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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.766 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

20.07.2018 um 23:41
Zitat von mashourahmashourah schrieb:Jetzt bin ich durcheinander... Der Kikoin hat während der Suche nach den Dyatlovs radiologische Untersuchungen gemacht? Oder erst nachdem man Radioaktivität an den Kleidungsstücken von Krivonishenko gefunden hat? Aus Deinem oben zitierten Text wird es leider auch nicht so richtig deutlich wann er die Messungen gemacht hat.
Es ist (aus Notizblocks Journalist Grigoriev) bekannt, dass Kikoin dort am 13 - 15. März 1959 war.
Er war wahrscheinlich noch länger dort (oder auch nicht), aber es gibt keine Daten.
Zitat von mashourahmashourah schrieb:Übrigens kannst Du mir sagen in welcher Suchmannschaft Peter Bartolomey war? Ich weiß das war ein Freund von I. Dyatlov und später noch sehr angagiert. Ich weiß aber nicht in welcher Gruppe er war, der fehlt mir noch in meiner Sammlung :D
Ich kann es genau nicht sagen. In seinem "Dossier" steht: Мitglied der Suchmannschaft im März 1959, ein Freund von Igor Dyatlov.
https://taina.li/forum/index.php?topic=224.0


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

20.07.2018 um 23:51
Zitat von WladimirPWladimirP schrieb:Es ist (aus Notizblocks Journalist Grigoriev) bekannt, dass Kikoin dort am 13 - 15. März 1959 war.
Er war wahrscheinlich noch länger dort (oder auch nicht), aber es gibt keine Daten.
Danke Dir :D

Dieses Notizbuch vom Journalisten kenne ich nicht. Hast Du evtl. einen Link?
Zitat von WladimirPWladimirP schrieb:Ich kann es genau nicht sagen. In seinem "Dossier" steht: Мitglied der Suchmannschaft im März 1959, ein Freund von Igor Dyatlov.
Ja genau, mehr ist mir auch nicht bekannt. Ansonsten kann man eigentlich alle Personen zu den jeweiligen Suchmannschaften zuordnen, bis auf Bartolomey. Aber wenn dieser erst im März dabei war, ist es klar!

Danke Dir und LG Mash


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 00:22
Zitat von mashourahmashourah schrieb:Dieses Notizbuch vom Journalisten kenne ich nicht. Hast Du evtl. einen Link?
http://samlib.ru/p/piskarewa_m_l/bloknotgrigoriev.shtml
Seite von MAYA PISKAREVA (Maria) (leider schon verstorben)
Auf dieser Seite ein Interview von Denis Milkov mit Grigorjew, Tagebuch von Kolmogorova was Grigorjew kopiert hat, und dann die Notizbücher von Grigorjew selbst.
Sehr viele Abkürzungen, manchmal ist es sogar für diejenigen, die Russisch verstehen, nicht klar.
Viel Spaß!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 14:00
Vasily Iwanowitsch Tempalov war 1959 Staatsanwalt von Ivdel und ist am 27.02.1959 nach an den Ort der Tragödie geflogen. Es gibt ein Protokoll seiner Zeugenvernehmung vom 18.04.1959:

zum ORIGINAL IN RUSSISCH

(Ich empfehle echt bei den „interessanten“ und/oder unklaren Passagen unbedingt die online Übersetzer von REVERSO undPONS zusätzlich zu google translator zu verwenden, manchen löst sich in Wohlwollen auf!)


Ich halte die folgenden Details interessant zum diskutieren insbesonder weil ja der Staatsanwalt Tempalov sowas wie die Spurensicherung war ;D

1.)
Палатка была растянута на лыжах и палках, забитых в снег, вход ее был обращен в южную сторону, и с этой стороны растяжки были целы, а растяжки палатки с северной стороны были сорваны и вся вторая половина палатки была занесена снегом.
– – – – – – – –
Das Zelt wurde auf Skiern und Stöcken gespannt, im Schnee gehämmert, sein Eingang wurde nach Süden gedreht, und auf dieser Seite waren die Strecken intakt, und die Zeltabschnitte auf der Nordseite waren abgerissen und die ganze zweite Hälfte des Zeltes war mit Schnee bedeckt.
2.)
около выхода из палатки мною обнаружен след от того, что кто-то из студентов по легкому оправлялся. Этот след старый. Без меня к палатке никто не подходил и следов около палатки не наших не было. Никаких следов борьбы в палатке мною не установлено. (…) Если бы была какая либо борьба естественно, что-то бы мной было установлено. С этой точки зрения я тщательно искал и осматривал палатку, но признаков борьбы не было, по крайней мере об этом ничего не говорило.
– – – – – – – – –
In der Nähe des Ausgangs vom Zelt fand ich eine Spur von der Tatsache, dass einer der Schüler sich leicht erholt hatte. Dieser Track ist alt. Ohne mich kam niemand zum Zelt und die Spuren in der Nähe des Zeltes gehörten nicht uns. Ich habe keine Anzeichen von Kampf im Zelt gefunden. (...) Wenn es einen Kampf gab, wäre es natürlich, etwas würde von mir ?installiert (bestimmt)? werden. Von diesem Standpunkt aus suchte und inspizierte ich das Zelt sorgfältig, aber es gab keine Anzeichen von Kampf, zumindest sagte es nichts.
3.)
Внизу от палатки 50-60 от нас на склоне я обнаружил 8 пар следов людей, которые тщательно рассмотрел, но они были деформированы в ввиду ветров и колебаний температуры. Девятого следа установить мне не удалось и его не было. Следы мною сфотографированы.Они шли вниз от палатки. Следы показали мне что люди шли нормальным шагом вниз с горы.
– – – – – – –
Am Fuß des Zeltes 50-60 von uns am Hang fand ich 8 Paar Spuren von Menschen, die sorgfältig bedacht wurden, aber sie wurden durch (waren wegen) Wind und Temperaturschwankungen deformiert. Ich habe es versäumt, die neunte Spur zu etablieren, und er war nicht da. Spuren, die ich fotografierte, sie gingen vom Zelt herunter. Spuren zeigten mir, dass Menschen einen normalen Schritt den Berg hinunter gingen.
4.)
Из документов, дневников студентов, записей последних мне ясно, что студенты погибли 1 или 2 февраля 1959 года.
Из ряда показаний свидетелей мне ясно что в эти дни в горах и не только в горах был сильный ветер и было очень холодно .
– – – – – –
Aus Dokumenten, Tagebüchern von Studenten, Aufzeichnungen von letzterem ist es mir klar, dass die Studenten am 1. oder 2. Februar 1959 gestorben sind.
Aus einer Reihe von Zeugenaussagen ist mir klar, dass es in diesen Tagen in den Bergen und nicht nur in den Bergen einen starken Wind gab und es sehr kalt war.
zu Punkt 1:
1.1: Ich finde es schwierig so ohne Ortskenntnisse (und als manchmal Himmelsrichtungslegastheniker), mag mir da evtl. jemand helfen das bekannte Bild des Zeltes wie es gefunden wurde auszurichten? (Ich hänge dazu meine Vermutung an)
1.2: Die Nordseite resp. zweite Hälfte des Zeltes war demnach ja durch den Schnee zerstört und eingedrückt. Der Eingang war aber im Süden, demnach wäre der Ein-und Ausgang zugänglich gewesen außer alle neun hätten sich im nördlichen Bereich des Zeltes aufgehalten, was ich insbes. während der Schlafenszeiten aufgrund des Platzes nahezu ausschließe.


