@Heide_witzka Hi,
Heide_witzka schrieb:Sollen wir versuchen das einmal aufzudröseln?
Auf alle Fälle, Konsenz lässt sich wohl basierend auf der Tierethik nur schwerlich erzielen, bis jetzt war unser Konsens immer die milde Form der Gesundheitsfrage, aber so einfach mache ich es diesmal nicht, aber natürlich will ich auch verstanden werden.Schauen wir uns die Punkte an.
Heide_witzka schrieb:Ad 1. Ich bin für Tierleid verantwortlich, bist du es auch?
Die Frage ist recht unspektakulär mit "ja" zu beantworten, das, grob gesagt, System basierend und erstellt durch die Industrie, Globalisierung, restlose Ausnutzung von tierischen Erzeugnissen aller Art verursacht, dass in vielen unverzichtbaren Dingen des Alltags irgendeine Form von "Tier(-Produkten) enthalten ist, nebst PC den ich zum arbeiten brauche auch Möbel etc, selbst diverses Essen ist zum Teil durchsetzt, weswegen ich auf Fertigkram verzichte.Andere Geschichte, nein, ich habe nur die Wahl passiv Tiere zu verwerten.Wurde ich gefagt ob es ok, nein.Und wenn man geboren wird und die Welt erkundet im Laufe des Lebens, dann stellt man fest, dass das Gold doch kein Gold ist, sondern nur Mist auf den "Gold" geschrieben wurde, ergo, eine Welt erbaut aus Tier ist ansich schon Indiz dafür, es ganz bleiben zu lassen, sagt man.Ich sage das nicht.Da wir nunmal jetzt den "Ist"-Zustand schwerlich ändern können, ohne die Globalisierung und die Industrie als solche aktiv zu verändern, müsen wir uns der Schadensminimierung zuwenden.Ich schrieb neulich in DEM Zusammenhang daher:
Die Definition der Vegan Society besagt nun mal:
...a way of living that seeks to exclude, as far as possible and practicable, all forms of exploitation of, and cruelty to, animals for food, clothing and any other purpose."So weit wie möglich und praktisch anwendbar. Was genau das für den einzelnen bedeutet, muss er selbst entscheiden.
Ich habe für MICH entschieden und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich mich dem Widerspruch der Tiernutzung Widersetzen muss und die Probleme angehen, die ich aktiv bewältigen kann, also aktiv u.A. im RL und natürlich philosophisch, weil die Philosophie probates Mittel ist, die Dinge grob nach "falsch" oder "richtig" zu ordnen.
Ich ich bereits in diese auf Tieren basierte Welt hineingeboren wurde, fällt es mir schwer, mich der Vergangenheit zu widersetzen, nehme es hin und schaue nach vorne und dann widme ich mich als nächstes der Tierausbeutung, womit wir wieder beim Thema währen.
Du isst wenig Fleisch und akzeptierst das für dich, im Vergleich zum Durchschnitt ist das wirklich wenig, aber medizinisch wirst du auch erkannt haben, dass mehr nicht unbedingt Gut oder allgemein Sinn macht. Ich entscheide mich aber für die absolute Konsequenz, denn alles was Tiere in irgendeiner Form ausbeutet(fängt damit an, aktiv in das Leben des Tiers einzugreifen, keine Rücksicht auf das Interesse des Tieres, Leben zum Tod bestimmt, etc. pp.)ist abzulehnen, ansonsten macht das Tierrecht ethisch keinen Sinn.
Übrigens bin ich für ein Tierrecht, wir haben es neulich erst ausführlich behandelt, offenbar ist nicht klar, was ein Tiergrundrecht im einzelnen bedeutet.
Ein Grundtierrecht könnte sein: Das Tier hat ein Recht, sein Leben leben zu dürfen und seinen Interessen nachzugehen.
Plutarch sagte eins:
Für einen Bissen Fleisch nehmen wir einem Tier die Sonne und das Licht und das bißchen Leben und Zeit, an dem sich zu erfreuen, seine Bestimmung gewesen wäre. Grundrechte für Tiere? (Seite 11)Zugegeben, da ist der Wunsch Vater der Gedanken.
Heide_witzka schrieb:Ad 2. Sind Pflanzen empfindungsfähige Lebewesen?
Das Tier per Neurotransmitter(Neurochemie) agiert und handelt, ist eine Sache, individuelles Verhalten und Tierpsychologie eine andere.
Ich übertrag das eben mal.Nehmen wir an, ein Mensch, nennen wir ihn Herr Meier hat schwere Depressionen.Die gängige Schulmedizin verordnet SSRI/SNRI und ist allgemein sicher, die Serotonin/Noradrenalin/Dopamin-Wiederaufnahmehemmer beseitigen die Depression, so funzt pharmakologische Schulmedizin.Ursachenbekämpfung?Nein.Symptombekämpfung?Ja.
Nehmen wir mal an, Herr Meier wäre einerseits mit SSRI/SNRI behandelt worden plus einer Psychotherapie mit Psychoanalyse, so wäre es eine Kombination aus deiner Neurochemiebeeinflussung plus Verhaltensdiagnostik plus Therapie.Ergebnis=Weitaus effizienter und lang nachhaltiger.
Übertragen auf Tiere/Pflanzen bedeutet das, dass die Psychologie der Tiere empirisch belegt ist, bei Pflanzen nicht und das ist der Knackpunkt.Und damit schließe ich auch gleich
Ad 3. Was soll an chemischer Informationsübertragung denn "nicht ausreichend" sein? mit ein.
Soll bedeuten, das bloße Wechselspiel in der Neurochemie reicht mir nicht aus, denn das Verhalten und das gesamte Wesen "Tier" ist eben näher gebaut am Menschen(=Säugetier), als an Pflanzen, daher ist WENN überhaupt nur ein Vergleich zum Menschen zulässig und nicht zu Pflanzen.
Einwände?