Mystery
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.766 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 01:25
Zitat von TajnaTajna schrieb:Wenn dich das interessiert, müsstest du dich da mal selbst einlesen und lieber nicht darauf warten, dass andere das für dich übernehmen, (das passiert vielleicht nie).
Die Arroganz die du hier in dem thread schon seit Jahren an den Tag legst, und damit so unglaublich interessante Teilnehmer wie z.B. Vercingetorix und viele mehr schon vergrault hast, ist unbeschreiblich.

Ich habe vor nur ein paar Seiten ausdrücklich betont, dass ich schon bis Seite 265 vorgedrungen bin! und trotzdem nichts aber auch absolut gar nichts, ausser deinen gebetsmühlenhaften Beschwörungen des St. Peterburger Bergvereins, der bei dir kurz vor der Heiligsprechung steht, gefunden habe, was ein Schneebrett auch nur in den Bereich der Möglichkeiten rückt.

Dass du noch nicht einmal den logischen Zusammenhang erkennst, dass die Rückkehr von 3 Personen zu einem vollkommen verschütteten Zelt (1 Person könnte man noch als "Verwirrung" abtun) vollkommen sinnlos gewesen wäre, und somit ein verschüttetes Zelt ad absurdum führt, ist bezeichnend.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 02:52
@passato

Wieso Arroganz, wenn du die Informationen die du willst, nicht hier im Thread findest, dann findest du sie vielleicht in russischen Texten und da musst du dich selbst durcharbeiten - notfalls eben mit einem Übersetzungsprogramm, wie es einige hier gemacht haben.

Die Untersuchung des St. Petersburger Bergsportvereins ist empfehlenswert, nur deswegen habe ich sie öfter erwähnt.

Vercingetorix wurde nicht vergrault, er wollte nach Rußland.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 12:32
Zitat von TajnaTajna schrieb:Die Untersuchung des St. Petersburger Bergsportvereins ist empfehlenswert, nur deswegen habe ich sie öfter erwähnt
Ich bezweifle das ja gar nicht, aber ich halte sie einfach nicht für allein seelig machend, es gibt da durchaus auch berechtigte Kritikpunkte anzumerken.

Was mir einfach riesige Bauchschmerzen bereitet ist, wenn man von zu vielen Annahmen a la "es kann bei extremsten Bedingungen auch schon mal zu... kommen" ausgeht. Da potenzieren sich dann nämlich die Wahrscheinlichkeiten stetig gegenseitig zu einer Gesamtwahrscheinlichkeit von Null auf.

Wenn man diesen Aussagen Glauben schenken würde, dürfte man ja an gar keinem Hang mehr zelten, nicht mal auf dem kleinsten Abhang! Sogar nicht mal auf einer Ebene die an einen Mini-Hang angrenzt ("Es kann schon bei 10 Grad zu.... kommen!")! Wo soll man denn dann überhaupt noch Zelten gehen, ausser in Holland? Soll man so was wirklich als realistische Richtschnur betrachten? Es mag ja sein dass das einmal in 1000 Jahren vorkommt aber das reicht mir dann als rationale Erklärung einfach nicht aus. Vor allem wenn dann noch so viele andere logische Argumente dagegen sprechen wie z.B. folgende: Wer geht denn zu einem völlig verschütteten Zelt in den beissenden Sturm zurück wenn er da sowieso nichts ausgraben kann? Ausser, es war eben doch nicht so verschüttet.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 15:44
Zitat von neoschamaneneoschamane schrieb: John_Glanton schrieb:
Bezüglich der "Embryonalhaltung" muss ich gestehen, dass ich da wieder Erwarten wenig brauchbares dazu gefunden habe.

trifft das auf den rest Deiner argumente auch zu?
oder muessen wir sie schritt fuer schritt durchgehen?

https://www.sgrm.ch/inhalte/Forensische-Medizin/Unterkuehlung.pdf
Tja, das hat man nun davon, wenn man Mängel bei seinen Überlegungen eingesteht und offen kommuniziert, ts.