zu Punkt 2:
Tempalov fand eine alte Spur in der Nähe des Ausgangs die er einem der Djatlovs zuordnet (der sich zwischenzeitlich erholt hat), demnach wäre der Ein-bzw. Ausgang ja doch erreichbar gewesen?! Die Spuren im Zelt ließen keine Spuren von Kampf erkennen, ich nehme an, damit sind Handgreiflichkeiten innerhalb der Gruppe gemeint.
Fragen:
2.1) inwiefern würden sich Kampfspuren von einer panischen Reaktion mehrerer Zeltinsassen nach einem plötzlichen Einsturz des Zeltes aufgrund eines Schneebrettes oder einer Schneeverwehung abseits jeglicher Zivilisation im Dunkeln bei -30°C während eines Schneesturmes von einem Handgemenge unterscheiden?
2.2) wie könnte das denn gemeint sein diese „Tatsache“, dass einer der Schüler sich leicht erholt hatte und das dieser das Zelt scheinbar über den normalen Ausgang verlassen hatte?

zu Punkt 3:
Acht Spuren, daß bedeutet ja wirklich das einer im Zelt gelassen wurde, wegen einer Verletzung oder war die neunte nicht sichtbar weil die Person a) getragen wurde oder b) die Witterung die Spur bereits zerstreut hatte?
Das würde halt bedeuten, daß der Punkt 2 hinfällig ist und Tempalov diesbezüglich völlig daneben lag.

zu Punkt 4:
Ich komme zwar aus Bayern aber nicht aus dem tiefsten Bayern und bin absolut nicht Wintersport erprobt und bergerfahren. Die Witterung im Ural kann ich mir von daher nur schwer vorstellen. Ist das denn möglich das es einen solch schweren Schneesturm gibt, der urplötzlich mal > 50/100 kg Schnee auf das Zelt weht?

Die Datei wie ich das übersehe hänge ich an, aber die dürfte falsch sein, wäre nett wenn mich da jemand korrigiert!
Nord-Sued-VermutungOriginal anzeigen (9,1 MB)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 14:17
Huhu @margaretha,
Zitat von margarethamargaretha schrieb:zu Punkt 1:
1.1: Ich finde es schwierig so ohne Ortskenntnisse (und als manchmal Himmelsrichtungslegastheniker), mag mir da evtl. jemand helfen das bekannte Bild des Zeltes wie es gefunden wurde auszurichten? (Ich hänge dazu meine Vermutung an)
1.2: Die Nordseite resp. zweite Hälfte des Zeltes war demnach ja durch den Schnee zerstört und eingedrückt. Der Eingang war aber im Süden, demnach wäre der Ein-und Ausgang zugänglich gewesen außer alle neun hätten sich im nördlichen Bereich des Zeltes aufgehalten, was ich insbes. während der Schlafenszeiten aufgrund des Platzes nahezu ausschließe.
Schau bitte das hier an:

0 1773a6 ce8321ea XXLOriginal anzeigen (0,2 MB)
Zitat von mashourahmashourah schrieb am 10.07.2018:Der Berg auf der linken Seite ist der Mt. Otorten, der liegt vom Zeltplatz aus gesehen in NNW-Richtung. Die Laufrichtung (rote 1) der Dyatlovs war Nord(Nord)-Ost und die Gruppe (5 Personen), die im Schnee schnaufelt zeigt den abgebauten Zeltplatz. Das Zelt wurde in Pfeilrichtung (blaue 2) aufgestellt, also mit dem Eingang nach SO. Das deckt sich mit den Zeugenaussagen. Das Foto hab ich von @WladimirP (viele Grüße) ausgeliehen. Meine (schnelle) Beschriftung ist natürlich nicht exakt!
Und diese Karte ist sehr klasse:

https://dyatlovpass.com/maps
Zitat von margarethamargaretha schrieb:zu Punkt 3:
Acht Spuren, daß bedeutet ja wirklich das einer im Zelt gelassen wurde, wegen einer Verletzung oder war die neunte nicht sichtbar weil die Person a) getragen wurde oder b) die Witterung die Spur bereits zerstreut hatte?
Das würde halt bedeuten, daß der Punkt 2 hinfällig ist und Tempalov diesbezüglich völlig daneben lag.
Die Zeugenaussagen sind mit Vorsicht zu geniessen. Ich bin schon ganz oft auf kleine Ungereimtheiten gestossen. Das ist aber ganz normal... frag 10 Leute nach einem Unfall. Jeder hat eine andere Erinnerung und Wahrnehmung und Details werden oft anders erzählt.

