Glaube, das Fundament des Ich-Bewusstseins
23.08.2008 um 22:39
Schau Thalassa, die Sache IST die; je eher einjede/r als allererstes seine ganze Aufmerksamkeit auf das richtet, was direkt vor einem liegt, sprich das was tatsächlich IST, nur die Evidenz selbst, d.h. in einem solchem Moment befindet sich die volle Aufmerksamkeit NICHT bei dem was sein SOLLe und nicht IST, sondern eben mal gerade NICHT und akzeptiert ohne zu mucksen, das was tatsächlich IST, als allererstes.
Wenn DAS effektiv geschehen IST, dann sind wir in der äusserst günstigen Lage, das zu betrachten was tatsächlich auch ganz einfach IST, wie z.B.
Wenn wir nun die Betrachtung auf die Missstände unserer Welt lenken, dann ist das, das was eben tatsächlich auch IST und ich sage mit keiner Silbe, ob das jetzt positiv oder negativ sei, sondern nur, dass es eben der IST- Zustand ist, welcher faltenlos allzu gerne von den gläubigen Artgenossen –aller Coulerurs- nur allzu gerne ignoriert und ausgeblendet wird, was wiederum schnurschtracks dann zum bequemen massenhaften religiösen/fortschrittlichen, im Namen der Familie, der Nation, des Geldes usf. Selbstbetrug hinführt.
Da ja der Glaubende sehr geübt darin ist, den ganzen Tag zu glauben, statt das was IST in seiner Aufmerksamkeit/Denken/Fühlen/Handeln zu sehen, so kann es also gut sein, dass eben nun die leckeren Schokohasen zu Ostern die Regale zwar füllen und auch ausgiebig gekauft werden, weil vielleicht manche daran glauben, dass Kakao auf den Feldern unserer Bauern wachsen SOLLen oder manche glauben vielleicht auch, dass die Schokohasen aus den Lebensmittelfabriken kommen und weil all dies eben nur Glauben ist, wird dann eben das übersehen, was tatsächlich effektiv IST, nämlich dass auf Grund der Schokolade, in der Elfenbeinregion Kinder ihrer Kindheit beraubt werden. ~^
Wenn wir nun alles das was IST, ausgebreitet auf einem leeren Tische vor uns haben, so sind wir nun in der Lage zu ersehen, warum die effektive Situation ist so wie sie ist, wir beginnen die Zusammenhänge zu erblicken und eine solche Situation ist die günstigste, um überhaupt einen gezielten Schritt gehen zu können, wenn es der IST- Zustand erfordert, um nicht auf die Nase fallen zu müssen.
Mit einem ICH wird es sehr schwierig Thalasse, es wird immer die Standardfloskel posaunen, die da besagen SOLLe, dass die Menschheit nicht noch die Kurve kriegen SOLLe, auch noch Grundlegendes zu ändern im Stande sei. Manche beziehen sich sogar auf so genannte Propheten, die da posaunt haben SOLLen, dass es ein (Gottes-) Plan sei, dass sich die Menschen selber zerstören SOLLen und daran auch kein Weg vorbei führen SOLLe usw.
Viele Menschen glauben nun auch felsenfest daran, dass dem so sein SOLLe, d.h. ihr Denken und Handeln wird auf einem solchen Grundglauben so quasi regelrecht ernährt, der Untergang ist so direkt „vorprogrammiert“, ohne in Betracht zu ziehen, dass es sich dabei lediglich um einen Gedanken handelt, der von etwas spricht, das sein SOLLe und fördert so u.a. eigentlich gleichzeitig geradezu das ICH-Bewusstsein, forciert es ungestört, statt sich auf das was tatsächlich IST, das Selbst, welches keine Abgrenzung aufweist, sich zu konzentrieren oder auch zu fokussieren, was natürlich allerdings nicht ganz schmerzlos an einem vorüberziehen kann und zu Gejammer hinführt, welches wie bereits erwähnt, nicht den kleinsten Krümmel im ganzen Kosmos interessiert.
