Mystery
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.766 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 10:07
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:- Warum sollten sie sich erstens die Mühe machen dies versteckt vom Zelt aus zu tun, erst Recht wenn sie dann doch Spuren hinterlassen?
Deswegen finde ich diese Theorie ja auch an den Haaren herbeigezogen. Vor allem, dass sie dann letztendlich doch die Gruppe verfolgt haben sollen, Nachts im dunklen Wald!!, und auf bestialische Weise ermordet.

Für mich ist das zu viel des Guten an James Bond Geschichte, scheidet mMn genau wie die Lawine aus.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 10:19
OK, dann nehmen wir andererseits an, in die ganze Sache wären keine anderen Leute verwickelt gewesen:

Dann wurden also zuerst mehrere Schnitte mit dem Messer vom Inneren her angebracht, die im Prinzip nur "Gucklöcher" sein können.
- Denn wenn es den langen Schnitt schon gegeben hätte, hätte sich das erübrigt.
- Das was es zu sehen gab, war unten im Tal - demnach ungefähr in der Richtung in der die Gruppe gefunden wurde.
- Das was beobachtet wurde muss sich bewegt haben, sonst wäre es unlogisch mehrere Gucklöcher an verschiedenen Stellen zu schneiden.
- Das muss passiert sein bevor die Gruppe das Zelt verließ, denn wenn es später passiert wäre dann hätte die Person die die Schnitte angebracht hat auch lebensnotwendige Dinge aus dem Zelt geholt.
- Es muss so gefährlich erschienen sein, dass man offenbar beschloss sich möglichst ruhig zu verhalten.
- Trotzdem kam niemand auf die Idee sich auf das Verlassen des Zeltes vorzubereiten, sonst hätten die Leute mehr Kleidung angehabt.

- Dann passierte etwas wodurch die Gruppe gezwungen war das Zelt schnell durch die Seitenwand zu verlassen, obwohl der offene Eingang quasi direkt daneben war.
- Und der Grund dafür kann schon deshalb kein bewaffneter Fremder im Zelteingang gewesen sein, weil dieser die Gruppe leichter unter seine Kontrolle gebracht hätte wenn er sie gezwungen hätte, das Zelt einzeln (und ohne jemandem zu gestatten ein Messer in die Hand zu nehmen) durch den Eingang zu verlassen.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 10:22
Also hier findet man viele original Aussagen zum Zustand des Zeltes bei der Auffindung....

