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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.766 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2019 um 23:06
Zitat von Chse79Chse79 schrieb:Dass die Taschenlampe am Zelt aufgefunden wurde, war (für mich) nie strittig.
Die Berichte sind eindeutig
Verstehe ich auch nicht, das ist doch einer der gut dokumentierten Fakten in diesem Fall.

Slobodov hat ja sogar eine ziemlich genaue Skizze angefertigt wo sie auf dem Zelt lag, die kann man sogar hier im thread finden.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2019 um 23:34
Zitat von passatopassato schrieb:Verstehe ich auch nicht, das ist doch einer der gut dokumentierten Fakten in diesem Fall.
Ist vielleicht auch Haarspalterei dabei. Wie man die "Fakten" aus diese Protokollen gewichtet, hängt ggf. aber davon ab, was man damit anstellen will. Für uns ist es jetzt wohl im Großen und Ganzen okay, dass man sich da auf die zwei, drei Aussagen (in wackeliger Übersetzung) stützt. Aber wir machen ja auch nichts weiter außer der Taschenlampe außer, dass irgendwer aus der Gruppe sie als Signal positioniert haben dürfte.

Wenn jetzt jemand hingeht, seine Räuberpistole zusammenreimt und meint, die Taschenlampe könne ja nicht so lang auf dem Dach gelegen haben und sei da nachträglich von irgendwem, der Täter war oder aus welchen Gründen auch immer ein bisschen herum manipuliert hat, da zurückgelassen worden, wird ein anderer Schuh daraus. Dann würde ich entgegnen wollen, dass das Auffinden der Taschenlampe nicht gut genug dokumentiert ist, um darauf eine VT aufzubauen (was VTler ja gerne machen: Ihre Theorie (wie einen Kreisel) auf einer kleinen Spitze oder mehreren aufstellen statt auf einer stabilen Basis.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.07.2019 um 23:55
Na es hiess doch dass nicht ausgeschlossen werden kann dass die Taschenlampe durch den Suchtrupp aus dem Zelt auf das Zelt gelegt wurde - wurde doch hier vor ein paar Wochen diskutiert nachdem Slobtsov und Sharavin vor einiger Zeit dazu von Journalisten befragt wurden. Daraufhin hatte ich doch dann die Zusammenfassung zum Status Taschenlampe geschrieben.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 00:02
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Na es hiess doch dass nicht ausgeschlossen werden kann dass die Taschenlampe durch den Suchtrupp aus dem Zelt auf das Zelt gelegt wurde
Das würde ich nach wie vor so sehen ... aber irgendwie ist meine Frage von eben an dich auch nicht beantwortet.
Falls ich auf irgend einem Schlauch stehen sollte, hilf mir bitte runter :)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 00:10
@bergfreund
Aber das wurde hier doch in letzter Zeit gar nicht diskutiert, oder ging das an mit vorbei?
Ich verstehe zwar nun, was du damit ausdrücken möchtest, aber "konstruierst" du nicht gerade was? Wirkt in Textform gerade blöd, so meine ich das gar nicht. Vielleicht verstehe ich dich auch gerade falsch?

Aber man muss doch iwie das, was die Seite hergibt, dann auch so annehmen.
Alles andere macht wenig Sinn, außer man hält alles für eine Verschwörung und nimmt an, alles ist gefaked. Und nur das raussuchen, was dann in die eine oder andere Richtung führt, ist ja auch nicht objektiv.

Die Seite gibt ja eine Menge her und vieles ist dort belegt. Insgesamt wirkt die Seite auch sehr seriös.
Die Frage ist nur, was macht man aus den Informationen.

