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Palliativmedizin

69 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Medizin, Schmerz, Palliativ ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Palliativmedizin

13.01.2013 um 20:02
@Dr.AllmyCoR3
ja... du hast Recht das wichtigste ist die Doku, das die gemacht wird. Dann passiert auch nix.Stress ist verzeihlich. Respekt.....ich hab auch immer zu den Kollegen im Sozialdienst gemeint, das sie nicht jammern müssen. Der Pflegedienst ist der , der die meiste Arbeit zu leisten haben, und nicht der soziale Dienst.....ist meine Meinung...


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Palliativmedizin

13.01.2013 um 21:26
Ja es ist einfach der Tagesablauf in dem wirklich kein bisschen Luft ist um mal kurz durch zuatmen.
Dann auch anstrengende Patienten und Ärzte die dauernd was wollen.
Es ist schon hart.
Aber trotzdem liebe ich meinen Beruf und das ist das Wichtigste :)


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Palliativmedizin

14.01.2013 um 04:15
Man kann normale Einrichtungen einfach nicht mit Hospiz/Palliativstation vergleichen.

Z.b wir hatten extra Ärzte mit Palliativ-Care Ausbildung und hatten von denen 4 Telefonnummern(Praxis, Handy, Handy wenn sie Notdienst hatten und sogar Privatnummer)
Da sind Medikamentenänderungen in paar Minuten möglich.

Und wenn es wirklich mal so ein akuter Notfall ist, das man selbst diese Minuten nicht warten kann, ist das Personal extra in Schmerzmanagement ausgebildet und durch die gute zusammenarbeit vom Pflegepersonal und Ärzten, haben die Ärzte dann halt etwas später dies abgezeichnet.
Dies war zwar nur in sehr sehr seltenen fällen nötig, da die Ärzte normalerweise wenn sich der Zustand verschlechtert die Bedarfsmedikation sehr hoch ansetzen.

Da auch mein ganzen Respekt an die Hausärzte, was diese manchmal Leisten, wird oft nicht gesehen.
Bei uns war es so das sie mind. jeden 2 Tag zum Hausbesuch kamen um zu schauen ob was geändert werden muss und haben sich sogar Zeit für Patientengespräche genommen und dies auch teils mitten in der Nacht.

Dort wo ich gearbeitet habe, haben wir uns meist nur kurz die Diagnosen durchgelesen und dann einfach geschaut wie der Patient sonst ist, denn das was im Überleitungsbogen aus anderen Heimen/Krankenhaus steht, trifft meist gar nicht zu.
So können Patienten die seid 3 Wochen nichts gegessen haben auf einmal wieder essen.
Patienten die unruhig sein sollen sind meist super ruhig gewesen und das ohne diese mit Medikamenten voll zupumpen.

Es ist erstaunlich was es ausmacht, wenn das Pflegepersonal wirklich mal Zeit für die Patienten hat.
Meistens hat eine Pflegekraft max 2-3 Leute zu versorgen und die Pflegekraft die 3 Versorgt muss dann auch nur die Patienten versorgen die noch "fitter" sind.

Wer sich ein Hospiz/Palliativstation so vorstellt, das dort die Leute nur in den Betten liegen und eine bedrückende Stimmung herrscht, sollte sich wirklich mal so eine Einrichtung anschauen. Man wird aufjedenfall überrascht sein das dort meist mehr "Leben" herrscht als in ein gewöhnlichen Altenheim


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Palliativmedizin

14.01.2013 um 10:29
Auf unserer palliativstation sind fünf betten.
Wir haben einen Arzt der zuständig ist und zwei Schwestern, pro Schicht.
Wie das bei uns mit den Medikamenten ist weiß ich nicht.
Aber bei uns wird sich auch mit den Patienten unterhalten.
Auch mal über ganz normale Dinge die sie beschäftigen.
Muss ja nicht immer um Tod gehen.


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Palliativmedizin

23.07.2013 um 12:41
Hallohohoho. Bin in der Ausbildung zur Gesundheits und Krankenpflegerin und bin ziemlich froh, dass ich im gegensatz zu manchen anderen in meinem Kurs, dort nicht arbeiten musste. Viele waren im Hospiz und fanden die Athmosphäre da auch ganz toll & es ist natürlich auch eine wundervolle Angelegenheit, dass es solche Einrichtungen gibt, dennoch könnte ich es mir nicht vorstellen dort zu arbeiten. Ich war mal auf der Palliativstation unseres Hauses, auf dem Flur hingen überall Bilder, gemalt von den Patienten, wo man die ganzen Emotionen förmlich über die Bilder spüren konnte, über die Sätze, die als Bildunterschrift verfasst wurden.
In einer Kurzzeitpflegeeinrichtung hatte ich auch mit einem Palliativfall zu tun, meine Praxisanleitung war auch in Palliativcare ausgebildet, ich fand ihr Wissen und ihr Einfühlvermögen und ihren Einsatz total toll. Natürlich würde ich es machen, hätte ich mal Patienten, die palliativ behandelt werden müssten. So war es auch mit diesem einen Patienten. Es war eine stationäre Einrichtung, die Ärzte kamen extern, also hinterlies eine Ärztin mit Palliativ Ausbildung ihre Nummer, auch Praxis, Privat & Handy. Als es dann ernst wurde, war sie auch direkt zur Stelle, das fand ich total beeindruckend, wie sich das alles abspielte und ist mir auch, trotz des negativen Ausganges, sehr positiv in Erinnerung geblieben.

