passato schrieb:weil es kaum einen anderen Grund geben kann, den schützenden Wald zu verlassen
MrMcFly schrieb:Wäre nicht die Chance, im windstillen Wald Feuer zu machen oder eine Schneegrube zu bauen, auf den Morgen zu warten und dann bei Licht und besseren Bedingungen zum Zelt zurückzugehen die bessere?
Ich glaub ihr überschätzt die paar Bäumchen da gewaltig.
Da war kein "windstiller Wald", der nennenswert Schutz bieten konnte. Da standen nen paar Bäumchen rum die weder ernsthaft Wind abhielten noch genug ausreichend trochnes Holz für ein brauchbares Feuer lieferte.
passato schrieb:was wollten sie am Zelt wenn es so hoffnungslos verschüttet war?
Das was alle Menschen wollen und manche vor dem letztem Atemzug auch nicht aufgeben:
Hoffnung.
neoschamane schrieb:menschen reagieren voellig unterschiedlich in extremsituationen.
Exakt und noch viel extremer kann ine Situation nicht sein, denn obwohl es sich nicht um professionelle Bergsteiger handelte waren sie doch erfahren genug das ihnen unschön früh glasklar gewesen sein durfte, dass sie diesem Berg nicht lebend entkommen werden.
passato schrieb:mag sein, aber es reagieren bestimmt nicht 3 Personen gleichzeitig völlig irrational in der gleichen Weise
In ihrer Lage gab es keine rational sinnvolle Handlungsweise mehr. Sie waren geliefert und wussten das.
2 blieben am Feuer, unmöglich zu sagen ob sie zu schwach waren um noch irgendwelche Manöver zu versuchen oder ob es ihnen schlicht weg zu doof war sich in einen weiterem sinnlosen Kraftakt anzuschließen der ihnen ein paar Minuten oder Stunden verschaffen könnte aber nichts daran ändern wird, dass sie Fehler gemacht habe die so eine Umgebung nicht verzeiht.
passato schrieb:"geh zum total verschütteten Zelt wo du sicher erfrierst" sondern sehr viel wahrscheinlicher "geh zum Zelt, da gibt es noch Decken drin und Pelzmäntel und alles was das Herz begehrt."
Wenn ein Schneebrett aufs Zelt gekracht ist lag "Die Wahrheit" ja irgendwo zwischen diesen Optionen.
Auch wenn man damals noch nicht so viel über Schneebreter wusste wie heute waren diese Menschen erfahren genug um zu wissen, dass man sich erst mal aus dem Staub macht, wenn einem eine größere Schneemenge aufn Kopf knallt, um nicht genau da zu stehen, sollte ein weiterer Abgang von Schnee erfolgen.
Aber trotzdem war das Zelt und die im Inneren teils mehr, teils weniger verschütteten Ressourcen ja nach wie vor da.
Und wenn die Entscheidung im Grunde lautet "setzen wir uns und akzeptieren unser Schicksal" oder "Lass uns versuchen an die Ressourcen im Zelt zu kommen, egal wie unwahrscheinlich es ist das wir überleben."
Dann gibt es eben Menschen die "Ne, ich lass es gut sein." sagen und welche die "Kämpfen bis zuletzt".
passato schrieb:Aber der Weg bergan war doch tatsächlich völlig aussichtslos wenn das Zelt wirklich verschüttet war.
Ein Schneebrett ist keine Lawine.
War es ein Schneebrett, dann wurde das Zelt zwar massiv beschädigt, ggf bereits Teilnehmer verletzt und Teile der Ausrüstung verschüttet, aber da sie das Zelt ja auch alle noch verlassen konnten war als sie es verließen ja zumindest der Bereich den sie als Ausgang genutzt haben gewissermaßen zugänglich.
Das Todgeweihte denen keine anderen Möglichkeiten bleiben dann teilweise diesen Versuch noch starten finde ich nicht so verwunderlich.
passato schrieb:Sie hatten doch schon angefangen, eine Schneegrube zu bauen, mit Zweigen und Klamotten auf dem Boden ausgestattet.
Aber vermutlich wussten sie auch da bereits, dass das ein paar Stunden überbrücken, aber die Ausweglosigkeit ihrer Situation nicht ändern wird.
passato schrieb:Vielleicht sind die drei ja gar nicht Nachts zurück zum Zelt sondern haben die Nacht tatsächlich als einzige in der Schneehöhle überlebt, und dann am nächsten Morgen zurück Richtung Zelt? Spricht irgendwas dagegen?
Eventuell die Sache mit den "8 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme".....?
Ich hab ja sehr viel früher in diesem Thread bereits angemerkt, dass ich mir gar nicht so sicher bin, dass die gesamte Tragödie komplett und ausschließlich nachts ablief.
Nämlich genau aus dem Grund das der Todeszeitpunkt mit "Etwa 8 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme" angegeben wurde.
Auch wenn sie zu erschöpft waren vorm schlafen gehen den Ofen noch aufzubauen, Feuerholz zu sammeln und auch dr Zeltplatz selbst sicher nicht ganz freiwillig gewählt wurde, so halte ich es doch für sehr unwahrscheinlich, dass sie nicht noch etwas gegessen haben und sei es nur weil sie da noch hofften dann am nächsten Tag wieder bei Kräften zu sein und keine fatalen Fehler mehr zu machen.