"Schritt für Schritt druchgehen" wär vielleicht nicht das schlechteste, ansonsten könnte man sich die Diskussion in Foren glatt sparen, denn gugeln kann jeder auch für sich alleine.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 16:47
Zitat von nachtigallernachtigaller schrieb am 12.10.2018:Bezieht er in dem Buch den Kyschtym-Unfall ein? Die Tatsache, dass der sich nur anderthalb Jahre vor dem Dyatlov-Vorfall ereignete und wohl Krivonischenko als auch Slobodin in Majak gearbeitet haben, finde ich sehr interessant. Das wäre ein handfestes Motiv für ein gesteigertes Interesse an einigen der Mitgliedern der Dyatlov-Gruppe und ggf. deren Ausschalten seitens Militär/KGB. Aus den (leider spärlichen) Informationen, die man über die Familien erhalten kann, zeichnet sich ab, dass es sich um recht angesehene und privilegierte Leute handelte. Ein einfaches Verschwinden der Gruppe, wie es oft unter Stalin geschah, wäre da vermutlich zu brisant gewesen. Das hätte hohe Wellen geschlagen, auch bei den Studenten und Professoren des UPI, deren Loyalität und Systemtreue wichtig für die lokale Atomindustrie war. Berichte jenseits der Akte, u.a. von Mitgliedern der Suchmannschaft passen zu einer Theorie, bei der Militär/KGB beteiligt waren. Da wird bspw. mehrfach geschildert, dass Ermittler vor Ort waren, die nicht in der Akte erwähnt werden. Es kann natürlich trotzdem sein, dass die Gruppe verunglückte, jedoch deren Hintergrund gewisse Autoritäten auf den Plan gerufen hat, weil Spionage oder Auswanderung befürchtet wurden.
Ja, und er kommt überhaupt sehr ausführlich auf die Atompolitk der SU zu sprechen, da dies das Gerüst seiner These ist.

Achtung, ab hier SPOILER-WARNUNG!

Rakitin meint, dass zu der Zeit in der Rüstungspolitik der SU signifikante Umstrukturierungen stattfanden. Dies betraf insbesondere die Kriegsmarine. Beim U-Bootbau wollte man von Stahl auf Titan umsteigen. Dies sollte vor den feindlichen Mächten, also im wesentlichen der NATO, verborgen bleiben. Dazu plante man ein Programm der gezielten Desinformation: Der Feind sollte zu der Annahme verleitet werden, dass die SU weiter und in großem Umfang U-Boote aus Stahl baue. Für U-Boote aus Stahl brauche es als Korrosionsschutz eine Legierung, bei der Strontium ein elementarer Bestandteil ist. Strontium käme in der Natur in zu geringen Mengen vor, um den Bedarf hierfür auch nur annähernd zu decken, man wäre also auf große Mengen des Strontiums angewiesen, das als radioaktiver Abfall in der Atomindustrie anfällt bzw. auf ein bestimmtes Isotop davon. Man plante also eine "kontrollierte Übergabe" von mit diesem bestimmten Isotop kontaminierten Dingen an feindliche Aufklärungsagenten, die sich, laut Rakitin, in großer Zahl im Lande befanden. Zu diesem Zweck wurden Solowtarjow, Kriwonischtschenko und noch jemand, ich glaube Kolowatow, als "KGB-Maulwürfe" in die ansonsten ahnungslose Djatlov-Gruppe geschleust. Diese sollten den feindlichen Agenten die mit dem bestimmten Isotop kontaminierten Dinge, konkret Kleidungsstücke, also zwei Pullover und eine Hose, übergeben. Der Feind sollte durch den Fund dieses Isotops zu der Annahme verleitet werden, dass die SU weiter an U-Booten aus Stahl baue, während tatsächlich ein Umstieg auf Titan geplant war. Das Treffen mit den Agenten und die"kontrollierte Übergabe" sollte auf dem Cholat Sjachl stattfinden. Dabei müssen Dinge schiefgelaufen sein, so dass die Feindagenten verdacht schöpften, bemerkten dass es sich um eine KGB-Operation handelte, wähnten, man habe sie in eine Falle gelockt usw. was dazu führte, dass sie die Gruppe eliminierten, wobei sie es so aussehen lassen wollten, als wäre eine Naturgewalt, bzw. eine nicht genau bestimmbare Ursache, verantwortlich, weshalb der Einsatz von Schuss- oder Stichwaffen unterblieben ist. Rakitin führt das ganze für den Laien wirklich sehr schlüssig und überzeugend auf, weiß für jedes Phänomen eine Erklärung und gewinnt insbesondere dadurch, dass er sich nicht auf den fraglichen Tag beschränk, sondern ausführlich in die militärisch-geheimdienstlichen Hintergründe und die Biographien der Schlüsselpersonen dringt, so dass dem Leser seine Hypothese geradezu "zwingend" als einzig wahrscheinliche Erklärung erscheint. Er führt z.B. aus, dass die radioaktiven Kleidungsstücke, die man bei den Toten gefunden hat, nur Beta-Strahlung aufwiesen, weshalb die Strahlung nicht natürlichen Ursprungs gewesen sein kann, da in der Natur immer eine Mischung aus Alpha-, Beta- und Gammastrahlung vorliege. Zwar sei die nach dem Fund festgestellte Strahlung nur schwach gewesen, da die kontaminierte Kleidung aber dem Wasser des Baches über Wochen ausgesetzt gewesen wäre (nach Rakitin waren also sämtliche strahlenden Kleidungsstücke bei den Toten in der Schlucht und dort im Wasser, wenn ich das richtig erinnere), könne man davon ausgehen, dass die Strahlung ursprünglich erheblich gewesen sein müsse usw. Natürlich sehe ich das nicht unkritisch. Mir ist klar, dass ein versierter Autor, noch dazu Russe mit Einblick in bestimmte historische und politische Hintergründe, aus dem, was zu dem Fall vorliegt, locker eine Geschichte konstrueiren kann, in der scheinbar alles zusammenpasst, ohne dass es wirklich so gewesen sein muss. Gerade dass er zu allem eine Erklärung hat und alles seinen Sinn und Zweck im Rahmen der Story ergibt, wirkt irgendwie romanhaft. Die Realität zeichnet sich ja dadurch aus, dass sich die Dinge oft nicht so doll reimen...;-)