Mal abgesehen davon, dass die Gruppe die Situation völlig unterschätzt hat, einen falschen Zeltplatz gewählt hat, reagiert sie dann bei Fallwinden, anders als eine Gruppe in Schweden, absolut richtig, schneidet ihr Zelt sofort auf und flieht (teilweise) spärlich bekleidet.
Hätte man nun die armen Leute erfroren gefunden, hätte es natürlich keine so großen Wellen geschlagen. Auch wenn man wegen der Schlitze im Zelt sicherlich Fragen gestellt hätte.
Aber diese Gruppe zieht nun los und fängt sich viele Verletzungen ein, die am Ende mit "einer unbekannten, unüberwindbaren Kraft" betitelt wird.
Zu ihrem Pech, stürzen also einige dann auch noch viele Meter ab, ziehen sich diese gravierenden Verletzungen zu, einer der 4 dort hat aber keine Verletzungen.
Verbrennungen gibt es auch, die man sich schon an den Füßen logisch erklären kann, aber es gibt auch Verbrennungen am Gesicht.
Ärztliche Meinungen von damals, dass da etwas nicht ganz stimmen kann, gibt es auch.
Rund um die Rettungsarbeiten werden ungewöhnlich viele Fehler gemacht, unterschiedliche Aussagen getätigt, Daten/Tage verwechselt, nicht nur vor Ort, auch die Behörde tüdelt beim Datum.
Dazu wird Strahlung festgestellt, der Pass wird 3 Jahre gesperrt. Angeblich (?) hatten einige mit dem KGB zu tun, angeblich (?) musste/sollte der Fall schnell abgeschlossen werden.
Angeblich (?) wurde danach Leute degradiert / entlassen.
Angeblich wurde gesagt, das, was da oben passiert, darüber würde die Welt sprechen.
Da kommt schon vieles zusammen und das macht den Fall insgesamt so interessant.
An jeden Mist muss man ja nun nicht glauben, aber alles per se ausschließen, sollte man auch nicht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 00:15
Zitat von Chse79Chse79 schrieb:Insgesamt wirkt die Seite auch sehr seriös.
Du musst differenzieren zwischen "der Seite" insgesamt und den dort gesammelten Dokumenten der Fakten-Grundlage. Das zweifelt hier doch niemand an.

Im Übrigen muss ich feststellen, dass du doch ein Hamsterrad anschmeißt, indem du jedes Mal neue "Ungereimtheiten" einbringst.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 00:18
Zitat von NemonNemon schrieb:Du musst differenzieren zwischen "der Seite" insgesamt und den dort gesammelten Dokumenten der Fakten-Grundlage. Das zweifelt hier doch niemand an.
Da hat du völlig Recht, aber "die Seite" ist ja transparent gehalten, man kann da ziemlich gut differenzieren. Zwecks Einfachheit "die Seite" von mir genannt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 00:20
Hier:
Zitat von YpersephoneYYpersephoneY schrieb am 23.06.2019:23.06.2019 um 11:40
Ich lese gerade einige Beiträge von WAB im dyatlovpass.com-Forum, quasi als "Vorbereitung" auf die Pressekonferenz nächste Woche. Bei einem Beitrag bin ich hängen geblieben, und zwar an der Stelle, wo es um das merkwürdige Detail der auf der Schneeschicht über dem Zelt liegenden Taschenlampe. Möglicherweise ist dieser "Fakt" doch nicht so in Stein gemeißelt (Achtung, gebrochenes Englisch):

...
From here it is possible to draw a conclusion:
1.To us it is not clear, whether there was this small lamp actually on tent, or it is result of conversations between participants of search? Especially if to consider that once Michael Sharavin has told that it is possible they it have put there when dug tent on February, 26th 1959. All other participants of search (and Boris Slobtsov too) wrote the papers already in 2 months, therefore there were many results of conversations about all that was, and there could be conversations about that was not.
2.Even Boris Slobtsov considered that it is improbably that the lantern has lighted up. It was, for example, at our conversation on June, 01 2006. (http://perevaldyatlova.narod.ru/beseda_1.html - in Russian.) and talk some times later.

(Quelle)


Ich finde es zumindest bemerkenswert, dass Slobtsov selbst es für unwahrscheinlich hält, dass die Taschenlampe nach mehr als 3 Wochen Frost überhaupt noch funktioniert hat. Und dass die Taschenlampe vllt ursprünglich nicht mal auf dem Zelt lag, sondern erst darauf gepackt wurde, als jenes Zelt das erste Mal ausgegraben wurde - und das, was letztlich dokumentiert wurde, auf der Beobachtung eines späteren Suchtrupps beruhen könnte.
Ich bezog mich nur darauf - wollte sagen, dass außer den später gemachten Zeugenaussagen der Suchtruppmitglieder (Sharavin machte damals keine soviel ich weiß weil er schon abgereist war) ein weiteres schriftliches Dokument existiert - und dass sogar mit einem Datum welches noch vor den Zeugenaussagen liegt und welches den Umstand erwähnt dass durch den Suchtrupp eine Taschenlampe auf dem Zelt gefunden wurde.

