieht, die nicht in seine Theorie passen, hat er sie einfach als Fotos einer Errichtung eines Vorratslagers umgedeutet. Sofern ich mich noch richtig erinnere; wenn nicht, vergiss es, ist einfach schon zu lange her.
Zitat von NemonNemon schrieb:Mr.Brain schrieb:
und wo ein Messias, da gibt es auch Jünger.
Ich kann mir denken, was du damit sagen willst. Aber der Schuss geht nach hinten los.
Soweit ich mich erinnere, wurde sogar einmal ein exklusives geschlossenes Forum errichtet, bei dem sich eine exklusive Gruppe (ohne kritisch gesinnte) mit wap austauschen konnte. Aber auch hier könnte mich meine Erinnerung vielleicht täuschen, da alles schon lange her.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

07.07.2024 um 21:47
Das mit dem Sehen in der Nacht ist richtig. Habe ich immer wieder abends bzw. In der Nacht getestet beim Wandern. Recht bald sieht man erstaunlich viel ohne Lampe und auch geringe lichtreflexe. Hat aber wohl nix mit dem fakk zu tun, ich tippe trotz allem auf eine Lawine und dass sich die Schnee Lage bis zur auf Findung verändert hat, daher keine deutbaten spüren in die Richtung. Es sind ja auch ue Fußspuren teils deutlich verändert auf den Bildern.


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08.07.2024 um 00:42
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Wie kommst Du da drauf?
Hast Du dir einmal die Obduktionsberichte der 4 am Bach angeschaut? Man muß kein Arzt sein, sondern nur in Bio und bei Erster Hilfe ein bißchen aufgepasst haben, um zu sehen das ihre Verletzungen und noch Unterkühlung obendrauf, diese Leute binnen kurzem umgebracht haben. Wir könnten jetzt über die genaue Minutenzahl bis zu ihrem Tode philosophieren, ob wir noch ein paar Minuten draufpacken oder abziehen. Aber das ist sinnfrei.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Das würde ich jetzt nicht so beinhart überzeugt behaupten. Schon gar nicht als medizinischer Laie.
Zum Einen weißt Du nicht, ob sie nicht von viel höher gefallen wären, weiter oben ausgerutscht zB und dann mit Schwung abgerutscht. Ich weiß nicht,, ob Du Schi fährst, aber man sich selbst bei einem einfachem Sturz die tollsten Verletzungen zuziehen. Und da stürzte man aus weniger Höhe.
Wenn man ungünstig auf einen Stein auffällt, kann das auch zu starken Verletzungen führen.
Und eine Schneedecke ist nicht immer weich, sondern kann hart vereist sein.
Ich bin kein Arzt, komme aber aus einer Familie mit medizinischem Hintergrund und kann Krankenberichte lesen und Arzt-Deutsch verstehen. Wenn Du Dir die Obduktionsberichte ansiehst und auch etwas vom damaligen Obduktionsarzt, wirst Du rasch feststellen, warum der Arzt so irritiert war. Die Verletzungen und Schadensarten von Dreien der Vier passen weder zu einem Sturz aus großer Höhe (dem Hang im Hintergrund) noch zu einem Sturz aus 2 Metern auf Schnee (der kleine Hang am Bach). Das ist etwas, daß Nemon scheinbar nicht sieht und einfach sagt "Ja, schwere Sturzverletzungen halt." Das ist aber nicht der Fall, weshalb ich hier seiner Theorie einfach wiedersprechen muß. Wenn eine Person abstürzt, gibt es je nach Fallhöhe und Aufschlagsboden bestimmte Verletzungen und Verletzungsarten. Das ist schon dem damaligen Arzt aufgefallen, daß diese Verletzungen überhaupt nicht zur Auffindeumgebung passen. Flapsig ausgedrückt, wenn jemand mit einer Keule erschlagen wurde, wirst du garantiert keine Schwertverletzungen finden.
Dubinina und Zolotarev hatten innere Verletzungen, die niemals von einem Sturzaufschlag stammen können, NTB hatte seine schweren Verletzungen NICHT auf der Körperseite auf der er auflkam und auch gefunden wurde, sondern auf der anderen. Und er war kein Flummi, der noch ein paarmal aufgedotzt ist.

