Ich bin endlcih mit meiner Chronologie fertig geworden. Es war ziemlich schwierig, vor Allem die russischen Textzeilen zu übersetzen und zu interpretieren. An manchen Stellen war ich richtig verwirrt und ich hoffe ich habe mit nachfolgender Zusammenfassung ein bisschen Ordnung schaffen können. Für mich persönlich war diese Arbeit in einigen Details ziemlich aufschlußreich.
Die Nachfolgende Zusammenfassung beinhaltet die Chronologie, von der Zeltauffindung bis zum Abtransport. Leider ist diese Auflistung ziemlich lang geworden aber mehr zu kürzen, hätte keinen Sinn gemacht. Bei Fragen bzw. wenn jemand Textzeilen 1:1 kopiert haben möchte, sagt bitte Bescheid. Da ich sämtliche Zeugenaussagen ausgedruckt und markiert habe, weiß ich ziemlich genau, welche Textzeilen auf welchen Seiten in der Original-Akte stehen. Viel Spaß beim Lesen
:DQuelle:
https://sites.google.com/site/hibinaud/***
Chronologische Zusammenfassung der Zeugenaussagen (Bezug auf die Auffindung des Zeltes, 26.02. bis 28.02.59)
Aus der Original-Akte aus dem Russischen ins Deutsche übersetzt mit Google-Translator + teilweise PONS (Quelle:
https://sites.google.com/site/hibinaud/Ab 21.02. wurden Suchmannschaften in die Gebiete der "Dyatlov-Route" geschickt. Die wichtigsten Personen, die in dieser Aufstellung erwähnt werden:
Mannschaft Slobtsov: U.A. Slobtsov, Lebedev, Brusnitsyn, Sharavin (alles UPI Studenten)
Mannschaft Chernyshov: U.A. Chernyshov, 2 Hundeführer (Moiseev) (Militär/Spurensucher)
Mannschaft Akselrod: U.A. Akselrod (Meister des Sports), Sogrin (alles UPI Studenten)
Mannschaft Karelin: U.A. Karelin, Atmanaki (erfahrene Bergwanderer, alles UPI Studenten)
Tempalov: Staatsanwalt (Ivdel)
Ivanov: Führender Ermittler, Kriminalist Staatsanwaltschaft Sverdlovsk
Ortyukova: Colonel, Logistik- und Helikopter-Unterstützung)
Maslennikov: Leiter der Suchmannschaften (ab 27.02. offiziell)
26.02.:
Die Suchmannschaft "Slobtsov" splittet sich in 3 Gruppen. Slobtsov und Sharavin finden das Zelt der Dyatlovs am Nachmittag. Das Zelt war mit Schnee verschüttet, der Eingang des Zeltes war zu sehen. Der Schnee war 15 - 20 cm dick und hart. Um das Zelt herum standen ein Paar Skier. Auf dem Zelt lag die chinesische Taschenlampe (I. Dyatlov). Es lag kein Schnee auf der Taschenlampe aber seitlich. Das Zelt war zerrissen. Slobtsov guckte in das Zelt und beschreibt einige Gegenstände sowie Kleidung und Lebensmittel. Er und Sharavin schütteten Schnee auf das Zelt und sorgten dafür, das nichts berührt wurde.
Lebedev, der zur Slobtsov Mannschaft gehört, sagt aus, das Slobtsov und Sharavin am Abend mit der traurigen Nachricht in das Lager zurück kehrten. Lebedev wurde erzählt: Slobtsov und Sharavin fanden einen Eispickel und gruben am Zelt um evtl. Personen zu finden. Sie fanden einen Schnitt im Zelt und nahmen eine Kamera, ein Tagebuch (Slobodin), die chinesische Taschenlampe sowie den Eispickel (Anmerkung: Es wird nicht klar, ob Slobtsov + Sharavin die aufgezählten Dinge mitnahmen. Eispickel + chinesische Taschenlampe wurden an darauf folgenden Tagen am Zelt beschrieben. Wahrscheinlicher ist, sie haben die Sachen in die Hand genommen und geprüft)
Brusnitsyn beschreibt folgende Gegenstände, die ins Lager gebracht wurden: Drei Kameras, Slobodins Jacke, Eispickel, Taschenlampe und eine Alkoholflasche (Anmerkung: "Ins Lager gebracht" könnte auch falsch übersetzt sein, bzw. einen anderen Sinn haben -> Im Lager gefunden)
Um 18 Uhr erhielt Colonel Ortyukova (Militär, Hubschrauber Unterstützung) die Nachricht über den Zeltfund von Slobtsov. Er gab den Befehl, das entdeckte Zelt nicht zu berühren.