http://forum.dyatlovpass.com/index.php?topic=205.0


Sie sind zum Teil etwas widersprüchlich aber wenn du daraus etwas konkretes ableiten kannst, lass es uns wissen.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 10:56
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Ach nein? Für so eine absolute Aussage hast Du doch sicherlich Beweise, oder etwa nicht?
Zunächst einmal handelt sich nicht um eine "absolute Aussage" die meinerseits zu belegen wäre. Ich habe schließlich nicht behauptet, es wäre tatsächlich zum Streit gekommen. Lediglich die Möglichkeit dessen wurde von mir in Betracht gezogen. Ferner ist es ein allgemeingültiger psychologischer Grundsatz, dass eine Extremsituation (Gruppe auf engstem Raum, außerhalb der Zivilisation und bei schlechtem Wetter) eine hohe psychische Belastung für die Beteiligten darstellt, welche die zwischenmenschlichen Spannungen und ggf. deren Eskalation begünstigt. Nicht mehr, nicht weniger.
Zitat von passatopassato schrieb:Wenn man es aber dann wieder im Detail betrachtet verfliegt diese These dann auch wieder schnell, es sprechen zu viele Fakten dagegen, (...) aber allein die disziplinierte Art, wie die ganze Gruppe zusammen den Hang verliess und auch unten zusammengearbeitet hat, Feuer machen, Holz sammeln, Schneegrube bauen, etc. das spricht alles gegen dieses Szenarium. Es scheint auch nie vorher zu irgendwelchen sexuellen Spannungen innerhalb der Gruppe gekommen zu sein, (...) wie von der Gerichtsmedizin ja extra festgestellt wurde.
Das die Gruppe über die (belegten) Teile der "Expedition" ein diszipliniertes und scheinbar sehr professionelles Verhalten an den Tag legte, schließt mMn eine Eskalation innerhalb einer besonderen Notsituation nicht aus. Außerhalb des Zeltes befanden sich die Gruppenteinehmer am letzten Abend de facto in einer äußerst lebensgefährlichen und wohl auch nie trainierten Extremsituation. Unter diesen Umständen kommt es auf schnelles, professionelles und diszipliniertes handeln an. Eine gute Gruppenführung ist dabei elementar. An diesem Punkt hätten Kompetenzgerangel oder private Streitigkeiten durchaus schnell in eine Katastrophe führen können. Das Potenzial für eine Eskalation war mMn gegeben. Ein weiterer Aspekt ist, dass die Gruppe ab Erreichen der Zeder scheinbar nicht zusammenblieb. Man sollte am dieser Stelle nicht vergessen, dass es stockdunkel war und mutmaßlich stark schneite. Die Sicht war also extrem schlecht. Mangels Funkgeräten/Nachtsichtbrillen etc. war das ein Risiko. Die spätere Endlage der Leichen und deren Abstand zueinander ist ebenfalls ein Indiz, dass für eine Trennung der Gruppe und damit für eine mögliche Auseinandersetzung sprechen könnte. Das es zwischen einzelnen Gruppenteilnehmern trotz möglicher "Beziehung" nicht zu sexuellen Handlungen (GV) kam, kann der Situation und der fehlenden Privatssphäre geschuldet sein. Eine definitive Aussagekraft hat dieser Umstand mMn eher nicht.
Zitat von passatopassato schrieb:Ein anderer schwerwiedgender Grund gegen eine Prügelei ist die Tatsache, dass sie alle wahrscheinlich sowieso von dem Anstieg zum Berg völlig KO waren, denn schon am Abend vorher schreiben sie ja in ihr Tagebuch dass sie total groggy waren. In so einem Gemütszustand fängt man keine Schlägerei an.
Natürlich war die Gruppe zum fraglichen Zeitpunkt auch physisch stark herausgefordert. Zusammen mit der psychischen Komponente könnte aber auch das reizbar und emotional gemacht haben. Wie gesagt, es handelt sich um eine Spekulation, nicht um eine Tatsache. Doch ich würde eine Schlägerei in einem solch kleinen Zelt eher schon aus Platzgründen für unwahrscheinlich halten.
