Habt ihr was gegen Homosexualität?

@Bishamon ich gebe dir recht, es gibt viele Fälle, in denen "nicht normal" nicht von Grund auf negativ ist. Ich sehe z.B. abnormal gut aus und bin selbstverständlich nicht nur normal intelligent, (hüstel) :-)

nairobi schrieb:Das ist in ganz vielen Köpfen verankert. Was sollen die anderen bloß denken? Vor allem die Nachbarn !?!
Man sollte lernen, sich davon frei zu machen.
Meist wird das ohnehin überbewertet und man überschätzt das Interesse der "anderen".

ganz genau!
Und WENN sich "die Anderen" tatsächlich "interessieren", ist es auch noch häufig aus ganz unwichtigen Gründen. Neid, Missgunst, Langeweile spielen da nicht selten eine Rolle.

Allerdings ist vermutlich die Mehrheit der Menschen nicht frei von der Meinung Anderer.

Bishamon schrieb:Wenn ein erwachsener Mensch nur 120 cm groß ist: sollte er sich Gedanken machen, was andere denken?

Ganz und gar nicht.

Und ob und wie ihn das steuert, kann ich nicht beurteilen, aber sehr viele Menschen lassen sich davon stark beeinflussen.

oldzambo schrieb:b) Ich würde nach eingehender Lektüre der letzten x Seiten den Begriff "Norm" aus dem Thema raushalten: Homosexualität lässt sich einerseits schwer in die Norm (im Sinne der math. Bedeutung) rein bringen, andererseits hat "abnormal", "unnormal", ... im Bezug auf Menschen eine eindeutig negative Wertung und ist somit nicht wertfrei zu gebrauchen.

Deshalb schrieb ich ja, dass das Problem (beim Thema Homosexualität genau wie bei allen anderen Abweichungen vom Durchschnitt) eben in der engen Auslegung der Norm besteht.
Menschen finden oft beängstigend, was "anders" ist und nicht in ihre eigene Denkweise passt. Deshalb werden "Fremde" als ebensolche bezeichnet. Weniger, weil man sie nicht kennt, als viel mehr, weil man ihre Denkweise und Art zu Leben nicht mit der eigenen abgleichen kann.

@Tita1992

Homosexualität sollte im Jahr 2020 eigentlich nicht mehr als "anders" oder "unnormal" gesehen werden und/oder Angst machen. Leider ist oft genau das Gegenteil der Fall, besonders in ländlichen Gebieten.

Dr.Plague schrieb:Jeder sollte so leben wie es sein Verlangen ist. Wir alle sind unser eigener Herr!

Vorausgesetzt,
alle Beteiligten sind damit einverstanden und niemand wird zu etwas gezwungen, was er nicht will - und ist auch in der Lage dazu, dies auszudrücken, klar und deutlich.

@Tita1992
Das sollte doch Grundvorraussetzung sein.

ja @Dr.Plague, schön wär's, wenn es (überall) so wäre. Dann gäbe es keinen Missbrauch, beispielsweise. Dies meine ich jetzt aber nicht explizit in Bezug auf das Thema Homosexualität, sondern ganz generell.
Toleranz steht jedem Menschen gut.
Ich selbst lebe auf dem Dorf. Niemand steht hinter der Gardine, dennoch weiß der alteingesessene Teil gut bescheid, besonders auch, was die Zugezogenen angeht. Nun denn, mir ist das wurscht, leben & leben lassen. Ich denke, die Wichtigkeit dessen, was Andere denken, entspringt oft eigener Unsicherheit und dem Wunsch, zu gefallen. Genauso ist es vermutlich mit dem Drang, das Tun & Lassen der Nachbarn und anderer Mitmenschen bewerten und kommentieren zu müssen.

Nehmen wir mal an ich wäre Homosexuell. Was andere von mir denken wäre mir absolut Rille. Mir ist es nicht wichtig anderen zu gefallen. Ich muss nur mir selbst gefallen. Anderen gegenüber hab ich da keinerlei Verpflichtung.

