@bergfreundIch glaube, die Schreiber unterteilen sich hier in jene, die sich mit den Fakten (Akte) auseinandersetzen und jene, die das eben nicht tun und sich stattdessen an Spekulationen von Dritten orientieren, die weder zu der Zeit vor Ort waren noch Mitglieder der Gruppe kannten. Und deren Absicht es wohl primär ist, spannende Theorien in Buch- oder Filmform zu präsentieren, damit der Rubel rollt. Es ist nicht nur das Detail der Taschenlampe, dass dabei immer wieder gepflegt übergangen wird, ebenso scheinen die zahlreichen Belege für ein massives Unwetter unwesentlich und nebensächlich zu sein. Hier ein paar Auszüge aus der Akte von Anwohnern der Region um den Dyatlov-Pass, nachzulesen auf
https://dyatlovpass.com/case-files :
During the last days of my trip there was strong wind with a snowfall in the forest and the roads were heaped up with snow and needed a thorough cleaning with bulldozers. When I went home, there was still strong wind and the temperature was colder than 30° below zero. I have lived here for 32 years and we have rarely had winds like this.
(Dryahlyh)
At the beginning of February 1959 there were strong winds in the village of Vizhay. The wind drifted the snow mass and heaped up on the open road although there was virtually no rainfall. I live in the village in Vizhay since 1951 and don't remember such winds like they were in the beginning of February 1959.
(Popov)
I know well the Ural Mountains and the climate in the area since I often go there to hunt. It happened 3 times to me to have to sustain harsh environment in Ural Mountains and to wait for hurricane winds and strong snowstorms to die down. The strength of the wind could be such that in open places it can knock down a man, and blow him into low places.
(Chagin)
Aber klar, die Kollaps-/Schneetheorie ist pillepalle
;)MrMcFly schrieb:Warum sollen nun nach mehreren Stunden drei offenbar völlig Erschöpfte Überlebende trotzdem versuchen dorthin zu gehen?
Kannst Du Dir vorstellen, dass Du nach jedem Strohhalm greifst, wenn der ursprüngliche Plan (Schutz und Feuer im Wald) gescheitert ist und Freunde bereits gestorben sind? Was blieb ihnen und was ist daran so unwahrscheinlich?
Pyrite schrieb:Da fallen mir spontan schon ganz viele Fakten ein, die dagegen sprechen, bzw ignoriert werden. Z.B. dass das Zelt beim Auffinden noch stand
Woher nimmst Du diese Info? Aktenberichte dazu:
After traversing the trail of the woodpeckers for several kilometers, they further went their azimuth to the pass, dividing the valleys of Auspy and Lozvy, where, leaving the tired conductor, they went along the slope of the elevation to the black spot attracting their attention, which was torn and half-buried by Dyatlov's tent. From their words, only the front part of the tent was not spilled.
(Lebedev)
The tent of Dyatlov's group was discovered by our group on the afternoon of February 26, 1959. When they approached the tent, they found out: the entrance of the tent came from under the snow, and the rest of the tent was under snow. Around the tent in the snow stood ski poles and spare skis - 1 pair. The snow on the tent was 15-20 cm thick, it was clear that the snow was on the tent, it was hard. Near the tent near the entrance to the snow an ice ax was stuck, on the canvas of the tent, in the snow lay a pocket flashlight, a Chinese make, which, as it was subsequently established, belonged to Dyatlov. It was strange that while there was a layer of snow let say 5-10 cm thick under the flashlight, there was snow on top of it, and it was snowed slightly on either side.
(Slobtsov)
The tent was found on the slope of the peak "1079", 100-150 m north-east from the top. At first glance, the tent seemed snowbound, but when we looked at it closer, we saw that the tent entrance was supported by the central peg and was well fortified with ropes. The other edge were also kept at their poles, but because the middle of the tent was piled up with snow, and the slopes of the tents on the windward side were severely damaged, the edge had fallen and was under the snow. It was impossible to get into the tent, as all of it was covered with snow, and the layout of the items inside was revealed only after digging it up.
(Chernyshov)
As a result of the search we found a tent with belongings that was not clearly seen since it was covered with snow, we did not go into the tent. The Mansi ski trail was 10 km from the tent of the tourists and there were no ski tracks near the tent, Mansi or toursits, since the tent was drifted with snow.
(Popov)
https://dyatlovpass.com/case-filesPyrite schrieb:Warum hatten sie keine Schuhe an, wenn man davon ausgeht, dass sie selbst im Zelt "Hausschuhe" anhatten? Warum lagen diese Schuhe verstreut und unsortiert am Zelteingang?
