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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.767 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.05.2024 um 01:12
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb am 01.02.2024:Du, ich will hier auch nichts anzweifeln, das Leute sagen, die viel mehr Ahnung haben, als ich. Aber wenn ich gerade Mal ausflippe, dann traue ich mir bei diesen Wetterbedingungen zu ein teilweise zerschnittenes Zelt besser zu finden, als komplett ungeschützt zu sein
Flicken. Das Zelt notdürftig flicken. Das es zumindest für zwei überlebende reicht. Socken und Schuhe sichten. Anziehen.
Selbst so wäre die Überlebenschance gering gewesen. Aber teilweise barfuß und dünne Kleidung- da bist du schnell unterkühlt.

M.E. nach haben sie ihr Lager an falscher stelle aufgeschlagen.

Wäre eine Art Alarmposten sinnvoll gewesen- also jede Stunde eine Person?! Hätte das etwas verhindert?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.05.2024 um 10:12
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Wäre eine Art Alarmposten sinnvoll gewesen- also jede Stunde eine Person?! Hätte das etwas verhindert?
Es gehörte zum Standard, dieser Expeditionen, dass zwei Leute Wachdienst hatten.
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Flicken. Das Zelt notdürftig flicken. Das es zumindest für zwei überlebende reicht. Socken und Schuhe sichten. Anziehen.
Selbst so wäre die Überlebenschance gering gewesen. Aber teilweise barfuß und dünne Kleidung- da bist du schnell unterkühlt.
Es gab keine Chance mehr, irgendwelche sinnvollen Handlungen da oben durchzuführen. Das ist alles schlüssig und nachvollziehbar. Unten angekommen, war es unter diesen Umständen und mit den schweren Verletzungen zu spät.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.05.2024 um 23:04
Zitat von NemonNemon schrieb:Es gehörte zum Standard, dieser Expeditionen, dass zwei Leute Wachdienst hatten.
Dann waren diese zwei Personen winterlich ausgestattet und wären zumindest nicht gleich erfroren oder hätten per skie Hilfe holen können, oder?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.05.2024 um 09:38
Zitat von HeribertHeribert schrieb:Dann waren diese zwei Personen winterlich ausgestattet und wären zumindest nicht gleich erfroren oder hätten per skie Hilfe holen können, oder?
Alle waren selbstverständlich "winterlich ausgestattet". Sie wurden aber von einem furchtbaren Sturm mit einem extremen Kälteeinbruch überrascht. Da musste ihnen schon klar sein, dass sie verloren waren. Es muss dann in Panik eine Impulshandlung gegeben haben, die ihr Schicksal vorzeitig besiegelte, in dem das Zelt zerstört wurde und sie dieses verließen.
Von "Hilfe holen" konnte keine Rede sein. Die waren auf einem Gebirgspass mehrere Tagesmärsche von der nächsten Siedlung entfernt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.07.2024 um 02:50
Der Fall hier ist schon etwas Besonderes, was mysteriöse Vorgänge angeht. Bedauerlicherweise gib es seit einiger Zeit eine Tendenz von meherern Seiten, die Vorfall "geradezubiegen". Was wurde bislang schon alles aufgeboten, Infraschall, dann mal wieder die Lawinentheorie und so fort.
Die Lawinenetheorie überzeugt nicht wirklich, denn man kann den krampfhaften Versuch sehen, eine Lawine herbeizureden. Da wird Sonderwetterlage A bis Z zusammengeworfen, um irgendwie eine Lawine zu formen. Die Gruppe war gerademal knapp 200m unter dem Gipfel, mit flach abfallendem Hang, das ist schlicht keine Lawinenzone. Zudem ist es in der Gegend dort so, daß mehr Schnee im Tal als auf den Bergen liegt. Es gibt außerdem ein Foto, das die Auffindetruppe geschossen hat, wo ein paar Skistöcke noch exakt so stehen wie auf einem der letzten Fotos das Dyatlow und seine Freunde machten. Eine Lawine hätte unweigerlich die Skistöcke umgehauen.

