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Nur noch Influencer werden?

124 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beruf, Karriere ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Nur noch Influencer werden?

04.08.2024 um 23:32
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Wenn das so weiter geht ist in ein paar Jahrzehnten fast keiner mehr in der Lage Integrale zu rechnen.
Das fängt ja nun mal in der Erziehung an. Wenn man den Kindern im Wartezimmer beim Arzt schon nach 2 Minuten das Handy in die Hand gibt, damit die Plagen ja still sind, ist das kein großes Wunder.

Komplett kann man den technischen Fortschritt ja nicht verwehren, aber dann bitte mit Niveau und nicht hirnlosem Gesmashe auf dem Handy.


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05.08.2024 um 01:03
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Auf jeden Fall sollte man beim neu eingeführten Bürgergeld nicht den Fehler machen, zu glauben, dass es das bedingungslos geben würde:
Habe ich nie gesagt. Keine Ahnung, wie du da jetzt darauf kommst.
Die Bedingungen für Bürgergeld sind akzeptabel und man kann damit besser leben als in bitterarmen Ländern auf diesem Planeten.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ist dein Beitrag dein Ernst?
Offensichtlich hast du es dir in deiner Realitätsferne hübsch gemütlich gemacht.
Ich werde meine Zeit aber nicht dafür verwenden, jemandem, der meint mit den genannten Beträgen wäre man nicht arm, das Gegenteil argumentativ zu beweisen.
Aha so macht man das? Jemandem einfach Worte in den Mund legen, wenn an den eigenen Argumenten gerüttelt wurde oder wieso behauptest du nun sowas? Ich habe nie gesagt, dass jemand mit den genannten Beträgen nicht arm ist. Wenn doch, dann zitiere mich bitte.
Was ist an meinem Beitrag realitätsfern? Erzähl mir doch nicht, dass meine Ausgaben in meinem eigenen Sozialleben nicht der Realität entsprechen. Bring du doch halt auch mal Zahlen ins Spiel. Womit rechnest du? Bleiben wir doch gerne mal bei den drei Dingen, die du erwähnt hast. Kneipe, Kino, Essen gehen. Wie viel zahlst du für einen Besuch in der Kneipe, einen Besuch im Kino, ein Mal essen gehen? Und wie oft machst du das im Monat? Da bin ich ja mal gespannt.

Mein Sozialleben ist so, wie ich es aufgeführt habe. Ich ballere keine dreistelligen Beträge in Monat raus. Dafür hätte ich eh nicht die Zeit. Eltern von mehreren Kindern schon garnicht. Ich sehe ganz gut, dass es meist Freunde mit Kindern sind, die keine Zeit für Treffen haben.
Monatlich zahle ich auswärts (beinhaltet sowas wie Kneipenbesuche und Besuch von Freizeiteinrichtungen wie Kino und Museen) üblicherweise 40€ bis 80€. In dem Rahmen bewegt sich das. Mal mehr, mal weniger. Meine Kosten habe ich im Blick und daher wird es auch nicht mehr. Geld wächst nicht auf Bäumen und daher gebe ich es nicht jeden Monat planlos aus. Kürzlich habe ich ein Museum besucht und ein Souvenir gekauft, das waren insgesamt 14€. Nächstes Wochenende werde ich im Rahmen von Feierlichkeiten mit ein paar Leuten in der Stadt sein und dort auch was essen, wofür ich 10€ bis 15€ veranschlagt habe. Damit wäre ich für diesen Monat nun bei bis zu 29€ und fast die Hälfte des Monats ist dann schon rum. Was ist daran jetzt unrealistisch? Wie viel wirst du bis zum nächsten Wochenende für dein Sozialleben auswärts ausgegeben haben?