Also Slobtsov sich bei seiner Zeugenaussage Ende März, eine Taschenlampe auf dem Zelt gefunden zu haben, offensichtlich richtig erinnert hat - auch wenn dass Jahre später Sharavin in Frage stellte.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 00:33
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Sharavin machte damals keine soviel ich weiß
Ich kenne nur Slobtsov. Und Maslennikov zitiert auch nur Slobtsov.
Aber gut, danke für die Klarstellung - kein Grund zur Aufregung in dieser Sache.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 00:36
...wollte also quasi nur Chse79 bestärken in ihrer frischen objektiven Art zu fragen :) da sie ja Slobtsov's Meinung im Interview aus 2006 auch für fraglich hält


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 00:39
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:...wollte also quasi nur Chse79 bestärken...
Vielen Dank 😉!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 00:51
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:in ihrer frischen objektiven Art zu fragen
Woher hast du jetzt den Genus (Hervorhebung durch mich)? Und das mit dem "objektiv" kann man theoretisch auch einer Revision unterziehen. Aber bestimmt nicht allzu bald, was mich betrifft ;)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 01:08
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Na es hiess doch dass nicht ausgeschlossen werden kann dass die Taschenlampe durch den Suchtrupp aus dem Zelt auf das Zelt gelegt wurde
Das ist ja auch richtig.

Aber das naheliegendste ist doch, dass die Dyatlovs diese, sowie die auf halbem Weg gefundene, als Leuchtfeuer positioniert haben um das Zelt wiederzufinden. Völlig ruhig und abgeklärt.

Sie waren halt richtige Profis, haben auch eigentlich gar nichts falsch gemacht, (ausser halt ausgerechnet da zu campen) nur ziemlich viel Pech gehabt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 02:36
Spannende Diskussion ;)

Vor drei Jahren habe ich mich schonmal zeitaufwändig mit dem Fall auseinandergesetzt und den Thread teils verfolgt. Gehöre zu der Fraktion, die sich wundert, dass die aktuellen Nachermitltlungen zu dem Fall auf natürliche Ursachen beschränkt sind. Viele Personen die damals involviert waren und ein ganz anderes Hintergrundwissen haben, glauben nicht daran.

Ich finde die Fallwindtheorie hat eine fundamentale Schwachstelle, weil die Gruppe in dem Fall das Zelt planlos zugeschüttet hat. Worauf ich hinaus möchte ist, dass die Gruppe schon sehr ahnungslos gewesen sein muss um nicht zu wissen, dass das Verlassen des Zelts in spärlicher Bekleidung fatal ist. Ein Freund von Dyatlov hat kürzlich ausgesagt, dass Dyatlov unter solchen Umständen niemals das Zelt verlassen hätte. Es gibt so viele Möglichkeiten, was man mit neun Leuten hätte bewerkstelligen können, um trotzdem Ausrüstung mitzunehmen.

„Don’t go there“ von Svetlana Oss und „Die Toten vom Dyatlov-Pass“ von Alexej Rakitin sind hier ja bekannt. Die Mans-Theorie überzeugt mich nicht, obwohl im Buch auch alles plausibel klingt. Das wäre schon eine verdammt durchgedrehte Aktion gewesen, nur weil sich das Volk gestört fühlt. Bin eher bei Rakitin, auch wenn er für meinen Geschmack vieles zu reißerisch konstruiert. Wie @Chse79 schrieb, haben Fachleute damals Stürze nicht als Ursache für die heftigen Verletzungen ausgemacht, obwohl das bei dem Gelände sicher ein naheliegender Gedanke war. Und Versehen oder nicht, es ist einfach kurios, dass Behörden mehrfach ein falsches Datum in die Akte eingetragen haben.