Zitat von passatopassato schrieb:Sie gingen überhaupt nicht Richtung Reservelager, keiner von Ihnen. 3 versuchten eindeutig zurück zum Zelt zu kommen und 4 wollten sich in der Schneegrube über Nacht am Leben erhalten. Das Reservelager ist für die gesamte Geschichte völlig unwichtig, es war auch viel zu weit weg.
Das Reservelager wurde tatsächlich nicht primär angesteuert. Es lag auch -aus Richtung der Zeder betrachtet- noch hinter dem Zelt. Letzteres dürfte für Igor und Zinaida das letzte Ziel dargestellt haben, dass sie jedoch nicht erreichten. Ich persönlich vermute überigens nicht, dass sie das Zelt beobachteten, sondern einfach auf dem Weg dorthin umkamen. Erstens waren sie nicht zusammen, was bei einer Beobachtungsaktion Sinn gehabt hätte, zweitens war es wahrscheinlich ohnehin zu dunkel um das Zelt aus der Entfernung beobachten zu können und drittens hatten sie nicht die entsprechende Kleidung, um unbewegt zu sitzen und zu beobachten.
Zitat von passatopassato schrieb:(...) die Gretchenfrage ist was sie aus dem Zelt vertrieb.
Wobei das mit den Seitenwänden auch nicht zu 100% gesichert scheint. unbestritten ist wohl, dass es auf jeden Fall kleine Schnitte von Innen gab, aber ob jetzt die langen Schnitte von innen oder aussen gemacht wurden, scheint gar nicht 100% festzustehen. Es kann also durchaus sein dass sie zum Eingang rausgegangen sind. Der stand ja wohl auch offen als man das Zelt fand.
D´accord. Leider ist wenig an diesem Fall absolut "wasserdicht" und sicher. Dafür wurden die Ermittlungen viel zu schlampig/oberflächlich geführt.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Ein Zelt wird von einer Lawine verschüttet, und dann verschwindet der Schnee wieder? Das scheint mir bisher das Absudeste an der Geschichte zu sein. Aber ich wohne am Meer, was versteh ich schon von Lawinen.
Es kann mMn keine Lawine gewesen sein. Das Zelt war nur in der Mitte kollabiert und stand noch in der ursprünglichen Position. Die Naturgewalt einer Lawine hätte da "kurzen Prozess" gemacht. Außerdem gab es wohl keine bekannten Lawinenabgänge und/oder Spuren davon, die Eingang in die Ermittlungen gefunden hätten.
Zitat von neoschamaneneoschamane schrieb:(...) kaum ein anderer interpretiert das aber so.
einzig der eingang scheint noch halbwegs zu stehen, der rest ist so platt dass da nur liegende personen reinpassen wuerden.
Ich kann bei bestem Willen nicht erkennen, was an dem Zelt für eine so schwerwiegende/lebensbedrohliche Komplettverschüttung durch eine Lawine spricht. Selbst wenn der Schnee geschmolzen/abgetragen worden wäre, hätte die Geschwindigkeit bzw. allein die Druckwelle der Lawine das recht schwach verankerte Zelt einfach weggerissen. Da vor allem die Mitte des Zeltes durchgehangen hat, hätte die "Lawine" eher wie ein Rinnsal von 1-2 Metern Breite über die Zeltmitte rollen müssen. Das halte ich nicht für realistisch.
Zitat von passatopassato schrieb:Zum Proviantlager konnten sie es aber auf keinen Fall schaffen, sie sind ja schon auf dem Weg zum Zelt nach paar 100m erfroren. Ausserdem hätte ihnen das auch nicht viel genützt, es gab ja dort auch keinen Unterschlupf, es war nur ein Holtzgestell mit etwas Nahrungsmitteln und der Mandoline drauf.
Rakitin sprach aber auch von Kleidung dort. Nichts desto trotz wäre das Zelt die weit bessere Anlaufstelle gewesen. Dort war alles vorhanden, was die Gruppe dringend benötigte. Da das Zelt auf dem Weg zum Depot war, machte es keinen Sinn primär das Depot anzusteuern. Es hätte Sinn gehabt, gleich in Richtung des Depots zu flüchten. Einmal, weil sie den Wind im Rücken gehabt hätten und zum zweiten, weil sie dort Material gefunden hätten, dass es in der -tatsächlich gewählten- Gegenrichtung nicht gab.


