Todesstrafe

Rho-ny-theta schrieb: irgendwann Wohnung verloren (wir haben hier mit die höchsten Mieten Deutschlands), danach den Job, da saß er dann schon auf der Straße. Und bei den paar guten Freunden, die man hat, kann man zwar mal einen Monat auf der Couch schlafen, aber das geht auch nicht ewig.

Siehst du... Selbst verschuldet. Er hätte sich ja ne günstigere Wohnung suchen können. Und sei es vorrübergehend in einer Baracke von Wohnung. Oder eben 50km weiter gucken. Oder vllt auch 100 km.

Nochmal unterscheide zwischen "jemand anderes hat mir mein Leben ohne mein eigenes Zutun genommen" mit "ich habs nicht geschafft, was zu finden"

@Saturius

Sorry, aber hier gibt es einfach diese Barracken nicht. Selbst in 50 km weiter nicht. Wirklich nicht. Wir haben hier leider dermaßen viele Studenten, dass gerade die "Barracken" überpropoortinal teuer sind.

Also ist jetzt "Die Person kann nichtmehr Glücklich werden also Töten wir sie" ein Argument hier?

Ernsthaft?

Dann dürfen wir also wieder Geistig Behinderte, Krüppel, Chronisch Depressive, Leute mit Psychischen Erkrankungen, Leute mit Krebs und anderen tödlichen Krankheiten umbringen?

Am besten sofort um ihnen "Leid" zu ersparen?

Aldaris schrieb:Die Quintessenz deiner Aussage ist also: Der kann kein glückliches Leben mehr führen, deshalb wäre die Hinrichtung besser. Das ist eine Anmaßung sondergleichen. Die Todesstrafe ist irreversibel. Alles andere sollte der Mensch selbst erleben und entscheiden dürfen. Das ist das wichtige.

Nochmal.. die "Quintessenz" meiner Aussage ist: die Todesstrafe wäre das bessere ÜBEL in solchen Fällen. Meistens.
Jep, die Todesstrafe ist irreversibel.
Nur, wenn er entlassen wird, und gerne sterben würde, kann er das nicht so einfach. Bei einer Todesstrafe macht es ein Arzt/Mediziner. Und das ist totsicher dann.
Bei selbst versuchen... Wir kennen die Konsequenzen.

@Rho-ny-theta
Ich wohne in einer Stadt mit einer damals sogenannten "Eliteuni". Und selbst hier gibts im Umkreis von 20 Km Dörfer und Orte und auch Stadtteile, da will eigentlich keiner Wohnen. Dementsprechend günstig sind die Mieten. Also ich bitte dich...
Was du beschreibst, wäre München oder Berlin, und davon nur die guten Stadtteile, irgendwo in der Arktis.

@Rho-ny-theta
Ok, das liegt halt auch am mangelnden sozialen Wohnungsbau. Und teilweise so niedrigen Löhnen dass man davon keine normale Miete zahlen kann.

Aber man landet ja nicht von jetzt auf gleich auf der Straße, dein Beispiel hätte sich vielleicht früher nach einer billigeren Wohnung umschauen müssen, dann halt ausserhalb, eine Arbeit hatte er da doch noch.
Die Pfändungsgrenze liegt soweit ich weiss bei Ca. 1100 EUR. Ich verdiene nicht viel mehr und lebe davon in der teuersten Stadt, nur nicht zentral.

@Nerok
Das tun wir bereits, nur zählt man ja vor der Geburt noch nicht als Mensch.
Viele mit unheilbaren Krankheiten wünschen sich den Tod, das ist nicht erlaubt hier.
Auch nicht gut finde ich.

@Saturius
Du kannst wohl kaum für jemand anderen darüber entscheiden, ob er sein Leben als lebenswert empfindet oder nicht, außerdem kann man in den USA als Verurteilter ja auch selbst die Todesstrafe fordern
http://abcnews.go.com/News/convicted-murderer-asks-judge-sentence-death/story?id=17209100
dem Wunsch wurde stattgegeben....also ist es ja erst recht anmaßend, bei Menschen, die diesen Wunsch nicht äussern einfach mal zu behaupten, es wäre "besser" wenn man sie zum Tode verurteilte, das "kleinere" Übel

Saturius schrieb:die Todesstrafe wäre das bessere ÜBEL in solchen Fällen.

