Der Dyatlov-Pass-Vorfall
04.10.2018 um 01:13John_Glanton schrieb:Und nochmal: Soll man tatsächlich glauben, dass all die mit dem Fall befassten und mit der Region, dem Wandern und den damit verbundenen Gefahren vertrauten Leute, diejenigen, die mit den Suchtrupps vor Ort waren etc., so mit Blindheit geschlagen waren, dass sie die Hinterlassenschaften einer Lawine vor ihren Augen nicht als solche erkannt haben sollen? Im Gegensatz zu Internet-Spezialisten, die sich ein paar Bildchen angeschaut haben? Dass bei den Ermittlungen nie eine Lawine ernsthaft erwogen worden war, dieses vielmehr kategorisch ausgeschlossen wurde, und das gerade von denjenigen, die das Zelt und die Leichen gefunden haben, ist meines Erachtens nach das entscheidende Argument gegen die Schneebretttheorie. Wer die Schneebretttheorie vertritt, erklärt sich dadurch ja automatisch für schlauer, als all jene, die die Situation vor Ort in Augenschein nehmen konnten! Zudem gab es an einer Lawine nichts zu verheimlichen. Als offizielle Todesursache wurde ja "erfrieren" angegeben, wenn es eindeutige Spuren einer Lawine gegeben hätte, hätte man das ja hinzufügen und in den Akten vermerken können, Gründe für Geheimhaltung sehe ich keine. Ne, Schneebrettdiskussionen sind verlorene Zeit und abwegig. Deshalb fang ich erst gar nicht damit an, was da sonst noch nicht hineinpasst. Ich für mein Teil gehöre also eindeutig der Gruppe 3 (kein Schneebrett, andere Ursache) an.Meine Zustimmung, JohnG, das sind alles schlagkräftige Argumente die gegen eine Lawine sprechen.
Nachdem ich mich hier schon bis zur Hälfte durchgeackert habe, nämlich bis Seite 187, konnte ich bisher noch nichts entdecken, was diese Argumente entkräften kann, ausser gebetsmühlenhafte Anpreisungen des St.Petersburger Bergsportvereins.
Und dann muss man da auch noch so völlig abstruse Dinge lesen wie "eine Lawine ist heutzuztage schon ab 10 Grad möglich"! Wie bitte? Ich schätze mal man hat das irgendwie verwechselt mit "eine schon mal entstandene Lawine kann sich bei genügend innerer Energie bis auf 10 grad abschüssiges Gelände fortsetzen". Demnächst muss man sich wahrscheinlich noch anhören, dass eine Lawine schon in der Ebene entstehen kann. Heutzutage gelten ja die im allerunwahrscheinlichsten aller unwahrscheinlichen Fälle noch gerade möglichen Szenarien schon als Fakten gegen die man sich unbedingt wappnen muss. Ich kann mir gut vorstellen dass der moderne Sicherheitswahn, auch noch das letzte Milliardstel Risiko auschalten zu wollen, schon bald jegliche Aktivitäten lahm legen wird bzw die Kosten in unverhältnismässig astronomische Höhen treiben wird.