Ansonsten habe ich Rakitin hier nur grob zusammengefast wiedergegeben, was nicht heißt, dass ich zu 100% seiner Meinung bin. Wer trotzdem meint, er müsste jetzt irgendwelchen Blödsinn von wegen Nazi-Flugscheiben drabhängen, der soll das halt tun, wenn er das braucht und wenn ihm das hilft. :-D


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 17:28
Zitat von passatopassato schrieb: HenneM schrieb:
wird hier eigentlich die Hypothese von Alexej Rakitin's "Die Toten vom Djatlow-Pass" diskutiert?

Nein, hier werden nur Schneebretter diskutiert.
Nicht ganz richtig. Siehe meine bescheidenen Beiträge.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 17:49
Zitat von John_GlantonJohn_Glanton schrieb:Nicht ganz richtig. Siehe meine bescheidenen Beiträge
Stimmt natürlich :-)

Aber an gefühlten Schneebrettern herrscht in diesem Faden gewiss kein Mangel.... ;-)


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 19:42
Ich möchte noch die Grundpfeiler von Rakitin's These ergänzen und dann meine Meinung dazu schreiben. Eigentlich sind es 2 Thesen, die aufeinander aufbauen:

1) Die Gruppe wurde von Menschen verprügelt und mit stumpfen Gegenständen teils tödlich verletzt.
Die Begründung dafür liefern die Verletzungen. Die Analysen der Autopsieberichte dominieren den 1. Teil vom Buch, was ich nachvollziehen kann. Ich kann auch bis zu einem gewissen Grad Rakitin's These nachvollziehen (von Menschen verprügelt und mit stumpfen Gegenständen), gebe aber zu bedenken, dass die 3 Leichen mit den Rippebrüchen Monate lang unter einer 4 Meter Schneeschicht lagen. Wer kann schon genau sagen, was mit Leichen passiert, deren sich zersetzende Körper so lange Zeit einem so großen Druck ausgesetzt sind? Rakitin extrahiert aus dem Autopsiebericht, dass die Wanderer mit den gebrochenen Rippen gezielt, also punktuell bearbeitet wurden, und zwar vermutlich mit dem Knie von Leuten, die ihr "Handwerk" beherrschen.