Wegen der Fußspuren hatte ich was in meinem "privaten Archiv" abgespeichert was ich hier poste:

"Nehmen wir die Zeugenaussagen im Dyatlov-Fall. In der Basis sind sie gleich, in den Details haben sie kleine Abweichungen. Das ist nicht nur im Dyatlov-Fall, das gibt es in jedem Fall, bei dem mehrere Zeugen aussagen. Es ist ganz natürlich und menschlich und hat etwas mit der Wahrnehmung und der Erinnerung verschiedener Menschen zu tun. Dann gibt es auch noch Faktoren, die eine Wahrnehmung beeinflussen können. Und... was für den einen wichtig ist, ist für einen anderen völlig unwichtig und verschwindet aus dem Gedächtnis.

Hier ein gutes Beispiel:

Vom Zelt aus fand ich nach 50 bis 60 Metern 8 Spuren von Menschen, die sorgfältig untersucht wurden. Sie waren durch Wind und Temperaturschwankungen deformiert. Ich habe es versäumt, die neunte Spur zu suchen, sie war nicht da. Die Spuren die ich fotografiert habe, gingen vom Abhang hinunter. Die Spuren zeigten mir, dass die Menschen einen normalen Schritt den Berg hinunter gingen. Die Spuren waren nur auf dem 50-Meter-Abschnitt sichtbar, es gab keine weiteren mehr, denn je tiefer der Abhang, desto mehr Schnee gab es. (Zeuge Tempalov)

Vom Zelt ausgehend fand man nach 30 - 40 Metern deutliche unterscheidbare Spuren menschlicher Füße. Die Spuren waren parallele Ketten, dicht nebeneinander, als würden sich Menschen aneinander festhalten. Die Fußabdrücke erstreckten sich in zwei Richtungen. Es waren 6 oder 7 Paar Spuren, die wir vom Zelt hinunter ins Tal zählten. 20 Meter Links davon gingen 2 Spuren. Dann kommen diese Spuren (2 und 7) nach 30 Metern zusammen und entfernen sich nicht mehr voneinander. Auf den steinigen Kämmen sind die Spuren verschwunden, und nach den Steinen erscheinen sie wieder und sind dann verloren. Die Spuren sind sehr gut zu unterscheiden. In getrennten Spuren konnte man sehen, dass ein Mann barfuß oder in einer Baumwollsocken ging, weil die Zehen abgedruckt waren. (Zeuge Chernyshov)

Etwa 15-20 m vom Zelt entfernt in der Richtung, in der später Leichen entdeckt wurden, waren Spuren der Füße der Personen, die aus dem Zelt kamen, auf dem Schnee sichtbar, und es war offensichtlich, dass die Spuren von den Füßen eines Mannes ohne Schuhe zurückgelassen wurden. Die Spuren ragten über die umgebende Schneeoberfläche hinaus, denn in der Nähe der Spuren wurde der Schnee vom Wind ausgeblasen. Ich kann mich nicht daran erinnern und habe nicht darauf geachtet, wie viele Spuren von wievielen Personen es waren, aber es sollte angemerkt werden, dass die Spuren ursprünglich intakt nebeneinander blieben, und entferntere Spuren davon getrennt waren, aber jetzt erinnere ich mich nicht mehr wo sie sich trennten. (Zeuge Slobtsov)
.
Spuren, die den Hang vom Zelt hinunterführten, waren wirklich ziemlich klar. Ich bin kein Pfadfinder, und ich kann nicht sagen, wie viele Leute dort waren, aber meiner Meinung nach stammten sie von einer Gruppe ab, sonst würden sich die Spuren zerstreuen. In der Nacht, in der sich das Unglück ereignete, gab es einen fürchterlichen Schneesturm, und diese Spuren gehen die ganze Zeit nebeneinander und teilen sich in zwei Spuren, die nur weit unterhalb (in der Größenordnung von 800 Metern) auf einem Felsgrat liegen. Es scheint, dass an einigen Stellen Drucke von nackten Füßen sichtbar sind. Die meisten Spuren sind von Füßen und den Zehen gemacht worden. (Zeuge Lebedev)

Spuren von denen, die aus dem Zelt entkamen, waren deutlich am Hang des Berges zu sehen. Zuerst waren sie ungefähr 8-9, dann wurden sie weniger und bald verschwanden sie vollständig. (Zeuge Karelin)

Faktenlage: Es gibt Spuren von Menschen die ab ca. 15 bis 60 Metern vom Zelt entfernt gefunden wurden. Alle gingen geordnet und rannten nicht. Es waren mindestens 8 Spuren, evtl. 9. 2 Spuren waren zuerst etwas weiter und neben der größeren Gruppe entfernt, (dann trafen sich beide und trennten sich nicht mehr). Die Menschen gingen eng nebeneinander und hintereinander. Mindestens eine Person hatte nur Socken an oder ging sogar barfuß.

Fazit: Wenn die Faktoren Erinnerung und Wahrnehmung eine große Rolle spielen, sollte man sich auf eine Zeugenaussage allein nicht verlassen, sondern ein Gesamtbild erschaffen."