Gibt es einen Link zu der vereisten Stelle @Chse79 ?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 03:02
Zitat von Le_CielLe_Ciel schrieb:Gibt es einen Link zu der vereisten Stelle @Chse79 ?
Der "Fall" ist schon ziemlich aufgebläht, alles nicht sehr übersichtlich.

Das habe ich auf die Schnelle gefunden:
Tajna schrieb am 15.04.2018:
Habe noch etwas Interessantes gefunden, es handelt sich um eine Beobachtung von Sportmeister Rudolf Sedow, der damals an der Suche nach der Dyatlov-Gruppe beteiligt war:

Im Suchbereich unterhalb des Zelts gab es eine größere vereiste Stelle.

ZITAT:

Dort, auf der Suchseite, ein wenig weiter unten am Hang, war ein großer vereister Bereich.
Das Eis funkelte in der Sonne.
Sie erklärten uns, dass dies eine Folge der Sonneneinstrahlung ist, die schmilzt, das Übliche, sagten sie, in den Bergen.
Nun, ich bin übrigens Dutzende von Jahren über diese Berge gelaufen, aber so etwas habe ich noch nie gesehen.
Es könnte meiner Meinung nach eine Art von thermischer Auswirkung sein.
Und das Interessanteste ist, dass wir nicht dorthin gehen durften.
Sie sagten: "Alles wird dort überprüft. Geh nicht. "

- Wo war dieses Eis?

- 400 Meter von der Suchstelle entfernt, Richtung Oorten.


https://www.kp.ru/daily/26752/3782580/
Beitrag von Tajna (Seite 326)


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28.07.2019 um 03:11
Dazu die Aussagen des Piloten.
Ich kann nicht beurteilen (da wurde damals hier im Thread bereits thematisiert), wie tief er geflogen ist:
Ich erinnere mich, dass wir viel über das Zelt gefahren sind. Es war deutlich zu erkennen, dass es von Norden geschnitten wurde. Direkt am Zelt, a Leiche einer Frau lag nach ihren langen Haaren urteilend, etwas weiter weg lag ein anderer Körper. Es war offensichtlich, dass die Schüler das Zelt in Panik verließen.
https://dyatlovpass.com/interview-karpushin?rbid=18461

Aber die Aussage hat er nun mal so getätigt, zumindest lt. der Seite.
Allerdings aus seiner Erinnerung heraus, das muss man deutlich sagen!


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28.07.2019 um 10:24
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Sharavin machte damals keine soviel ich weiß weil er schon abgereist war
Er lag nach eigenen Aussagen mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus und wurde danach leider nicht mehr befragt.

Bzgl der Taschenlampe fehlen uns einfach ausreichend Informationen, um den Sachverhalt gut genug einschätzen zu können, fürchte ich. Sollte es so gewesen sein, dass diese Taschenlampe bei den Minusgraden, die beim Verlassen des Zelts vorherrschten, kaum geleuchtet hat, dann steht die Theorie von Holmgren und @WladimirP mit dem Leuchtpegel ohnehin auf tönernen Füßen. In dem Fall ist es finde ich sehr viel naheliegender, dass die Taschenlampe einfach als nutzlos erachtet und auf dem (zugeschütteten) Zelt liegen gelassen wurde. Die zweite Taschenlampe wurde ja nur wenige hundert Meter am 2. (oder 3.?) Bergkamm gen Tal gefunden. Oder aber, die Taschenlampe wurde erst vom Suchtrupp auf das Zelt gelegt. Dass sie am Zeltplatz von einem Gruppenmitglied verloren gegangen ist, halte ich für am wenigsten wahrscheinlich.
Zitat von Le_CielLe_Ciel schrieb:Ich finde die Fallwindtheorie hat eine fundamentale Schwachstelle, weil die Gruppe in dem Fall das Zelt planlos zugeschüttet hat. Worauf ich hinaus möchte ist, dass die Gruppe schon sehr ahnungslos gewesen sein muss um nicht zu wissen, dass das Verlassen des Zelts in spärlicher Bekleidung fatal ist. Ein Freund von Dyatlov hat kürzlich ausgesagt, dass Dyatlov unter solchen Umständen niemals das Zelt verlassen hätte. Es gibt so viele Möglichkeiten, was man mit neun Leuten hätte bewerkstelligen können, um trotzdem Ausrüstung mitzunehmen.
Guter Punkt, welcher mich bei der FWT auch am meisten ins Grübeln gebracht hat. Für mich als Außenstehende ist es allerdings schwer abzuschätzen, ob die Gruppe unter den gegebenen Bedingungen das Zelt "windfest" hätte machen können UND in jenem Zelt hätte bleiben können. Oder aber mehr Ausrüstung hätte mitnehmen können.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 10:42
Das ist einer der Punkte, die schon für einen Außenstehenden schwer nachvollziehbar sind.
Zumal man das im Kontext sehen muss und dann ist es auch nur ein Punkt von einigen.

