WladimirP schrieb am 17.02.2021:Vor dem Eingang befinden sich nicht nur keine Spuren von Dyatloviten, sondern auch keine Spuren der Suchgruppe. Warum? Weil die Schneeverwehung vor dem Eingang sehr hart ist. Auf solch komprimiertem Schnee gibt es keine Spuren mehr. Daher konnte die Suchgruppe die Position der Eingangselementen nicht ändern.
Also war der ganze Schnee von einer solchen Konsistenz, daß er zertrampelt werden konnte. Nur der Haufen vor/im Eingang nicht.
Dann ist der stehende Giebel in situ.
Nochmal das Bild:
https://www.allmystery.de/i/t1d5643_dyatlov2.jpgWladimirP schrieb am 17.02.2021:Kannst du dir vorstellen, dass das Dach speziell nicht stramm gezogen wird, sondern so, dass sich eine bestimmte Menge Schnee darauf ansammeln kann?
Ja, klar, hast Du doch schonmal eingezeichnet:
https://www.allmystery.de/i/tadce245f899b_a4j3ijX.jpgDeiner Einzeichnung von der Auffindesituation nach haben sie das dann aber beim letzten Zeltaufbau nicht gemacht.
https://www.allmystery.de/i/wsrxuoereb6u_Lk2rvnV.jpgEinige Zeltbilder zeigen eine normale Abspannung nach unten, einige nach oben.
M.E. war das kein Kalkül, sondern dem Umstand geschuldet, daß sie keine Häringe verwendeten, sondern die Skistöcke, die halt kaum in richtigen Boden eingebracht werden konnten.
WladimirP schrieb am 17.02.2021:Dyatloviten ahnen, dass sich auf dem Dach Übergewicht ansammelt, und stellen daher eine zusätzliche Stütze unter das Dach - einen Skistock in der Mitte des Zeltes.
Später hält dieser Skistock der Schneelast nicht mehr stand und bricht.
Davon abgesehen, daß dieser Stock in der Mitte anscheinend nur aufgestellt werden kann, wenn der Ofen nicht aufgebaut ist, bei Kälte und Schnee wiederrum vor allem der Ofen nett ist, ist das Zelt so lang, daß das Dach vor und hinter dem Stock trotzdem lange vor dem Knicken des Stockes so runterhängt, daß es vor Aufbau einer gefährlich großen Schneemange, wie mehrfach beschrieben, bemerkt wird.
Laut dieser Zeichnung hing der Ofen und die Rohre mittig im First: Eine weitere Stange wäre nur im vorderen Zeltdrittel oder ohne Ofen möglich. Oder die Zeichnung stimmt in dieser Hinsicht nicht. Mit Stange in der Mitte hätten sie eigentlich nicht die Firstleinenkonstruktion mit der Leinenorgie gebraucht. Stange nach beiden Seiten abspannen und fertig.
https://www.allmystery.de/i/9fb092bcc718_Dyatlov-pass-tent-03.jpgWladimirP schrieb am 17.02.2021:Erklär nun, warum sich im vorderen Teil des Zeltes der linke Skistock zur Seite des Zeltes neigt, das Abspannseil durchhengt und nicht mehr an der Ecke des Zeltes zieht, aber der vordere Teil des Zeltes noch steht. Darüber hinaus, hängt sogar die linke seitliche Dachkante nicht durch und ist mit der rechte symmetrisch. Ein Wunder?
Nun, Du schriebst ja oben selber, daß dieser Schneehaufen im Eingang so besonders hart war. Und in diesem steckt sichtbar auf dem Bild der Zeltstock fest. Und an diesen war der Zeltgiebel befestigt. Ohne den harten Schnee wäre er umgefallen, aber da er bis zur "Brust" im harten Schnee steckt, geht das nicht.
https://www.allmystery.de/i/a10979a54cf0_Dyatlov-pass-tent-01.jpgM.E. bildete sich also erst dieser Schneehaufen und wurde so hart wie Du schreibst, dann erst fiel das Zelt dahinter zusammen.
Anschließend wurde durch Wind und/oder Schneefall der Schnee auf die Zeltplane aufgetragen.
Die von Dir beschriebene unterschiedliche Konsistenz des Schnees unterstützt diese Ansicht.
WladimirP schrieb am 17.02.2021:Der Boden ist durchgefroren und da kannst du nichts "in das Geröll kloppen". Skistöcke steckten im festen Schnee.
Eben, das meinte ich ja. Hier kann allerdings nicht viel Schnee sein und die Stöcke stehen weiter raus:
https://www.allmystery.de/i/t40433f_502d5dfdb842.jpghttps://www.allmystery.de/i/t2ea6da_Dyatlov_group_22.jpgWenn sie in der letzten Nacht nur im Schnee steckten, ist nach der Zeit bis zur Auffindung des Zeltes erst recht kein komplett stehendes Zelt zu erwarten.
