Groucho schrieb:Die Tatsache, dass du das wider die Realität behauptest.
Die Logik musst du aber mal erklären. Wenn 1.5Tonnen Crystal und 100kg Amphetamine aus dem Verkehr gezogen werden, dann können die Konsumenten immer noch genauso viel konsumieren wie wenn das nicht konfisziert würde?
Die Rechnung erscheint mir irgendwie nicht richtig. Bitte erläutern..
Groucho schrieb:Es gibt Länder, in denen gewisse Drogen legal sind, diese werden dort nicht signifikant mehr konsumiert.
Beweis der Nutzlosigkeit der Verbote erbracht.
Diese 'Beweise' beruhen auf geschätzten Zahlen des Schwarzmarkts vor der Legalisierung und das sind Dunkelziffern. Das ist für mich kein Beweis das sind Spekulationen.
Groucho schrieb:Nein, das behauptet kein Marihuana-Befürworter.
Doch es wird unter anderem so argumentiert, dass es viel besser sei und viel weniger diese Drogen nehmen werden.
Mein geteilter Link zeigt aber das immer noch 1 Fünftel der Minderjährigen in Colorado kifft (im Vergleich zu 1 Viertel vorher). Der Beweis also das es wenig bringt ist erbracht.
Groucho schrieb:*Schock* gibst du da gerade zu, dass der Jugendschutz bei Legalisierung wenigstens ein wenig bringt?
Wieso ist das ein Schock? Ich bin nicht hier um lediglich in eine bestimme Richtung zu argumentieren und gebe auch offen zu wenn es andere Hinweise gibt. Wenn du aber behauptest durch Legalisierung von XTC und Meth hätten wir weniger Probleme als jetzt und aber keine Belege anbringen kannst obwohl du sie an andere Stelle forderst dann kommt plötzlich nichts mehr von dir. Du wirst doch nicht wirklich eine Legalisierung von Marihuana und einem US-Staat vergleichen wollen mit einer dtlweiten Legalisierung von Crystal?
Bei jeder Droge gibt es einen bestimmten Prozentsatz von Süchtigen die stark abhängig werden und Probleme bekommen ein normales Leben zu führen. Crystal ist derzeit noch nicht stark verbreitet in Dtl. stattdessen herrschen in vielen Regionen immer noch die Amphetamine vor. Wenn man das jetzt legalisiert gibt es das in jeder Stadt zu kaufen. Und wie eben angesprochen wird ein bestimmter Teil der Süchtigen Probleme bekommen ebenso wie es beim Alkohol ist?
Groucho schrieb:Du willst doch nicht ernsthaft den wahnsinnigen Duterte und seine Mörderbanden als Beleg für rationales Vorgehen ins Feld führen?
Leg mir keine Worte in den Mund. Alles was ich gesagt habe war, dass es einen Grund geben muss um eine Prohibition zu starten. Das macht man nicht wenn es wenig Konsumenten gibt oder wenn nur wenig Menschen Probleme bekommen durch den Konsum.
Das war ja auch einer meiner ersten Posts hier jetzt die Tage, über die Opium-Probleme in China damals. Wenn die Auswirkungen auf die Bevölkerung groß sind dann versucht man das natürlich einzugrenzen und einzudämmen durch Verbote/Einschränkungen.
Wieso sollte man eine legale Droge die sich gut verkauft und Steuern bringt plötzlich verbieten wenn es keine Probleme macht?
Groucho schrieb:Und gerade beim Rauchen sieht man doch, was Aufklärung bringen kann (auch wenn es Jahre braucht, bis sich was ändert). Vergleiche doch mal eine Talkshow aus den 70er oder 80er Jahren mit heute.
Damals hat man vor lauter Rauch manchmal die Gäste gar nicht richtig sehen können. In Film und Fernsehen sieht man auch deutlich weniger Menschen rauchen.
Wenn man da mal mit dem Alkohol nachziehen würde, wäre das sicher auch spürbar.
Leider gibt es aber bei den psychischen Schäden die man z.b. durch regelmäßigen Crystal/Meth-Konsum bekommen kann (
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/09/21/crystal-meth ) keine Horror-Bildchen.