Der damalige Obduktionsarzt wurde gefragt, was er von den Verletzungen hielt. Er erwähnte dazu, daß D und Z Verletzungen hatten, die er eher erwarten würde wären sie von etwas, daß mit 80 oder mehr Sachen unterwegs ist, gerammt worden. Und zwischen den Zeilen kann man lesen, daß er der Ansicht war, die 4 wurden nach ihrem Ableben erst da hinuntergeworfen.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Die Sache ist halt nur die, dass man sich dann auch darüber Gedanken machen müsste, auf welche mögliche Bedrohung diese Eigenschaften zutreffen. Es müsste sich demnach also um ein Lebewesen handeln, da es auf visuelle Reize (Feuer im Tal) reagiert. Andererseits hat es das Zelt und die Sachen unberührt gelassen und vor allem keine Spuren im Schnee hinterlassen. Also kann es einmal nichts Physisches gewesen sein. Ein hypothetischer Geist oder irgend etwas Übernatürliches wäre hingegen wohl kaum auf visuelle Reize zum Finden der Gruppe angewiesen. Aliens? Gleiches Problem wie beim Übernatürlichen.
Es bleibt schlicht und ergreifend nichts Denkbares übrig, das nicht durch dieses Raster fällt. Oder hättest du eine Idee?
Etwas oder jemand, der auf Ski, Schneeschuhen oder mit Hubschrauber (alternativ und mit Bauchgrimmen auch ein winteradaptiertes Tier) unterwegs gewesen ist. Es ist nämlich so, daß stellenweise auch Skispuren der Dyatlowgruppe wieder zugeschneit waren, als die Auffindetruppe dort ankam. Jemand, der nicht tief im Schnee einsackte, wie eben mit Ski und Schneeschuhen oder mit Hubschrauber
künstlich zugeweht, konnte dort agieren ohne nachweisbare Spuren zu hinterlassen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

08.07.2024 um 13:28
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Findest du den Widerspruch? Einmal ist es ein alltäglicher Sturm, dann ist es wieder ein extremes, nicht alltägliches Ereignis.
Kein Widerspruch. Der extreme Sturm kam on top.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Wäre es aber ein außergewöhnliches Ereignis, wieso hat dann die andere Bergsteigergruppe, die einen anderen Berg in der selben Zeit in der selben Gegend bestieg, nichts mitbekommen?
Mir ist keine andere Gruppe weit und breit bekannt. Außerdem ist hinlänglich und in allen Details beschrieben, dass dieser Hang an diesem Berg eine bestimmte Charakteristik hat, was die Kanalisierung von Wind aus dem Nebental anbelangt. Es gelten in dieser Region allgemein ähnliche Bedingungen, an jedem Berg, wie überall, noch mal spezielle.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Wie waren die Windverhältnisse jetzt wirklich?
Lies dir durch, was ich von G. Wolf zusammengefasst und gepostet habe. Und von einem Schneesturm war auch nicht die Rede. Es gab fast keinen Niederschlag. Nur verwehten Schnee. Der bleibt aber nicht liegen, sondern setzt sich im Tal ab.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Beispiel: weil er auf den letzten Fotos, wo das Nachtlager errichtet wird, Dinge sieht, die nicht in seine Theorie passen, hat er sie einfach als Fotos einer Errichtung eines Vorratslagers umgedeutet.
Das ist sehr gut begründet, was er da meint. Wurde ausgiebig diskutiert, muss ich hier nicht wiederholen.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Soweit ich mich erinnere, wurde sogar einmal ein exklusives geschlossenes Forum errichtet, bei dem sich eine exklusive Gruppe (ohne kritisch gesinnte) mit wap austauschen konnte. Aber auch hier könnte mich meine Erinnerung vielleicht täuschen, da alles schon lange her.
Die geschlossene Gruppe habe ich erst gestern zitiert. Lesen kann da jeder. Es ging darum, in Ruhe ohne Bedrängnis von Taubenschach-Idioten Fakten zu erörtern. Das hatte nichts mit damit zu tun, ob man wab nun zustimmte oder nicht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

