Leben wir noch artgerecht?

@Doors
Okay, ich sehe ein, dass mein Kommentar politisch nicht ganz korrekt war.

Ich denke ein "artgerechtes" Leben, wenn wir bei diesem Begriff bleiben wollen, ist schwer zu definieren. Einerseits schaffen wir uns unser Umfeld selbst oder passen es unserer "Art" an, andererseits erscheint mir eine Zeit, wo jeder durch Ackerbau und Jagd für sich und seine Familie oder seinen Stamm gesorgt, die Gemeinschaft für alle da war und jeder jedem geholfen hat artgerechter als unsere heutige Lebensweise.
Allerdings muss man dafür wohl bis in die Steinzeit zurück gehen oder sich von der Zivilisation unberührte Urvölker ansehen.

@ecto1


Bevor ich allerdings "artgerecht" lebe, wie irgendein Indianervolk am oberen Orinoco, bleibe ich lieber hier, bei einer geschätzten Lebenserwartung von ca. 75 Jahren. Dort wäre ich nämlich jetzt schon ein gutes Vierteljahrhundert tot.

@Doors
auch wieder war.

-"Herr Meier, wenn sie ab sofort auf Zigaretten, Alkohol und Frauen verzichten, werden Sie hundert Jahre alt."
-"Ach Herr Doktor, dass will ich dann gar nicht."

:-)

@Doors
Warum? Ist die Lebenserwartung dort so kurz?

Der Mensch hat immer in einem "Sippenverband" zusammen gelebt.
In der Neuzeit ist dieses ich nenne es mal Lebenssystem, abhanden gekommen.
Vielleicht wäre es Artgerecht wenn die Familie / Sippe wieder gemeinsam unter einem Dach leben würde.
Ist nur ein Gedanke von mir.

@Outsider


Die Lebenserwartung der indigenen Völker beider Amerikas liegen deutlich unter der der Bevölkerung mit Migrationshintergrund. In den USA bei 45 statt 72, in Brasilien sogar bei 30 statt 71.

Merkel auf Sozialtournee besucht ein Altersheim.Sieht ein altes Männlein in der Ecke sitzen "Wie alt sind sie denn"? "85" "Ja wie haben sie denn dieses Alter erreicht"?
"Ach,ich hab geackert wie ein Pferd,immer an der frischen Luft,hab nie geraucht,gelegentlich ein Gläschen Wein,ich war mein Leben lang verheiratet"
Merkel sieht ein noch älteres Männlein "Wie alt sind sie denn?" "Ich?92?" Wie haben sie denn dieses Alter erreicht,ist ja schon biblisch?"
"Oh,naja,auserlesene Speisen,viel Sport,naja ich hab gelegentlich mal eine gute Cigarre geraucht...Romeo y Yulietta...sie verstehen??Ausserdem war ich sechzig Jahre verheiratet".
"Aha aha"
Da sieht sie ein derart verfallenes Männchen in einem rollstuhl sitzen das ausschaut als wäre es schon bei der Sintflut alt gewesen
"Mein Gott,wie haben sie denn dieses Alter erreicht"?
"Ich??Ähh hmm...ich hab gesoffen wie ein Loch"krächzt es da "den billigsten Fusel,gequalmt wie ein Schlot"
"Oh huch...waren sie verheiratet?""Nie,aber Weeeeiber hab ich gehabt,die letzten Lotterschlampen,die waren vielleicht versaut"
"Ähh...wie alt sind sie denn?" "na 25"

@Outsider


Würdest Du ernsthaft mit 40 oder mehr noch bei Mutti leben wollen? Dir von Opa vorschreiben lassen, was Du zu tun und zu lassen hast?

Doors schrieb:Würdest Du ernsthaft mit 40 oder mehr noch bei Mutti leben wollen? Dir von Opa vorschreiben lassen, was Du zu tun und zu lassen hast?

Wenn dieses System funktioniert ?