Auf der einen Seite gehen wir hier davon aus, dass sie mit der Situation überfordert waren, sie falsch eingeschätzt haben, leichtsinnige Entscheidungen getroffen haben, also alles andere als professionell waren. Eine andere Route gewählt haben als üblich, sonst hätten sie da gar nicht gezeltet usw.
Dann aber, beim plötzlichen Eintritt eines so starken Fallwindes, den kaum einer kennt und einschätzen kann, reagieren sie so professionell, dass sie ihr Zelt aufschneiden und direkt fliehen.

Das Problem insgesamt ist einfach, dass sehr viele Umstände zu erklären sind, aber eben sehr viel zusammenkommt.

Erst eine Autopanne, dann bleibt der Bus liegen, danach fällt die Bahn aus und auf dem Fussweg brichst du dir dann noch den Fuß.
Alles für sich kann passieren, aber alles zusammen ist dann auch nicht gerade wahrscheinlich.

Ich bin da hin und hergerissen.


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28.07.2019 um 10:55
Zitat von YpersephoneYYpersephoneY schrieb:Le_ciel schrieb:
Ich finde die Fallwindtheorie hat eine fundamentale Schwachstelle, weil die Gruppe in dem Fall das Zelt planlos zugeschüttet hat. Worauf ich hinaus möchte ist, dass die Gruppe schon sehr ahnungslos gewesen sein muss um nicht zu wissen, dass das Verlassen des Zelts in spärlicher Bekleidung fatal ist. Ein Freund von Dyatlov hat kürzlich ausgesagt, dass Dyatlov unter solchen Umständen niemals das Zelt verlassen hätte. Es gibt so viele Möglichkeiten, was man mit neun Leuten hätte bewerkstelligen können, um trotzdem Ausrüstung mitzunehmen.
Ja, vor ca. einem Jahr hatte ich hier schonmal den Wind als Ursache #1 ins Spiel gebracht - dann aber verworfen aus genau dieser Ursache und eher das Schneebrett/Schneelast- Szenario favorisiert.
...Was aber bei extremen Fallwind dann aber tatsächlich unmöglich sein soll.
Es kann aber immer noch sein dass das Zelt aufgrund des Fallwindes verlassen werden musste ( Stichwort: sie wurden "rausgeblasen") und das Zelt später von Schnee bedeckt wurde.
Maslenikov schreibt in seinem Tagebuch, dass sie selbst Sturm erlebt haben bei dem es nicht möglich war von 50 m unterhalb des Zeltes zum Zelt zurückzugelangen gegen die Windrichtung.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

28.07.2019 um 11:46
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Es kann aber immer noch sein dass das Zelt aufgrund des Fallwindes verlassen werden musste ( Stichwort: sie wurden "rausgeblasen") und das Zelt später von Schnee bedeckt wurde.
Den Gedanken hatte ich neulich auch erst wieder, und die Zelte in den Videos zeigen, dass das plausibel ist. Habe es nur nicht geschrieben, weil ich im Hinterkopf habe, dass irgend etwas am Zelt darauf schließen ließ, dass sie geschaufelt haben. Irgendwelche Blutspuren im Schnee vom Schaufeln mit bloßen Händen hab ich auch noch im Hinterkopf. Gehört evtl. aber zu einem anderen Schauplatz.


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