Aber was der Lawine den eigentlichen Todesstoß gibt, ist etwas ganz Biologischmedizinisches! Fragt mal wenn ihr wollt, ein paar Ärzte, was sie von den Verletzungen der Gruppe halten. Zum Beispiel Dubininas Verletzungen waren dermaßen schwer, daß sie vom Moment der Zufügung noch etwa eine Viertelstunde zu leben hatte. Sie ist als eine der Letzten gestorben, Stunden nachdem sie vom Zelt geflohen waren. Sie hat ihre Verletzungen 100% nicht am Zelt erlitten und auch nicht vom Fall am Bach!
Man kann nicht bei dieser Fallhöhe und zusätzlich Schneedecke unten Verletzungen dieser Schwere erleiden. Dazu noch das "Schmankerl" bei NTB, seine Brüche sind auf der entgegengesetzten Seite(!) des Körpers, nicht auf der Seite mit der er aufkam! Daher definitiv keine Fallschäden. Zudem ist er nach dem schweren Schädelbruch binnen 1-2 Minuten bewußtlos geworden (biologische Tatsache, da muß man nicht dabei gewesen sein). auch er einer Derjenigen, die als Letzte starben.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.07.2024 um 19:00
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Der Fall hier ist schon etwas Besonderes, was mysteriöse Vorgänge angeht.
Warum? Was ist daran mysteriös?
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Bedauerlicherweise gib es seit einiger Zeit eine Tendenz von meherern Seiten, die Vorfall "geradezubiegen".
Wieder warum? was ist so bedauerlich daran, vernünftige Erklärungen zu finden?
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Aber was der Lawine den eigentlichen Todesstoß gibt
Du bellst den falschen Baum an. Niemand hier glaubt mehr an eine Lawine.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.07.2024 um 19:20
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Warum? Was ist daran mysteriös?
Was wirklich in dieser Nacht vor rund 65 Jahren passiert ist, ist doch bis heute umstritten und bislang konnte keine Theorie den Vorfall stabil reklären.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Wieder warum? was ist so bedauerlich daran, vernünftige Erklärungen zu finden?
Vernünftige Erklärungen wären ja gut, aber wenn man sich so einige der bekannteren Theorien anschaut, fragt man sich doch unweigerlich, was die Ersteller gesoffen haben und wieviel. Nur ein Beispiel, die hypothetischen Täter hätten das Zelt im Tal abgebaut und weiter oben am Berg erneut errichtet, in einer Nacht von -30°C und weniger. "Ganz sicher haben sie das". :-)
Die alten Ermittler hatten von Anfang an eine Lawine ausgeschlossen, Jahrzehnte später wurde von einigen Seiten (offenbar auch regierungsnahen) versucht, auf Teufel komm raus eine Lawinentheorie als "die Lösung" zu deklariren.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Du bellst den falschen Baum an. Niemand hier glaubt mehr an eine Lawine.
Wenn man sich nur 100 willkürliche Seiten im Thema rausgreift sieht man doch deutlich den Einfluß der Lawinenverfechter. Es mag sein, daß die meisten Diskutanten die hier noch diskutieren, das Lawinengefasel als das erkannt haben was es ist, eine nicht haltbare Theorie. Aber das war ein hartes Stück Arbeit., wie man beim Schmöckern im Thema leicht sehen kann.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

01.07.2024 um 19:30
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Vernünftige Erklärungen wären ja gut, aber wenn man sich so einige der bekannteren Theorien anschaut, fragt man sich doch unweigerlich, was die Ersteller gesoffen haben und wieviel.
Ich bin der Überzeugung, dass ich eine vernünftige Theorie teile (nachdem ich diese kennengelernt und verstanden habe) und diese hier vernünftig vertreten habe.