2x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:06
Danke für den Link.

https://www.bilder-upload.eu/bild-184360-1545040317.png.html

Die Beschreibung, scheint mir, spricht insgesamt stark gegen einen Schnitt von Innen der als Notausgang gedient haben könnte.
Dies sollen die einzigen Schnitte sein, von denen sicher ist dass sie von innen gemacht wurden. Wenn dem so ist, werden da ganz bestimmt nicht 9 Erwachsene rausgeklettert sein. Zudem sind sie so dicht am Eingang dass ich mir nicht vorstellen kann, der Eingang sei blockiert aber diese Stelle für alle erreichbar gewesen.

Neben dem Zelt steckten Skistöcke im Schnee; zwar teils umgeweht und teils schneebedeckt, aber trotzdem in genau der Position die man vermuten würde, wenn die Gruppe ihren letzten Tagesausflug geordnet beendet. Auch das wäre garantiert bei einer Lawine nicht so stehen geblieben.

Also ist klar dass die Gruppe das Zelt geschlossen und in großer Eile durch den Eingang verlassen hat, und offenbar ist niemand zurückgekehrt um lebenswichtige Dinge wie z.B. Kleidung oder Werkzeug heraus zu holen.

- Andererseits ist das Zelt auch in anderer Hinsicht beschädigt worden, und zwar nicht von der Suchgruppe.
- Zudem ist das Zelt offenbar nach Verlassen der Gruppe von jemandem betreten worden.
- Denn die hintere Zeltstangen scheint gebrochen oder geknickt gewesen zu sein, und jemand zerschnitt einen der Skistöcke um eine provisorische Zeltstange zu basteln.
- Wäre das hintere Ende relativ hoch von Schnee bedeckt gewesen, wäre das nicht möglich gewesen.
- Wäre das jemand aus der Gruppe gewesen, hätte er für seine Kameraden Ausrüstung besorgt, es sei denn, alle außer ihm wären tot gewesen.
- In dem Bericht wird daher gefolgert, dass zumindest einer aus der Gruppe noch einen Tag länger gelebt haben muss als die anderen.
- Allerdings wird nicht gesagt wer das sein könnte, und ich weiß nicht genug Details über die Leichen um mir da eine Meinung zu bilden.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:10
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Die spätere Endlage der Leichen und deren Abstand zueinander ist ebenfalls ein Indiz, dass für eine Trennung der Gruppe und damit für eine mögliche Auseinandersetzung sprechen könnte
Die Trennung der Gruppe war aber minimal, wahrscheinlich haben sie nur Aufgaben aufgeteilt, das geht aus Keith McCloskey's Aussage hervor in seinem Buch Journey to Dyatlov Pass, der vor Ort war und die Distanz von der Zeder zur Schneegrube als "überraschend gering" bezeichnete. er schrieb dass es viel näher ist als man normalerweise glaubt und sie da auf jeden Fall noch in Hörweite waren und miteinander kooperieren konnten, z.B. um die Grube mit Zweigen auszustaffieren.

Zunächst haben sich demnach alle an der Zeder um das Lagerfeuer gesammelt, dann wohl festgestellt, dass es entweder nicht so gut wärmt wie gedacht, oder nicht mehr genug Holz gefunden und dann auf Plan B verfallen, dass einige die Grube bauen und andere Sachen aus dem Zelt holen sollten.

Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie auf zwei verschiedene Überlebensstrategien verfallen sind, aber wahrscheinlich war es einfach eine Aufteilung von Aufgaben.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:16
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:und offenbar ist niemand zurückgekehrt um lebenswichtige Dinge wie z.B. Kleidung oder Werkzeug heraus zu holen.
Das ist auf jeden Fall klar, die Sachen waren ja alle noch im Zelt. Und die drei die etwas holen wollten, haben es nicht geschafft.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Andererseits ist das Zelt auch in anderer Hinsicht beschädigt worden, und zwar nicht von der Suchgruppe.
Die Schnitte von innen können auch schon vorher entstanden sein. Sie haben ja ständig an dem Zelt Risse geflickt und Löcher mit Kleidungsstücken gestopft.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:- In dem Bericht wird daher gefolgert, dass zumindest einer aus der Gruppe noch einen Tag länger gelebt haben muss als die anderen.- Allerdings wird nicht gesagt wer das sein könnte, und ich weiß nicht genug Details über die Leichen um mir da eine Meinung zu bilden
Aus der Auffindungsposition der Leichen erscheint das aber ziemlich unwahrscheinlich. Die 3, die zum Zelt zurück wollten lagen wie auf einer Perlenschnur aufgereiht im Abstand von ca. 150m, so als hätten sie es versucht aber einfach nicht geschafft. Und wenn noch jemand am Zelt gewesen wäre hätte er ganz sicher nicht wertvolle Ausrüstung und Kleidung dort gelassen. Es war ja keiner von ihnen ganz vollständig entsprechend der Witterung bekleidet, manche mehr, manche weniger, aber niemand hatte wirklich alles nötige an.