08.07.2024 um 13:37
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:as ist etwas, daß Nemon scheinbar nicht sieht und einfach sagt "Ja, schwere Sturzverletzungen halt." Das ist aber nicht der Fall, weshalb ich hier seiner Theorie einfach wiedersprechen muß. Wenn eine Person abstürzt, gibt es je nach Fallhöhe und Aufschlagsboden bestimmte Verletzungen und Verletzungsarten. Das ist schon dem damaligen Arzt aufgefallen, daß diese Verletzungen überhaupt nicht zur Auffindeumgebung passen. Flapsig ausgedrückt, wenn jemand mit einer Keule erschlagen wurde, wirst du garantiert keine Schwertverletzungen finden.
Dubinina und Zolotarev hatten innere Verletzungen, die niemals von einem Sturzaufschlag stammen können, NTB hatte seine schweren Verletzungen NICHT auf der Körperseite auf der er auflkam und auch gefunden wurde, sondern auf der anderen. Und er war kein Flummi, der noch ein paarmal aufgedotzt ist.
Das steht dermaßen konträr zum tatsächlichen Sachverhalt!
Jetzt erst mal bitte ein Zitat, das deine Aussage oben von dem Arzt belegt. Außerdem war der Forensiker nie in situ. Die Verletzungen passen sehr gut an den Ort, wo sie jeweils stattgefunden haben. Wladimir hat das in allen Details dezidiert auf forensischem Niveau nachgewiesen. Der volle Text dazu ist allerdings noch nicht veröffentlicht. Aber die Fragmente hier im Thread erklären fast schon genug.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Der damalige Obduktionsarzt wurde gefragt, was er von den Verletzungen hielt. Er erwähnte dazu, daß D und Z Verletzungen hatten, die er eher erwarten würde wären sie von etwas, daß mit 80 oder mehr Sachen unterwegs ist, gerammt worden.
Diese Aussage muss man im Kontext verstehen. Und die ist nicht relevant als Erklärung des Hergangs der Verletzungen. Er hat einen Vergleich aus seiner Berufspraxis gezogen um zu verdeutlichen, dass er meinte, da hat eine große Kraft gewirkt, und nicht den Hergang beschrieben.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Jemand, der nicht tief im Schnee einsackte, wie eben mit Ski und Schneeschuhen oder mit Hubschrauber
künstlich zugeweht, konnte dort agieren ohne nachweisbare Spuren zu hinterlassen.
ach so, darauf soll es bei dir hinauslaufen? Ein unbekannter "Akteur X", der wieder verschwunden ist und der keine Spuren hinterlassen hat?
Nein, diese Räuberpistole ist durchweg abzulehnen. Und deine Begründung funktioniert nicht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

08.07.2024 um 16:52
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Das ist ja der Widerspruch. Die Lage am Zelt weist scheinbar auf große Eile und Panik hin, die Spuren im Schnee hingegen nicht.
So ist isses. Aber fangen wir mal von Vorne an:

1) Warum das Zelt verlassen? Und zwar so, wie es verlassen wurde.
- Entweder, weil etwas passierte, das dazu zwang.
- Das musste rasend schnell gehen, aber
- danach hatte man keinen Grund mehr, die Stätte selbst rasend schnell zu verlassen.
- Okay, die Spuren geben das jetzt zwar nicht unbedingt 100% her, denn auch jemand, der schnell abhaut, kann mal kurz so auf der Stelle treten, dass der Schuhabdruck die Eile nicht interpretieren ließe.
- Oder man verließ bereits das Zelt nicht schnell, sondern konnte aber nur nicht den / die dafür vorgesehen Ausgänge benutzen.