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01.07.2024 um 20:02
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Die Lawinenetheorie überzeugt nicht wirklich
Kommt darauf an, was man darunter versteht. Eine Lawine als alleinige Ursache der Katastrophe, sicher nicht. Wie du ja selbst bereits richtig erkannt hast, spricht die Art der tödlichen Verletzungen eines Teils der Gruppe da dagegen.

Eine kleine und eher harmlose Lawine als Initialzündung einer Verkettung dramatischer Ereignisse ist aber durchaus vorstellbar. Ich gehe davon aus, dass die ganze Misere damit begann, dass das Zelt unter Schneemassen begraben wurde. Das könnte aber auch durch heftigen Schneefall, unter dessen Last das Zelt nach unten gedrückt wurde, passiert sein. Es gibt viele Indizien, die auf ein solches Szenario hinweisen.

Aber, wie gesagt, da muss dann auch danach noch etwas anderes passiert sein und das ist das ganz große Rätsel an dieser Geschichte.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.07.2024 um 00:21
@Höhenburg

Lawine haben wir mehr fast einig ausgeschlossen, aber dass sie geglaubt hätten, es könne eine kommen, ist nicht ganz abartig.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

02.07.2024 um 23:21
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Lawine haben wir mehr fast einig ausgeschlossen, aber dass sie geglaubt hätten, es könne eine kommen, ist nicht ganz abartig.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Kommt darauf an, was man darunter versteht. Eine Lawine als alleinige Ursache der Katastrophe, sicher nicht. Wie du ja selbst bereits richtig erkannt hast, spricht die Art der tödlichen Verletzungen eines Teils der Gruppe da dagegen.

Eine kleine und eher harmlose Lawine als Initialzündung einer Verkettung dramatischer Ereignisse ist aber durchaus vorstellbar. Ich gehe davon aus, dass die ganze Misere damit begann, dass das Zelt unter Schneemassen begraben wurde. Das könnte aber auch durch heftigen Schneefall, unter dessen Last das Zelt nach unten gedrückt wurde, passiert sein. Es gibt viele Indizien, die auf ein solches Szenario hinweisen.

Aber, wie gesagt, da muss dann auch danach noch etwas anderes passiert sein und das ist das ganz große Rätsel an dieser Geschichte.
Es ist definitiv möglich, daß der Glaube eine Lawine stünde kurz bevor zu einer Kurzschlußreaktion geführt hat und würde die überhastete Flucht erklären. Wo es aber dann aufhört, ist weshalb die Gruppe Stunden unten im Tal verbracht hat. Die "eingebildete" Lawinengefahr wäre früher vorbeigewesen und sie hätten die Chance gehabt, das Zelt noch rechtzeitig zu erreichen um sich halbwegs winterfest zu machen. Was wir auch nicht vergessen dürfen, die Gruppe hatte eine brennende Taschenlampe am Zelt zurückgelassen als Ortungshilfe, die Lampe wurde noch eingeschaltet(aber logischerweise entladen) vom Auffindetrupp gefunden.

Der Knackpunkt der ganzen Geschichte ist für mich der wahre Grund der kopflosen Flucht ins Tal. Auf der einen Seite floh die Gruppe praktisch kopflos den Berg hinab, um dann nach Ankunft weiter unten im Tal logisch nachvollziehbare Schritte zum Überleben einzuleiten, wie Feuer entzünden oder einen Unterstand bauen.
Der begonnene Unterstand, aus Schnee und Holz, ist besonders interessant! Die Dinger mögen primitiv sein, aber die 4 im Tal hätten im fertigen Unterstand bis zum Morgen (und dann dem Aufsuchen des Zeltes) überleben können. Da kann man alte Soldaten der Wehrmacht, der Finnen oder der roten Armee fragen, diese Unterstände sind primitiv, aber eine wirksame Überlebenshilfe in Eiseskälte.