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:20
Stimmt wohl alles, aber jemand hat einen Skistock zerschnitten um damit eine provisorische hintere Zeltstange zu basteln. Diese Aussage stammt (dem Link zufolge) von Brusnitsyn, einem Mitglied des Suchtrupps.

Diese Aussage machte er zwar erst am zweiten Tag (am ersten Tag war seine Gruppe nicht für die Suche eingeteilt), so dass auch die erste Gruppe die das Zelt gefunden hat das getan haben könnte. Aber es würde mich wundern, wenn Brusnitsyn das nicht gewusst hätte.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:23
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:aber jemand hat einen Skistock zerschnitten
das ist natürlich richtig, und wer oder wann oder warum, darüber lässt sich trefflich spekulieren...


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:24
Wenns keiner von der Gruppe war, und in der Annahme dass die Mitglieder der Suchgruppe es gesagt hätten wenn sie es selbst getan hätten, haben wir also eine dritte Partei oder Person. Und zwar eine Partei oder (der Einfachheit halber) eine Person,
- die nichts gestohlen hat
- aber den Mitgliedern der Skigruppe auch nicht geholfen hat - und sei es auch nur, weil es zu der Zeit nichts mehr zu helfen gab.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:27
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:haben wir also eine dritte Partei oder Person
Könnte es nicht auch einer von der Gruppe selber gewesen sein? Z.B. schon vor dem "Ereignis", was auch immer es war?


melden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:29
Es würde mich sehr wundern, wenn das infolge eines zufälligen Missgeschicks - sagen wir mal - am Tag zuvor passiert wäre und mit der ganzen Geschichte nichts zu tun hätte.

Denn wer opfert seinen Skistock wenn kein Ersatz da ist, obwohl er ihn noch Tagelang brauchen wird?
Man hätte viel eher einen passenden Stock vom nächsten Baum geschnitten als Ersatz für die gebrochene Zeltstange.

Also ergibt das nur Sinn wenn die betreffende Person wüsste, dass der Skistock eh nicht mehr gebraucht wird.

Aber ich gebe dir Recht dass es niemand aus der Gruppe gewesen zu sein scheint, nach den Fundorten der Leichen zu schließen und wenn man bedenkt dass keiner von denen angemessen gekleidet war.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:30
Zitat von passatopassato schrieb:Die Trennung der Gruppe war aber minimal, wahrscheinlich haben sie nur Aufgaben aufgeteilt, das geht aus Keith McCloskey's Aussage hervor in seinem Buch Journey to Dyatlov Pass, der vor Ort war und die Distanz von der Zeder zur Schneegrube als "überraschend gering" bezeichnete. er schrieb dass es viel näher ist als man normalerweise glaubt und sie da auf jeden Fall noch in Hörweite waren und miteinander kooperieren konnten, z.B. um die Grube mit Zweigen auszustaffieren.
Wie geschrieben, es war stockdunkel und es herrschte Schneetreiben möglicherweise auch mit stürmischem Wind. Da werden selbst kurze Distanzen zu unüberbrückbaren. Auch mit dem Rufen ist das dann so eine Sache. Das dann ausgerechnet Igor und Zinaida, die mitunter am schlechtesten ausgerüstet waren, auf die vermeintlich weiteste Distanz zum Zelt aufbrachen, ist in Sachen Arbeitsteilung keine gute Idee. Ihr Platz wäre eher am Feuer gewesen.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:41
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Aber ich gebe dir Recht dass es niemand aus der Gruppe gewesen zu sein scheint, nach den Fundorten der Leichen zu schließen und wenn man bedenkt dass keiner von denen angemessen gekleidet war.
Edit: Insgesamt scheint es mir auch sinnvoll, wenn man schon von einer "dritten Person" ausgeht, dass diese Person die Schnitte von innen angebracht hat.