Gut, ich lege die Meinung zu den Akten. Für mich ist das Mumpitz und eine Anmaßung gegenüber allen, die unschuldig in so eine Situation gekommen sind und kommen könnten, da du nicht deren Lebenswillen kennst.

crimefan schrieb:Mit mir kannst aber noch? ;)

Kommt drauf an. Bist du m oder w? :troll:

Tussinelda schrieb:Du kannst wohl kaum für jemand anderen darüber entscheiden, ob er sein Leben als lebenswert empfindet oder nicht,

Das tut der Staat auch so schon. Stichwort: Sterbehilfe. Wer sterben will, darf es nicht. Weder kranke, noch lebensunlustige.
Also wenn der Staat entscheiden kann, wer zu leben hat, kann er im Grunde auch entscheiden, wer zu sterben hat.

Und auch dein Beispiel, dass man selbst die Todesstrafe fordern kann, gibts hier in Deutschland nicht. Wäre für mich ein Alternativvorschlag den ich auch beherzigen würde.

Ich bin immerwieder erstaunt wieviele Leute meinen zu wissen was für andere "das Beste" wäre.
Auchnoch wenn es behinhaltet die andere Person, gegen ihren Willen, umzubringen.

@Tussinelda
Das finde ich gar nicht verkehrt,eben diese Wahl vermisse ich hier. Finde ich nicht verwerflich.
So wie Sterbehilfe auch.

@tufan
Äh so war das nicht gemeint ;)

@Saturius
Langsam wird's gruselig ... zu ähnlich. 😱

Nerok schrieb:Ich bin immerwieder erstaunt wieviele Leute meinen zu wissen was für andere "das Beste" wäre.

Tust du doch auch. Nur in genau die andere Richtung.

Saturius schrieb:Siehst du... Selbst verschuldet. Er hätte sich ja ne günstigere Wohnung suchen können.

Saturius schrieb:Obdachlose und Junkies sind direkt oder indirekt an ihrer Situation selbst schuld. Und sei es durch etwas unterlassen. Von mir aus auch wegen "nicht in der Lage dazu".
Aber im Grunde haben sie ihr Schicksal selbst gelenkt.

Viele Menschen bekommen ihr Leben aus verschiedensten Gründen nicht im Griff u. können eben "zur richtigen" Zeit nicht immer "das Richtige" tun oder wissen es nicht, gekonnt umzusetzen.

Da kann man alles andere als von "selbst schuld" sprechen.

@Saturius

Was ich beschreibe, ist Freiburg im Breisgau. Wir sind auf Platz 13 in Deutschland, Berlin ist nichtmal in den Top30. Umland ist nicht, weil man mit 50 Kilometern schon über der Schweizer Grenze ist, mit 100 etnweder in Konstanz (Platz 21) oder Baden-Baden (auch noch vor Berlin). Und das direkte Umland ist ebenfalls schon hochpreisig, wegen den ganzen Unibediensteten.

crimefan schrieb:Langsam wird's gruselig ... zu ähnlich. 😱

Man könnte fast meinen, du wärst mein 2.Account :D Oder umgekehrt :D

@Rho-ny-theta
Ich kenne Freiburg recht gut. Ich war in Tudtmoos vor ein paar Wochen auf einer Hochzeit. Komischerweise gibt es einige Orte im Umkreis, dazu zählt auch Tudtmoos, wo es auch angemessene Mieten gibt.
Und 100 Km.. dann wohnt man eben in Konstanz oder Baden-Baden bzw dessen Umgebung und muss nach Freiburg fahren. Das Leben kann schon hart sein.

Kenne jemanden, der wohnt in Köln (hinter Köln von Aachen aus gesehen) und fährt jeden Tag nach Aachen zum arbeiten, weil dort die Wohnungen billiger sind, als in Aachen. Aber klar, wenn man sich zu fein dafür ist, dann sollte man sich auch nicht beschweren.

borabora schrieb:Viele Menschen bekommen ihr Leben aus verschiedensten Gründen nicht im Griff u. können eben "zur richtigen" Zeit nicht immer "das Richtige" tun oder wissen es nicht, gekonnt umzusetzen.