Das hat auch offensichtlich die Gefahr, die zur überstürzten Flucht aus dem Zelt führte, ebenfalls gewußt und deshalb dafür gesorgt, daß die 4 keinen Unterstand mehr brauchen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

03.07.2024 um 09:39
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Es ist definitiv möglich, daß der Glaube eine Lawine stünde kurz bevor zu einer Kurzschlußreaktion geführt hat
Das ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Am Nachmittag, als sie ankamen, konnten sie nicht viel sehen - sehr wohl aber abschätzen, dass sie das Zelt nicht an einem Lawinenhang aufbauten. Die Schneedecke bzw. das Eis war überhaupt nicht hoch, und da oben an diesem Hang lagert sich bei dem Wind nie Schnee ab, der kurzfristig zur Gefahr werden kann. Dafür, Schnee wegzuschippen, der sich ggf. am Zelt ablagert, waren zwei Wachleute bereit.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Die "eingebildete" Lawinengefahr wäre früher vorbeigewesen und sie hätten die Chance gehabt, das Zelt noch rechtzeitig zu erreichen um sich halbwegs winterfest zu machen.
Es gab angesichts der Umstände in dem extremen Sturm und der Kälte keine Chance, wieder hochzukommen. Die Orientierung war nach wenigen Metern schon verloren, die Gruppe zerstreute sich.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Was wir auch nicht vergessen dürfen, die Gruppe hatte eine brennende Taschenlampe am Zelt zurückgelassen als Ortungshilfe
Das mit der Ortungshilfe ist reine Spekulation. Alle Informationen über die Taschenlampe sind zudem vage.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Der Knackpunkt der ganzen Geschichte ist für mich der wahre Grund der kopflosen Flucht ins Tal.
Das bleibt in der Tat als letzter Punkt übrig. Was aber nicht heißt, dass da ein Mysterium hintersteckt. Auch die Panik-Reaktion fügt sich logisch in das gesamte Geschehen. Die Beschädigung des Zeltes war das endgültige Todesurteil in einer Situation, die eh nicht zu überleben war. Auch ohne die Kurzschlussreaktion hätten sie die Nacht wohl nicht überlebt (wenn man die Berechnungen zum Sturm, dem Wind und den Temperaturen folgt). Das Zelt aufzugeben löste irreversible Handlungen aus.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Auf der einen Seite floh die Gruppe praktisch kopflos den Berg hinab, um dann nach Ankunft weiter unten im Tal logisch nachvollziehbare Schritte zum Überleben einzuleiten
Mit m. E. weit über 90% Wahrscheinlichkeit gab es "die Gruppe" mit dem Zeitpunkt nicht mehr, als sie das Zelt zurückließen und sich zerstreuten. Siehe: "4+2+1+1+1"
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:um dann nach Ankunft weiter unten im Tal logisch nachvollziehbare Schritte zum Überleben einzuleiten, wie Feuer entzünden oder einen Unterstand bauen.
Zum Teil - jedenfalls anders, als man es zunächst meinen würde. Aber die Handlungen im Wald, bzw. schon auf dem Weg hinunter einiger deuten daraufhin, dass nach dem Überstehen der ersten Panik rationale Handlungen wieder einsetzten.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:wie Feuer entzünden oder einen Unterstand bauen.
Der begonnene Unterstand, aus Schnee und Holz, ist besonders interessant!
Der "Unterstand" ist ein Missverständnis. Da war nie der Ansatz eines Unterstandes. Es handelt sich um eine, wenn auch sehr mühevoll hergestellte, doch sehr notdürftige Boden-Abdeckung aus Zweigen und Kleidung. Mehr nicht. Wahrscheinlich als Zwischenlager für die Verletzten, als Kolevatov verzweifelt versuchte, diese vom Unglücksort zur Feuerstelle zu bringen.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Da kann man alte Soldaten der Wehrmacht, der Finnen oder der roten Armee fragen, diese Unterstände sind primitiv, aber eine wirksame Überlebenshilfe in Eiseskälte.
Unter den gegeben Umständen gab es kein Überleben, wie auch das Erfrieren am Feuer zeigt. Die Unterkühlung war nicht aufzuhalten. Und das wussten sie wohl.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

