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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.767 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 11:51
Zitat von NemonNemon schrieb:Irgendwelche Blutspuren im Schnee vom Schaufeln mit bloßen Händen hab ich auch noch im Hinterkopf. Gehört evtl. aber zu einem anderen Schauplatz.
Das war die Beschreibung des Vorfalls in Schweden. Aufgeplatzte Hände, Blut im Schnee.
Bei diesem Vorfall hier habe ich davon nichts gelesen und das hätte ich sonst.

Man darf auch nicht vergessen, dass es mehrere Schnitte gab. Entweder hat man erst versucht, Druck von der Wand zu nehmen, oder es ncint gleich geschafft, wenn das Verlassen von vornherein das Ziel war. Und da kommt mir auch der Gedanke, warum von 9 Personen keiner auf die Idee kommt, überlebensnotwendige Sachen zu schnappen. Wie groß die Gefahr wegen des Wetters da draußen war, muss jedem bewusst gewesen sein. Fraglich ist da eher, ob sie die Reaktion bei einsetzenden Fallwinden so auf der Palette hatten.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 11:58
Die ankommenden Retter bezeichneten den Ort als das Schlimmste, dem sie je begegnet waren. Der Schnee war mit Blut von offenen Wunden bedeckt, als man mit gefrorenen Händen im Schnee grub.
https://dyatlovpass.com/swedish-russian-expedition-2019?lid=1


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 13:37
Mal blöd gefragt, die katabischen Winde in den letzten Videos haben nicht die Power Zelte wegzuwehen und Stoff zu zerreissen. Und es stand windgeschützt in einer Schneegrube? Der Freund von Dyatlov hat von einer Tour berichtet, wo die beiden bei starkem Wind die ganze Nacht das Zelt festgehalten haben.

Mir fallen so viele Möglichkeiten ein, wie die Gruppe die Situation besser hätte handeln können. Acht Leute hätten das Zelt innen festhalten können und einer öffnet den Eingang. Das Zelt wird auch nicht von neun Leuten gleichzeitig aufgeschnitten worden sein, warum hat niemand währenddessen nach Ausrüstung, Kleidung oder Decken gegriffen? Aussen angelangt hätte das Zelt auch festgehalten werden können oder einige Leute legen sich einfach drauf. Und hätte ein katabischer Wind nicht auch aufgeschaufelten Schnee weggeblasen?

Kurios fand ich übrigens immer, dass sich das Unglück in der Geburtstagsnacht von Semyon Zolotaryov ereignete. Das muss nichts bedeuten und ist mehr als eine Randnotiz zu verstehen ;)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 14:32
Zitat von Le_CielLe_Ciel schrieb:Kurios fand ich übrigens immer, dass sich das Unglück in der Geburtstagsnacht von Semyon Zolotaryov ereignete. Das muss nichts bedeuten und ist mehr als eine Randnotiz zu verstehen ;)
Aber eine sehr interessante Randnotiz. Ist mir bisher komplett entgangen, danke.

Ich kann die Wucht dieser Winde schwer beurteilen, von daher muss man das, was die "Schweden" und Leute hier sagen, für voll nehmen, auch wenn ich ähnliche Gedanken wie du habe.
Aber, und da bin ich voll auf deiner Linie, werden nicht alle zeitlich aus dem Zelt gehüpft sein, der Schnitt wird auch seine Zeit benötigt haben, gerade wenn man die anderen Schnitte vorher gesetzt hat. Von daher muss eine gewisse Zeit schon vorhanden gewesen sein.
Und wenn es so heftig war, fällt es mir auch schwer zu glauben, dann noch Schnee auf das Zelt zu werfen.

