Todesstrafe

Saturius schrieb:
Und Mörder haben aus meiner Sicht ihr Recht auf Leben verwirkt, in dem sie es einem anderen unschuldig ermordeten einfach aus Langeweile, auch abgesprochen haben.

Warum ist das so? Warum soll der Staat 'so denken' bzw. wie begründet man das moralisch?

@tufan

du bist witzig. "Mörder" "Leben" finde ich einfach lächerlich...welche Strafe schlägst du dann für einen einfachen Mord vor? Welche Strafe für den Mörder deiner Mutter?

@Nordisch78

Nordisch78 schrieb:Welche Strafe für den Mörder deiner Mutter?

Emotionen der Betroffenen tun nichts zur Sache.

@Saturius

Dein Vermieter räumt dich wegen Eigenbedarf, und du bist aufgrund einer akuten Depression weder in der Lage, dich um eine neue Bleibe zu kümmern, noch, dir Hilfe zu holen.

Saturius schrieb:Erzähl das der Exfrau mit ihrem neuen Freund/Mann. Deinen Kindern, die 10 oder 15 Jahre ohne dich aufwuchsen und dich nicht mehr (er)kennen. Deinen Freunden, die sich von dir abgekehrt haben.
Dem Vermieter deiner Sozialwohnung, die du dir dann gerade mal leisten kannst. Deinem neuen Arbeitgeber, der Berufserfahrung sucht und nicht jemanden, den er im Grunde neu ausbilden muss.

Trifft auf Obdachlose alles genau so zu.

Aldaris schrieb:Warum ist das so? Warum soll der Staat 'so denken' bzw. wie begründet man das moralisch?

Das ist eine andere Frage. Man kann sie im Grunde nur mit "Fair" und "Rache" beantworten. Jedenfalls spontan.

@Nordisch78
Siehe oben. Es ist egal, ob das meine Mutter ist, die zu Tode kommt. Das muss man wie eine Blackbox behandeln.

@Saturius

Aber das Prinzip 'Auge um Auge..' sollte doch aus unserer modernen Gesellschaft verbannt worden sein, nicht wahr?

Welche Strafe ist denn angemessen?

@tufan

So ist es - die Gesetze macht man nicht konkret für den Mörder von Irgendwem, sondern für alle Mörder.

Aber das Strafmass streut dann doch extrem oder etwa nicht? Kinder etc

@Nordisch78
Lebenslänglich eben. Wobei ich 15 Jahre für Lebenslänglich etwas zu gering finde. Solche drakonischen Strafen wie 348934 Jahre in den USA aber auch bescheuert.

und bei 2 Morden dann was?

@tufan

Das mit den 15 Jahren ist doch auch nur rechte Propaganda. Deutsche "lebenslänglich"-Urteile sind nicht automatisch 15 Jahre lang.

Rho-ny-theta schrieb:Trifft auf Obdachlose alles genau so zu.

Du hast da nur was vergessen....

Saturius schrieb:Ein Beispiel bitte, wo jemand fremdes Entscheidet, dass ich auf der Straße lande, ohne dass ich daran in geringster Weise beteiligt bin.. Bitte nur eins.

Der Obdachlose wird durch sein Handeln direkt oder indirekt in die Situation gekommen sein.

Rho-ny-theta schrieb:Dein Vermieter räumt dich wegen Eigenbedarf, und du bist aufgrund einer akuten Depression weder in der Lage, dich um eine neue Bleibe zu kümmern, noch, dir Hilfe zu holen.

Eigenbedarf ist richtig. Aber ich kann mich ja in angemessener Zeit um eine Wohnung kümmern. 3 Monate sollten meistens reichen.
Also, wenn ich so versnobbt bin, und mir nicht mal vorrübergehend eine Sozialwohnung zumute um von da aus, eine bessere Wohnung zu finden... Meine Schuld an Obdachlosigkeit.
Wenn ich in den 3 Monaten keine Wohnung finde, nicht genug bemüht. Meine Schuld.
Wenn ich meine Depression nicht behandeln lasse. Sorry, aber meine Schuld. (und ich weiß, was Depressionen sind bzw kenne solche Menschen)

Wie du siehst. Indirekt ist mein Handeln für meine Situation verantwortlich. Nicht aber bei unschuldig Schuldig gesprochen. Da obliegt es nicht mehr mir. Nicht mal Ansatzweise.

