Moin moin,
ich verusche mal ob ich leicht alkoholisiert noch ein paar Sätze gradeaus schreiben kann
;) Also Schneebretter können in ihrer Erscheinungsform unterschiedlich sein. Die einzige Vorraussetzung ist, dass sich zwei Schneeschichten nicht kompakt miteinander verbinden. D.h. wenn sich zwei Schichten unter jeweils unterschiedlichen Wetterbedingungen gebildet haben und die Dichte der Eiskristalle unterschiedlich ist. Ich hoffe, das ist jetzt soweit richtig, zumindestens habe ich es bisher so verstanden. Dabei kann es sich bei der abgehenden Schicht auch um eine ältere Schicht handeln, dass muss nicht Neuschnee sein.
Und zum Thema "Befreiung": Zwischen den Extremen "total leicht" und "total schwer" wird es wohl auch noch durchschnittliche Belastungen geben. Ausserdem ist es ja auch eine Frage, wie Schnee das Zelt trifft. Ich bezweifle, dass es zwangsläufig bei einer schwereren Schicht zu totaler Bewegungsunfähgikeit kommt. Realistisch ist doch ebenfalls ein leichtes Anheben einer Schneeschicht ohne sie dabei vom Zelt wegdrücken zu können. Ich denke dabei wieder an das Unglück von Gerlinde Kaltenbrunner. Sie wurde im Zelt von einem Schneebrett erfasst, konnte sich aber mit einem Messer freischneiden. Das hat laut Artikel eine halbe bis dreiviertel Stunde gedauert (zeigt auch, dass in der Praxis so ein Aufschneiden viel zeitaufwändiger sein kann als einen Eingang aufzuknöpfen). Diese Mühe hätte sie sich sicher nicht gemacht, wenn sie aus dem Eingang hätte kriechen können oder den Schnee einfach wegdrücken.
Als es still wurde, blieb ihr ein kleiner Raum, in dem sie atmen und sich bewegen konnte. Sie schnitt mit einem Messer, das sie am Sitzgurt hatte, das Zelt auf und schaufelte Schnee herein, bis sie durch ein kleines Loch ins Freie sah. Eine halbe oder Dreiviertel Stunde dauerte es, bis sie sich endgültig befreien konnte.
http://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/gerlinde-kaltenbrunner-verschuettet-am-weissen-berg-1438659.htmlIch finde, der Artikel spiegelt auch bildhaft die Unberechenbarkeit solcher Ereignisse und der Natur wieder. Bei dem Ereignis konnten sich zwei Bergwanderer nicht befreien und einer blieb unversehrt. Auch interessant als Parallele:
Die Stelle, so Kaltenbrunner in ihrem Internet-Expeditionstagebuch, habe stets als sicher gegolten, da sie direkt am Grat gelegen sei. Dennoch wurde sie mit dem Zelt am frühen Morgen, als die Vier das Abflauen eines starken Sturms abwarteten, von einer Lawine mitgerissen.
Ebenso wie die Beschreibung, dass sie zum Bergen ihrer Sachen eine Schaufel benutzte (die die Dyatlov-Gruppe nicht hatte).
Zum Thema Lawine/Schneebretter in der Region – wer sagt eigentlich, dass es die nie gegeben hat? In der Akte wird das nicht berichtet, da habe ich zum Stichwort Lawine nur folgende Aussage gefunden:
Pavel Bahtiyarov said to me that if the tourists perish, it must have happened on the other side of the Ural mountain range which is avalanche prone.
(Krasnobaev)
https://dyatlovpass.com/case-filesPavel Bahtiyarov war ein Mansi, also Bewohner der Region.