Todesstrafe
22.10.2022 um 09:43DerHilden schrieb:Dabei geht es doch nicht nur um Geld, das man eventuell erwirtschaftet hätteEs ist glasklar, dass es nicht nur um Finanzielles geht. Aber letztendlich sind finanzielle Sorgen, wenn jemand wieder aus dem Gefängnis kommt, nun mal mit das Erste, was da ist, denn
Ray. schrieb:Dabei vergisst du das auch jemand der nicht viel hatte eine Wohnung bewohnte, ein Bett hatte, eine Küche, ein Sofa und ein Fernseher usw. Wenn jemand raus kommt hat man nichts mehr davon. Man muss also alles neu kaufen. Quasi wie bei der ersten Wohnung nur noch mehr.Wobei man sicher einiges auch gut gebraucht erstehen kann, aber dennoch muss man da einige tausend Euro für eine Einrichtung hinblättern.
DerHilden schrieb:dass man seiner Freiheit, mit dem höchsten Gut, das wir haben, beraubt wird. Nicht machen kann, was man will, nicht dort hingehen, wohin man will plus die Stigmatisierung durch eine Gefängnisstrafe.Die Freiheit ist ein hohes Gut, ganz ohne Zweifel. Aber:
Die Entschädigung dafür kann gar nicht hoch genug sein.
Palfrader schrieb:wie will man sowas gerecht finanziell ausgleichen? Wieviel Geld ist ein Tag in Freiheit wert? Wie wiegt man den Verlust von Freunden und des eigenen Rufes auf? Das geht finanziell sowieso nicht.
DerHilden schrieb:Und du willst das an dem messen, was ein Mensch für eine berufliche Leistung erbracht hat?Ich persönlich finde schon, dass das mit berücksichtigt werden muss.
Mich stört es auch, dass Leistung kaum noch belohnt wird und immer weniger Leute es einsehen, noch arbeiten zu gehen, da ihnen die staatlichen Leistungen reichen. Kein Wunder, dass viele sich verarscht fühlen und sauer sind, die morgens früh aufstehen und für wenig Geld Arbeit ausführen.
Man kann das ja schon so ungefähr ausrechnen.
Und wenn jemand völlig unschuldig verurteilt wurde und damit seiner Existenzgrundlage beraubt wurde, da hängt ja auch womöglich noch eine Familie dran, Rentenpunkte usw.
Eine Geldstrafe wird ja auch nach den persönlichen Verhältnissen bemessen.
Der Obdachlose bekommt da vielleicht 20 Tagessätze á 5 Euro, der Firmenchef 240 Tagessätze á 100 Euro und der Arbeiter bei Amazon 20 Tagessätze á 25 Euro.
sacredheart schrieb:Mit anderen Worten: nach 10 Jahren hatten die hier angeführten Justizopfer 60 bis 80.000 Euro bekommen,Da gab es ja auch Unterschiede, das wird ja gewisse Gründe gehabt haben?
Palfrader schrieb:Ich stelle mir sowas doch einfacher vor. War der zu unrecht Inhaftierte berufstätig und verlor seinen Job, zahlt man ihm den ausgefallenen Lohn und die ausgefallenen Rentenbeiträge als Entschädigung. Das wird man in sehr vielen Fällen relativ leicht bestimmen können.Ganz genau. Man zahlt jedem eine Grundentschädigung, die für alle gleich ist. Und dann noch zusätzlich das, was ihm ungerechtfertigt entgangen ist.