WladimirP schrieb am 17.02.2021:Alle Schnitte auf dem Stoff werden in Rückenlage ausgeführt. Ich habe ein Video der Schnitte im Zelt, in dem ich jeden Zentimeter der Schnitte und jede Änderung der Schnittrichtung erkläre.
Wenn ich so durch eine Schneeschicht eingezwängt bin, daß ich sie:
a. nicht nach oben wegdrücken kann
b. ich mich nicht drunter wegschieben kann
dann fehlt mir die Fantasie mir vorzustellen, daß ich nach einem Messer tasten, um anschließend über, also vor meinem Körper von rechts nach links oder vice versa auf 1,60m Breite und ca. 80cm Höhe mehrere Schnitte durch die Zelthaut zu führen.
Wenn ich das schaffe, bin ich nicht besonders eingezwängt, sondern kann die paar Zentimeter bis zum Eingang kommen, da zwischen mir und Zelthaut zwangsweise eine Armbreite Platz sein muß .
Wozu überhaupt die Schnitte, wenn man den Schnee darüber doch nicht wegdrücken kann, was man ja sonst auch direkt machen könnte?
https://www.allmystery.de/i/84a3b640292d_Zelt_Schnitte_WladimirP_1.jpgKlar kann man sich unter ein Bettlaken legen und mit dem Messer fuchteln und hin und herschneiden. Aber leg Dich mal unter das Bettlaken und ich schaufel soviel Schnee drauf, daß du den Schnee nicht mehr runtergedrückt bekommst und Dich nicht drunter wegschieben kannst. Deine Arme liegen dann tiefer als Dein Brustkorb. Da hat sich das schnell ausgefuchtelt.
Kannst Du einen Arm vor der Brust führen, bist Du nicht eingezwängt und kannst dich auch zum Eingang schieben.
Du favorisierst eine drückende Schneeschicht auf dem Zelt, die Schnitte also, um herauszukommen.
Andere favorisieren extreme, vielleicht katabatische Fallwinde, um die Schnitte zu begründen.
WAB und wiederum andere sehen die Schnitte als Folge einer irrationalen Panik heraus, weil es sonst keinen rationalen Grund für die Schnitte und schon gar nicht das folgende Verlassen des Zeltumfeldes gäbe.
Ich tendiere zu letzterer Variante. Bestehe aber nicht darauf.
Ich kann nur von meiner praktischen Erfahrung mit diesem Zelttyp im Schnee ausgehen.
Übrigens:
Wenn dieses Bild
Original anzeigen (0,6 MB)die Vorbereitungen für das letzte Biwak zeigen soll, worauf liegt dann die Zeltplane bei der Auffindung des Zeltes?
Die Wanderer planieren anscheinend nicht eine leichte Schräge, sondern sie buddeln ein Loch. Der Kamerad links steht ja schon bis fast bis ca. 60-80cm im Schnee und auch zwischen ihm und den nächsten ist der Rand des Loches auch ca. 80cm. Zumindest sieht das für mich so aus. Oder ich lasse mich gerade übelst vom Bild täuschen.
Wäre das eine Grube für das Zelt (wie das ja auch für die BW-Zeltplanen gedacht war, um im Innern mehr Platz und Wärme zu haben), dann hätte man das Zelt
in dieser Grube aufgefunden.
Planiert man eine Schräge, um ebenen Boden für das Zelt zu bekommen, wird logischerweise nur eine Seite in den Hang eingeschnitten.
Hier wird- aus meiner Sicht- ein Loch gebuddelt. Ich kann auch nur drei Buddler deutlich sehen. Das dahinter könnte auch ein weiterer Rucksack sein, der auf der Oberfläche hinter den Buddlern steht.
Wozu gräbt man nun dort ein Loch? Spontan würde ich Latrine oder Whirlpool ausschließen. Letzteres zumindest, wenn sie nicht mehrere Dosen Bohnen und Wasser dabei hatten...
Nochmal zum Thema Skier. Bei den anderen Bildern in der Thread-Bilderrubrik sieht man welche, wo das nachgezogene Equipment deutlicher zu sehen ist. Es sieht so aus, als hätte man die Skier benutzt, um als Kufen für das gezogene Gepäck zu fungieren. Die Skier waren dann nicht draufgetüdelt, sondern drunter gebaut. Auf einem Bild sind zwei solcher "Schlitten" zu sehen, von den zwei letzten der Gruppe gezogen.
PS: Ich habe keinen Schimmer, warum nur das letzte Bild angezeigt wird.