Würde ich nicht arbeiten, hätte ich jeden Tag 9 Stunden mehr Zeit für solche Aktivitäten. Demnach hätte ich mehr Zeit, in der ich mehr Geld ausgeben würde, aber das fehlende Geld wäre kein Nachteil. Wie ich bereits gesagt habe, hätte ein Arbeitnehmer niemals die Chance, das Geld in dieser Zeit auszugeben, weil er bei der Arbeit ist.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Aber, durch den hohen Internetkonsum sinkt imo die Aufmerksamkeitsspanne... Es mag tolle Möglichkeiten geben, aber es muss auch in den Kopf rein.
Das kann man so nicht pauschalisieren. Ich habe auch einen hohen Internetkonsum und trotzdem keine kaputte Aufmerksamkeitsspanne. Es hängt ganz davon ab, was man im Internet macht. Schaue ich drei Stunden TikTok und YouTube-Shorts oder lese ich eine Stunde auf Allmy und schaue zwei Stunden lang Dokus von Arte auf YouTube? ;)


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05.08.2024 um 05:57
Zitat von FordFord schrieb:Kollektives Hartzen ist der Stinkefinger an Politik und Wirtschaft, die den Bürgern kein gutes Leben ermöglichen, welches man in einem reichen Land wie Deutschland erwarten würde.
Ja kann man natürlich machen.
Damit zeigts man der Politik so richtig ^^

Wenn du dann aufgrund mangelnder Einzahlung kaum Rente bekommst und ein weiterer verarmter Rentner bist dann werden sich die Politiker bestimmt sehr schlecht fühlen ^^

Dein Stinkefinger an die Politik schadet im Endeffekt nur die selber.

Aber mich interessiert jetzt wirklich:
Ab wie viel Brutto lohnt es sich denn zu arbeiten?
Ab wie viel Brutto ist man keine Geisel der Politik mehr?

Bin da echt mal gespannt


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05.08.2024 um 06:51
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Ab wie viel Brutto lohnt es sich denn zu arbeiten?
Da gibt es verschiedene Ansätze, ich rechne mit Netto, da der Unterschied zwischen Familienbesteuerung und Singleabzocke sehr groß ist:
- den Nettowert vom Bürgergeld nehmen (hatte ich öfters in anderen Threads vorgerechnet, ca.18.000€), dann das Netto aus dem potentiellen Job nehmen, hier als Beispiel 22.000€, die Differenz durch 1700std.( Standardstunden Satz / Jahr bei 40Std.Woche) und dann selbst entscheiden: 4.000€ mehr, 4000€/1700Std=2,35€ Stunde mehr als ein Bürgergeldempfänger, plus Fahrzeit und abzüglich Auto falls der tolle deutsche ÖPNV einen doch nicht zur Arbeit bringt.
- den Mediannettolohn in DE ist 26.271€ -> für das Geld arbeitet die überwiegende Mehrheit in DE


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05.08.2024 um 06:59
Zitat von FordFord schrieb:Das kann man so nicht pauschalisieren. Ich habe auch einen hohen Internetkonsum und trotzdem keine kaputte Aufmerksamkeitsspanne. Es hängt ganz davon ab, was man im Internet macht. Schaue ich drei Stunden TikTok und YouTube-Shorts oder lese ich eine Stunde auf Allmy und schaue zwei Stunden lang Dokus von Arte auf YouTube?
Es ist mehr als TikTok oder Dokus schauen.
Der Trend ist gesetzt, die Aufmerksamkeitsspanne wird insgesamt geringer.
Es mag wie du, einzelne geben die glauben davon unberührt zu sein, aber im Großen und Ganzen ist das der Trend und das spiegelt sich auch in der Arbeitswelt wieder.
Ich kenne tatsächlich Leute, die sind so überfordert mit einem normalen Arbeitsalltag, das sie diesen nicht mehr bestreiten können ohne zu glauben sie könnten nicht mehr ordentlich leben, kein soziales Leben mehr führen oder für sich etwas erleben oder mit anderen. Auch Kompromisse fallen immer schwerer, weil "ich will aber heute ins Kino und nicht morgen"..
Also da kommt einiges auf uns zu.


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05.08.2024 um 11:21
Zitat von FordFord schrieb:Wie ich bereits gesagt habe, hätte ein Arbeitnehmer niemals die Chance, das Geld in dieser Zeit auszugeben, weil er bei der Arbeit ist.
Das halte ich nur für teilweise richtig.
Ja, ein Teil der Zeit zum Geldausgeben fällt weg. Andererseits fehlt aber auch Zeit, um Dinge günstig selbst zu machen. Man kann ja die freie Zeit auch nutzen, um z.B. Gemüse anzubauen, das man dann nicht kaufen muss (sofern die Umstände dafür passen). Oder man kann die Zeit nutzen, um günstiger einzukaufen oder besser zu kochen. Nach einem langen Arbeitstag - vielleicht noch mit Kindern zuhause - ist es schon auch angenehm, Geld dann für Zeitersparnis auszugeben (auswärts essen oder teilweise vorgefertigte Produkte kaufen oder einfach nur einen Laden ansteuern statt deren fünf).