Ansonsten bin ich noch bei meiner chronologischen Zusammenfassung. Das ist ganz schöne Arbeit aber macht Spaß... also ich bin da noch dran!

LG Mash


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 15:13
Hallo @mashourah

Danke für das Bild!
Zitat von mashourahmashourah schrieb: Jeder hat eine andere Erinnerung und Wahrnehmung und Details werden oft anders erzählt.
Zitat von mashourahmashourah schrieb: In der Basis sind sie gleich, in den Details haben sie kleine Abweichungen. Das ist nicht nur im Dyatlov-Fall, das gibt es in jedem Fall, bei dem mehrere Zeugen aussagen. Es ist ganz natürlich und menschlich und hat etwas mit der Wahrnehmung und der Erinnerung verschiedener Menschen zu tun. Dann gibt es auch noch Faktoren, die eine Wahrnehmung beeinflussen können. Und... was für den einen wichtig ist, ist für einen anderen völlig unwichtig und verschwindet aus dem Gedächtnis.
Ja, das ist tatsächlich eine Crux und ein bekanntes Phänomen in der Zeugenbefragung. Unser Glück ist hier tatsächlich, daß die Beobachtungen aller Augenzeugen sehr zeitnah dokumentiert wurden. Sonst hätte das noch mehr Verwirrung rein gebracht.

Tempalov hatte ich deshalb ausgewählt, weil ich ihn aufgrund seiner Position als Staatsanwalt der den Vorfall aufzuklären hatte für völlig unvoreingenommen und in seiner Berichterstattung als am objektivsten und genauestenhielt. Eigentlich dachte ich das er seinem Vorgesetzten (?Oberstaatsanwaltschaft, Generalstaatsanwaltschaft?) einen detaillierten und in allen Nebensächlichkeiten absolut präzisen Report liefern musste und er sich an diese Details am 18.04.1959 erinnert. (Allerdings weiß ich nichts über die russ. Justiz und ob das ähnlich wie hier abläuft)

Ich stimme dir absolut zu, daß man alle Zeugenaussagen beachten muß um ein Gesamtbild zu bekommen.
Zitat von mashourahmashourah schrieb:Ansonsten bin ich noch bei meiner chronologischen Zusammenfassung. Das ist ganz schöne Arbeit aber macht Spaß... also ich bin da noch dran!
Du Arme, mir reichen die Beiden Postings schon wieder😂😂😂, Aber vielleicht gibt es dann ja so Sachverhalte zum vergleichen😉


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 15:44
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Die Nordseite resp. zweite Hälfte des Zeltes war demnach ja durch den Schnee zerstört und eingedrückt. Der Eingang war aber im Süden, demnach wäre der Ein-und Ausgang zugänglich gewesen außer alle neun hätten sich im nördlichen Bereich des Zeltes aufgehalten, was ich insbes. während der Schlafenszeiten aufgrund des Platzes nahezu ausschließe.
Exakt. Aus der Zeugenaussage geht allerdings nicht hervor, dass ein Teil des Zelts "durch den Schnee zerstört" war, sondern lediglich, dass Schnee auf dem Zelt lag.
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Tempalov fand eine alte Spur in der Nähe des Ausgangs die er einem der Djatlovs zuordnet (der sich zwischenzeitlich erholt hat), demnach wäre der Ein-bzw. Ausgang ja doch erreichbar gewesen?!
In diesem Zusammenhang wäre auch interessant gewesen, ob der Eingang des Zelts zugeknöpft war oder nicht. Leider bleibt auch diese Frage offenbar unklar:
What was the mode of closing of the tent - buttons (пуговицы), straps?
Some sources say that the tent was found fastened and only two of the lower buttons were unfastened. I can't find a document that says so. Found an interview with Slobtsov from 6 May 2015 which doesn't make it any clearer.
Case file says "From the left end of the tent there is a hole that serves as an entrance. This hole is formed by two non-sewn halves of the fabric and from the inside is creped with a white sheet." ("С левого торца палатки имеется отверстие, служащее дверью. Указаное отверстие образовано двумя не сшитыми половинками ткани и с внутренней стороны задрепировано белой простынью." Nothing more on the closing and how it was found, fastened (with what?) or not.
Quelle


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 16:01
@margaretha
@mashourah
@XpersephoneX

Der Staatsanwalt Tempalov war ja nicht anwesend, als das Zelt entdeckt und später auch ausgeräumt wurde, daher sind seine Aussagen mit Vorsicht zu genießen, denn ein genaues Bild der Auffindesituation des Zelts konnte er sich nicht (mehr) machen.
Und es dürfte auch kaum möglich gewesen sein, bei den älteren Spuren "frühere" von "späteren" Spuren abzugrenzen.

Es wurde darüber spekuliert, ob Thibeaux-Brignolle wegen seiner schweren Kopfverletzungen teilweise getragen werden musste.

Soweit ich mich erinnere, hat @WladimirP festgestellt, dass der Zelteingang auch zusammengebrochen war und erst nachträglich notdürftig wieder aufgerichtet wurde.

In einer russischen Film-Doku wurde behauptet, der Zelteingang sei geöffnet gewesen.
Wie zuverlässig diese Aussage ist, kann ich nicht beurteilen.

Mir ist auch nicht klar, ob die Suchmannschaften nicht das Zelt möglicherweise sogar komplett abgebaut hatten, bevor der Staatsanwalt kam?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 16:39
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb: margaretha schrieb:
Die Nordseite resp. zweite Hälfte des Zeltes war demnach ja durch den Schnee zerstört und eingedrückt. Der Eingang war aber im Süden, demnach wäre der Ein-und Ausgang zugänglich gewesen außer alle neun hätten sich im nördlichen Bereich des Zeltes aufgehalten, was ich insbes. während der Schlafenszeiten aufgrund des Platzes nahezu ausschließe.