Maslennikov erhielt am Abend die Nachricht der Gruppe Slobtsov, daß das Dyatlov-Zelt mit allen Dingen gefunden wurde. Dies diente als Signal für die Entfernung der anderen Suchgruppen aus ihren Suchgebieten.
Atmanaki beschreibt, das Mannschaftsführer Karelin seine Gruppe über den Fund informiert hat. Es war ihnen klar, das die Dyatlovs nicht mehr am Leben waren.
(Meine Anmerkung ->) Die Zeugen Atmanaki und Lebedev verschieben das Auffinddatum des Zeltes auf den 25.02., sowie die ersten 4 Leichenfunde auf den 26.02.59, also jeweils einen Tag vorher. Diese Daten stimmen aber überhaupt nicht mit allen anderen Aussagen überein und es ergibt auch keinen Sinn. Die beiden Zeugen müssen sich um einen Tag vertan haben
27.02.:
Brusnitsyn: Über Funk erhielt die Gruppe (Slobtsov-Mannschaft) die Aufgabe, einen Landeplatz für den Helikopter zu organisieren und eine Lagerplatz für ca. 50 Personen zu suchen. Auf der Suche nach einem Lagerplatz entdeckte Sharavin zwei mit Schnee bedeckte Leichen an einer Zeder. Die Gruppen Karelin und Chernyshow trafen später ein. Alle waren mit dem Transport beschäftigt und es wurde ein Lager im Tal des Auspia (Fluss) eingerichtet.
Karelin und seine Mannschaft wurden mit dem Hubschrauber zum Zelt gebracht, das am Vortag gefunden wurde. Er sagt aus, daß an diesem Tage 4 Leichen (Zolotarev -> später berichtigt Doroshenko, Krivonishenko, I. Dyatlov und Kolmogorova) gefunden wurden.
Lebedev: Es wurden zwei halbnackte Leichen gefunden als wir einen Ort für ein Lager suchten. Als die Gruppe entsetzt zum Pass zurück gingen, traf die Gruppe Karelin ein und ein Hundeführer war anwesend (Anmerkung: Ich denke die Chernyshow-Gruppe mit den Hundeführern ist gemeint). Der Hundeführer, Gruppe Karelin, Sharavin und Lebedev inspizierten das Dyatlov-Zelt. Lebedev beschreibt kurz das Zelt und den Inhalt. "An disem Tag haben wir beschlossen, die Dinge nicht aus dem Zelt zu zerlegen" (dieser Satz wurde in dem Original-Protokoll durchgestrichen). Die Mitte des Zeltes war zusammengebrochen, das Zelt selbst war zerrissen (evtl. durch Sharavin und Slobtsov). Das Zelt hatte einen klaren Schnitt, der mit einem Messer gemacht wurde. Wir sammelten die Dinge im Zelt in eine Decke um am nächsten Tag die in Anwesenheit mit dem Staatsanwalt die Sachen zu analysieren.
Atmanaki traf mit der "Suchmannschaft Karelin" per Hubschrauber in der Nähe des Zeltplatzes ein. Alle Mannschaften wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: 1. Suchmannschaft (u. A. mit Hunden) und 2. geeigneten Standort für ein Basislager finden. Eine Filmrolle wurde ca. 15 Meter unterhalb des Zeltes gefunden. Atmanaki beschreibt die Inspektion des Zeltes und die Dinge, die im Zelt liegen ziemlich genau. Alles war intakt, bis auf einen Rucksack, dessen Inhalt verstreut im Zelt lag und während der Inspektion gesammelt wurde. Die Suchmannschaft hob Decken und Jacken hoch und sie suchten nach Personen. In der äußersten rechten Ecke fanden sie eine Feldtasche mit den Dokumenten der Gruppe, eine Kiste mit Filmen und Geld, eine Kamera und ein paar kleine Gegenstände. Alles war in einem Rucksack verpackt, Tagebuch und Dokumente wurden ins Basislager geschickt. Atmanaki sagt, daß eine weitere "Zerlegung" nicht sinnvoll ist. Die Gegenstände wurden bis zum Eintreffen des Prüfers (Anmerkung: Er meint Tempalov/Ivanov) an Ort und Stelle gelegt. Der Eingang des Zeltes, der nach Osten zeigt ist offen aber übersät mit Gegenständen. Die meißten Skistöcke, die als Halterung des Zeltes dienten, waren nicht beschädigt. Am Abend wurde ein Basislager am oberen Auspia (Fluss) aufgeschlagen.
