MrMcFly schrieb:2) Gibt es Hinweise darüber, ob die Höhle zugeschneit oder eingestürzt ist?
So wie ich das verstehe, ist dies eine Schlucht, wo unten ein Fluss fließt.
Wenn man Ratikins Hypothese glaubt, dann war das Wetter zum Tatzeitpunkt noch gut (er geht sogar von 0 bis -6 Grad aus). In den kommenden Tagen, als die Leute schon tot waren, verschlechterte sich das Wetter jedoch, weswegen die Schlucht wahrscheinlich zugescheit wurde. Fakt ist aber, dass die Opfer unter einer ziemlich dicken Schneeschicht begraben waren, weswegen man sie beim ersten Absuchen der Schlucht nicht gefunden hatte: Die Stöcke, mit denen man in den Schnee stach, um die Leichen zu finden, waren einfach nicht lang genug, und die Hunde konnten so tief nichts wittern. Erst nachdem man durch Zufall ein Kleidungsstück in der Näche fand, hat man angefangen zu graben.
Ich persönlich tentiere übrigens dazu, dass Katastrophe wie folgt ablief:
Die Gruppe geriet in einen plötzlichen aber sehr heftigen Schneesturm. Wegen des Schneesturms gab es null Sicht. Man wusste weder in welche Richtung man sich bewegte, noch wo man sich befand. Einer oder mehrere aus der Gruppe (vielleicht Sina Kolmogorowa) waren zu schwach um weiterzugehen. Vermutlich Igor Dyatlov (als Verantwortlicher und Sina's Geliebter) beschloss, das Zelt an Ort und Stelle aufzubauen. Die stärkeren (vielleicht eine Gruppe um Semjon Solotarjow) hielten das für Selbstmord und wollten weitergehen, um einen besser geschützten Platz für das Zelt zu finden. Dyatlov konnte sich durchsetzen mit dem Argument, dass der Sturm bald vorrüber geht. Was Dyatlov's Autorität als Gruppenführer hätte retten können, wäre ein Aufhören des Schneefalls gewesen, aber der Schnee hörte nicht auf. Jetzt war man also in einer bedrohlichen Situation, aus der nur noch bedächtiges Handeln im Team rausführte. Aber die Nerven lagen blank, die Gruppe war zerstritten, es kam erst zu Wort- und dann zu Gewaltausbrüchen und das Unglück nahm seinen Lauf.
Ich weiß, dass meine Hypothese mindestens 50% der mutmaßlichen Fakten ignoriert. Natürlich kann es auch ganz anders abgelaufen sein, aber dies erklärt auch vieles, ohne, dass es KGB, Agenten und Atom-U-Bote als Lösung braucht.
Wenn man versucht, dass Unglück ohne Verbrechen und Übersinliches (Aliens, Yetis) zu erklären, denn weder von dem einen noch dem anderen wurden handfeste Spuren gefunden, dann bleibt nicht viel übrig als schlechtes Wetter, das plötzlich aufkam. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass schlechtes Wetter allein eine Gruppe von 9 gesunden, sportlichen und gut equippten Menschen allesamt dahinraft. Ein paar abgefrohrene Finger, Nasen und Wangen, vielleicht 1 oder 2 Tote ja. Aber zu einem solchen GAU muss zu dem schlechten Wetter noch irgend etwas hinzu gekommen sein, dass die Gruppe rückblickend betrachtet wie Idioten, oder zumindest unkoordiert handeln ließ.