@Doors
@Outsider
Das Prinzip der Großfamilie mit mehreren Generationen unter einem Dach hat natürlich Vor- und Nachteile. Es muss ja auch nicht so sein, dass man sich Küche und Bad teilt. Das Konzept der räumlichen Nähe, wie es z.B. vor 200 Jahren auf Bauernhöfen im Alpenraum üblich war, wo den "Großeltern" ein Altenteil gebaut wurde hat jedoch durchaus was für sich.
So kann man sich helfen, wenn es nötig ist und für sich sein, wenn man es möchte.

Soweit zumindest die Theorie...

Bekannte haben in den Garten des Elternhauses gebaut und die Zeiten, in denen man für sich sein kann sollen sehr kurz sein... :-)

@Outsider
@ecto1



Natürlich kann ein Leben mit mehreren Generationen funktionieren. Muss aber nicht, wenn man sich Lebensberichte von Menschen anhört, die auf Bauenhöfen gross geworden sind, auf denen der tyrannische Alte, dem alle den Tod wünschten, den Ton angab, und angeheiratete Frauen nur "die da" waren.

Ich persönlich habe die Erfahrung mit meiner pflegebedürftigen verwirrten Mutter machen müssen (und zwei kleinen Kindern) und muss sagen, dass ich sehr froh war, sie dann in eine Einrichtung bringen zu können, wo man professionell damit umgehen konnte. Ich habe sie dann erst wieder für die letzten vier Wochen vor ihrem Tode zurück ins Haus geholt und bis zur letzten Sekunde gepflegt.

Nein danke, Sippe ist nicht mein Ding. Da muss ich mir nur die meiner Frau ansehen: Tyrannische Granny und sechs Geschwister, die alle wiederum zwischen zwei und acht Kinder haben. Ich bin immer wieder froh, wenn ich die Insel verlassen kann.

@Doors
In dem Fall kann ich es völlig Nachvollziehen :)

Immer noch unbeantwortet die Frage nach der artgerechten Haltung von Menschen.

Kann mir mal jemand erklären, was das sein sollte - und warum ich mich dem unterwerfen sollte?

@MagicsBreath

Biologisch ist der Mensch zwar ein Tier, aber ansonsten sehe ich mich nicht als Tier. Fast alles, was ich so tue, tun Tiere nicht.
Wenn man den Menschen als Art betrachtet, dann gehört das typisch Menschliche, also Kultur etc., ja untrennbar zu dieser Art dazu, insofern können wir nur artgerecht leben, egal, was wir tun.

@revoluzzzer
wirklich ein schöner beitrag.

Adorno hat da einige gute dinge angesprochen.

Vor allem der zweite Teil erinnert mich an etwas dass sich Tip for tat nennt.

Kooperiere mit den Kooperierenden. die einschränkende idee hinter dem altruismus. nur dennen zu helfen die selber hgilfsbereit sind. sonst wird das altrusitische miteindare immer unterwandert.

der mensch selber ist nicht in der lage mehr menschen wirklich zu lieben als ihm seine biologie zu lässt.

ich würde jedoch sagen dass sich diese gruppe jedoch ständig weitet mit der größeren und universelleren idee die man mit seinen mitmenschn teilt wird die sphäre der möglichen bündnispartner größer.

Tip for tat bleibt wohl. aber das ist auch notwendig für die evolution

@Doors
Vielleicht ist ein Ansatz die Humanität

Mara86 schrieb am 05.06.2009:Leben wir noch artgerecht???

Die Tiere im Zoo hält man Artgerecht, wir Menschen leben ebenfalls im Zoo jedoch haben wir den General Hauptschlüssel für die Tore um hinein und wieder heraus zu kommen :)

Die Toleranz ist vor allem die Erkenntnis,das es keinen Sinn hat sich aufzuregen...Der Mensch ist wie er ist???Und tut sich meistens schwer etwas daran zu ändern...