Chernyshov wurde über den Fund des Dyatlovszelt und 2 Leichen informiert. Um 16 Uhr hat ein Helikopter seine Mannschaft zum Fundort gebracht . Am Zeltplatz waren die Gruppen Slobtsov und Karelin. Maslennikov war auch anwesend. Die Hundeführer wurden zur Suche eingesetzt. Sie fanden Igor Dyatlov und der Hund von Moiseyev/Moiseev fand die Leiche von Kolmogorova.
Maslennikov (Anmerkung: war am 27.02.definitiv am Zeltplatz) wurde zum Leiter der Suchgruppen und des Hauptquartieres ernannt. Er organisierte das Basislager. Es wurden 4 Leichen gefunden. Mit der Beteiligung der Staatsanwalt Tempalov wurde ein Bericht der Inspektion des Ortes und der Entdeckung der Leichen zusammengestellt.
Tempalov: Nachdem ihm mitgeteilt wurde, das eine Leiche (Anmerkung: Gemeint sind die beiden Leichen Doroshenko und Krivonishenko) und das Zelt am Kholat Syakhl gefunden wurde, flog er sofort mit einem Hubschrauber zur besagten Stelle. Insgesamt wurden 4 Leichen an diesem Tag gefunden, später die Leiche von Slobodin. Die Leichen wurden fotografiert (Anmerkung: Übersetzungsschwierigkeiten, es könnte auch heißen, er selbst hat die Leichen fotografiert) und Tempalov hat einen Bericht über den Vorfall zusammen gestellt (Anmerkung: Das deckt sich mit den Aussagen von Maslennikov). Die Leichen sollen zum Hubschrauberlandeplatz gebracht werden. Tempalov ordnete eine Autopsie der Leichen an.
Ortyukova: Vom 27. bis 29.02. (Anmerkung: Er meint den 01.03., 1959 war kein Schaltjahr mit dem Datum 29.02.) haben wir ein (Basis-)Lager am Oberlauf des Flusses (Auspia) aufgebaut.
Anmerkung zum 27.02. und meine persönliche Interpretation: Verwirrend sind die Aussagen zum Staatsanwalt Tempalov. Es wird für diesen Tag nicht erwähnt, das er das Zelt inspiziert hat. Die Zeugen haben definitiv das Zelt und die darin liegenden Gegenstände geprüft, diese im Zelt gesammelt und für die Inspektion (am nächsten Tag) im Zelt gelassen. Tempalov selbst war am Ort an dem man die Leichen gefunden hat. Meine Vermutung: Tempalov traf spät am Tag an der Unglücksstelle ein. Er war primär mit den Leichenfunden beschäftigt und plant seine Inspektion für das Zelt wegen Zeitmangel am nächsten Tag. Er gab den Suchmannschaften Anweisungen das Zelt schon vorher zu untersuchen aber die Dinge im Zelt zu belassen (Begründung: Zeugenaussage von Atmanaki und Lebedev).
28.02.
Tempalov: In Anwesenheit von Zeugen inspizierte er das Dyatlov-Zelt. Alle persönlichen Gegenstände der Studenten waren enthalten. Der Eingang zeigte zur Südseite. Die Spannseile auf der Nordseite waren abgerissen und die gesamte zweite Hälfte des Zeltes war mit Schnee bedeckt. Tempalov beschreibt Gegenstände, u. A. die chinesische Taschenlampe auf dem Zelt. Auf den ersten Blick was das Zelt mit Schnee bedeckt. Es wurde auf einer von der Gruppe gegrabenen Plattform installiert. Das Zelt war auf einer Seite zerrissen.In der Nähe des Ausganges des Zeltes fand er eine alte Urinspur. "Ohne mich kam niemand zum Zelt und die Spuren in der Nähe des Zeltes gehörten nicht uns. Ich habe keine Anzeichen vom Kampf im Zelt gefunden. "
Maslennikov: Das Dyatlov-Zelt wurde besichtig. Der Eingang zeigte Richtung Süden und an dieser Stelle waren die Spannseile intakt. Die Zweite Hälfte war mit Schnee bedeckt und die Spannseile zur Nordseite waren abgerissen. Er beschreibt die Gegenstände im Zelt sowie die chinesische Taschenlampe, die auf dem Zelt lag. Als die Inspektion des Zeltes vorüber war, transportieren wir alle Dinge zum Hubschrauberlandeplatz, der 600 bis 700 Meter entfernt war.