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05.08.2024 um 11:33
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ich kenne tatsächlich Leute, die sind so überfordert mit einem normalen Arbeitsalltag, das sie diesen nicht mehr bestreiten können ohne zu glauben sie könnten nicht mehr ordentlich leben, kein soziales Leben mehr führen oder für sich etwas erleben oder mit anderen. Auch Kompromisse fallen immer schwerer, weil "ich will aber heute ins Kino und nicht morgen"..
Also da kommt einiges auf uns zu.
Naja ewig geht sowas nicht gut.
Da braucht man sich keine Illusion machen und ich glaube das alles abwärts meiner, und bissl aufwärts, Generation schon noch ihren 'Aha Moment' bekommt.
Dass das hier alles ewig gut geht glaub ich nicht mehr.
Aber.
Man darfs auch nicht zu negativen sehen.
Natürlich wirds da ein großes Spucken geben.
Aber der Mensch passt sich halt an.
Freilich wirds auch Komplettverlierer geben die den eventuellen Verlust ihrer Ansprüche nicht verkraften.
Aber die können dem großen ganzen recht egal bleiben.
Ist dann deren Problem.


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05.08.2024 um 11:34
Zitat von Dini1909Dini1909 schrieb:Die Anforderungen sind gleich geblieben,
Aber nicht in allen Bundesländern gleich hoch/schwierig. Ist ja nach wie vor Ländersache.

Und es gibt auch Berichte, dass der Schwierigkeitsgrad gesunken sein soll:
Schwierigkeitsgrad ist in den letzten Jahren gesunken“
Vielerorts mehren sich Beschwerden über zu schwere Mathe-Abiturprüfungen. In Niedersachsen wurde deswegen der Bewertungsmaßstab geändert. Der Didaktiker Andreas Filler hält das für unbegründet. Die Anforderungen seien eher gesunken, sagte er im DLF. Das liege auch an den steigenden Abiturienten-Zahlen: Aus einem Eliteabschluss könne man keinen Massenabschluss machen.
Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/abitur-pruefungen-schwierigkeitsgrad-ist-in-den-letzten-100.html









Daher könnte ich mir auch vorstellen, dass es in Bayern oder Sachsen schwerer und stressiger ist ein 1er Abi zu schaffen als bspw. in Bremen oder Niedersachsen.


Ein Zentralabi auf einheitlich gleichem bayrischem oder sächsischem Niveau wäre nicht die schlechteste Lösung und könnte auch die Unis entlasten.

Dass nämlich immer mehr Schüler ihr Abi absolvieren und das auch immer mehr mit sehr gut bestehen, hat sich auch mit den Jahren an den Unis bemerkbar gemacht, wo dann aber auch nicht selten für viele der Traum zum Albtraum werden soll, weil halt nicht mit Schule zu vergleichen.

Da bin ich als Linke Socke auch ausnahmsweise mal dagegen Gleichheit/Gleichberechtigung um jeden Preis durchdrücken zu wollen, denn am Ende hat niemand etwas davon. Bin ein Befürworter des Zentralabiturs auf hohem Niveau/Schwierigkeitsgrad. Trennt die Spreu vom Weizen einfach besser.


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05.08.2024 um 13:04
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Wenn du dann aufgrund mangelnder Einzahlung kaum Rente bekommst und ein weiterer verarmter Rentner bist dann werden sich die Politiker bestimmt sehr schlecht fühlen ^^
Die Lösung lautet: Grundsicherung. Monatlich 563€ plus Miete plus Heizkosten.

Die Gesellschaft wird immer Älter, die Beitragszahler in die Rentenkasse immer weniger. Es ist schwer zu glauben, dass zB im Jahr 2060 noch mit einer Rente zu rechnen ist, mit der man über die Runden kommt. Aus selbem Grund ist es aber auch schwer zu glauben, dass bis dahin noch sowas wie Bürgergeld und Grundsicherung in diesem Umfang ausgezahlt wird. Die Zeit bis dahin zählt und bis dahin sind Bürgergeld und die zu erwartende Grundsicherung weiterhin eine Alternative, über die man nachdenken kann.