03.07.2024 um 17:27
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Wo es aber dann aufhört, ist weshalb die Gruppe Stunden unten im Tal verbracht hat.
Weil der Weg zurück unter den Umständen zu schwierig gewesen sein könnte. Weil die Gruppe bereits versprengt war, genug damit zu tun hatte, sich einigermaßen warm zu halten, und sie ziemlich sicher bereits verletzt und am Ende ihrer Kräfte waren.
Zitat von NemonNemon schrieb:Auch ohne die Kurzschlussreaktion hätten sie die Nacht wohl nicht überlebt
Sehe ich auch so. Es war einfach zu kalt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

05.07.2024 um 20:24
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Es ist definitiv möglich, daß der Glaube eine Lawine stünde kurz bevor zu einer Kurzschlußreaktion geführt hat und würde die überhastete Flucht erklären.
Nur dass diese Flucht den Spuren nach nicht überhastet war. Der Abstieg war den Spuren nach nicht panisch, sondern relativ gemächlich. Außerdem gingen sie zusammen in einer Gruppe und nicht fluchtartig in alle Richtungen verstreut. Es muss also etwas passiert sein, dass den sofortigen Abstieg unumgänglich machte, aber nicht etwas, vor dem man panisch davonrennen musste. Und unumgänglich bedeutet in diesem Fall, dass in den Augen der Betroffenen der Verbleib am Ort zwangsläufig den Tod bedeutet hätte.

Fassen wir zusammen: es war absolut lebensbedrohlich, aber nicht etwas, von dem man verfolgt wird. Auch die Befürchtung einer Lawine scheidet aus, da sie auch in diesem Fall panisch weggelaufen wären.

Es bleibt letztendlich nur eine Erklärung. Das Zelt wurde von Schneemassen niedergedrückt, während sie sich teilweile nicht voll bekleidet darin aufhielten. Es gelang ihnen, sich daraus zu befreien, wobei sie unter anderem dazu gezwungen waren, die Zeltwand mit einem Messer aufzuschneiden. Nachdem sie sich befreit hatten, mussten sie erkennen, dass sie aufgrund der Kälte nicht genügend Zeit hatten, das Zelt vom Schnee frei zu bekommen. Diesen Wettlauf gegen die Zeit konnten sie dort oben nicht gewinnen. Sie hatten also keine andere Wahl, als so schnell wie möglich ins Tal abzusteigen.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Die Dinger mögen primitiv sein, aber die 4 im Tal hätten im fertigen Unterstand bis zum Morgen (und dann dem Aufsuchen des Zeltes) überleben können.
Wie bereits erwähnt wurde, war es kein Unterstand. Eher mehr ein geschützter Platz. Aber woraus schließt du jetzt, dass man dort die Nacht dermaßen unzureichend gekleidet hätte überleben können?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