Das war jetzt nur eine wahllose Zahl, nicht das jetzt jemand nach ner Quelle fragt..^^

@Nordisch78
Was ist zwei mal unendlich..? Komm schon. Steht doch eben. Die Summierung oder ähnliches halte ich für schwachsinn. Es sitzen in den USA Täter lebenslänglich ein, die mit 16-17 Jahren einen bewaffneteten Raubüberfall mit Todesfolge begangen haben. Die sind mit 50 Jahren definitiv andere Menschen. Derjenige, der die Strafe begangen hat, ist teilweise doch gar nicht mehr zu bestrafen, weil er schlicht nicht mehr exisitiert..

tufan schrieb:Solche drakonischen Strafen wie 348934 Jahre in den USA aber auch bescheuert.

Das gibt es ja beispielsweise in Texas. Wenn du einen Laden überfällst, bekommst du für jeden, der dort arbeitet und den du bedroht hast, jeweils eine Strafe. Da kommen dann so Urteile zustande wie 4x lebenslänglich + 200 Jahre.

Aldaris schrieb:Aber das Prinzip 'Auge um Auge..' sollte doch aus unserer modernen Gesellschaft verbannt worden sein, nicht wahr?

Das Schwule und Lesben nicht heiraten dürfen, weils "nicht so gehört" eigentlich auch, nicht wahr?

Bei mir spielt viel der finanzielle Aspekt eine Rolle. Der hier im Thread übrigens auch schonmal zur Sprache kam.

@Nordisch78
Wikipedia: Gesamtstrafe

Die Findung der Gesamtstrafe ist im Einzelnen in § 54 StGB geregelt.

Die Gesamtstrafe darf gemäß § 54 Abs. 2 Satz 1 StGB die Summe der Einzelstrafen nicht erreichen. Ist mindestens eine der Einzelstrafen die lebenslange Freiheitsstrafe, so ist unbeschadet der übrigen Strafen lebenslange Freiheitsstrafe zu verhängen. Übersteigt die Summe der verhängten Strafen 15 Jahre, ohne dass eine lebenslange Freiheitsstrafe für eines der abgeurteilten Delikte verhängt werden muss, so wird eine Gesamtstrafe gebildet, die 15 Jahre Freiheitsentzug nicht übersteigen darf.

@Saturius

Saturius schrieb:Also, wenn ich so versnobbt bin, und mir nicht mal vorrübergehend eine Sozialwohnung zumute um von da aus, eine bessere Wohnung zu finden... Meine Schuld an Obdachlosigkeit.
Wenn ich in den 3 Monaten keine Wohnung finde, nicht genug bemüht. Meine Schuld.
Wenn ich meine Depression nicht behandeln lasse. Sorry, aber meine Schuld. (und ich weiß, was Depressionen sind bzw kenne solche Menschen)

Sorry, das ist leider nicht mit der realität vereinbar. Es gibt z.B. Orte, wo die Wartezeit auf eine Sozialwohnung weit mehr als die gesetzlichen Kündigungsfristen beträgt. Ich wohne an einem solchen Ort und habe mich schon mit Obdachlosen unterhalten, die zwar den Berechtigungsschein in der Tasche hatten, schlicht aber keine Wohnung bekamen, weil der Bedarf größer ist als das Angebot.

@Aldaris
Das meinte ich halt. Nur war das jetzt kein reales Beispiel mit eben genau der Haftstrafe..

@Rho-ny-theta
Jep, stimmt auch wieder..

Saturius schrieb:Bei mir spielt viel der finanzielle Aspekt eine Rolle. Der hier im Thread übrigens auch schonmal zur Sprache kam.

Joa, die Todesstrafe kostet durchschnittlich mehr als die lebenslange Haft. Wurde hier immer wieder durchgekaut.

Saturius schrieb:Das Schwule und Lesben nicht heiraten dürfen, weils "nicht so gehört" eigentlich auch, nicht wahr?

Ich wüsste nicht, dass das damals erlaubt war.