Was kann sich der ehrliche Arbeitnehmer denn überhaupt noch als Altersvorsorge aufbauen? Der Klassiker waren immer das Eigenheim oder die Eigentumswohnung. Bei den heutigen Preisen ist das kaum noch machbar. Somit gibts keine Eigentumswohnung oder kein eigenes Haus als Altersvorsorge. Auch keine finanzielle Puffer, die man sich bis dahin aufgebaut hätte. Miete bis zur Rente und darüber hinaus ist der jetzige Werdegang.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Dein Stinkefinger an die Politik schadet im Endeffekt nur die selber.
Nö, überhaupt nicht. Für Menschen, die nicht ihr Geld zum Fenster hinauswerfen, sind Bürgergeld und die Grundsicherung vollkommen ausreichend.
Zitat von KangarooKangaroo schrieb:Aber mich interessiert jetzt wirklich:
Ab wie viel Brutto lohnt es sich denn zu arbeiten?
Ab wie viel Brutto ist man keine Geisel der Politik mehr?

Bin da echt mal gespannt
Das hat @Abahatschi ja nun ganz gut aufgeschlüsselt.

Ansonsten noch ergänzend zu den Zahlen:
Es hängt auch wieder von jedem selbst ab, wie viel NETTO man am Monatsende braucht. Wenn man sich keine Eigentumswohnung mehr leisten kann, die Warmmiete einen Großteil des Nettoeinkommens verschluckt, für den einen Urlaub im Jahr hart sparen muss, beim Einkaufen sehr gut auf seine Ausgaben achten muss (muss, nicht möchte) und nach Abzug aller Kosten eine niedrige VERSTEUERTE Rente erwartet, dann kann man sich so langsam mal fragen, wofür man eigentlich 45 Stunden in der Woche (Arbeitsweg eingerechnet) opfert.
Wenn man keine hohen Ausgaben bei seinen Freizeitaktivitäten hat, weil man von Natur aus einfach nichts macht, was so viel Geld kostet, kann man sich schnell mit dem Gedanken anfreunden, dass man 563€ im Monat erhält und eine Menge Freizeit hat.

Es gibt sogar noch eine tolle Steigerung zum Bürgergeld. Bürgergeld + Minijob.
Bei Minijobs variiert der Stundenlohn. Ich gehe zu deinem Vorteil in der Diskussion nun einfach mal vom gesetzlichen Mindestlohn aus. Der beträgt pro Stunde 12,41€. Maximale Stundenzahl in der Woche: 10 Stunden. Ergibt monatlich etwa 43 Stunden Arbeit und 538€ Lohn. Das Jobcenter wird da einen Teil vom Bürgergeld abziehen. Nach allen Abzügen hätte man monatlich mit Bürgergeld und dem Gehalt vom Minijob insgesamt ca. 752€. Miete und Heizkosten sind nach wie vor bereits bezahlt.
Wenn man keinen Bock auf zehn Stunden Arbeit in der Woche oder so viel Abzüge hat, kann man einen Minijob antreten, in dem man den maximalen Freibetrag von 100€ verdient. Bei dem gesetzlichen Mindestlohn wären das im Monat etwa 8 Stunden Arbeit. Ob man das über den Monat verteilt macht oder an einem Tag, sei mal dahingestellt. 8 Stunden Arbeit im Monat und man erhält inklusive Bürgergeld insgesamt 663€ im Monat. Vergiss nicht, ich gehe bei der Stundenrechnung nach wie vor vom Mindestlohn aus.
Du kannst also mit ein bisschen Arbeit dein Bürgergeld auf 663€ oder 752€ aufstocken und hast trotzdem noch eine bezahlte Miete. Bist du kein Dussel und gehst mit deinem Inventar ordentlich um, hast du in der Wohnung sogar einmalig eine bezahlte Erstausstattung und hast jahrelang was davon.