Dr.Plague schrieb:Anderen gegenüber hab ich da keinerlei Verpflichtung.

gut so!
Aber eine solche Haltung schaffen viele leider nicht.

Tita1992 schrieb:Vorausgesetzt,
alle Beteiligten sind damit einverstanden und niemand wird zu etwas gezwungen, was er nicht will - und ist auch in der Lage dazu, dies auszudrücken, klar und deutlich.

Als ob sowas jemals im Bezug auf Heterosexualität gesagt werden würde.

Tita1992 schrieb:Vorausgesetzt,
alle Beteiligten sind damit einverstanden und niemand wird zu etwas gezwungen, was er nicht will

Wer wäre denn gegen seinen Willen gewzungen, homosexuell zu leben?

Doors schrieb:Wer wäre denn gegen seinen Willen gewzungen, homosexuell zu leben?

Ich denke, dass schon wesentlich mehr homosexuelle Menschen gegen ihren Willen dazu gezwungen wurden, heterosexuell zu leben, als umgekehrt. Trotzdem habe ich da ähnliche Fragen nach der Freiwilligkeit noch nie gehört oder gelesen.

@martenot

Eben. Man hört immer wieder von "Therapien", durch die Homosexuelle "umgepolt" werden sollen. Vom Gegenteil habe ich noch nie gehört.
Auch die Strafbarkeit oder Verfolgung von Heterosexualität ist mir nicht bekannt.

Ich denke niemand wird gezwungen homosexuell zu leben. Dafür gibt es überhaupt keinen Grund.
Andersrum ist dies ja vielfach belegt, zumal auch durch gewisse Gesetze begründet.

Bone02943 schrieb:Andersrum ist dies ja vielfach belegt

Eines der prominenten Beispiele aus der jüngeren Geschichte ist der Sohn des Komponisten Richard Wagner, Siegfried. Er war schwul gewesen und hatte wohl auch schon männliche Partner bzw. Liebhaber gehabt. Aber das war damals noch ziemlich unmöglich, auf die Dauer schwul zu leben, und er wurde dann genötigt, die (meiner Ansicht nach) strenge und schwierige Winifred zu ehelichen und mir ihr Kinder zu zeugen (ich frage mich bis heute, wie er das geschafft hat). Nur deswegen gibt es heute überhaupt den ganzen Wagner-Clan in Bayreuth.

Für die Opernwelt war das sicher vorteilhaft, weil die Wagner-Tradition fortgeführt wurde, aber für Siegfried selbst wahrscheinlich nur wenig angenehm gewesen. Was wäre wohl aus ihm (und Bayreuth) geworden, wenn er so leben hätte kömnen, wie er es sich wahrscheinlich insgeheim gewünscht hat?

Bone02943 schrieb:ls ob sowas jemals im Bezug auf Heterosexualität gesagt werden würde.

Ich meinte das allgemeiner, grundsätzlich... das war ja eine Antwort auf eine Aussage, die sich - nicht unbedingt nur - auf Homosexualität bezog.

Wer's nicht glauben kann, hier exkkusiv: Papst Franziskus sich für rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften aus!

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/papst-franziskus-spricht-sich-fuer-rechtliche-anerkennung-gleichgeschlechtlicher-partnerschaften-aus-a-4adbd142-55d8-4a39-ad70-d3c095568ce5

Trocadero schrieb:Wer's nicht glauben kann, hier exkkusiv: Papst Franziskus sich für rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften aus!

Ich bin gespannt, ob da was konkretes bei rumkommen wird, aber wenn dem so wäre, wäre das ein enormer Schritt für die katholische Kirche. Aber Franziskus traue ich es sogar zu, daß er sich Schritt für Schritt von der veralteten Auffassung der Kirche abwendet, die unter JP II und auch maßgeblich Ratziger, nochmal bestärkt wurde.

Photographer73 schrieb:ein enormer Schritt für die katholische Kirche

halte ich für ausgeschlossen. Das würde zu einem Schisma führen, wie bei United Methodist Church.