2) Warum verließ man den Zeltplatz?
- Weil es eben eine Bedrohung gab, oder,
- und das sieht untern den Umständen am plausibelsten aus, weil das Zelt unbenutzbar geworden war.
- Eine dritte Möglichkeit ist mir inzwischen eingefallen, nämlich, weil man unbedingt ein wärmendes Feuer machen wollte (wobei damit nach wie vor die Frage nach der unzureichenden Bekleidung nicht geklärt wäre).

3) Warum waren sie nicht vollständig angezogen?
Tja, hier hätten wir mal wieder
- die Eile oder
- (meine Lieblingsthese): sie kamen nicht mehr an die Kleidung ran.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Ich bin kein Arzt, komme aber aus einer Familie mit medizinischem Hintergrund und kann Krankenberichte lesen und Arzt-Deutsch verstehen.
Ich auch. Und bin daher anderer Meinung.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Man muß kein Arzt sein,
Bedaure, Argumente, die so anfangen, sind eher sinnlos. Mit derselben Begründung kann man nämlich auch sagen, man müsse kein Arzt sein, um sich vorstellen zu können, dass man auch mit solchen Verletzungen noch länger als eine Viertelstunde leben kann.

Ein alter Bekannter von uns, WK II Veteran, mittlerweile verstorben, erlitt einmal Angriff einen vollen Bauchschuss, Gedärme hingen raus. Er packte Gedärme wieder rein, stand auf und marschierte mehrere Kilometer ins nächste Lazareth und überlebte, obwohl er mit dieser schweren Verletzung stundenlang unterwegs war.

Die Überlebenszeit lässt sich eben nicht Minuten genau fest legen. Auch der damalige Obduktionsarzt war nicht dabei und kein Überlebenszeitforscher. Seine Verwunderung über die Verletzung an sich ist kein Indikator dafür, wie lange sie überlebt wurde.

Todeszeiten lassen sich nicht auf die Minute festlegen, nur einigermaßen gut schätzen. Je näher am Todeseintritt, und je besser zB Temperaturen gemessen werden könne, umso größer die Chance, richtig zu liegen.
Das war´s aber auch.

Das Einzige, das man daraus entnehmen kann, ist, das der Tod nicht unmittelbar danach 8also, nach wenigen Sekunden bis ein, zwei Minuten) eintrat. Aber ob jetzt 15 oder 30 Minuten hat der damals nicht fest stellen können.
Könnte man vielleicht aufgrund der ausgetretenen Blutmenge, aber dazu müsste die frisch zu sehen sein.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