Also ganz ehrlich, bei der Aussicht, die ein junger Mensch heutzutage hat, kann man sich wirklich nicht wundern, wenn er keinen Bock mehr auf 9-to-5 hat und auf Karrieren wie Influencer schaut oder alternativ Bürgergeld.
Zitat von behind_eyesbehind_eyes schrieb:Ich kenne tatsächlich Leute, die sind so überfordert mit einem normalen Arbeitsalltag, das sie diesen nicht mehr bestreiten können ohne zu glauben sie könnten nicht mehr ordentlich leben, kein soziales Leben mehr führen oder für sich etwas erleben oder mit anderen. Auch Kompromisse fallen immer schwerer, weil "ich will aber heute ins Kino und nicht morgen"..
Also da kommt einiges auf uns zu.
Sie sind irgendwie nicht mehr belastbar. Motivation fehlt. Und ich denke, dass das der Auslöser ist. Ein deprimierter Blick auf das Arbeitsleben mit wenig Perspektiven und die zu erwartende Rente sind kein Motivator. Das sorgt für eine Kein-Bock-Haltung im Arbeitsalltag, bei der man auch keine Kompromisse mehr eingehen will.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ja, ein Teil der Zeit zum Geldausgeben fällt weg. Andererseits fehlt aber auch Zeit, um Dinge günstig selbst zu machen. Man kann ja die freie Zeit auch nutzen, um z.B. Gemüse anzubauen, das man dann nicht kaufen muss (sofern die Umstände dafür passen). Oder man kann die Zeit nutzen, um günstiger einzukaufen oder besser zu kochen. Nach einem langen Arbeitstag - vielleicht noch mit Kindern zuhause - ist es schon auch angenehm, Geld dann für Zeitersparnis auszugeben (auswärts essen oder teilweise vorgefertigte Produkte kaufen oder einfach nur einen Laden ansteuern statt deren fünf).
Das spricht ja alles noch mehr für Bürgergeld. In der gewonnen Freizeit kann man in mehreren Geschäften einkaufen, wenn man irgendwo Angebote findet und viel Zeit beim Kochen verbringen. Kein Gericht, das in 30 Minuten hingerotzt ist, sondern eines, das auch mal zwei Stunden braucht, dazukommend das Putzen der Küchenutensilien. Besonders mit Kindern ist es, wie du bereits gesagt hast, viel angenehmer, wenn irgendetwas schon fertig ist. Es fängt doch schon mit Fertigsoßen an. Meine Mutter hat fast alle Soßen selbst gemacht, weil sie die Zeit dazu hatte. Ich erwische mich regelmäßig mit Fertigsoßen, weil das mit vielen anderen Fertigprodukten beim Kochen zusammen eine Menge Zeit spart. Kostet aber halt auch mehr.


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05.08.2024 um 14:13
Zitat von FordFord schrieb:Der Klassiker waren immer das Eigenheim oder die Eigentumswohnung. Bei den heutigen Preisen ist das kaum noch machbar.
Das ist wohl eher ein Gerücht.
Zwar waren die Preise vor z.B. 30 Jahren für Immobilien viel geringer - aber das muss man inflationsbereinigt betrachten. Und man muss die Zinssituation betrachten.
Nur auf die Schnelle:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/immobilien-kosten-generationen-100.html
https://www.stern.de/wirtschaft/immobilien/immobilien--war-es-frueher-wirklich-guenstiger--ein-haus-zu-finanzieren--8652880.html

Und natürlich auch die Wohnqualität. Was in den 80ern und davor Stand der Technik war, gilt heute eher als untere Kategorie. Heute möchte doch kaum noch jemand in kleinen Zimmern mit kleinen Fenstern wohnen. Sondern offen und luftig mit guter Wärmedämmung und gutem Schallschutz.

Ich würde sagen, ein Haus abseits begehrter Ballungsgebiete mit einem Anspruch von damals an die Wohnqualität, dürfte genau so erschwinglich oder nicht erschwinglich sein, wie damals. Die Frage ist nur, ob es klug ist (oder damals war). Eine Immobilie über den Großteil seines Arbeitslebens abzubezahlen, ist ein immenses Klumpenrisiko. Wenn da nicht alles weitgehend glatt läuft, ist die Rendite schnell dahin. Aber klar, wenn es klappt, kann es super sein.


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05.08.2024 um 14:19
Zitat von FordFord schrieb:Das spricht ja alles noch mehr für Bürgergeld. In der gewonnen Freizeit kann man in mehreren Geschäften einkaufen, wenn man irgendwo Angebote findet und viel Zeit beim Kochen verbringen.
Das schon.
Aber einerseits muss das Geld irgendwo erwirtschaftet werden und dann muss eben auch das Maß an Arbeit erledigt werden, das es nun mal gibt.
In meinen Augen scheitert diese Diskussion immer daran, dass es (bis wir passende Maschinen dafür haben) einfach zu erledigende Arbeit gibt. Und viel davon ist Arbeit, die nicht unbedingt von sich aus erfüllend ist.