Exakt. Aus der Zeugenaussage geht allerdings nicht hervor, dass ein Teil des Zelts "durch den Schnee zerstört" war, sondern lediglich, dass Schnee auf dem Zelt lag.
Zeugenaussage Slobtsov:

Der Eingang des Zeltes kam unter dem Schnee hervor, und der Rest des Zeltes stand unter Schnee. Um das Zelt im Schnee standen Skistöcke und Ersatzskier - 1 Paar. Der Schnee auf dem Zelt war 15-20 cm dick, es war klar, dass der Schnee auf dem Zelt lag, es war hart. https://sites.google.com/site/hibinaud/home/dopros-svidetela-slobcova
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb:In diesem Zusammenhang wäre auch interessant gewesen, ob der Eingang des Zelts zugeknöpft war oder nicht. Leider bleibt auch diese Frage offenbar unklar:
Ob nun das Zelt zugeknöpft war oder nicht ist eigentlich ein relativ unrelevantes Detail (meine Meinung). Fakt ist doch... das Zelt war fast verschüttet, nur der Eingangsbereich/Giebel guckte aus dem Schnee. Vielleicht ist noch jemand aus dem normalen Eingang "gekrabbelt" und konnte sich so aus dem Zelt retten aber Fakt ist, daß Zelt wurde von innen aufgeschnitten und das macht kein Mensch wenn er nicht in einer absoluten Notsitutaion ist!
Zitat von TajnaTajna schrieb:Mir ist auch nicht klar, ob die Suchmannschaften nicht das Zelt möglicherweise sogar komplett abgebaut hatten, bevor der Staatsanwalt kam?
Gebt mir bitte noch ein bisschen Zeit... ich bin auch noch bei meiner Chronologie :D Mich interessiert das Thema auch, aber ich bin noch nicht ganz fertig!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 17:43
Hallo @Tajna
Zitat von TajnaTajna schrieb:Der Staatsanwalt Tempalov war ja nicht anwesend, als das Zelt entdeckt und später auch ausgeräumt wurde, daher sind seine Aussagen mit Vorsicht zu genießen, denn ein genaues Bild der Auffindesituation des Zelts konnte er sich nicht (mehr) machen.
Ja, das stimmt schon, er war bei der Suche nicht anwesend flog aber umgehend nachdem die erste Leiche gefunden wurde hoch zum Pass.
...27. Februar 1959 wurde mir mitgeteilt, dass eine Leiche auf dem Berg entdeckt wurde. 1079 und fand ein Zelt von Studenten von Touristen. Ich bin sofort mit dem Hubschrauber zu einer Höhe von 1079 geflogen. ...
Offiziell (in seiner Anhörung) war er der erste im Zelt was aber durch die Aussagen von Mitgliedern der Suchmannschaften die das Zelt fanden widerlegt ist.

Das Zelt wurde ja am 26.02. gefunden und da ist Slobtsov relativ präzise:
Das Zelt der Djatlow-Gruppe wurde am Nachmittag des 26. Februar 1959 von unserer Gruppe entdeckt.
Als sie sich dem Zelt näherten, fanden sie heraus: Der Eingang des Zeltes kam unter dem Schnee hervor, und der Rest des Zeltes stand unter Schnee. (…)
Am 26. Februar 1959 gruben wir Schnee über das Zelt und sorgten dafür, dass keine Menschen da waren, und die Dinge, die im Zelt waren, berührten sich nicht. (Am 26. Februar 1959 haben wir über dem Zelt den Schnee durchgegraben und haben sich überzeugt, dass es keine Menschen gibt, und die sich im Zelt befindenden Sachen berührten nicht)

=> Die Auffindesituation des Zeltes war de facto bei Tempalov's Ankunft verändert einfach deshalb weil die Suchmannschaften am Zelt die Vermissten gesucht hatten.

=> Die Übersetzung „ die Dinge, die im Zelt waren, berührten sich nicht/die im Zelt waren, berührten sich nicht“ kann ich nicht richtig deuten. Ich vermute das er damit sagen will, daß sie im Zelt nichts verändert haben?!
Zitat von TajnaTajna schrieb:Und es dürfte auch kaum möglich gewesen sein, bei den älteren Spuren "frühere" von "späteren" Spuren abzugrenzen.
Da wäre ich mir nicht so sicher, wir reden ja von einem Vergleich von fast 4 Wochen barfuß/strumpfsockig vs. frisch mit Schuhen!

Was ich mir vorstellen kann ist sicher daß die Suchmannschaften weitere Fußspuren unbewusst und ungewollt kaputt gemacht haben. Für möglich halte ich auch, daß man von der „neunten Spur“ am Ausgang nur einzelne Fragmente sah die von den Suchtrupps nicht zerstört waren und die u. U. auch zu einer der Personen von den acht gehört hatte. (Also das vielleicht einer noch zum Eingang lief um den Zustand zu prüfen o. ä.)

Aber die Beschreibung der acht Spuren die „normalen Schritt“ den Berg hinunter gingen zeigen eigentlich ein geordnetes nicht panisches und soweit man das aus der Ferne beurteilen kann planvolles Vorgehen WENN es ihnen nicht mehr möglich war im Zelt an die Kleidung zu kommen.

