Habt ihr was gegen Homosexualität?

Die Sexualität eines Menschen interessiert mich eigentlich nur, wenn's mein Partner ist. :)

cesare schrieb:Und die psychischen Störungen, die sich bei diesen Menschen häufen, entstehen durch massive Diskrimierungserfahrungen, wie z.B. Demütigungen während des Heranwachsen, oder Ablehnung durch die eigenen Eltern.

Eben. Homosexualität ist nicht Anzeichen oder Folge einer psychischen Erkrankung - psychische Erkrankungen sind Folge von Diskriminierung. Wer sich mal mit homosexuellen Männern unterhalten hat, die den § 175 noch in voller Härte zu spüren bekamen, wird sich nicht wundern, dass diese Menschen traumatisiert wurden. Hinzu kommt das Verstecken-Müssen, das beinahe die Züge von Schizophrenie und Paranoia annehmen konnte.

Hier ging es aber weniger um Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung, sondern mehr darum, dass man angeblich Homosexuell wird, weil man Missbrauchserfahrungen gemacht hat.

Aber natürlich habt ihr mit dem Punkt recht.

@Kürbisgesicht

Meine Kinder sind ganz ohne Missbrauchserfahrungen homosexuell.
Diese Missbrauchsthese finde ich ähnlich dubios wie die Verführungsthese.

Doors schrieb:Meine Kinder sind ganz ohne Missbrauchserfahrungen homosexuell.
Diese Missbrauchsthese finde ich ähnlich dubios wie die Verführungsthese.

Ja eben, es ist absoluter Quark aber es gibt Leute, die sehen das wirklich so, leider.
Was meinst du wie oft ich mir schon anhören musste, dass ich lesbisch bin, weil ich missbraucht wurde?! Da lang ich mir an Kopp aber man kann da auch erklären wie man will, die Leute bekommen es nicht in ihre Birne und das macht mich sauer.

@Kürbisgesicht


Meine Kinder haben sich mir gegenüber eher beiläufig "geoutet". Ich konnte da beim besten Willen auch nichts Schlimmes dran finden. Ich bin für Wahlfreiheit und Selbstverantwortung. Da muss sich mir gegenüber niemand rechtfertigen. Ich frage ja auch niemanden, warum er/sie nun ausgerechnet heterosexuell (geworden) ist.

@Kürbisgesicht

Wie Eltern reagieren können, hat Tahnee hier gut dargestellt:

Tahnee: Lesben und ihre Eltern | 1LIVE Generation Gag

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Kürbisgesicht schrieb:Ja eben, es ist absoluter Quark aber es gibt Leute, die sehen das wirklich so, leider.
Was meinst du wie oft ich mir schon anhören musste, dass ich lesbisch bin, weil ich missbraucht wurde?!

Die Dummheit der Menschen scheint keine Grenzen zu kennen. Nee, mal im Ernst, ich habe das noch nie gehört. Ich selbst bin auch nicht homosexuell, aber Freunde von mir und das ist mir noch nie zu Ohren gekommen. Bin immer wieder erstaunt, wie einfach das Denken so mancher ist. Die haben ja scheinbar auch nicht kapiert, was Hetero- und Homosexualität bedeuten. Wie ist hier dann der Umkehrschluss? Hetero sind jene Menschen, die nie missbraucht wurden? Und was ist mit Homosexuellen, die keine Missbrauchserfahrungen haben, die bilden sich das dann nur ein?

Kann ich mir echt nur an den Kopf greifen :palm:

Zyra schrieb:Und was ist mit Homosexuellen, die keine Missbrauchserfahrungen haben, die bilden sich das dann nur ein?

Die sind dann scheinschwul. :D

Merkwürdig finde ich diese Klischees auch.
Ach Junge, Du bist doch nur heterosexuell, weil Du so hässlich bist, dass sich kein Kerl für Dich interessieren würde! Warum nicht einfach mal den Spiess umdrehen?

