neoschamane schrieb:das aufgefundene zelt war immer noch teilweise mit schnee bedeckt...und es war "platt" gedrueckt...usw.ausser schnee war da aber nichts...es liegt an Dir eine andere plausible erklaerung zu finden.
Schnee ist nicht gleich Schnee. Lawinen hinterlassen ziemlich charakteristische Spuren "Lawinenstriche", der Schnee, den sie mit sich führen, wird bretthart komprimiert, es bilden sich sogenannte "Lawinenkegel". Dieser komprimierte Schnee taut auch nicht so schnell ab wie der normale Schnee in der Umgebung. Sieht man auch in den Alpen, wo im Frühsommer diese Lawinenkegel oft noch lange erhalten bleiben, während es drumrum schon grünt. Ein büschen Schneeauflage an sich ist kein Indiz für eine Lawine, sondern dafür, dass es in der Zwischenzeit geschneit hat. Das Zelt war auch nicht "plattgedrückt", sondern allenfalls etwas zusammengesunken, Gründe hierfür, die bei weitem rationaler sind als eine Lawine, wurden hier bereits benannt. Und dass ein etwaiges Mikrolawinchen, am Rande der Wahrnehmbarkeit, Rippen bricht und Brustkörbe eindrückt, die Betroffenen aber nicht daran hindert, noch kilometerweit durchs Gelände zu wandern, soll also plausibel sein?
Und nochmal: Soll man tatsächlich glauben, dass all die mit dem Fall befassten und mit der Region, dem Wandern und den damit verbundenen Gefahren vertrauten Leute, diejenigen, die mit den Suchtrupps vor Ort waren etc., so mit Blindheit geschlagen waren, dass sie die Hinterlassenschaften einer Lawine vor ihren Augen nicht als solche erkannt haben sollen? Im Gegensatz zu Internet-Spezialisten, die sich ein paar Bildchen angeschaut haben? Dass bei den Ermittlungen nie eine Lawine ernsthaft erwogen worden war, dieses vielmehr kategorisch ausgeschlossen wurde, und das gerade von denjenigen, die das Zelt und die Leichen gefunden haben, ist meines Erachtens nach das entscheidende Argument gegen die Schneebretttheorie. Wer die Schneebretttheorie vertritt, erklärt sich dadurch ja automatisch für schlauer, als all jene, die die Situation vor Ort in Augenschein nehmen konnten! Zudem gab es an einer Lawine nichts zu verheimlichen. Als offizielle Todesursache wurde ja "erfrieren" angegeben, wenn es eindeutige Spuren einer Lawine gegeben hätte, hätte man das ja hinzufügen und in den Akten vermerken können, Gründe für Geheimhaltung sehe ich keine.
Ne, Schneebrettdiskussionen sind verlorene Zeit und abwegig. Deshalb fang ich erst gar nicht damit an, was da sonst noch nicht hineinpasst. Ich für mein Teil gehöre also eindeutig der Gruppe 3 (kein Schneebrett, andere Ursache) an. Und zwar favorisiere ich seit längerem die Hypothese, dass die Gruppe von den Ureinwohnern (Mansi/Kanty) umgebracht wurde, so wie es von Svetlana Oss in "Don´t go there - post mortem" dargelegt wurde. Ich bin da allerdings nicht festgefahren und lasse mich gern eines besseren belehren, aber das ist für mich die wahrscheinlichste Theorie, nicht mehr und nicht weniger.