2) Daraus resultierend beantwortet Rakitin auch die spannende Frage nach den Mördern und kommt zu dem Ergebnis, dass die Mörder 2-3 westliche Agenten waren (wahrscheinlich aus den USA). Dies begründet er damit, dass eine größere Tätergruppe Spuren hinterlassen hätte. Die Gruppe hatte eine beträchtliche Menge Geld bei sich (wozu eigentlich in dieser Ödnis?), die von den Mördern nicht mitgenommen wurde, ebenso wie 2 Flaschen Alkohol. Rakitin argumentiert, dass ein anderes Täterprofil, welches nicht gezielt auf das spurenlose Liquidieren der Gruppe aus war, sich diesen Loot nicht hätte entgehen lassen.

Es ist vielleicht noch interessant zu erwähnen, dass Rakitin 100% überzeugt davon ist, dass die Wanderer mit Schusswaffen dazu gezwungen wurden, ihre Schuhe, Jacken und Kopfbedeckungen aus zu ziehen, frei nach dem Motto "you can't leave your hat on", und dann vom Zelt weggejagt wurden in der Hoffnung, dass die Kälte ihnen den Rest gibt.
Dass die Mörder Schusswaffen besaßen, folgert er wiederum daraus, dass nur mit Schusswaffen 2-3 Mann die Dyatlov-Gruppe kontrollieren konnten. Und so schließt sich der Kreis.

Wie ja schon mein Vorredner völlig richtig bemerkte, baut Rakitin das eine auf dem anderen auf und erweckt so den Eindruck einer in sich geschlossenen Logikkette. Z.B. resultiert diese ganze Radioaktivitätsthematik wiederum daraus, dass es westliche Agenten gewesen sein müssen. Man könnte noch stundenlang über dieses wirklich spannende und gut recherchierte Buch schreiben. Ich empfehle jedem, es selbst zu lesen.

Jetzt will ich aber noch mal kurz zu den Agenten zurückkommen. Wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass irgendwelche westlichen Agenten mitten in Russland mitten in der ödesten Pampa radioaktiv verseuchte Klamotten von Studenten entgegennehmen? Und wenn sie plötzlich während der Übergabe Verdacht schöpfen, dass sie vom KGB verarscht werden, wie wahrscheinlich ist es, dass sie quasi aus Rache alle umbringen anstatt sich zu verpissen?

Natürlich schreibt Rakitin nichts von Rache, sondern argumentiert, dass die Agenten die Wanderer deswegen umbrachten, damit diese keinen Informationen an den KGB weitergeben konnten. "Ihr seid Augenzeugen, ihr müsst sterben!"

Ich finde das alles schon ein Bisschen "too much", aber bitte lest das Buch trotzdem und macht euch selber ein Bild. Auch, wenn man die "Lösung" in diesem Buch skeptisch betrachtet (so wie ich), erfährt man trotzdem viele Infos. Und es gibt auch ein paar sehr interessante neue Ansätze, wie z.B. der, dass nicht die Dytlovs die Schnitte in das Zelt gemacht haben, aber jetzt höre ich endlich auf.


2x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 20:30
Zitat von HenneMHenneM schrieb:neue Ansätze, wie z.B. der, dass nicht die Dytlovs die Schnitte in das Zelt gemacht haben
Ich hatte schon seit längerem die Vermutung dass der Schlüssel des ganzen "Geheimnisses" bei den Schnitten liegt und das es ganz anders war als bisher vermutet.

Es mag Schnitte von innen geben, aber vielleicht sind die viel älter und ganz anderer Natur gewesen und sie sind in Wirklichkeit einfach durch die Tür gegangen.

Vielleicht wollten sie einfach nur mal "kurz" Feuerholz holen und haben die Entfernung zum Wald unterschätzt. Deswegen auch keine Schuhe, denn, wer sich das fantastische Video von WladimirP auf Seite 240 angesehen hat, weiss ja, dass es überhaupt kein Problem war, in diesen speziellen doppelten Socken zu laufen, es war genauso gut wie mit Schuhen. Er sagt ja am Ende des Videos dass er Null Probleme damit hatte.

Wie dem auch sei, was sagt denn Rakitin zu den Schnitten?