Hallo @XpersephoneX
Zitat von XpersephoneXXpersephoneX schrieb:Exakt. Aus der Zeugenaussage geht allerdings nicht hervor, dass ein Teil des Zelts "durch den Schnee zerstört" war, sondern lediglich, dass Schnee auf dem Zelt lag.
Die russische Passage lautet: „и с этой стороны растяжки были целы, а растяжки палатки с северной стороны были сорваны и вся вторая половина палатки была занесена снегом.“

und durch Übersetzer gejagt kommt dabei folgendes raus:

  • google: und Dehnungsstreifen waren auf dieser Seite intakt, und Teile des Zeltes auf der Nordseite waren abgerissen und die ganze zweite Hälfte des Zeltes war mit Schnee bedeckt. .
  • pons: Und von dieser Seite der Spannstange waren zely, und die Spannstangen des Zelts von der Nordseite waren auch die ganze zweite Hälfte des Zelts abgerissen war übergeschneit.
Da war sowohl als auch, aber ich lenke ein falls Du der Meinung bist etwas anderes könnte Teile des Zeltes bzw. die Spannstangen des Zeltes abgerissen haben! Mir fällt halt echt nur Schnee ein🤔

Hallo @mashourah
Zitat von mashourahmashourah schrieb: Fakt ist, daß Zelt wurde von innen aufgeschnitten und das macht kein Mensch wenn er nicht in einer absoluten Notsitutaion ist!
Also, ich sehe das genau so! Wie ist das eigentlich wenn die diese Nacht überlebt hätten, hätten die denn Möglichkeiten gehabt das Zelt selbst zu reparieren?



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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 17:51
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Also, ich sehe das genau so! Wie ist das eigentlich wenn die diese Nacht überlebt hätten, hätten die denn Möglichkeiten gehabt das Zelt selbst zu reparieren?
Die hatten einiges an Material und Werkzeug dabei... ich schätze schon!
Zitat von margarethamargaretha schrieb:=> Die Übersetzung „ die Dinge, die im Zelt waren, berührten sich nicht/die im Zelt waren, berührten sich nicht“ kann ich nicht richtig deuten. Ich vermute das er damit sagen will, daß sie im Zelt nichts verändert haben?!
Slobtsov und Sharavin haben ein paar Dinge mitgenommen.

Vielleicht werde ich heute noch fertig mit meiner "Chronologie"... da wird es dannn drin stehen!
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Ja, das stimmt schon, er war bei der Suche nicht anwesend flog aber umgehend nachdem die erste Leiche gefunden wurde hoch zum Pass.

...27. Februar 1959 wurde mir mitgeteilt, dass eine Leiche auf dem Berg entdeckt wurde. 1079 und fand ein Zelt von Studenten von Touristen. Ich bin sofort mit dem Hubschrauber zu einer Höhe von 1079 geflogen. ...
Darüber bin ich auch gestolpert und habe an der Stelle ein dickes Fragezeichen.... kommt auch in meiner "Chronologie" vor :D ...ich beeil mich ja :D

LG Mash


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 18:49
@margaretha
@mashourah
Zitat von margarethamargaretha schrieb:Da wäre ich mir nicht so sicher, wir reden ja von einem Vergleich von fast 4 Wochen barfuß/strumpfsockig vs. frisch mit Schuhen!
Das hatte ich auch nicht gemeint, sondern dass solche Beurteilungen, wie einer aus der Dyalov-Gruppe wäre zurückgeblieben oder später zurückgekehrt, aufgrund der Fuß-Spuren kaum möglich wären.
Zitat von mashourahmashourah schrieb:Die hatten einiges an Material und Werkzeug dabei... ich schätze schon!
Da hätten sie aber sehr viel Faden (und Zeit) gebraucht, um diese vielen Löcher im Zelt zu reparieren, da wäre ich nicht sicher.

Lass dir doch Zeit, @mashourah!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 19:44
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das hatte ich auch nicht gemeint, sondern dass solche Beurteilungen, wie einer aus der Dyalov-Gruppe wäre zurückgeblieben oder später zurückgekehrt, aufgrund der Fuß-Spuren kaum möglich wären.
Oh! Ok, das hatte ich nicht gecheckt, aber das wäre echt interessant woran er das denn festgestellt haben will weil ich halte das auch für sehr schwer bis unmöglich!


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

21.07.2018 um 20:25
Zitat von mashourahmashourah schrieb:margaretha schrieb:
Wie ist das eigentlich wenn die diese Nacht überlebt hätten, hätten die denn Möglichkeiten gehabt das Zelt selbst zu reparieren?
Zitat von TajnaTajna schrieb: Mashourah schrieb:
Die hatten einiges an Material und Werkzeug dabei... ich schätze schon!

Da hätten sie aber sehr viel Faden (und Zeit) gebraucht, um diese vielen Löcher im Zelt zu reparieren, da wäre ich nicht sicher.
Stimmt... also Reparatur des Zeltes halte ich für möglich... aber mit sehr hohem Zeitaufwand. Denke also persönlich nicht das die Dyatlov Gruppe eine Reparatur in der Nacht bei Schneesturm überlebt hätte.

Es ist ja leider etwas unklar, welche Schnitte und Risse von den Dyatlovs und von den Suchmannschaften gemacht wurden. Die Expertin Churkina, die die Expertise über das Zelt gemacht hat, beschreibt 3 Schnitte, die von innen gemacht wurden. 2 von diesen drei Schnitten waren mit großer Wahrscheinlichkeit ein großer langer Einschnitt. Wenn man bedenkt, daß sich erwachsene Personen durch einen Schlitz nach außen zwängen, plus Gewicht auf dem Körper, kann ich mir ein zusätzliches Zerreissen der Zeltleinwand sehr gut vorstellen. Solche Schäden sind bestimmt nicht in kürzerer Zeit zu reparieren gewesen.

LG Mash


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.07.2018 um 18:52
Ich bin zwar immer noch nicht mit allen Seiten durch, versuche mich aber mal mit meiner Theorie, die natürlich riesige Lücken hat.