Ein gewisser Anteil dass weniger geraucht wird ist aber meiner Ansicht nach auch ein Erfolg des erweiterten Verbotes in Dtl. Es ist jetzt erst ab 18Jahren erlaubt. Hier könnte man also durchaus annehmen entgegen deiner Aussagen, dass Verbote etwas bringen..
@frivol Der Unterschied zwischen Dtl. und Portugal ist eig.gar nicht so groß. Auch hier in Dtl. werden Strafanzeigen mit geringen Mengen fallen gelassen. Ist zwar ein Unterschied zu einer Ordnungswidrigkeit aber eher zu vernachlässigen..
Wovon ich in Dtl. aber noch nicht gehört habe ist, dass man Therapien anbietet und umsetzt bei Personen die mit Eigenbedarfsmengen erwischt wurden.
Auch in Portugal werden Dealer mit größeren Mengen bestraft ->
https://www.heise.de/tp/features/15-Jahre-entkriminalisierte-Drogenpolitik-in-Portugal-3224495.htmlDas kleine Land am westlichen Rand Europas war ein Pionier und hat auf einen anderen Weg gesetzt, als auf den "Krieg gegen die Drogen", der weltweit scheitert ist. Portugal hat dagegen mit der Entkriminalisierung den Drogenkonsum zurückgedrängt und auch die Folgen für die Konsumenten und die Gesellschaft deutlich vermindert.
Anders als bisweilen fälschlich angenommen wird, sind Drogen in Portugal bis heute nicht legal. Das gilt nicht einmal für den Besitz kleiner Mengen. Doch der Besitz geringer Mengen zum Eigenverbrauch wird nicht mehr als eine Straftat angesehen. Es ist eine schlichte Ordnungswidrigkeit, wie etwa Falschparken. Als begrenzter Konsum gelten zehn Tagesrationen. Die jeweilige Menge dafür wurde im Gesetz genau bestimmt. Wer bis zu 25 Gramm Marihuana, bis zu zwei Gramm Kokain, bis zu einem Gramm Heroin oder Crystal, bis zu zehn LSD- und Ecstasy-Pillen besitzt, dem droht keine Strafe. Wer mit größeren Mengen erwischt wird, gilt als Dealer und wird nach dem Strafrecht entsprechend bestraft.
Die Erfolge allerdings, wenn davon gesprochen wird dass man die Drogen zurückgedrängt hat. Wenn die Polizei angehalten ist Konsumenten nicht mehr zu filzen sondern nur noch bei begründetem Verdacht des Dealens, dann ist es ganz logisch dass der in deinem Zitat angesprochene Rückgang von registrierten Drogenfällen zu verzeichnen ist meiner Ansicht nach..
hier ein Beleg über diese Sichtweise ->
http://ftp.iza.org/dp10895.pdfIn Figure 8 we observe a very modest increase in thenumber of cocaine seizures in Portugal and the dotted line suggests that this increasewould have been more pronounced if no decriminalization had occurred. The resultsshow that the decriminalization had a substantial negative impact on the number ofboth heroin and cocaine seizures. Note that the actual Portuguese trends for bothdrugs start declining in the year of 1999 (not 2001), which might be an anticipationeffect arising from the adoption of the new National Strategy for the Fight againstDrugs in 1999. As the approach to the drug problem shifted from a punitive one to ahealth-directed one, police enforcement might have directed its focus of action to thesupply side. Instead of seizing small quantities from many consumers, police mighthave preferred to tackle the base of the problem by seizing large quantities from thelarge dealers.
Das gleiche würde bei uns passieren wenn Polizisten nicht mehr durch den lediglichen Geruch von Marihuana Ermittlungen und Hausdurchsuchungen machen dürften. Die offiziellen Zahlen der Fälle würden zurückgehen, aber eig.ist der Anzahl der Konsumenten gleich geblieben..
Aus deinem Link die Angabe mit den Überdosen verwundert mich. Ich hab da eine offizielle Quelle in der es 2015 54 Tote gab
->
https://www.emcdda.europa.eu/countries/drug-reports/2019/portugal_en (Archiv-Version vom 02.07.2020)Oder hier - Überdosen hatten den höchsten Wert seit 5 Jahren 2018 ->
https://www.theportugalnews.com/news/overdose-deaths-increase-by-almost-30/52412 (Archiv-Version vom 01.07.2020)