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 21:13
Zitat von HenneMHenneM schrieb:Jetzt will ich aber noch mal kurz zu den Agenten zurückkommen. Wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass irgendwelche westlichen Agenten mitten in Russland mitten in der ödesten Pampa radioaktiv verseuchte Klamotten von Studenten entgegennehmen? Und wenn sie plötzlich während der Übergabe Verdacht schöpfen, dass sie vom KGB verarscht werden, wie wahrscheinlich ist es, dass sie quasi aus Rache alle umbringen anstatt sich zu verpissen?
Rakitin lässt sich nicht genau darüber aus, wie diese "Übergabe" vonstatten gehen sollte, das ist alles etwas diffus. Meines Erachtens nach spielt er darauf an, dass die drei KGB-Maulwürfe in der Djatlov-Gruppe sich den Agenten gegenüber irgendwie als Gegner der SU zu erkennen geben und so die Übergabe einfädeln sollten. So wären die in den Akten vermerkten sonderbaren Tätowierungen Solotarjows evtl. so was wie ein "Code" oder zumindest ein "Erkennungszeichen", wahrscheinlich auch nicht echt sondern aufgemalt usw. Es war also nicht angedacht, dass die Feindagenten in dem Glauben verharren sollten, sie hätten es ausschließlich mit ahnungslosen Studenten zu tun. Laut Rakitin wäre es aber wahrscheinlich gewesen, dass die ahnungslosen Mitglieder der Gruppe durch ihr Verhalten, z.B. fotografieren, verdächtige Bemerkungen etc. bei den Agenten den Verdacht erweckt hätten, man habe sie in eine Falle gelockt, worauf das Ganze eskalierte. Rakitin führt dazu an, dass die Agenten, auf sich gestellt mitten im Feindesland, unter erheblichem Druck gestanden haben müssten, höchstwahrscheinlich auch unter aufputschenden Drogen wie Amphetaminen oder Methamphetaminen - durchaus üblich bei solchen Unternehmungen und im militärisch-geheimdienstlichen Kreisen weitverbreitet, nicht nur bei Opis Wehrmacht ("Fliegerschokolade").

Des weiteren spekuliert Rakitin, dass es sich bei den Agenten mit einiger Wahrscheinliochkeit um Exilrussen, Letten oder ähnliches gehandelt haben könnte, also Leute mit einem gewissen Hasspotential gegenüber der Sowjetmacht.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 21:26
@HenneM
@passato
@John_Glanton

Also da finde ich meine Theorie mit den Reichsflugscheiben eindeutig plausibeler....


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 21:33
Zitat von Biff_tannenBiff_tannen schrieb:Also da finde ich meine Theorie mit den Reichflugsscheiben eindeutig plausibeler....
Also die ganzen Agenten und KGB und Ermordungstheorien finde ich auch ziemlich an den Haaren herbeigezogen, aber die "Holzhol-Theorie" ist mMn durchaus ausbaufähig.

Nur mal so ein paar grobe Grundzüge ganz schnell aus dem Ärmel zusammengezimmert:

- Es wurde im Zelt ohne Ofen einfach viel zu kalt um da zu übernachten
- Man hatte aber nicht genug Holz um den Ofen anzuschmeissen
- Einzelne fingen zu jammern an "wir brauchen Holz"
- Es entsprang eine Diskussion "wer soll das Holz holen gehen"
- Sie einigten sich darauf wenn alle zusammen gehen geht es am schnellsten und sie können am meisten Holz mitbringen
- Als sie losgingen war es noch gar nicht sonderlich kalt, deswegen brauchten sie nichts extra anzuziehen, da sie sich ja bewegten
- Zur Orientierung liessen sie eine Taschenlampe auf dem Dach zurück und eine auf halbem Weg.
- Unterwegs setzte aber der von Tajna oft beschriebene dramatische Wetterumsturz ein und es wurde dramatisch kälter
- Jetzt waren sie im Wald getrappt und mussten erst mal ein Feuer anzünden um zu überleben.
- Das war aber zu klein um alle zu wärmen und der Rest nahm seinen unglücklichen Lauf wie gehabt.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 22:19
Zitat von passatopassato schrieb:Ok, aber dann müsstest du ja zumindest ein paar mögliche Antworten auf die von mir dazu vorgetragenen fundamentalen Grundfragen haben (je nachdem, ob du für die Variante Schneebrett oder Einsturz durch Last auf dem Zelt nach WladimirP bist), nachdem Tajna ja dazu "nicht spekulieren" will:
mach ich! Meine Überlegungen dazu:

zu
1b. Alternativ: also Schneebrett/Schneerutsch ohne Verletzungen - die auf dem Foto des letzten vermeintlichen Zeltstandplatzes ausgehobene Grube für das Zelt wird bei Abgang des Schneebrettes wieder gefüllt. Warum ? Der Schnee kann ja nicht über das Zelt "schweben" und kann nur dort in die genau dafür vorgesehene Grube hinein, erst wenn dort alles voll ist ... (dafür reicht schon fast wie zuvor beschrieben ein Abbruch von 4 m (Zeltlänge) x 2 m x 0.5 m Dicke = 4 m³ , 4 x 2 x 0.5 ist nun ein wirklich sehr sehr kleines Schneebrett(chen) als Annahme. Allerdings wird das ein bisschen festerer Schnee gewesen sein als beim "Ausheben" (das wird ja ein Buddeln mit Füßen/Schuhen/Händen/Handschuhen und Ski gewesen sein). Das Zelt stand soweit ich weiß (Quelle hab ich jetzt nicht - kennt die jemand) an einem Gefälleübergang vom steileren zum flacheren Hang, dort kann sich der Schnee auch noch "gestaut" haben. 15m weiter unten wäre das nicht passiert, allerdings war dort der Windschutz auch nicht gegeben - das war die Absicht für das Eingraben des Zeltes an dieser Stelle in den Hang (und wird auch an sich als nicht unlogisch bewertet).

-> 4 m³ ist sehr viel und wenn dazu die Wetterbedingungen dazu kommen: ich war mal früh 6 Uhr bei Sonnenuntergang auf dem ausgesetzt stehenden Mt. Kenya auf dem Gipfel in 5000 m Höhe. Direkt am Äquator hatten wir die Kälte und den Wind unterschätzt. -10 .. -15° C und durch den Sonnenaufgang und die Erwärmung ein fast orkanartiger Wind. Zwar Goretex-Jacke, aber nur eine leichte Mütze und keinen Gesichtschutz: Gesicht knallrot durch die Kälte, Lippen unbeweglich, verständliches Sprechen nicht möglich, Gipfelfoto unbrauchbar weil das Gipfel-Lächeln dort eine Grimasse ist. Wir wollten nur eines: weg! und runter. Deshalb meine hier vor ein paar Tagen ernstgemeinte Empfehlung im Winter Selbsttest bei Minusgraden mit Kopf und Händen aus dem Autofenster (ohne Jacke) und beschleunigen bis auf 100 km/h.

Dann kann man nachvollziehen warum die mental nicht auf sowas vorbereiteten Spechte erstmal weg in den vermeintlich sicheren Wald gegangen sein könnten


2.) siehe 1.b + - später im Wald musste die fatale Entscheidung korrigiert werden, also mussten die, die das (noch) konnten los, wissend, dass es ohne Ausrüstung aus dem Zelt erst recht zu Ende geht

3.) siehe 2.)


4.) nein, das denke ich nicht dass sie verwirrt waren


Die Holzhol-Theorie hatte ich auch schon angedacht früher - ehrlich, sogar kombiniert mit Wasserholen, das wäre für mich nachvollziehbar gewesen. Warum waren die dann aber schon so runter mit den Nerven die Säge und die Axt im Zelt zu lassen ...Und einer hätte schon den ofen aufbauen können und anfeuern.

Und ja, Rakitin habe ich auch schon vor vier Wochen gelesen - finde aber bis jetzt nix was meine Favoriten-Theorie ablöst.

So weit meine Meinung dazu und jetzt Butter bei die Fische - Deine/Eure Meinung zu meiner Frage gestern die bis jetzt nicht wieder aufgegriffen wurde:

Die Schnitte im Zelt sind kein Alleinstellungsmerkmal der Schneebretttheorie. Die Schneeschicht auf dem Zelt die mit dem Eispickel aufzuhacken war schon eher - weil die Taschenlampe darauf lag und ausgeschaltet war und beim Einschalten funktionierte. (Also keinen Mini-Leuchtturm darstellte !).