Unter dieser Annahme wissen wir auch: Die Person schien sich offenbar im Zelt bewegen zu wollen, z.B. um etwas zu suchen, vielleicht tatsächlich auch um irgendwas zu beobachten, war aber nicht für ihr Überleben auf das Zelt oder die Ausrüstung angewiesen.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 11:51
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Wie geschrieben, es war stockdunkel und es herrschte Schneetreiben möglicherweise auch mit stürmischem Wind. Da werden selbst kurze Distanzen zu unüberbrückbaren
Im Wald war es aber vollkommen windstill. Ein Beobachter vor Ort beschrieb es so, dass der Unterschied vom Hang zum Wald frappierend war, am Hang herrschte immer mörderischer Wind während gleichzeitig im Wald nicht mal eine Flamme flackern würde.

Deswegen haben sie ja wohl auch im Wald Schutz gesucht.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 12:59
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:wenn man schon von einer "dritten Person" ausgeht
Das Problem mit einer dritten Person ist wieder das Fehlen von jeglichen Spuren dieser Art, weder Fussspuren, noch andere Spuren, noch war im Zelt eine grössere Unordnung, das einig seltsame im Zelt war die Tatsache dass alle Stiefel, oder fast alle, auf einem Riesenhaufen im Eingangsbereich lagen..... etwas seltsam wenn man davon ausgeht dass jeder seine Stiefel wohl eher bei sich belassen würde um so ein Tohuwabohu zu vermeiden bis jeder seine Stiefel wiederfindet.

Solche Einzel Indizien erzeugen dann immer wieder bei mir Bilder im Kopf wie sie jemand gezwungen hat die Stiefel auszuziehen und auf Socken in den Wald zu laufen.... Aber insgesamt erscheint mir ein Eingriff Dritter dann doch wieder unwahrscheinlich aufgrund des kompletten Fehlens von Spuren.


2x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 13:11
Zitat von passatopassato schrieb:Im Wald war es aber vollkommen windstill. Ein Beobachter vor Ort beschrieb es so, dass der Unterschied vom Hang zum Wald frappierend war, am Hang herrschte immer mörderischer Wind während gleichzeitig im Wald nicht mal eine Flamme flackern würde.
Ich kann und möchte eine Arbeitsteilung natürlich nicht kategorisch ausschließen. selbst wenn Teile der Gruppe noch kommunizieren konnten, wundert mich allerdings, wo die Leichen jeweils gefunden wurden. Schließt man von der Position der Leichen auf ihre mutmaßliche/angenommene Aufgabe, wären diejenigen mit der schlechtesten Ausrüstung und möglicherweise bereits vorhandenen teilw. schweren Verletzungen, mit den schwierigsten Aufgaben betraut gewesen. Ich vermute deshalb min. zwei Strategien. Wenn ich jetzt spekulativ annehme, Igor und Rustem waren zerstritten, dann versuchten Igor und Zinaida das Zelt zu erreichen, die andere Gruppe um Rustem sich einzugraben und ein Notlager zu errichten, und zwei blieben am Feuer um es in Gang zu halten oder weil sie schlicht keine anderen Aufgaben übernehmen konnten/wollten.
Zitat von passatopassato schrieb:Solche Einzel Indizien erzeugen dann immer wieder bei mir Bilder im Kopf wie sie jemand gezwungen hat die Stiefel auszuziehen und auf Socken in den Wald zu laufen.... Aber insgesamt erscheint mir ein Eingriff Dritter dann doch wieder unwahrscheinlich aufgrund des kompletten Fehlens von Spuren.
Es fehlt auch ein Motiv. Die Einheimische Volk bestritt alles wehement und es gab auch keine Indizien. Etflohene Straftäter haben eig. auch kein Motiv, denn es wurde nichts gestohlen, die Frauen wurden auch nicht behelligt (sexuell). Insofern... Und Agenten aus dem Westen sind ohnehin ziemlich fragwürdig. ich war da schon darauf eingegangen.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 13:23
Das Problem ist nur, dass es nahezu unmöglich sein dürfte eine dritte Partei (oder Person) auszuschließen.
Denn wie beweist man schon die Nichtexistenz von irgendwas?