Erschwerend kommt halt hinzu, dass sich der Zustand des Zeltes (nicht die Schnitte) auch ohne Schneebrett oder Fallwinden mMn absolut plausibel erklären lässt.
Das Material war schwerer als die heutigen der Zelte, stand da natürlich ungeschützt und war nicht an Bäumen fixiert. Es stand da über 3 Wochen und ein verlassenes Zelt in der Gegend kann dann auch nach so einer langen Zeit einfach so aussehen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 15:52
Zur möglichen Geschwindigkeit beim Verlassen des Zeltes hier:

Video 19.02.2019 von WladimirP eingestellt

Beitrag von WladimirP (Seite 449)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 16:13
Ja, hatte mir das Video angeschaut, als ich mich durch den Thread gekämpft habe.
Aber wenn ich das im Kopf durchspiele, muss es ja einen Ablauf gegeben haben.
Das Material war nicht so einfach durchzuschneiden, dafür würde dann auch sprechen, dass man mehrmals ansetzen musste. Oder es war vorher der Versuch, die Situation zu entschärfen. So oder so hat der Vorgang Zeit in Anspruch genommen.
Dazu, schau dir das Video an, es dauert ungefähr 9 bis 11 Sekunden (1 Sekunde pro Person bei 9 Personen), bis der letzte aus dem Zelt war. Also nach dem Zerschneiden der Zeltwand, on top.
Nehmen wir an, das Zerschneiden hat auch 10 Sekunden gedauert, was ich für sehr knapp bemessen halte, dann kommen wir auf mindestens 20 Sekunden bei der letzten Person, 19/18 Sekunden bei der vorletzten Person. Jetzt spiel das mal im Kopf durch. Keiner schnappt sich was? Zumal ich tendenziell lieber ein paar Sekunden später aus dem Zelt gesprungen wäre, wenn in Reichweite (das Zelt war ja nicht groß) überlebenswichtige Dinge sind.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 16:15
tEDLhnI Tent cuts


Schnitte sind aber nur die kleinen, sichelförmigen.
Die Bahnen wurden beim Abtransport aufgerissen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 16:19
Zitat von NemonNemon schrieb:Schnitte sind aber nur die kleinen, sichelförmigen.
Die Bahnen wurden beim Abtransport aufgerissen
Das ist richtig. Aber die anderen Schnitte sind ja trotzdem vorhanden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 16:20
Zitat von Chse79Chse79 schrieb:Aber die anderen Schnitte sind ja trotzdem vorhanden.
Welche anderen denn noch??


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 16:23
Mein Kommentar war wertungsfrei...
Ich finde die Zeit eigentlich auch ausreichend irgendwas zu krallen - wenn ich im Kopf klar bin...
Abgesehen davon tendiere ich eher zu WladimirsP Meinung bzgl. der Richtung der Schnitte. Im Kopfkino (bitte mal nachspielen!) würde ich bei einem stehenden Zelt eher senkrecht schneiden wollen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 16:24
Zitat von NemonNemon schrieb:Welche anderen denn noch??
Ich schau mir das gerne später nochmals in Ruhe an. Mir war so, dass das Zelt zwar bei der Bergung beschädigt wurde, man aber von mehreren Schnitten (3) ausgegangen war. Aber selbst wenn nicht. Messer schnappen, selbst wenn es am Körper war, kurz überlegen, ansetzen und durchschneiden. Rechne 5 Sekunden, dazu hüpft jeder nacheinander aus dem Zelt. Angenommen du wärst der letzte, würdest du nicht wenigstens die Decke, unter der alle gelegen haben, instinktiv schnappen?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 16:25
Zitat von Chse79Chse79 schrieb:man aber von mehreren Schnitten (3) ausgegangen war
Die 3 sind ja im Bild zu sehen und nummeriert


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28.07.2019 um 16:27
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Mein Kommentar war wertungsfrei...
Weiß ich... 👍😉.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 16:30
@bergfreund
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:wenn ich im Kopf klar bin...
Darüber grüble ich auch gerade. Wenn eine Störung plötzlich über mich herein bricht, während ich schon schlafe oder am Einschlafen bin, dann bin ich auch unter normalen Umständen nicht sofort klar, wenn ich plözlich geweckt werde.
Abgesehen davon tendiere ich eher zu WladimirsP Meinung bzgl. der Richtung der Schnitte. Im Kopfkino (bitte mal nachspielen!) würde ich bei einem stehenden Zelt eher senkrecht schneiden wollen.
Eben. Das könnte daher jetzt heißen:
- Sie wurden im Schlaf überrascht.
- Es war dunkel.
- Das Zelt stand bereits nicht mehr aufrecht, weil
- es eben vom Wind gebeutelt wurde oder
- unter Schneemassen begraben worden war.
- Sonstiges bitte hier ergänzen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 16:37
... oder beim Verlassen des Zeltes ist nicht klar dass es ein point of no return ist...