05.07.2024 um 22:13
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Nur dass diese Flucht den Spuren nach nicht überhastet war. Der Abstieg war den Spuren nach nicht panisch, sondern relativ gemächlich.
Bekanntlich gaben die wenigen Fragmente von Spuren eine solche Aussage nicht her. Das wurde hier ausführlich besprochen. Deinen Versuch, den Fall auf diese Weise abzuschließen, können wir leider nicht stehenlassen.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Außerdem gingen sie zusammen in einer Gruppe und nicht fluchtartig in alle Richtungen verstreut.
Die plausibelste Erklärung des gesamten Hergangs widerspricht dieser Aussage. Wie ebenfalls ausführlich im Thread beschrieben.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Es muss also etwas passiert sein, dass den sofortigen Abstieg unumgänglich machte, aber nicht etwas, vor dem man panisch davonrennen musste.
Deine mit „also“ angedeutete logische Schlussfolgerung ist keine solche.
Ferner muss es keinen einzelnen realen Anlass gegeben haben. Auch dieses Szenario wurde ausführlich erörtert.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Und unumgänglich bedeutet in diesem Fall, dass in den Augen der Betroffenen der Verbleib am Ort zwangsläufig den Tod bedeutet hätte.
Die Umstände wurden ebenfalls ausführlich beschrieben. Ein extremer Sturm mir extremem Kälteeinbruch darf als gesichert gelten; dazu der Windchill im löchrigen Zelt mit einsetzender Agonie angesichts der hoffnungslosen Situation. Plus durch das einsetzende Erfrieren induzierte körperliche und psychische Aussetzer. Den Tod vor Augen gab es eine Kurzschlussreaktion, das Zelt war als Schutz verloren, die Gruppe verlor sich und fand erst später teilweise wieder zueinander.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Auch die Befürchtung einer Lawine scheidet aus, da sie auch in diesem Fall panisch weggelaufen wären.
Diese Logik ist keine. Aber bekanntlich sind Lawine und Schneebrett nach wie vor auszuschließen.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Es bleibt letztendlich nur eine Erklärung. Das Zelt wurde von Schneemassen niedergedrückt,
Nope. Wie ausführlichst besprochen.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Eher mehr ein geschützter Platz.
Was soll daran ein geschützter Platz gewesen sein?
Die einzige mir bekannte Erklärung für genau diesen Ort ist die, dass Kolevatov dort versucht hat, ein Zwischenlager herzurichten. Aber sie sind gestorben, bevor er mit den Verletzten dorthin gelangen konnte.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

05.07.2024 um 23:18
Zitat von NemonNemon schrieb:Das wurde hier ausführlich besprochen
Zitat von NemonNemon schrieb:Die plausibelste Erklärung des gesamten Hergangs widerspricht dieser Aussage. Wie ebenfalls ausführlich im Thread beschrieben.
Wenn über etwas ausführlich gesprochen wurde ist das nicht gleichbedeutend mit Tatsache. Intensive Darlegung alleine macht noch keine Fakten. Diese Erklärungen wurden ausführlich dargelegt, aber es wurde ihnen auch von anderen Usern ausführlich widersprochen.

Zum Thema Dyatlov gibt es hier genau so viele Hypothesen wie es teilnehmende User gibt. Das geht bis hin zu solchen Kuriositäten wie feindlichen Agenten als Täter oder gar einem Elch als Auslöser.

Dieser Fall ist einfach zu mysteriös, um hier Absolutheitsansprüche stellen zu können.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

06.07.2024 um 10:23
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Wenn über etwas ausführlich gesprochen wurde ist das nicht gleichbedeutend mit Tatsache.
Es war von mir ein Hinweis darauf, dass diese Thesen, wenn auch nicht vollständig, aber doch hinreichend im Thread dargelegt sind und nicht bei jeder Gelegenheit neu vorgestellt werden müssen — oder ignoriert werden dürfen.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Intensive Darlegung alleine macht noch keine Fakten.
Diese von mir als plausibelste Version dargestellte These berücksichtigt aber alle bekannten Fakten und am meisten Fakten und hat ein sehr hohes Gewicht. Mehr als alles andere imho.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:aber es wurde ihnen auch von anderen Usern ausführlich widersprochen.
Da war natürlich auch viel Taubenschach im Spiel.
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Dieser Fall ist einfach zu mysteriös, um hier Absolutheitsansprüche stellen zu können.
Unlogische Aussage.
Und es bleibt bei genauer Betrachtung nun mal kein Mysterium. Was bleibt ist nur das Wissen, dass die entscheidenden Momente im Zelt niemals exakt aufgeklärt werden können. Aber die Vorgänge sind so eng eingekreist, dass m. E. nur der beschriebene körperliche und psychische Ausnahmezustand übrig bleibt. Die extremen Wetterbedingungen und besondere Auslöser wie die Windpeitschen, die auf das Zelt knallten, müssen auf die eine oder andere Weise hineinspielen. Infraschall und Vergleichbares könnte theoretisch dazugehören, wird sich aber realistisch gesehen nie in situ experimentell überprüfen lassen.
Noch mal kurz: Unter den Umständen konnte eine einzelne Kurzschlussreaktion einer einzelnen Person irreversible Verkettungen auslösen. Das Zelt war eh schon als Zuflucht hinfällig (Stichwort: Experiment zum Windchill bei löchriger Zeltplane). Das zerschnittene Zelt war dann völlig wertlos. Aber die im Sturm zerstreute Gruppe hätte ohnehin nicht mehr dorthin zurückgefunden bzw. es überhaupt geschafft.