@Doors
Wäre doch mal einen Versuch wert :D

Ich finde es ja generell ziemlich fragwürdig, dass man sich überhaupt so krass wegen der eigenen Sexualität rechtfertigen muss. An sich ist das etwas sehr persönliches und intimes, das scheint in der heutigen Gesellschaft aber etwas verloren gegangen zu sein. Finde das auch nicht grundlegend schlecht, ich bin - gerade in dem Bereich - sehr für Offenheit, weil ich es wichtig finde, darüber zu sprechen. Trotzdem bin ich manchmal etwas erschüttert, dass in "unserer modernen Zeit" dieses Thema immer noch so viel Unverständnis und Intoleranz hervorruft.

@Zyra


Wenn man mit anderen Formen der Sexualität als der selbst gelebten konfrontiert wird, dann kann das dazu führen, seine eigene Lebensweise in Frage zu stellen oder in Frage gestellt zu sehen. Das gilt nicht nur beim Sex, sondern auch bei vielen anderen Dingen, die wir für uns als selbstverständlichen und frei gewählten "Lifestyle" praktizieren. Im Idealfalle führt das dazu, eigene Positionen zu überdenken und gg. aufzugeben oder zu verändern, im Negativfalle dazu, verunsichert zu sein - und daraus entwickeln sich bei vielen Menschen dann Ablehnung, Hass, Verfolgung derjenigen, die es wagen, anders zu sein.

Ob jemand asexuell ist, heterosexuell, bisexuell oder homosexuell, ob jemand auf BDSM steht oder auf Pinkelspiele, ob nun Sex in der Öffentlichkeit oder im Wandschrank praktiziert wird, Missionar oder Kamasutra, ob in Leder, Latex oder Plüsch - das kann mir doch vollkommen egal sein. Ich mach' mein Ding - und die machen ihres. Da stelle ich mir auch nicht die Frage nach dem "Warum" und dem "Wie" oder "Warum lässt Gott das zu". Ich denke, sie tun (oder lassen) es, weil sie es für sich entschieden haben. Und wenn sie und ihre Partner damit glücklich sind - Na, um so besser. Ich entscheide, was mir gefällt, und andere sollen gefälligst eben so frei entscheiden dürfen, was ihnen gefällt. Das gilt für prakisch alle Bereiche, sofern sie nicht im Strafgesetzbuch Erwähnung finden.

Warum mögen Menschen Nordic Walking?
Warum mögen Menschen Pommes mit Mayo?
Warum mögen Menschen Wildecker Herzbuben?

Weil es IHNEN Spass macht. Muss ja nicht für den Rest der Menschheit gelten.

So ist es mit sexuellen Praktiken auch. Warum mag einer Zungenküsse, andere nicht? Warum lieber von hinten, oben, unten, vorne oder am Telefon? Auf dem Küchentisch, dem Sofa, dem Bett, der Motorhaube?
Menschliche Sexualität ist ausgesprochen vielfältig und wunderbar bis wunderlich.

@Doors

Volle Zustimmung!

Was gehen mich die SchlafzimmerGeschichten anderer Menschen an. NIX.

In der Öffentlichkeit macht mir das Zusehen, wenn Zärtlichkeiten ausgetauscht werden, nichts aus. Egal wer da Knutscht oder Fummelt, solange ich nicht angefasst werde ist mir das egal!
Ich muss ja nicht hinsehen!

Es gibt viel zuviel andere Schwierigkeiten und Probleme auf der Welt, die es geht zu lösen.

Die Zeiten werden rauer, die EllenbogenGesellschaft und Ausgrenzungen/ Stigmatisierungen von Randgruppen nehmen zu. Leider!

Ich freue mich über gleichgeschlechtliche Liebespaare, und lächel ihnen zu, bin freundlich wie zu jedem anderen Menschen auch.

Mir sind andere Liebes- und Lebensformen
einerlei, die Natur ist Vielfalt und das ist gut so.

Leben und leben lassen, solange niemand gegen Gesetze verstößt.

Ausnahme: Polyamorilie^^ (Fremdwort, sorry bin da nicht so gut drinne).

Ich finde man kann durchaus mehrere Menschen gleichzeitig lieben!
Liebe fließt und wird nicht weniger, wenn man sie teilt.