Es war kalt, sie waren müde und Konfliktpotential gab es genug auf so beengten Raum. Das "Menk-Foto" zeigt einen der Männer, der schon hinter der Gruppe zurückgeblieben war.
Sie befinden sich also am Hang, haben Hunger, sind müde, und vielleicht sind nicht alle mit der Entscheidung dort ihr Lager aufzubauen glücklich. Möglich, das diskutiert wurde, daher hat man auch das Tagebuch noch nicht geschrieben und einige waren noch angezogen, da sie beschäftigt waren.

Es kommt zu einem Streit von min. 2 Personen eher 3 im Zelt, Slobodin ist beteiligt. Er wies ja Verletzungen an den Händen "wie von einem Kampf auf", eigentlich wäre es nichts großen gewesen, aber er stürzt, knallt vor den Ofen und bleibt bewusstlos liegen. Eine Schädelfraktur hätte er ja.

Die anderen sind völlig panisch, eine(r) ruft vielleicht sowas wie: "Du hast ihn umgebracht!" Es herrscht Chaos, die beteiligte(n) Person(en) schnappen sich ein Messer, schneiden die Plane und flüchten durch die Zeltwand. Es wurden getrennte 2 Spuren gefunden, eine mit 2 Fußspuren, also waren es wohl 2 der Camper.

Ein paar der Personen rennen direkt hinterher um sie aufzuhalten, Slobodin zu rächen oder sonst was.

Irgendwer bleibt bei Slobodin, er wacht auf. Das Zelt ist zerstört, wahrscheinlich inzwischen durch den Wind weiter gerissen. Zuvor hatten die Zurückgebliebenen die Taschenlampe auf das Zelt gelegt um der Verfolgergruppe den Weg zu erleichtern.

Niemand kommt zurück, sie werden ebenfalls panisch und verlassen mit Slobodin das Zelt Richtung Wald, da sie glauben dort geschützter zu sein. Zeitweise wird er getragen oder gestützt, deswegen gibt es streckenweise nur 8 Fußabdrücke.

Inzwischen ist der Rest im Wald angekommen. Aus Angst klettern die "Angreifer" auf den Baum. Der Rest sucht sie und findet stattdessen die Mulde.
Auf dem Baum erkennen sie, dass der Rest mit Slobodin zum Wald kommt. Die Gruppe findet sich. Sie beruhigen sich und fangen an, Äste vom Baum zu holen. Nadelbäume brennen gut und isolieren besser als blankes Gestrüpp.

Ein Teil baut also die Mulde aus, während einige Feuer machen. Die beiden Yuris sind schon schwach, sie bleiben vor Ort und erfrieren in der Folge.

Die 3 anderen machen sich auf den Weg zum Zelt um ihre Sachen zu holen, erfrieren aber ebenfalls alle.

Die verbliebenen 4 an der Mulde suchen die Umgebung ab, einer stürzt dabei in die Schlucht, lebt aber noch und ruft vielleicht. Um ihn zu bergen versucht man zu zweit zu ihm zu kommen, rutscht ebenfalls aus und fällt hinterher. Dabei beißt sich D. die Zunge ein Stück ab und schluckt das Blut. Es brechen bei ihr und den anderen Rippen und Schädel. Der Letzte jedoch hat es mit angesehen und steigt an einer anderen Stelle in die Schlucht. Er bleibt annähernd unverletzt und steigt hinunter um ihnen zu helfen, was er aber nicht mehr kann. Er ist nun zu schwach und stirbt dort ebenfalls.

Ein Teil der Frakturen entsteht nach dem Tod unter dem 4m hohen Schnee, genauso wie die Zersetzung der Zunge durch die Verletzung schneller fortschreitet bzw. Tiere anlockt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.07.2018 um 23:54
Hallo @WladimirP :D ... und danke für den Link
Zitat von WladimirPWladimirP schrieb:http://samlib.ru/p/piskarewa_m_l/bloknotgrigoriev.shtml


***



Hallo @Iva ...und Danke für Deine Theorie.
Zitat von IvaIva schrieb:Es war kalt, sie waren müde und Konfliktpotential gab es genug auf so beengten Raum. Das "Menk-Foto" zeigt einen der Männer, der schon hinter der Gruppe zurückgeblieben war.
Du meinst sicher dieses Foto? Ganz im Hintergrund der "letzte Mann" der zurück bleibt ist Yuri Yudin. Er verließ die Gruppe am 28. Januar, also 4 Tage vor dem Unglück. Das es wegen Yuri Yudin zu Konflikten gekommen ist, wird weder aus den Tagebucheinträgen noch von den Fotos ersichtlich. Auch sonst gibt es keine großen Streitereien laut Tagebuch und Fotos innerhalb der Gruppe.

Dyatlov-pass-unknown-camera-film5-07Original anzeigen (0,3 MB)
Quelle: https://dyatlovpass.com/camera-unknown
Zitat von IvaIva schrieb:Die anderen sind völlig panisch, eine(r) ruft vielleicht sowas wie: "Du hast ihn umgebracht!" Es herrscht Chaos, die beteiligte(n) Person(en) schnappen sich ein Messer, schneiden die Plane und flüchten durch die Zeltwand. Es wurden getrennte 2 Spuren gefunden, eine mit 2 Fußspuren, also waren es wohl 2 der Camper.