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06.07.2024 um 17:18
Zitat von NemonNemon schrieb am 03.07.2024:Das mit der Ortungshilfe ist reine Spekulation. Alle Informationen über die Taschenlampe sind zudem vage
Eine eingeschaltete (wenn auch nach Wochen logischerweise leere) Lampe, dort wo sie vom Auffindtrupp aufgefunden wurde, läßt wenig Spielraum für Spekulationen. Diese Lampe wurde als Markierungshilfe abgelegt. Das sie rein zufällig dort landete wo man sie fand, ist eine viel größere Spekulation als es das bewußte Ablegen darstellt.
Es wurden ja Experimente durchgeführt, wie weit der Schein von der Fundposition aus reichte. Bei halbwegs guter Sicht konnte das Licht vom Feuerplatz aus gesehen werden. Wie jetzt die Sichtverhältnisse in jener Nacht waren ist eine andere Frage. Aber das Ablegen derLampe dort war keine panische Reaktion, sondern durchdacht zum Wiederauffinden des Zeltplatzes.
Zitat von NemonNemon schrieb am 03.07.2024:Das bleibt in der Tat als letzter Punkt übrig. Was aber nicht heißt, dass da ein Mysterium hintersteckt. Auch die Panik-Reaktion fügt sich logisch in das gesamte Geschehen. Die Beschädigung des Zeltes war das endgültige Todesurteil in einer Situation, die eh nicht zu überleben war. Auch ohne die Kurzschlussreaktion hätten sie die Nacht wohl nicht überlebt (wenn man die Berechnungen zum Sturm, dem Wind und den Temperaturen folgt). Das Zelt aufzugeben löste irreversible Handlungen aus.
Tut es nicht wirklich, mit Verlaub. Das Wissen zumindest halbwegs winterfest gekleidet zu sein, ist sehr tief verankert, wenn man genug Erfahrung hat.
Es ist nicht wirklich logisch nachvollziehbar, was die Flucht auslöste! Es muß etwas sehr Bedrohliches gewesen sein, wenn es den Instinkt, sich winterfest zu machen, wenn auch nur ein bißchen Zeit bleibt, überlagert. Zudem kann es keine "Standardpanik" gewesen sein, der Unterliegen nicht alle Personen ab einer gewissen Menge.
Zitat von NemonNemon schrieb am 03.07.2024:Der "Unterstand" ist ein Missverständnis. Da war nie der Ansatz eines Unterstandes. Es handelt sich um eine, wenn auch sehr mühevoll hergestellte, doch sehr notdürftige Boden-Abdeckung aus Zweigen und Kleidung. Mehr nicht. Wahrscheinlich als Zwischenlager für die Verletzten, als Kolevatov verzweifelt versuchte, diese vom Unglücksort zur Feuerstelle zu bringen.
Das ist so zwar richtig, aber auch wieder nicht. Die Art der Bodenabdeckung spricht für den ersten Schritt einen Unterstand zu bauen, aus Holz, Kleidung und Schnee.. Ich schätze Zolotarew als Weltkriegsteilnehmer ist auf diese Idee gekommen. Diese Unterstände sind primitiv, aber zumindest eine Chance die Nacht zu überstehen (und halbwegs angezogen überlebt man darin auch sehr kalte Nächte. gibt genügend WK2-Telinehmer die das wissen). Wie erwähnt ist wohl auch "der Gefahr" klargeworden, was passieren könnte, sollten sie einen Unterstand fertigstellen.
Gut, ohne ausreichende Kleidung wie hier wäre wohl auch mit Unterstand Ende gewesen, aber die 4 im Tal waren noch "verhältnismäßig gut" gekleidet. Ich theoretisiere die Gefahr hielt es mit Bond in Goldfinger "Können sie sich dieses Risiko leisten?" und hat klar Schiff mit den 4 armen Tröpfen im Tal gemacht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