Die Theorie, dass ein Yeti/Mansi/KGB-Mann/US-Spion diese dort plaziert hat nach den Morden und dem folgenden notwendigen Zelteinreissen/Schneeschippen auf das Zelt um das Ganze wie ein Schneebrett-Unfall aussehen zu lassen fällt aus.
Da das ja - wie absurd - die Schneebretttheorie stützt. :)


2x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

18.10.2018 um 23:12
Nochmal eine Verständnisfrage zum Thema einer weiteren involvierten Partei:

Diese Gruppe hätte die gleichen Strapazen erleben müssen wie die Dyatlov-Gruppe und hätte eine ähnliche Strecke zurücklegen müssen.

Dazu hätte die Gruppe wohl auf eine Nacht Schlaf verzichten müssen, da sie tagsüber außer Sichtweite der Dyatlov-Gruppe hätten sein müssen, abends/nachts dann aber noch dorthin gehen musste. Dann folge die Tat, die sicherlich auch Energie kostete. Und nach der "Tat" hätte man möglichst schnell das Weite suchen müssen, da es im Hellen vielleicht Zeugen gegeben hätte (aus der Luft, Mansen, andere Wanderer). Und dann kommt noch der Rückweg dazu.

Sicher, dass eine Gruppe sowas durchhalten würde bzw. ob sie das überhaupt als lohnenswert erachten würde?

Und hätte es nicht irgendwo Hinweise darauf geben müssen, dass eine weitere Gruppe in der Gegend campierte? Man hat doch offenbar fast jeden Stein umgedreht und auch die älteren Lager der Dyatlov-Gruppe gefunden. Kann es denn wirklich sein, dass eine andere Gruppe alle ihre Spuren so perfekt verwischt, dass man meint, sie wäre niemals da gewesen?

Gäbe sicherlich "bessere" Orte auf der Tour der Dyatlov-Gruppe, um diese zu ermorden.

Was ich eigentlich fragen möchte: Wer zur Hölle sollte noch da draußen gewesen sein und zusätzlich zu den Strapazen der Reise noch Leute umbringen? Wieviel Energie soll das alles gekostet haben?


2x zitiert1x verlinktmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

19.10.2018 um 00:19
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:2.) siehe 1.b + - später im Wald musste die fatale Entscheidung korrigiert werden, also mussten die, die das (noch) konnten los, wissend, dass es ohne Ausrüstung aus dem Zelt erst recht zu Ende geht
Und genau diesen Punkt finde ich kritisch. Wenn du sagst 4m3 auszubuddeln ist zu viel für 9 Personen kann ich mir unmöglich vorstellen dass einzelne genau das jetzt doch mitten in der Nacht probieren wollten. Dann müssten sie doch instinktiv gespürt haben dass das ein Ding der Unmöglichkeit sein würde, und dann dafür den schützenden Wald verlassen und zurück in den eisigen Sturm?

Dann hätte man doch viel lieber versuchen sollen auf Teufel komm raus die Nacht im Wald zu überstehen und gemeinsam am nächsten Tag das Zeug auszubuddeln.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

19.10.2018 um 00:23
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Die Holzhol-Theorie hatte ich auch schon angedacht früher - ehrlich, sogar kombiniert mit Wasserholen, das wäre für mich nachvollziehbar gewesen. Warum waren die dann aber schon so runter mit den Nerven die Säge und die Axt im Zelt zu lassen ...Und einer hätte schon den ofen aufbauen können und anfeuern
Guter Einwand, dagegen ist wohl kein Kraut gewachsen.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

19.10.2018 um 02:26
Hier ist was außergewöhnliches passiert, eindeutig.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

19.10.2018 um 11:25
Zitat von passatopassato schrieb:Bergfreund schrieb:Die Holzhol-Theorie hatte ich auch schon angedacht früher - ehrlich, sogar kombiniert mit Wasserholen, das wäre für mich nachvollziehbar gewesen. Warum waren die dann aber schon so runter mit den Nerven die Säge und die Axt im Zelt zu lassen ...Und einer hätte schon den ofen aufbauen können und anfeuernGuter Einwand, dagegen ist wohl kein Kraut gewachsen
Ich finde es übrigens sehr schön, dass es tatsächlich Leute gibt mit denen man sachlich und konstruktiv diskutieren kann.