Wir haben auch in der Ausbildung ein Hospiz besichtigt, dort war es keinesfalls drückend.
Die Stimmung war herzlich und warm, man gab alles drum, die Wünsche zu erfüllen, da es immer der Letzte hätte sein können. Es ist sehr familiär und es finden viele Gespräche, auch natürlich im Team, anhand von Supervisionen statt. Meine Kurskollegen, die dort eingesetzt waren, wurden immer wieder gefragt ob alles in Ordnung sei, ob sie zurecht kommen & wie sie mit der Situation umgehen.
Dennoch könnte ich für mich selber nicht dort arbeiten, da der Ausgang in den meisten Fällen der Tod ist & ich es besser handhaben kann, wenn die Patient mehr oder weniger gesund und geheilt entlassen werden. Natürlich kommt es auf Stationen auch zu Todesfällen, aber dennoch nicht in der Häufigkeit, je nachdem wo man arbeitet. Auf Dauer fände ich es also zu belastend für mich selber.


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Palliativmedizin

23.07.2013 um 21:06
Die Pflegerinnen, die ich kennenlernte, die in der Palliativmedizin arbeiteten, empfanden es als weniger bedrückend als den Dienst auf normalen Stationen, wo zu wenig Zeit für die Patienten blieb und auch Menschen sterben. Dort sterben sie aber oft unter viel traurigeren Umständen, mit denen fertig zu werden den Pflegrinnen vie schwerer fiel.
Mein Vater kollabierte beinahe in der Onkolgie der Uniklinik Hannover im Bad ... es hatte niemand rechzeitig auf seinen Patienten-Klingelruf geantwortet. Da hat er sich stur, aber schon viel zu schwach, alleine auf die Toilette gekämpft. Leider sind solche Gänge für einen Patienten, der hohe Dosen Morphium bekommt und im Endstadium ist, keine gute Idee. Wäre ich nicht rechzeitig dazugekommen, ........ ?
Auf meine Fragen, ob mein Vater denn seit meinem letzten Besuch vorgestern etwas gegessen habe, konnte man mir nicht antworten - die Antwort wäre "nein" gewesen (denn das Essen schmeckte ihm dort gräulich und er wartete lieber auf das, was ich mitbrachte). Da war er schon klapperdürr.
Man übersah wundgelegene Ellenbogen und nahm seine Aussage, er könne sich alleine waschen (sturer, stolzer alter Herr !), tagelang zum Anlass, ihn nicht zu waschen oder auf Wundliegen zu kontrollieren.
Lauter Kleinigkeiten, die mit mehr Aufmerksamkeit und Zeit vermeidbar sind. Und die bei einem schwer Kranken zu einem hässlichen, schmerzhaften Tod (z.B. auf der Toilette) führen können. Der darauf angesprochene Stationsarzt war entsetzt ... aber kann er den Schwestern mehr Zeit verschaffen?

Als mein Vater zu mir nach Hause kam und der Palliativdienst kam, waren wir wie in einer anderen Welt. Pflegerinnen, die sich zum Waschen eine Stunde und mehr Zeit nahmen, die mit uns Angehörigen sprachen und uns zutrauten, unseren Vater so gut zu kennen, dass wir wissen können, ob er Schmerzen leidet oder nicht und was seine Wünsche sein könnten, als er sich nicht mehr artikulieren konnte. Die ihn minutenlang intensiv ansahen, sorgfältig untersuchten, sehr respektvoll behandelten, sehr freundlich und leise auftraten.
So konnte er ganz friedlich und ohne Schmerzen einfach einschlafen.

Ich habe auch einmal eine Geburt miterlebt und denke inzwischen, dass beides zu begleiten ähnlich emotional ist und ähnlich schwer sein kann.
Nicht das Geboren-Werden oder Sterben selbst ist schlimm, sondern die Umstände können es zu etwas Schlimmen machen. Hebammen und Palliativ-Pflegerinnen haben einen ganz ähnlichen Job ...


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Palliativmedizin

23.07.2013 um 21:23
@FF
Gut, so etwas habe ich in der Klinik bei uns noch nicht beobachtet. Aber dennoch oft gehört. Kann da halt von mir persönlich sprechen, bei solchen zuständen würde ich da auch nicht arbeiten wollen, klar, oder rest recht um es besser zu machen. :) Ja natürlich ist wenig Zeit für die Patienten bedrückend, wiedrrum brauchen die Patienten, die nicht im sterben liegen und soweit auch selbstständig sind und für keine schwerwiegenden Sachen da sind auch nicht die Zeit, wie ein Patient der Palliativ versorgt werden muss..^^Sollte ein Patient dennoch die Zeit brauchen, scheiße ich auf so manche andere sachen, setze mich dahin und rede. Sollte jemand dann was zu meckern haben lautet die Antwort ganz einfach: Pflege ist einheitlich und nicht nur Tablettengabe, Patienten brauchen emotionale Unterstützung. Wenn ich dokumentiere, wie es ihm geht, wird es ihm emotional davon nicht besser gehen ;)


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Palliativmedizin

23.07.2013 um 21:50
@Bassmonster
Blöd ist halt, dass viele Patienten, die eigenlich Palliativmedizin bräuchten, immernoch auf den normalen Stationen liegen.
Behalte Dir Deinen Enthusiasmus! Leute wie Dich brauchen die Krankenhäuser.... :)


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Palliativmedizin

23.07.2013 um 21:59
@FF
Gibt leider auch zu wenig Einrichtungen. Palliativangebote sollte es fast genau so viel wie Krankenhäuser geben.


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