Und das meine ich mit "indirekt". Sicherlich nicht mit dem Vorsatz "ich versau mir jetzt mein Leben" aber doch eben durch das eigene Handeln "bestimmt".

borabora schrieb:Da kann man alles andere als von "selbst schuld" sprechen.

Sollte eher nur plakativ gemeint sein. Kaum einer versaut sich sein eigenes Leben, weil er Spaß dran hat. Soll es aber auch geben.

@Rho-ny-theta
Ich werfe gern nochmal die Nummer 1 ( mit Abstand ) ins Rennen was Mieten angeht.
Was machen denn die Studenten? WGs.
Und die Leute die wenig verdienen bei Euch ? Alles Obdachlose ?
Hier geht es auch.
Natürlich ist man erstmal nicht schuld im Sinne von Absicht, aber oft kann man seine Situation sehr wohl verbessern.

Da nehme ich jetzt keinen aus.
Wer freiwillig Drogen nimmt, braucht sich irgendwie nicht wundern wenn es mit ihm den Bach runter geht.
Ich werde mich auch nicht wundern wenn ich mal Lungenkrebs bekomme. Bin ich auch selbst schuld dann.

@Saturius

Saturius schrieb:Und 100 Km.. dann wohnt man eben in Konstanz oder Baden-Baden bzw dessen Umgebung und muss nach Freiburg fahren. Das Leben kann schon hart sein

Ja, das macht man auch eben mal so mit 1044€ im Monat. 20 Arbeitstag a 200 km Hin- und Rückweg a 5 Liter Diesel zu 1.50 machen mal eben 300€ nur für den Sprit, lass es noch mal einen 100er für Versicherung und Unterhalt sein, und schon hast du von deinen 1044€ 40% nur für den Arbeitsweg aufgewendet. Lass für Warmmiete etc. nochmal das gleiche draufgehen, und es bleiben dir noch 244€ für Nahrung, Kleidung usw.

@crimefan

Die Diskussion um Obdachlose ist ja eher Randthema. Natürlich geht es irgendwie.

Aber, @Saturius wenn es bei den Obdachlosen immer irgendwie geht, warum bei den Haftentlassenen nicht?

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb: 5 Liter Diesel zu 1.50

Im Schnitt 1.25 ;)

Rho-ny-theta schrieb:machen mal eben 300€ nur für den Sprit,

ist scheisse. für ein paar Monate. Geb ich zu. Aber selbst Dauerhaft "gerademal" ein Jahr durchzuhalten. Danach bekommt mans von der Steuer zurück und kann sich die Rückzahlung fürs nächste Jahr auf die Monate verteilen. Wäre eine Möglichkeit.
Eine andere:
Durch die hohen Spritkosten kommt man in die Situation, ergänzendes Hartz4 zu beziehen ;) Und somit hat man da wieder ein bisschen was aufgestockt :)

Wie du siehst...

Rho-ny-theta schrieb:und es bleiben dir noch 244€ für Nahrung, Kleidung usw.

Tja, und schon haben wir die Voraussetzung für "Aufstocken" :) ... Es gibt Möglichkeiten. Und davon reichlich.

Ansonsten gäbe es noch Bahn. Auch wäre ne Fahrgemeinschaft möglich. Und wenn das alles ausscheidet weil "ne, mach ich nicht",... sagte ich schon etwas von "versnobbt" oder "zu fein dafür" und "selbst schuld"?

Rho-ny-theta schrieb:Aber, @Saturius wenn es bei den Obdachlosen immer irgendwie geht, warum bei den Haftentlassenen nicht?

Wir kommen vom Thema ab. Hier gehts nicht um "wie schaffe ich meine Arbeit finanziell am besten udn welche Möglichkeiten gibt es"....

@Saturius

Als Gepfändeter kannst du nie aufstocken. Du kannst beantragen, die Pfändungsgrenze hochzusetzen, aber das dauert.

Saturius schrieb:sagte ich schon etwas von "versnobbt" oder "zu fein dafür" und "selbst schuld"?

Ich wünsche dir, dass du nie "selbst schuld" wirst.