Bin sehr offen, aufgeschlossen und tolerant erzogen.

Meine köllsche Oma (R.I.P.) sagte immer:
"Jeder Jeck is anders" @Doors :kiss: ;-)

mumm schrieb:Ich finde man kann durchaus mehrere Menschen gleichzeitig lieben!
Liebe fließt und wird nicht weniger, wenn man sie teilt.

Eben. Liebe fragt nicht nach Alter, Geschlecht, Aussehen oder Einkommen. Liebe passiert einfach.

@Doors :kiss: ;-)

Die Welt braucht "Flower Power" ohne Drogennebel....
Mehr Mitmenschlichkeit, Toleranz und Liebe im Überfluss.....

@mumm

Na ja, "Hippie" war ich eigentlich nie. Ich will ja auch nicht jeden lieben. Nur bestimmte Menschen.

@mumm

mumm schrieb:Ich muss ja nicht hinsehen!

Doch was ist wenn man das Geknutsche hört?
Ich finde das zum Teil schon sehr störend wenn sich Menschen küssen und auch der Sound davon nicht zu überhören ist.

@Yotokonyx

Dann geht man weg, ganz einfach.
Oder schaltet weiter im TV.
Je nach dem wo einen eine solche Situation begegnet und stört.

@Bone02943

:Y:

@Yotokonyx

Bisschen albern oder?! Mich stören Geräusche nicht, habe Kopfhörer auf^^.

Ne, mal ehrlich.....weggehen, weggucken und an seiner eigenen Frustrationstoleranz arbeiten.
Die Frage sich stellen: Was hat das mit mir zu tun, was triggert mich genau, warum....
Welche Ängste löst das aus......

Gelassenheit üben und sich auf sich konzentrieren und von mir aus Summen, zählen .....wie bei einer Meditation ein Mantra aufrsagen. Selbstgespräche leise, unhörbar.

Doors schrieb:Aus ganz normalen Familien kommen ganz normale Homosexuelle. Da muss nicht immer "was vorgefallen" sein, gar eine wie auch immer geartete psychische Störung vorliegen.

Doors schrieb:Reine Privatangelegenheit, von der Staat und Aberglaubensclubs die Finger lassen sollten.

Ganz richtig :ok:

cesare schrieb:Und die psychischen Störungen, die sich bei diesen Menschen häufen, entstehen durch massive Diskrimierungserfahrungen, wie z.B. Demütigungen während des Heranwachsen, oder Ablehnung durch die eigenen Eltern.

Ja das lässt sich gut ableiten. Deshalb gab es früher (ich rede schon fast so, als wäre ich mitte 80 xD), weniger Leute, die sich geoutet haben (hat natürlich noch andere Gründe gehabt) als heute, sodass viele dies als einen "Trend" ab klatschen, wo mich persönlich der Satz "oist ja nur eine Phase", immer wieder in Rage bringt. Ist doch schön, dass man mittlerweile in vielen Gebieten nicht mehr Angst haben muss, dafür gesteinigt zu werden.

Doors schrieb:Warum mögen Menschen Nordic Walking?
Warum mögen Menschen Pommes mit Mayo?
Warum mögen Menschen Wildecker Herzbuben?

Die ersten beiden kann ich nachvollziehen... das dritte gehört wiederum zur SM-Szene, anders kann ich mir das nicht erklären ;-)

Was mir hier immer ein wenig auffällt, ist, dass der Thread nach ein paar Seiten wieder abtaucht und dann kommt ein neuer User und postet so Sachen wie "das ist nicht normal, ey" und dann geht alles wieder von vorne los... das passiert so alle drei Monate, habe ich das Gefühl.

...aber das ist auch wichtig... man muss immer wieder aufzeigen, dass eben doch alles normal ist, und eine Linie ziehen, immer wieder argumentativ, auch wenn man das Gefühl bekommt, sich ständig im Kreis zu drehen. Gegen Vorurteile und homophobe Äußerungen helfen nur Argumente und gut geführte Diskussionen.