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Todesstrafe

22.765 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: USA, Deutschland, Menschenrechte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Todesstrafe

08.07.2023 um 14:52
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Ich sehe aber nicht, wie man das eindämmen könnte. Ein generelles Verbot, sich zu äußern, finde ich aber auch schwierig.
Die Frage ist doch eher ob man es eindämmen sollte und das ist klar mit nein zu beantworten. Für unschuldige ist das nämlich die einzige Methode um ein Urteil anfechten zu können. Generell jemanden also verbieten zu wollen über seine Tat oder nicht Tat zu sprechen bringt Gefahren mit sich für einen Rechtsstaat.


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08.07.2023 um 14:55
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Für unschuldige ist das nämlich die einzige Methode um ein Urteil anfechten zu können. Generell jemanden also verbieten zu wollen über seine Tat oder nicht Tat zu sprechen bringt Gefahren mit sich für einen Rechtsstaat.
Ja, da stimme ich dir absolut zu.
Aber @MissMary meinte glaube ich noch etwas anderes.
Mir fällt aktuell leider kein geeignetes Beispiel ein, an dem ich darstellen könnte, in welchen Situationen ich es kritisch sehe, wenn sich Gewalttäter aus der Haft heraus äußern. Es gibt eben auch Täter Täterinnen, die ihre Opfer verhöhnen oder sich mit ihren Taten brüsten. Das, finde ich, sollte auf jeden Fall unterbunden werden.


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08.07.2023 um 14:59
@Ray.
Ja, du hast recht, ich meinte @Reineke
Sorry.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:der sich aus dem Gefängnis immer wieder und wieder zu Wort meldete bzw. es ständig Berichte über ihn gab, was die Mutter eines Opfers lebenslang nicht zur Ruhe kommen ließ.
Oder auch der Norweger, der die vielen Jugendlichen getötet hatte, oder auch Markus Gäfgen.


@Fedaykin
Bei der Todesstrafe sehe ich den Racheaspekt deshalb, weil sowohl Strafe als auch Schutz der Bevölkerung ohne Todesstrafe auskommen und diese auch noch viel mehr Kosten verursacht.

https://www.amnesty.ch/de/ueber-amnesty/publikationen/magazin-amnesty/2010-1/usa-die-todesstrafe-ist-zu-abteuerbb

Todesstrafe kostet den Staat eine zum Tode verurteilte Person im Schnitt fünfmal mehr als eine, die mit lebenslanger Haft bestraft wird


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08.07.2023 um 15:41
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Es gibt eben auch Täter Täterinnen, die ihre Opfer verhöhnen oder sich mit ihren Taten brüsten. Das, finde ich, sollte auf jeden Fall unterbunden werden.
Es gibt bei der Justiz kein grau... sprich die machen nur ganz oder garnicht. Abgesehen davon werden Briefe etc ja auch gelesen und landen bei strafrechtlichem Inhalt nicht beim Empfänger sondern bei der Staatsanwaltschaft.


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08.07.2023 um 17:10
Das Töten eines Menschen ist das Töten eines Menschen.

Es ist in jedem Fall abzulehnen.


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08.07.2023 um 23:52
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Was ja ebenfalls Quatsch ist. Die meisten werden danach nie wieder rückfällig. Da müsste man also Betrüger und Co eher hinrichten
Genau...ein Charles Manson würde nie rückfällig werden.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Für dich offensichtlich. Muss nicht für alle gelten.
Doch es gilt die zeitlich gültige Definition.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Du findest sie falsch.
Andere User:innen sehen das offensichtlich anders
Ja weil sie willkürlich definieren.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das ist eine, aus meiner Sicht völlig unzulässige, geradzu groteske Schlussfolgerung.
Nein denn warum ist dann ausgerechnet ein juristisches Todesurteil Rache?
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Es hat niemand hier jegliche Tötung als Mord bezeichnet. Es ging explizit um den Vollzug einer Todesstrafe.
Was per Definition kein Mord ist.