11.07.2024 um 22:31
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb am 08.07.2024:Etwas oder jemand, der auf Ski, Schneeschuhen oder mit Hubschrauber (alternativ und mit Bauchgrimmen auch ein winteradaptiertes Tier) unterwegs gewesen ist.
Wer in aller Welt soll sich freiwillige die Mühe machen, einen Bergrücken mitten im Winter bei eisigen Temperaturen und lebensfeindlichen Bedingungen zu besteigen, nur um ein paar Bergsteiger dort abzumurksen? Und dann soll es ja laut deiner These ja so gewesen sein, dass der- oder diejenigen die Gruppe zunächst nicht einmal verfolgten und es sich erst, als sie das Licht unten im Tal erblickten anders überlegten und sie dann doch noch abmurksten? Dieses Szenario ist doch alles in allem höchst absurd. Und ein "winteradaptiertes Tier", welches keine Spuren im Schnee hinterlässt gibt es nicht.
Zitat von NemonNemon schrieb am 08.07.2024:Mr.Brain schrieb:
Beispiel: weil er auf den letzten Fotos, wo das Nachtlager errichtet wird, Dinge sieht, die nicht in seine Theorie passen, hat er sie einfach als Fotos einer Errichtung eines Vorratslagers umgedeutet.
Das ist sehr gut begründet, was er da meint. Wurde ausgiebig diskutiert, muss ich hier nicht wiederholen.
Wie du sagst, hätte jetzt wenig Sinn, eine neue Runde zu eröffnen. Es wurde dazu eh schon alles gesagt, was es zu sagen gibt. Nur so viel für diejenigen die damals noch nicht dabei waren. Wladimir (wab) behauptet, dass die letzten Fotos nicht die Errichtung des Nachtlagers zeigen, da nach seinen Vorstellungen die dort zu erkennenden großen Mengen Schnee dort nicht gewesen sein können. Deshalb meint er, dass es die Errichtung eines Vorratslagers zeigt. Problem dabei: es gab bereits ein Vorratslager, unten im Wald an der Stelle wo sie die vorhergehende Nacht verbrachten. Und außerdem wäre es ja absurd, in einer baumlosen Schneefläche an einem Hang irgendwelche Vorräte zu vergraben, wo dann der Schnee alles verweht und man es ohnehin nicht mehr findet. Alles nur deswegen, weil nicht sein kann was nicht sein darf, nämlich große Mengen Schnee am Platz des Nachtlagers.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb am 08.07.2024:Warum verließ man den Zeltplatz?
Zitat von off-peakoff-peak schrieb am 08.07.2024:und das sieht untern den Umständen am plausibelsten aus, weil das Zelt unbenutzbar geworden war.
So sehe ich es auch. Ich glaube, wir stellen uns in etwa sowieso das selbe vor.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

12.07.2024 um 09:37
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Problem dabei: es gab bereits ein Vorratslager, unten im Wald an der Stelle wo sie die vorhergehende Nacht verbrachten.
Das einzige Problem hierbei ist gerade, dass du das falsch verstanden hast ;)
Es gab zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen Labaz (Vorratslager). Die Gruppe nahm nach der Abzweigung vom großen Fluss aus eine etwas zu kühne Route, die am Nachmittag den Berg hinauf an die Baumgrenze führte. Dort wehte ihnen schon ein sehr unangenehmer Wind entgegen. Es gibt ein Foto, wo die Gruppe auf Ski dasteht und zu beraten scheint. Der Tagebucheintrag beschreibt das mit dem Wind stichwortartig und sagt: An Bau eines Lagers nicht einmal zu denken. (ich gebe das jetzt alles aus dem Kopf wieder, daher kein Zitat. Das steht alles oft genug ihm Thread.) In etwa bei dem Wendepunkt auf halbem Weg über diesen Bergrücken müssen dann laut wab die Schneeschaufel-Fotos entstanden sein. Die detaillierte Analyse der möglichen Routen, die er dort vor Ort ermittelt hat, führte ihn zu dieser Überzeugung (diese sehr ausführliche Studie liegt mir vor, ich habe sie intensiv bearbeitet). Weil dort die Gegebenheiten passen und sich der Handlungsablauf logisch einfügt:

Sie sind dann bei anbrechender Dunkelheit, allmählich wurde es dringlich, doch wieder abgestiegen und mussten einen sicheren Platz für das Lager finden, den man gut würde markieren können und den sie bei der geplanten Rückkehr vom Otorten mit 100% Sicherheit wiederfinden würden. Weil überlebenswichtig. Es gab also einige Kriterien zu erfüllen für diesen Ort. Das war das Lager, das anschließend gefunden wurde. Gebaut am Vortag der Unglücksnacht. Von dort aus planten sie dann den schnellen Aufstieg auf den Pass. Sie hatten Zeit verloren, aber der Shortcut am nächsten Tag oberhalb der Baumgrenze, wo man viel schneller vorankam als in den Flussbetten, würde das kompensieren können.
Die kalte Übernachtung im "Kampfmodus" war zudem ein Training und stand quasi auf der Liste von Übungen, die zu absolvieren waren im Rahmen der Qualifikation für höhere Grade der Bergwanderer-Zunft. Die Art des Zeltaufbaus vor der Unglücksnacht war ebenfalls ein Standard-Programm. Man blieb im Wesentlichen auch in der Kleidung und ohne Ofen, um bei Morgengrauen schnellstmöglich bereit zu sein, weiter zu marschieren. Hier einen Zelt-Standort zu schaufeln wäre aus diesem ganzen Ansinnen heraus auch widersinnig gewesen. Was man tat, war lediglich eine mehr oder weniger plane Fläche für das Zelt zu schaffen. Da gab es auch nicht viel zu schaufeln. Wegen der Beschaffenheit der Schnee- bzw. Eisdecke decke auf dem Bergrücken lief es darauf hinaus, die obere Kante einzustechen und von dort aus Eisbrocken wegzuschieben (siehe Video vom Experiment in situ). Kein schaufelbarer Schnee da oben. Und kein Grund, diese unnötige Arbeit zu machen. Und Schneetiefe erst recht nicht gegeben.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Und außerdem wäre es ja absurd, in einer baumlosen Schneefläche an einem Hang irgendwelche Vorräte zu vergraben, wo dann der Schnee alles verweht und man es ohnehin nicht mehr findet.
Das ist korrekt. Siehe oben. Sie mussten zwangsläufig absteigen.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Alles nur deswegen, weil nicht sein kann was nicht sein darf, nämlich große Mengen Schnee am Platz des Nachtlagers.
Siehe oben.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

12.07.2024 um 10:16
Also bei 100 von 795 Seiten habe ich aufgegeben. :)

Für mich stellt sich der Fall anhand meiner gesehenen Dokus und der Erklärungen im Groben so dar, dass es Panik gegeben haben muss. Ich weiß nicht ob es eine Lawine gab, die Argumente sprechen dagegen, aber ich halte es dennoch für möglich, dass der aufkommende oder bestehende Schneesturm Infraschall hervorgebracht hat.

Ob dies dann allein zur Panik führte ist unklar, aber egal ob allein oder mit anderen Kombinationen sollte klar sein, dass die Gruppe schlagartig und panisch das "Not-Lager"/Zelt verlassen hat. Für mit ist das Thema Infraschall ein wichtiges und plausibles.

Die Panik ist offensichtlich.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

12.07.2024 um 10:29
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Also bei 100 von 795 Seiten habe ich aufgegeben. :)
Alles durchlesen führt nur in die Verzweiflung und nicht zwingend zu Erkenntnisgewinn, leider ;)

Stichwort Infraschall:
Zitat von NemonNemon schrieb am 07.07.2024:Die Wetterstudien habe ich u. a. hier für das Forum aufbereitet:
Beitrag von Nemon (Seite 679)
Kritisch-konstruktiver Austausch zum Dyatlov-Pass (Seite 13) (Beitrag von Nemon)
Beitrag von Nemon (Seite 679)

Kritisch-konstruktiver Austausch zum Dyatlov-Pass (Seite 13) (Beitrag von Nemon)

Das sind die Analysen von Günter Wolf und nicht die von wab. Aber er bezieht dessen These mit dem IS-Kessel im Nachbartal mit ein. Eine dezidiertere Analyse ist mir nicht bekannt. Wir mussten dann aber zu der Erkenntnis kommen, dass ein Experiment vor Ort (Corona kam auf jeden Fall dazwischen und dann noch andere Umstände, die Russland in weitere Entfernung rückten) niemals hinreichender Form wird stattfinden können, um die These zu überprüfen. Man muss hier wissenschaftlich denken und damit leben können, dass es ungeklärt ist. Ohne deswegen Spuk-, Mystery- und Krimi-Türen offenzuhalten.


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