Chernyshov: Es wurden Suchgruppen organisiert und er, Staatsanwalt Tempalov und 10 Personen gingen zum Zelt um es auszugraben (Anmerkung: Gemeint ist die Zeltinspektion). Das Zelt wurde an der Eingangsseite durch einen zentralen Pflock gehalten und gut mit Seilen verstärkt. Die Mitte des Zeltes war mit Schnee bedeckt und eine Seite war stark zerrissen. Er beschreibt die Gegenstände im Zelt.
Lebedev: Am Morgen wurden die Dinge aus dem Zelt entfernt. (Anmerkung: Er erwähnt in diesem Zusammenhang den Namen Ivanov. Lev Ivanov ist der Führende Ermittler). Lebedev beschreibt die Gegenstände im Zelt. Im Zelt wurde ein Skistock gefunden in dem Kerben geschnitten wurden. Dies deutet darauf hin, das eine Person im Zelt blieb. Diese hatte nichts zu tun und schnitt Kerben in diesen Stock (Anmerkung: Das ist die Interpretation von Lebedev, der keine andere Erklärung für die Kerben im Skistock hatte. Die Zeugenbefragung war am 20. April. Zu diesem Zeitpunkt wurden die letzten vier Leichen noch nicht gefunden. So hielt er es für möglich, das eine Person am/im Zelt blieb)
Brusnitsyn: Nach der Aufzählung der Gegenstände mit dem Anwalt aus Ivdel (Anmerkung: Inspektion Zelt) wurde eine Gruppe, Sharavin und Brusnitsyn gebeten , die Gegenstände zu sammeln und zum Hubschrauberlandeplatz zu transportieren. Brusnitsyn beschreibt, wie er und weitere (zehn) Personen die Gegenstände aus dem Zelt geborgen, bzw. herausgezogen haben. Über allen lag ein in mehrere Stücke zerschnittener (Anmerkung: Evtl. Übersetzungsfehler -> "zerbrochener") Skistock, der offenbar am nördlichen Ende des Zeltes befestigt war.
Karelin: Das Zelt der Dyatlov-Gruppe wurde demontiert und drei Leichen wurden zum Pass gebracht (Anmerkung: Für den Transport mit dem Hubschrauber)
Atmanaki: Ein Teil der Mannschaft ist zusammen mit dem Ankläger von Ivdel zum Zelt gegangen um die Dinge zu inspizieren und einen Tathergang aufzustellen. Das hat einen ganzen Tag gedauert. Die Dinge, die zu der toten Gruppe gehörten, wurden auf den Pass gebracht und für den Versand vorbereitet. Eine Gruppe von 5 Leuten brachten drei Leichen zum Transportplatz. Am nächsten Tag (01.03.) wurden die Sachen mit einem Helikopter transportiert
Akeselrod: Gegen 5 Uhr Abends wurde er und seine Mannschaft mit dem Bezirksanwalt Tempalov nach Ivdel geflogen. Am nächsten Tag (01.03.) wurde Akselrod zusammen mit Sogrin, Tipikin und dem Ermittler Ivanov wieder in das Suchgebiet/Pass zurück geflogen. Drei Leichen lagen bereits auf dem Pass (Anmerkung: Zum Abtransport).
Information (Blatt 38 der Original-Akte)
28.02. bis 02.03. Es wurde eine gründliche Inspektion durchgeführt. Am 2. März fanden Slobtsov und Kurikov das Lager der Dyatlovs, das nur 300 Meter vom Basislager am Auspia-Fluss entfernt lag. Während dieser Zeit waren der Kriminalist der Staatsanwaltschaft Swerdlowsk L. N. Iwanow und der Staatsanwalt von Ivdel (Tempalov) anwesend. Leichen und Zelt wurden mit dem Hubschrauber nach Ivdel geschickt.