Also geht es schon um das töten am sich.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Bei der Todesstrafe sehe ich den Racheaspekt deshalb, weil sowohl Strafe als auch Schutz der Bevölkerung ohne Todesstrafe auskommen und diese auch noch viel mehr Kosten verursacht.
Das kommt auf die Vollstreckung an.

Aber seine Begründung warum die Justiz ausgerechnet dort Rache anwendet ist nicht Schlüssig.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Die Gesellschaft wird geschützt, in dem Straftäter in Haft sind.
Welcher Fall wäre der "Zweifelsfall", über den du sprichst? Hast du da mal ein Beispiel?
Na diverse die eben zum Beispiel in der Psychiatrie waren und freigelassen wurden. Immerhin 30 % der Mörder und co werden wohl rückfällig.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:anfechten zu können. Generell jemanden also verbieten zu wollen über seine Tat oder nicht Tat zu sprechen bringt Gefahren mit sich für einen Rechtsstaat.
Auch da kann es Grenzen geben.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Todesstrafe kostet den Staat eine zum Tode verurteilte Person im Schnitt fünfmal mehr als eine, die mit lebenslanger Haft bestraft wird
Ohne Detail und welches System so eine pauschale Aussage.


Abgesehen von Straftätern der normalen Art, waren die politischen Tötungen der Nürnberger Prozesse schon richtig.


Generell sieht man in der Geschichte, wenn man bestimmte Personen rechtzeitig ausgeschaltet hätte, wäre viel Elend erspart geblieben (hier jetzt Mal meine Meinung)


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08.07.2023 um 23:57
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Das Töten eines Menschen ist das Töten eines Menschen.
Eigentlich nicht.

Überfahre ich einen Menschen aus versehen oder Lauer ich ihm auf und stech ihn ein Messer in den Rücken .

In bei8 fällen ist der Mensch tot ./getötet worden.

Aber für mich nicht dasselbe


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09.07.2023 um 00:04
Ich bin gegen die Todesstrafe, weil das Prinzip "Auge um Auge" nicht in einen modernen, zivilisierten Staat gehört.

Außerdem macht man damit auch nichts mehr besser.


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09.07.2023 um 00:28
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Genau...ein Charles Manson würde nie rückfällig werden.
Wäre er auch in Deutschland nicht geworden. Da vergisst man zu oft das lebenslänglich eben doch ein Leben lang ist und auch eine SV open end ist.


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09.07.2023 um 07:15
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Eigentlich nicht.

Überfahre ich einen Menschen aus versehen oder Lauer ich ihm auf und stech ihn ein Messer in den Rücken .

In bei8 fällen ist der Mensch tot ./getötet worden.

Aber für mich nicht dasselbe
allerdings geht es hier um die Todesstrafe. Also kein Unfall oder Versehen.