Das Fehlen von direkten Spuren ist eine Sache für sich; ich verstehe von Spuren nicht genug um beurteilen zu können, ob es möglich ist, seine Spuren zu verstecken. Bin ja kein Indianer. Wenn Ratikin es für möglich hält, muss ich es wohl so stehen lassen. Hielte er es nicht für möglich, hätte er seine Theorie ja nicht veröffentlicht.

Indirekte Spuren sind ja z.B. der abgeschnittene Skistock. Ich bleibe dabei dass das ein höchst unsinniges Verhalten wäre wenn man ebenso gut einen Stock vom nächsten Baum schneiden kann.

Und außerdem sehe ich im Moment noch nichts was die Gruppe veranlasst haben sollte, Gucklöcher in ihr eigenes Zelt zu schneiden. Besonders wenn es da draußen keine Menschen und keine Bären zu beobachten gab.

Also muss man versuchen das Ereignis allein durch die Gruppe vernünftig zu erklären, und wenn das nicht gelingt bleibt als letzte Möglichkeit nur Fremdeinwirkung übrig, egal ob direkte Spuren da sind oder nicht.

Wenn keine Lawine das Zelt unter sich begraben hat, und wenn keine fremde Partei im Spiel ist, muss das Zelt von den Leuten selbst beschädigt worden sein, ob nun versehentlich oder absichtlich.

Gab es eine Prügelei bei der das Zelt teilweise umgeworfen und die Zeltstange abgeknickt wurde?
Möglich. Aber das würde niemanden zur panikartigen Flucht veranlassen, und schon gar nicht zum Zerschneiden des Zelts.
Zitat von passatopassato schrieb:noch war im Zelt eine grössere Unordnung
Nicht unbedingt, zum Beispiel wurden angekaute Essensreste auf dem Boden liegend gefunden: Schwarten von gebratenem Fleisch und zerbröckeltes Roggenbrot hatte ich in deinem Link irgendwo gelesen.

Also welches allein in der Gruppe erklärbare Ereignis kann das merkwürdige Verhalten ausgelöst haben?
Zitat von passatopassato schrieb:etwas seltsam wenn man davon ausgeht dass jeder seine Stiefel wohl eher bei sich belassen würde um so ein Tohuwabohu zu vermeiden bis jeder seine Stiefel wiederfindet.
Hm ja, könnte man denken. Andererseits macht es auch Sinn dass man seine Stiefel am Eingang deponiert um den Schmutz möglichst draußen zu lassen. Immerhin hatten die Mitglieder des Suchtrupps den Eindruck, dass die Leute "in der letzten Phase des Umziehens zum Schlafen" gewesen sein müssen. Da zieht man sicher zuerst die Schuhe aus.


