Le_Ciel schrieb:Wir wissen nicht, wie @wab u.a. die Niederschlagsmenge von 1959 berechnet. Er schreibt öfters es sei wenig gewesen, aber ohne Begründung. Verstehen Du oder @Nemon die Herleitung der Aussage? Gibt es Berechnungen und Daten von meteorologischen Stationen der Umgebung ausserhalb dieses Threads?
Die Frage nach dem "Wetter" am 1/2 Februar 1959, dargestellt durch "Meteorologische Stationen" und speziell auf die Niederschlagsmenge, bezogen auf den Zelt-Ort, ist
grundsätzlich nicht zu beantworten.
Zu der Zeit gab es wenige Stationen. Alle weiter als 50 km entfernt. Flugplätze hatten etwas mehr Infos. Die kleineren Stationen, wie "Burmantovo" haben ganz wenig Infos gesammelt, mehr dazu geeignet die dortige Bevölkerung grob zu informieren. Die Daten sammelte kein Meteorologe, sondern irgendein Dorfbewohner, der eine Ausbildung hatte.
Wie in dem umfangreichen Bericht von G. Wolf beschrieben steht, wird das Wettergeschehen am „Kholat“ durch die nahen Täler völlig verändert. Er hat dazu verschiedene Beispiele aufgeführt, die das Wetter am „Kholat“ mit den Wetterstationen vergleicht.
Ein Ort, wie der Zeltplatz, ergibt ein „Schneebild“, das aber bestimmte Charakteristiken zeigt. Nämlich, dass dort kein Pulverschnee lange liegen bleibt. An dem Ort herrscht grundsätzlich stärkerer Wind aus Westen. Nur stundenweise wurden mal geringe Windgeschwindigkeiten gemessen und das nur am Tage!
Prinzipiell gibt es dort eine feste Grundschicht aus Schnee, die sich am Winteranfang durch auftauen und gefrieren bildet. Mit Eintritt des Dauerfrostes ändert sich die Schicht praktisch nicht mehr. Nischen haben ev. auch eine dickere Schicht, was logisch ist.
Ich habe über Wochen verschiedene „Schneebilder“ aus dem Internet gesammelt, die den Zelt-Ort über Jahre verteilt zeigen. 200 m südlich und nördlich, sowie oberhalb, zeigt sich ein unterschiedliches Bild. Östlich, also bergab und am Zelt bleibt das Bild gleich. Genauso wie es die Bilder der ersten Suchmannschaften zeigen.
Die umstrittenen Bilder, die die Gruppe bis zum Bauchnabel im lockeren Schnee zeigen, man sieht es an den Rundungen der Grube, sind nicht vom letzten Zeltplatz. Niemals hätte sich dort bei Sturm lockerer Schnee anhäufen können.
Was man ganz sicher annehmen kann, ist, dass die Beobachtungen von
@wab und Kollegen in den Jahren danach, das Wettergeschehen und die Schneeverhältnisse bestens beschreiben.
Die Messungen, die von ihm angestellt wurden, bezüglich der Scherkräfte verschiedener Schneeschichten, kann man als vorzüglich und wissenschaftlich korrekt bezeichnen. Rückschlüsse auf den ½ Februar 1959 sind ohne weiteres richtig.
In den Alpen, werden permanent ähnliche Untersuchungen gemacht, die prinzipiell nicht besser sind. Man benutzt dort u.a. Instrumente, die 80 Jahre alt sind und man ist stolz darauf!
Schneeschnitte werden grundsätzlich vor Ort mit Schaufeln gemacht, wie sie WAB auch machte, so wie Widerstandsprofile, die schon seit 1936 hergestellt werden.
Le_Ciel schrieb:Der Abgangspunkt von Schneebrettern kann durch Ausbreitung von Rissen unberechenbar sein
Bei diesem Pkt., sagte mein Sohn, hätte er eine Idee, die die Riss-Theorie" mit anschließendem "Schneebrett" untermauern könnte. Aber davon später.