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 22:57
In dem Video von Wladimir P machen die Leute einen einzigen langen senkrechten Schnitt, beim Dyatlov-Zelt sind mehrere kleine horizontale Schnitte. Die meisten Schnitte sind zu klein als dass eine Person durchsteigen könnte, nur der längste mit knapp 90 cm eignet sich dafür und der ist im oberen Teil des Zelts horizontal ausgerichtet. Es dürfte schwierig gewesen sein, über diesen Schnitt das Zelt zu verlassen. Im besten Fall konnte einer nach dem anderen raus. Und ich vermute auch, dass in der Situation der Überlebenstrieb einen dazu veranlasst nach allem in Reichweite zu greifen.

Den Fußspuren nach zu urteilen wurde doch auch niemand weggeblasen, so dass nach dem Aussteigen ebenfalls noch die Möglichkeit bestanden hätte etwas aus dem Zelt zu nehmen bevor man es mit Schnee bedeckt?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

29.07.2019 um 07:09
Ja - wenn es eine Schwachstelle gibt bei der Fallwindtheorie würde ich sie auch dort suchen. Holmgreen bei seiner @ARCDOC - Expedition 2019 schliesst das aber aus.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

29.07.2019 um 07:19
Mit den Schnitten im Zelt: in meinem Link zu WladimirP's Video siehst Du doch auch eine Skizze zu der Rekonstruktion der Schnitte die durch die Beschädigungen beim Öffnen bzw. Abtransport durch die Suchmannschaft verfälscht sind. W. gibt dort auch die wahre Länge an.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

29.07.2019 um 11:30
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Wenn eine Störung plötzlich über mich herein bricht, während ich schon schlafe oder am Einschlafen bin, dann bin ich auch unter normalen Umständen nicht sofort klar, wenn ich plözlich geweckt werde.
Ja, wer kennt das nicht?!
Aber die Entscheidung, das Zelt aufzuschneiden, wurde ja trotzdem bei diesem Szenario bewusst getroffen und nicht im Halbschlaf. Dazu das Adrenalin bei so einer Situation, da bist du ganz schnell wach.
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:.. oder beim Verlassen des Zeltes ist nicht klar dass es ein point of no return ist...
Hat mich gerade im ersten Moment überzeugt. Kann man wohl schwer sagen. Wenn ich mir aber vorstelle, man wird von schweren Winden überrascht, entscheidet sich, das Zelt aufzuschneiden, das Zelt während des Sturms somit unbrauchbar wird, weil die Situation so dramatisch ist, dass es eben notwendig ist, leichte Panik / ein Unbehagen sich breit macht, würde ich mir definitiv etwas schnappen. Und das wäre intuitiv, instinktiv, nicht mal eine bewusste Entscheidung, über die ich lange nachdenken muss.


Letztendlich wird man es anhand der uns vorliegenden Informationen nicht abschließend beurteilen können.

Mich hat an der SBT immer gestört, dass es für mich logische Lücken gab.
Wenn man so stark verschüttet ist, dass man von oben, mit voller Bewegungsfreiheit, nicht an das Zelt kommt, dann kommt man von unten, unter einer schweren Last und ohne Bewegungsfreiheit auch nicht raus. Konnte man sich befreien, hätte man doch im wahrsten Sinne des Wortes um sein Leben gebuddelt. Beim Drama in Schweden haben die noch mit blutigen und auf geplatzten Händen gearbeitet.

Bei der FWT kann ich es nur schwer nachvollziehen, dass 9 Leute aus einem Zelt fliehen und es keine Sekunden gegeben haben soll, um sich ein paar Sachen zu schnappen. Wenn man bedenkt, wie klein das Zelt war, mit 9 Leuten, muss im Prinzip alles in "Griffnähe" gewesen sein.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

29.07.2019 um 15:38
Ein Messer und zwei Taschenlampen (die die auf dem Weg gefunden wurde und die vom Zelt) hatten sie immerhin...
Und der Fotoapparat nicht zu vergessen...


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