1x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 13:44
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Das Problem ist nur, dass es nahezu unmöglich sein dürfte eine dritte Partei (oder Person) auszuschließen.
Denn wie beweist man schon die Nichtexistenz von irgendwas?
Die Gesamtsituation/Spuren- bzw. Indizienlage ist dann von entscheidender Bedeutung. Wenn es keinerlei Hinweise/Motive/Spuren/Indizien für die Anwesenheit dritter Personen gibt, dafür aber Indizien die z.B. für einen Hergang OHNE Drittbeteiligung sprechen, ist letztere Annahme natürlich wahrscheinlicher. Nur weil sich die Abwesenheit dritter Personen nicht beweisen lässt, heißt es nicht, dass sie da waren. Oder eben umgekehrt. Die Lösung ergibt sich daher -wenn- nur aus dem Gesamtbild. Wie ich im Beitrag zuvor geschrieben habe, gibt es vor allem zwei Dinge, die GEGEN eine Drittbeteiligung sprechen. Neben den fehlenden Spuren ist das für mich hauptsächlich das fehlende Motiv. Weder für das einheimische Volk, noch für spekulativ angenommene Straftäter. Für letztere Personen gibt es ohnehin keine Hinweise, da keine Ausbrüche/Abgänge aus den Strafkolonien zum fragichen Zeitpunkt dokumentiert wurden.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Indirekte Spuren sind ja z.B. der abgeschnittene Skistock. Ich bleibe dabei dass das ein höchst unsinniges Verhalten wäre wenn man ebenso gut einen Stock vom nächsten Baum schneiden kann.
Heute würde man die gefundenen Gegenstände usw. auf Genmaterial untersuchen. Das würde bei der Aufklärung helfen. Damals gab es diese Möglichkeit leider nicht. Aber ein bearbeiteter Skistock sagt ohnehin nur wenig aus. Wer sagt schließlich, dass jener Stock auch am fraglichen Abend bearbeitet wurde und wenn ja zu welchem Zweck ? Da gibt es sicherlich auch Erklärungen die ohne Dritte auskommen.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Und außerdem sehe ich im Moment noch nichts was die Gruppe veranlasst haben sollte, Gucklöcher in ihr eigenes Zelt zu schneiden. Besonders wenn es da draußen keine Menschen und keine Bären zu beobachten gab.
Ja, wirklich seltsam, wenn es tatsächlich Gucklöcher waren. Aber das muß nicht sein. Wie bereits mehrfach geschrieben, die Untersuchungen liefen teilw. recht unprofessionell und oberflächlich ab. Da gibt es viel Raum für Missverständnisse und Falschannahmen.
Zitat von Dennis75Dennis75 schrieb:Wenn keine Lawine das Zelt unter sich begraben hat, und wenn keine fremde Partei im Spiel ist, muss das Zelt von den Leuten selbst beschädigt worden sein, ob nun versehentlich oder absichtlich.
Das war mein Grundgedanke. Ich ging in meiner Theorie (einer von mehreren denn ich lege mich nicht fest) davon aus, dass Igor und Rustem in Streit gerieten. Sie kämpften vlt. außerhalb des Zeltes und beschädigten es dabei. Die Gruppe könnte daraufhin in Aufregung aus dem Zelt gestürzt sein. Aus einem bestimmten Grund brachen sie dann in Richtung der Zeder auf. Dort kam es zur (vlt. zeitweiligen) Trennung. Igor und Zinaida versuchten zum Zelt zurückzukehren, Rustem und die Anderen verblieben mit eigener Strategie im umfeld der Zeder. Das ist natürlich sehr spekulativ und ich möchte auch garkeinen Komplettablauf mit ausschmückungen präsentieren, da dies hier kein Krimi werden soll. Doch in meinen Augen könnte die Bedrohung aus der Gruppe selbst entstanden sein.


2x zitiertmelden

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

17.12.2018 um 13:49
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Aus einem bestimmten Grund brachen sie dann in Richtung der Zeder auf.
Und das ist gerade der Punkt an dem die Sache nicht mehr funktioniert: Dieser Grund MUSS etwas Lebensgefährliches gewesen sein.
Sonst hätten sie sich NIEMALS so knapp bekleidet mehrere Hundert Meter vom Zelt entfernt - am wenigsten ohne Schuhe.
Oder selbst wenn, dann wären sie nach ein paar Minuten umgekehrt und hätten ihre Sachen geholt.

Also müssten sie angenommen haben dass von einem Mitglied ihrer eigenen Gruppe höchste Lebensgefahr für die anderen ausging.
Und wenn das so gewesen wäre, hätte dann irgendwer mit dem Gefährder zusammen gearbeitet?
Sicher nicht.


1x zitiertmelden