06.07.2024 um 18:21
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Eine eingeschaltete (wenn auch nach Wochen logischerweise leere) Lampe, dort wo sie vom Auffindtrupp aufgefunden wurde, läßt wenig Spielraum für Spekulationen. Diese Lampe wurde als Markierungshilfe abgelegt. Das sie rein zufällig dort landete wo man sie fand, ist eine viel größere Spekulation als es das bewußte Ablegen darstellt.
Du gibst hier nicht zu erkennen, dass du die notorischen Unstimmigkeiten rund um das Auffinden der Lampe kennst.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Es wurden ja Experimente durchgeführt, wie weit der Schein von der Fundposition aus reichte. Bei halbwegs guter Sicht konnte das Licht vom Feuerplatz aus gesehen werden.
Nie im Leben bei den gegebenen Sichtlinien und den Funzeln damals, würde ich sagen. Aber ich bitte dich, diese Experimente zu belegen.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Das Wissen zumindest halbwegs winterfest gekleidet zu sein, ist sehr tief verankert, wenn man genug Erfahrung hat.
Es ist nicht wirklich logisch nachvollziehbar, was die Flucht auslöste! Es muß etwas sehr Bedrohliches gewesen sein, wenn es den Instinkt, sich winterfest zu machen, wenn auch nur ein bißchen Zeit bleibt, überlagert. Zudem kann es keine "Standardpanik" gewesen sein, der Unterliegen nicht alle Personen ab einer gewissen Menge.
Hier verstehe ich nicht, was du meinst von wegen winterfest machen.
Selbstverständlich war die gesamt Situation lebensbedrohlich und das Wissen darum hat in Verbindung mit der Kälte temporär die typischen Symptome ausgelöst, die dann auftreten. Inklusive Panik. Ich sprach nicht umsonst von irreversibler Kettenreaktion. Einer dreht durch, zerstört das Zelt, was Reaktionen aller erzwingt. Dann nimmt es seinen Lauf.
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Das ist so zwar richtig, aber auch wieder nicht. Die Art der Bodenabdeckung spricht für den ersten Schritt einen Unterstand zu bauen, aus Holz, Kleidung und Schnee.. Ich schätze Zolotarew als Weltkriegsteilnehmer ist auf diese Idee gekommen.
Warum sollte dieser vermeintliche Unterstand nicht an der Zeder und am Feuer gebaut worden sein? Und warum sterben sie dann schwer verletzt ein paar Meter weiter im Bach und weder am Feuer noch am „Unterstand“?
Die einzige plausible Verision liefert da für mich die 4+2+1+1+1 These. Warum folgst du dieser Version nicht? was stimmt für dich dabei nicht?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

06.07.2024 um 19:01
Zitat von Mr.BrainMr.Brain schrieb:Nur dass diese Flucht den Spuren nach nicht überhastet war.
Zelt zerfetzt, lebenswichtige Sachen darin zurück gelassen, kaum bekleidet, das Alles sieht für mich doch eher nach Eile aus.


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