Wenn also das ICH dominant die ganze Aufmerksamkeit erhält und dies die Lebenspraxis IST, dann wurde hier eine Flucht aus der Verantwortung und aus der Wirklichkeit vorgenommen und wird dabei aus dem ICH- Bewusstsein -welches wiederum auf reinem Glauben sich stützen möcht- verdrängt.
Dies muss also so sein, weil die Preisgabe der Autonomie durch Unterwerfung unter einen fremden Willen ein elementares Machtspiel in Gang setzt: „Ich werde so, wie du mich haben willst, damit du für mich sorgst. Meine Unterwerfung ist von nun an meine Macht über dich, mit der ich deine Fürsorge erzwinge“. So wird das Sich-abhängig-Machen zur Rache für die Unterwerfung.
So sieht die menschliche Situation aus, wenn die Mitwirkung an der eigenen Unterwerfung die Entwicklung charakterisiert. Und wer nicht mehr weiss, dass er sich unterworfen hat, kann das abgespaltene Selbst auch im späteren Leben nicht integrieren.
Der daraus resultierende Selbsthass wird alle künftigen Handlungen nähren- als Versuch, das seelische Ungleichgewicht zu kompensieren. Eigentlich ist ein Leben in Selbsthass unmöglich.
Nur wenn man sich dem eigenen Selbst, das sich so bereitwillig unterwerfen konnte, stellt, dann gelangt man- wenn auch unter Schmerzen- zu einer Verminderung des Selbsthasses. Doch sich ihm stellen, das würde bedeuten, die Unterwerfung an zu erkennen, die einen hassen macht.
Es ist sehr paradox: Man kann nicht mit dem Selbsthass leben, ohne etwas gegen ihn zu tun. Würde man ihm ins Gesicht sehen, sähe man sich dem Schmerz über den Verrat, den man an sich selbst begangen hat, konfrontiert.
Also wird er geleugnet. Der Widerspruch zwischen dem Bedürfnis, vor sich selbst das Gesicht zuwahren, und der Bereitschaft, sich durch Unterwerfung mit der Macht zu verbünden, ist deshalb die grundlegendste und vielleicht erste Spaltung in der menschlichen Psyche.
Sie ist nicht eine blosse Verdrängung, sondern eine radikaleAbspaltung, die Abspaltung vom Wissen um das preisgegebene Selbst und den daraus resultierenden [B]Selbsthass. Dies wird zum [B]Grundprinzip eines ganzen Lebens.
Diese Spaltung ist eingebettet und wird aufrechterhalten von einer gesellschaftlichen Ideologie, die Gehorsam mit Verantwortung gleichsetzt: Gehorsam sein heisst gut sein, und gut sein heisst verantwortungsvoll sein.
Frei sein dagegen ist ungehorsam, und wer ungehorsam ist, fordert Missfallen heraus und droht den Schutz der Mächtigen beziehungsweise die Chance der Teilhabe an ihrer Macht zu verlieren.
Also Thalasse, mit irgend einem Glauben, welcher besagen will, das etwas sein SOLLe (sei es z.B. auch die Idee von einem ICH inkl. Hierarchie Vorstellung usf.), was aber nicht IST, befinden wir uns solange wie in einem schwarzen Loch und so sind wir schlicht nicht in der Lage, über den eigenen Horizont zu sehen und sind somit den Gesetzten des Kosmos unerbittlich ausgeliefert, Anpassung, Folgsamkeit und Konformität an eine konsumorientierte Gesellschaft, welche uns den Alltag diktiert, ist eben nicht dasselbe, wie wenn sich das werdende Selbst frei und offen in eigener Verantwortung formt, als eben sich fügsam dem prägenden Einfluss anderer überlässt.
Damit weicht es den Verpflichtungen echter Verantwortung aus. :)[/b][/b]