Selbst wenn man mal anderer Meinung zu bestimmten Details ist, bleibt der Gedankenaustausch mit diesen Personen trotzdem immer die reinste Freude und ein intellektuelles Vergnügen.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

19.10.2018 um 16:41
Zitat von MrMcFlyMrMcFly schrieb:Und hätte es nicht irgendwo Hinweise darauf geben müssen, dass eine weitere Gruppe in der Gegend campierte? Man hat doch offenbar fast jeden Stein umgedreht und auch die älteren Lager der Dyatlov-Gruppe gefunden. Kann es denn wirklich sein, dass eine andere Gruppe alle ihre Spuren so perfekt verwischt, dass man meint, sie wäre niemals da gewesen?

Gäbe sicherlich "bessere" Orte auf der Tour der Dyatlov-Gruppe, um diese zu ermorden.
Es wird berichtet, dass zunächst von Seiten der Suchexpedition und der Ermittlern überaus schlampig und dilettantisch vorgegangen worden war. Das Betrifft insbesondere die Dokumentation (z.B. kein Foto des Zeltes an seinem ursprünglichen Standort, keine Fotos der Leichen von allen Seiten, wie in der Forensik üblich). Dass man da "jeden Stein umgedreht" und alles lückenlos dokumentiert habe, kann man mit Sicherheit nicht behaupten. Anfangs mag das auch darin begründet liegen, dass man einfach nicht mit dem Szenario gerechnet hat, dass sich nach und nach entfaltete.

Was die "Wahl der Örtlichkeit" betrifft so sollte man bedenken, dass in Ratikins Szenario der "kontrollierten Übergabe" nicht von vorne herein die Ermordung der Gruppe geplant war, sondern dass die Dinge im Verlauf der Begegnung außer Kontrolle gerieten und eskalierten. Nachdem der verantwortlichen Ebene beim KGB klar wurde, welchen Ausgang ihr Projekt genommen hatte, kam es laut Rakitin zum Cover-UP und zur bewussten Verschleierungspolitik. Es rollten auch beim KGB Köpfe: drei der fünf stellvertretenden Vorsitzenden des KGB mussten im folgenden Juli ihren Posten unter fadenscheinigen Begründungen räumen, so etwas wäre, laut Ratikin, noch nicht mal zu Hochzeiten des stalinistischen Terrors vorgekommen.

Zudem: Wurde die Gegend um den Otorten nicht nach dem Ereignis für drei Jahre zum Sperrgebiet erklärt? Ist das die üblcihe Vorgehensweise bei einem Unglück mit einem Schneebrett, einer Naturgewalt?


2x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

19.10.2018 um 16:57
Zitat von passatopassato schrieb:- Jetzt waren sie im Wald getrappt und mussten erst mal ein Feuer anzünden um zu überleben.
- Das war aber zu klein um alle zu wärmen und der Rest nahm seinen unglücklichen Lauf wie gehabt.
Laut Rakitin war die Stelle bei der "Zeder", wo das Feuer gemacht wurde, nicht windeschützt, im Gegenteil. Man habe von vorneherein davon ausgehen können, dass ein Feuer an dieser Stelle nicht dazu taugt, jemanden zu wärmen, da die gewärmte Körperfläche immer viel kleiner wäre als die der Kälte und dem Wind ausgesetzte. Das Feuer müsse also einem andern Zweck gedient haben, etwa als Orientierungspunkt für die zu diesem Zeitpunkt etwas zerstreute Gruppe. Dabei habe man die Bösartigkeit des Gegners, der den Feuerschein ja ebenfalls sehen konnte, noch nicht richtig eingeschätzt und damit gerechnet, dass dieser es mit dem Plündern des Zeltes bewenden ließe. Direkt war das Feuer vom Zelt allerdings nicht zu sehen, auch stand der Baum zwischen dem Zelt und der Feuerstelle.


1x zitiertmelden