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09.07.2023 um 07:47
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb:nur bei Missbrauch von Kindern, da ich diese Gruppe an Menschen als schützenwertesten erachte.
Der Missbrauch z.B. von einer behinderten oder hilflosen Person ist weniger schlimm? Diese kann sich u.U. auch nicht wehren. Es gab doch schon Fälle, wo sich z.B. ein Krankenpfleger an Patientinnen im Koma vergangen hat oder ein Altenpfleger an dementen Bewohnerinnen.
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb:ich interessiere mich derweil mehr für Kinderschutz.
Bis zu welchem Alter geht das dann in Deiner Betrachtung? Das Strafrecht definiert ein Kind ald Person bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres.
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb:Wenn ein Täter losgeht um meinetwegen ein 10 Jähriges Mädchen zu vergewaltigen,
Und wenn ein 10- oder 12-jähriges Mädchen zwangsverheiratet wird, ist das etwas anderes?
Zitat von janedoe95janedoe95 schrieb:Gerade Straftäter die sich an Kindern vergehen haben meistens eine pädophile Neigung und befriedigen so ihr niedrigstes sexuelles Verlangen. So ein Straftäter macht sich um das Drumherum keine Gedanken was ihm droht oder nicht.
Richtig. Der Trieb ist enorm stark und lässt sich oft schwer kontrollieren.
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb:Wenn Tod droht oder 6 Jahre Haft fließt das ein in die Tatdurchführung.
Glaube ich nicht, eher halte ich
Zitat von TePeTePe schrieb:Die Todesstrafe fördert Verdeckungstaten und schützt nicht vor Taten im Affekt
für wahrscheinlich.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Der größte Teil von sexualisierter Gewalt gegen Kinder findet innerhalb der Familien und im engsten Umfeld statt.
Hast du das mit bedacht bei deinen Überlegungen
Genau. Der Unbekannte, der hinterm Busch hervorspringt ist eher die Ausnahme. Fast immer ist der Täter ein Verwandter oder es besteht eine sonstige Bekanntschaft (Babysitter, Nachbar, Freund der Eltern, Erzieher, Lehrer, Ausbilder, Sportwart usw.)
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:diese auch noch viel mehr Kosten verursacht.
Kann ich mir persönlich schwer vorstellen. Keine Ahnung, wie sich diese Kosten zusammensetzen. Aber in den USA ist ja bekanntlich vieles "XXL".
pro Hinrichtung sind es etwa 24 Millionen Dollar.
Quelle: https://www.amnesty.ch/de/ueber-amnesty/publikationen/magazin-amnesty/2010-1/usa-die-todesstrafe-ist-zu-abteuerbb

Da dieser link aus 2010 ist hier etwas Neueres:
Die Zahl der Vollstreckungen sinkt wegen fehlenden Gifts und fehlender Vollstrecker. Vor allem aber sinkt sie wegen der hohen Kosten: Jedes Todesurteil verursacht laut dem Death Penalty Information Center im Schnitt mehr als 20 Millionen US-Dollar Kosten - in Florida laut Amnesty International sogar mehr als 50 Millionen. Die lebenslange Unterbringung eines Straftäters kostet nur einen Bruchteil davon.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-todesstrafe-105.html#:~:text=Vor%20allem%20aber%20sinkt%20sie,sogar%20mehr%20als%2050%20Millionen.

Krass.
Zitat von Ray.Ray. schrieb:Da vergisst man zu oft das lebenslänglich eben doch ein Leben lang ist und auch eine SV open end ist.
Zu Zeiten von Charles Manson gab es die in Deutschland noch lange nicht, das Instrument der Sicherungsverwahrung wurde erst viel später eingeführt, ich müsste es googeln, weiß aber selbst, dass das früher höchst problematisch war, wenn "tickende Zeitbomben" entlassen werden mussten, wenn die Freiheitsstrafe verbüßt war.


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09.07.2023 um 08:55
Zitat von nairobinairobi schrieb:Zu Zeiten von Charles Manson gab es die in Deutschland noch lange nicht, das Instrument der Sicherungsverwahrung wurde erst viel später eingeführt, ich müsste es googeln, weiß aber selbst, dass das früher höchst problematisch war, wenn "tickende Zeitbomben" entlassen werden mussten, wenn die Freiheitsstrafe verbüßt war.
Das mag sein, er lebt ja auch nicht mehr. Ich habe es auf heutzutage gemünzt.


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09.07.2023 um 13:48
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ja weil sie willkürlich definieren.
Es gäbe mehr Grund den deutschen Mordparagrafen als "willkürlich" zu bezeichnen, denn der Rest des Planeten definiert Mord meist schlicht als "vorsätzliche Tötung" und nicht mit den Tätertypuskategorien, die sich Roland Freisler ausgedacht hat.

Und die Todesstrafe ist durchaus die vorsätzliche Tötung eines Menschen.