Es ist Spekulation, dass die Walenkis (Filzstiefel) im Zelt getragen wurden. Ich habe dazu gelesen, dass sie üblicherweise über Nacht getrocknet werden und Schuhe werden zumeist beim Zelten am Eingang aufbewahrt.
Pyrite schrieb:Warum sind sie nicht zu ihrem Vorratslager?
Das Vorratslager lag rund drei Kilometer vom Zelt entfernt. Dort war zwar Feuerholz zwischengelagert, ansonsten hauptsächlich Nahrungsmittel, Krivonischenkos Mandoline und zwei Paar Schuhe. Zudem war es eine ausgehobene Grube und keine Hütte o.ä., die hätte Schutz bieten können.
https://dyatlovpass.com/case-files-8-10?rbid=17743Pyrite schrieb:Warum überlebte keiner die Nacht?
Siehe Wetterberichte. Dazu Schwierigkeiten ein ausreichend großes Lagerfeuer zu erhalten. Laut Tagebüchern hatten sie zuvor sogar tagsüber Probleme trockenes Holz zu finden.
Pyrite schrieb:Warum sind Kameras verschwunden?
Welche seriöse Quelle berichtet davon?
Pyrite schrieb:Wie sollen die Verletzen weggebracht worden sein?
Vorausgesetzt die Verletzungen sind im Zelt entstanden, konnten sie noch Gehen und auch ggf. von anderen gestützt werden. So sagen es zumindestens medizinische Experten, die zu dem Fall befragt wurden (bitte jetzt wieder keine Endlos-Diskussion unter Laien, die sich sowas angesichts der Situation nicht vorstellen können. Ich lasse mich nur noch auf solche Diskussionen dazu ein, wenn eine wirklich kompetente und seriöse andere Meinung vorgelegt wird).
Pyrite schrieb:Warum hatten alle Wanderer Abschürfungen und Verletzungen?
Fühllosigkeit durch Frost gepaart mit Klettern und Abbrechen von Ästen wäre eine Möglichkeit.
Pyrite schrieb:Die Fußspuren stellen übrigens auch nicht unbedingt einen sicheren Fakt dar. Man hat sie nicht dokumentiert oder fotografiert, sie gehen nur aus Zeugenaussagen hervor.
Die Fußspuren sind durch Fotos dokumentiert.
https://dyatlovpass.com/1959-search#the-tentPyrite schrieb:Wäre das Zelt von einem Schneebrett verschüttet worden, dann wäre die Zeltseite, die nach oben zeigt (also hangaufwärts) nach unten gedrückt worden wie ein Akkordeon. Man hätte dann nicht die Seite hangabwärts zerschneiden müssen, sondern die hangaufwärts.
Das leuchtet mir nicht ein. Wieso sollte dann hangaufwärts aufgeschnitten werden? Wenn diese Seite durch ein Schneebrett überlagert wurde, ist es wahrscheinlich, dass die Hauptlast dort lag. Ebenso wäre es bei einer Verschüttung/Verwehung. Bei Sonnenuntergang wird der sogenannte Bergwind stärker und bläst hangabwärts. Das Foto der Schneeaushebung zeigt zudem recht deutlich, dass der Wind bereits tagsüber in diese Richtung ging. Schneeansammlungen am Zelt sind also hangaufwärts zu erwarten.
Pyrite schrieb:Hach, es könnte alles so einfach sein. Nur werden trotzdem paar Kleinigkeiten dabei ignoriert
Really?
passato schrieb:Es war nicht verschüttet, das ist anhand der Fakten unmöglich.
Und nochmal, woher kommt diese Info? Ausser der Aussage des Yak-Navig,9ator, dessen Aussage in mehrerlei Hinsicht zweifelhaft ist. Wäre super, wenn auch Du mal gezielter Fragen beantworten würdest und nicht immer um die Hauptargumente der Kollaps-/Schneetheorie (Wetter, harte Schneeschicht auf Zelt, Taschenlampe,...) herumlaviert wird.
passato schrieb:Ich denke das ist das generelle Problem mit der Schneebrett Partei. Sie machen es sich viel zu einfach, nur um mit aller Gewalt eine Lösung zu haben übersehen sie dabei eine ganze Reihe von offensichtlichen Widersprüchen.
Mir scheint es eher, als wäre die "Schneebrett-Partei" einfach mehr an der Realität und der Akte orientiert
;)