Ein paar der Personen rennen direkt hinterher um sie aufzuhalten, Slobodin zu rächen oder sonst was.
Mit dieser Idee habe ich große Schwierigkeiten. Das Zelt ist eines der lebenswichtigsten Dinge der Gruppe. Dieses von innen zu zerschneiden macht nur in einer absolut lebensbedrohlichen Situation Sinn. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß eine Gruppe von 9 Personen bei einem Kampf so panisch wird, daß sie beschließen das Zelt von innen quasi zu zerstören. Die gefunden Fußspuren zeigen auch, daß niemand gerannt ist, sondern die Personen sind geordnet den Hang hinunter gegangen (siehe Zeugenaussagen mein Post vom 21.07., 14:17h). Ein Kampf mit Verfolgung erklärt meines Erachtens auch nicht, daß alle unzureichend und ohne Stiefel zum Wald gegangen sind. Außerdem erklärt es auch nicht den Schnee der auf dem Zelt lag, die zerbrochenen Skistöcker die zur Befestigung des Zeltes gedient haben und der falsch positionierten Ski.
Zitat von IvaIva schrieb:Inzwischen ist der Rest im Wald angekommen. Aus Angst klettern die "Angreifer" auf den Baum. Der Rest sucht sie und findet stattdessen die Mulde.
Auf dem Baum erkennen sie, dass der Rest mit Slobodin zum Wald kommt. Die Gruppe findet sich. Sie beruhigen sich und fangen an, Äste vom Baum zu holen.
Also ich persönlich kann mir dieses Szenario so gar nicht vorstellen. Wogegen der letzte Teil deiner Theorie fast ganz gut klingt!

Vielleicht überdenkst Du den ersten Part mit dem Streit/Kampf noch einmal.

LG Mash


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.07.2018 um 02:24
Zitat von IvaIva schrieb:Iva
Du triffst voellig unnoetige annahmen...
Zitat von IvaIva schrieb:Es war kalt, sie waren müde
das ist korrekt...
Zitat von IvaIva schrieb:und Konfliktpotential gab es genug auf so beengten Raum.
das ist unsinn.

die waren als gruppe den ganzen tag im freien, da IST kein beengter raum.
in Deinem "beengten" raum haben sie wohl hauptsaechlich nur geschlafen..

der rest ist sowieso voelliger unsinn...

gibt doch genug aehnlich gelagerte "katastrophen", da war aber noch nie Dein beschriebenes szenario vertreten - das braucht es auch einfach nicht.

das war einfach eine verkettung von ungluecklichen umstaenden, sowas kann passieren wenn sich mensch mit natur anlegt und ein _problem_ auftaucht.

voellig sinnlos da irgenwelche persoenliche angst/katastrophenvorstellungen reinzu interpretieren.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.07.2018 um 05:59
Grüßt euch, bin neu hier und hätte gleich mal eine Frage. Das Bild mit der schwarzen Gestalt im Winterwald, hat man das wirklich auf einer der Kameras gefunden? Ist dieses Bild Teil der offiziellen Akten?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.07.2018 um 07:12
Der Knackpunkt sind immer die Schuhe, egal wie ich es drehe und wende. Es war einfach dämlich sie stehen zu lassen. Dazu passt eben der "geordnete" Gang zum Wald nicht.

Slobodin hatte einen Schädelbruch, der aber nicht tödlich war. Wenn ich nun bedenke, dass eine Bewusstlosigkeit schon das Unterscheidungsmerkmal zwischen Schädelprellung und Gehirnerschütterung ist, kann ich mir eine (kurzzeitige) Bewusstlosigkeit gut vorstellen.

Auf den "Kampf" kam ich nur, weil er ja Verletzungen an den Händen hatte. Aber ich schrieb ja:" nix großes!" Ein kleiner Schubs, ein dummer Zufall, blöd gelaufen.

Das Menschen nach Unfällen ziemlich unkontrolliert reagieren können, ist auch nichts neues.

"Rennen" meinte hier eher so schnell wie es eben ging den Ort des Ereignisses zu verlassen.

Genauso kann ich mir ein Schneebrett oder einen Erdstoß vorstellen. Aber zu keiner Theorie passen die fehlenden Schuhe.

Entweder die Gefahr war direkt am Zelt oder im Zelt, das ist klar.

Die Sache mit dem Baum gefällt mir auch nicht, wahrscheinlich waren sie nur oben um Brennmaterial runter zu brechen, weil oben die Äste dünner sind als unten.

Ziemlich gut kann ich mir die Geschehnisse um die Schlucht vorstellen, wenn irgendwer von unten hochgezogen werden muss, wird das ein einzelner Mensch nur schwer schaffen. Noch dazu, dass sie unter Unterkühlung litten mit all ihren Erscheinungen.

Was gar nicht geht sind Militär, Geheimdienste, Menks, Ufos oder sonstige übersinnliche Erscheinungen.

Es gibt eine logische und wahrscheinlich sogar einfache Erklärung für alles, eine Verkettung von falschen Entscheidungen und dummen Zufällen. Ein Auslöser allein führt nicht zur Katastrophe.

@neoschamane: warum genau sollte ich da "persönliche Angstvorstellungen" hinein interpretieren?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.07.2018 um 07:32
@Iva
Zitat von IvaIva schrieb:Der Knackpunkt sind immer die Schuhe, egal wie ich es drehe und wende. Es war einfach dämlich sie stehen zu lassen. Dazu passt eben der "geordnete" Gang zum Wald nicht.
Deswegen ist es ganz interessant, sich mit anderen Fällen zu beschäftigen, bei denen Menschen in vergleichbaren Situationen ohne Schuhe unterwegs waren.
Bei diesen Fällen war häufig der Grund, dass die Schuhe nass waren bzw. nass und gefroren waren.
Bei der Dyatlov-Gruppe kann man vermuten, dass Schuhe und Jacken von Schnee verschüttet waren und ohne Handschuhe und Schaufeln nicht geborgen werden konnten.

Du solltest diesen Thread etwa ab Seite 100 lesen, da werden viele Fragen beantwortet.

Es gibt auch eine Suchfunktion (über den Seitenzahlen) speziell für diesen Thread, wenn du da z.B. "Yeti" eingibst, solltest du auch etwas über dieses Bild finden, @PeterKean.


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