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09.07.2023 um 15:24
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Überfahre ich einen Menschen aus versehen oder Lauer ich ihm auf und stech ihn ein Messer in den Rücken .
Du vergleichst hier unzulässigerweise eine fahrlässige Tötung bzw. einen Totschlag mit einem Mord. Die Begriffe sind im StGB sauber getrennt und eindeutig definiert.
Der einzigen Paragraphen, die das Wort "Tötung" explizit betreffen, sind "Tötung auf Verlangen" und "Geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung".


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09.07.2023 um 15:32
Zitat von BücherwurmBücherwurm schrieb am 06.07.2023:Ich bin für die Todesstrafe, aber nur bei Missbrauch von Kindern, da ich diese Gruppe an Menschen als schützenwertesten erachte.
Ah ja. Behinderte, Demente, Bettlägerige, Depressive oder Menschen mit schwerer Krankheit zählen für dich nicht zu den Schützenswerten?
Man kann nur hoffen, dass Leute wie du es nicht in die Legislative schaffen.


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09.07.2023 um 16:08
Zitat von FlamingOFlamingO schrieb:Behinderte, Demente, Bettlägerige, Depressive oder Menschen mit schwerer Krankheit zählen für dich nicht zu den Schützenswerten?
Im Grund ist jeder schützenswert, finde ich. Das Gesetz findet das auch.


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09.07.2023 um 16:48
Zitat von nairobinairobi schrieb:Im Grund ist jeder schützenswert, finde ich. Das Gesetz findet das auch.
Eben. Und darum sind die gesetzlichen Normen so geregelt, wie sie geregelt sind.
Dass da zwischen Menschen kein Unterschied gemacht wird, ist gut so. Ein Mensch ist ein Mensch.


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09.07.2023 um 17:55
Zitat von nairobinairobi schrieb:Im Grund ist jeder schützenswert, finde ich.
In dem Zusammenhang frage ich mich, ob es einen Unterschied zwischen Tötung bei Todesstrafe und zb durch einen Mitgefangenen im Knast gibt. Rechtlich, logisch. Aber davon ab - zur Todesstrafe hab ich immer noch eine ambivalente Meinung, aber wenn ich zb lese, dass ein Massenmörder oä Kaliber im Knast umgebracht wurde, dann entlockt mir das lediglich ein Schulterzucken.


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Todesstrafe

09.07.2023 um 18:25
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:In dem Zusammenhang frage ich mich, ob es einen Unterschied zwischen Tötung bei Todesstrafe und zb durch einen Mitgefangenen im Knast gibt.
Es wird, in D, auf das Mordmotiv abgehoben werden.

Du erwähnst:
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Rechtlich, logisch. Aber davon ab - zur Todesstrafe hab ich immer noch eine ambivalente Meinung, aber wenn ich zb lese, dass ein Massenmörder oä Kaliber im Knast umgebracht wurde, dann entlockt mir das lediglich ein Schulterzucken
Zweifelsohne wirst du dir bewusst darüber sein, dass du dein Dafürhalten dbzgl. über die Rechtsnormen stellst.
Dass das nirgendwo hin führt außer in die moralische Steppe der zum Abschuss Freigegebenen, ist nicht gut, gar nicht gut.


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09.07.2023 um 18:32
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:In dem Zusammenhang frage ich mich, ob es einen Unterschied zwischen Tötung bei Todesstrafe und zb durch einen Mitgefangenen im Knast gibt.
verstehe ich nicht. Das es rechtlich ein Unterschied ist, das meinst Du ja nicht, nur was meinst Du dann? Es geht doch nicht darum, dass dieser Mensch dann für immer lebt und ihm nix passieren sollte, es geht doch darum, dass ein Rechtsstaat, der eine entsprechende Verfassung hat, die Menschenrechte würdigt, keinen Menschen per Gesetz erlaubt umbringen darf.


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