Ich bin bei Dir, dass wir mit viel weniger Ressourcen leben sollten (ja: müssen). Ich finde es toll, wenn Du mit klaren Budgets arbeitest und das gut kontrollierst. Die Frage ist nur: Wie kommen wir vom jetzigen Zustand auf einen Punkt, der weniger Ressourcen verbraucht? Wo nicht viele eine Unmenge Zeug kaufen, das irgendwo hergestellt werden muss.


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05.08.2024 um 15:02
Zitat von FordFord schrieb:Ich sehe den Grund für all das darin, dass die Arbeitnehmer nicht mehr alles mitmachen, weil sich die Mühe für sie nicht lohnt. Influencer haben ein augenscheinlich gutes Leben und da wundert es mich überhaupt nicht, dass es Menschen gibt, die versuchen eine solche Einkommensquelle zu erlangen.
Jo. Und da freue ich mich heut schon drauf, wenn diese Generation in Rente kommt - ne, halt: "Rente" is da ja nicht. Also: wenn sie zu alt dafür sind, dass sich noch jemand von ihnen "influencen" lässt.


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05.08.2024 um 15:37
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb: Dass nämlich immer mehr Schüler ihr Abi absolvieren und das auch immer mehr mit sehr gut bestehen, hat sich auch mit den Jahren an den Unis bemerkbar gemacht, wo dann aber auch nicht selten für viele der Traum zum Albtraum werden soll, weil halt nicht mit Schule zu vergleichen.
Ehrlich gesagt sind da aber die Unis mitunter selbst Schuld. Ich habe das bei meiner Tochter und ihrem Abijahr gesehen. Wir wohnen ja im äußersten Süden dieser Republik, auf Alter, etc. wird bei der Vergabe der Studienplätze nicht geachtet, so landeten damals einige noch 17 jährige in ihrem Semester, die aber aus dem äußersten Norden kamen und dann zum ersten Mal auf sich alleine gestellt in einer deutschen Großstadt waren. Dafür kann die Uni vielleicht nichts, aber ...

Fing schon an: Das Studium begann mit einem Einführungstag, den die Fachschaft veranstaltete, weil die Fakultät keinen machte.

Obwohl Unistudium ist der Studiengang extrem verschult. Die kommen auf so viele Wochenstunden, dass das WE kein Platz für Erholung bietet, es herrscht sehr viel Leistungs- und Zeitdruck - immer. In den Semesterferien im Grundstudium waren auch keine Ferien: Da waren Kompaktlehrveranstaltungen, Pflichtpraktika, Klausuren. Zwischen dem ersten und zweiten Semester waren dadurch acht Tage frei. Das reicht nicht zum Regenerieren.

Mittlerweile im Hauptstudium gab es dieses Semester drei wirklich scharfe Klausuren - alle in einer Woche, kurz nach Vorlesungsende. Man bat über die Fachschaft, wenigstens eine nach hinten zu verschieben ... Erfolg: Die saßen und lernten mit wenig Schlaf in der Zeit, die ihnen blieb. Klar sollte Studium kein Zuckerschlecken sein, aber das, war in vielen Studiengängen passiert, ist reinste Selbstgeißelung - und mit keinem deutschen Arbeitszeitgesetz vereinbar.


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05.08.2024 um 16:49
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Das ist wohl eher ein Gerücht.
Zwar waren die Preise vor z.B. 30 Jahren für Immobilien viel geringer - aber das muss man inflationsbereinigt betrachten. Und man muss die Zinssituation betrachten.
Da hast du deine Quelle aber nicht zu Ende betrachtet. Dass man Preise inflationsbereinigt betrachten muss, ist ja selbstverständlich. Zinsen sind niedriger, korrekt. Aber mit dem Kauf muss man noch viel mehr Eigenkapital mitbringen. Zum Kaufpreis kommen nicht nur die Renovierung hinzu, sondern auch Nebenkosten. Notar und Grunderwerbssteuer kommen hinzu. Ist ein Makler dabei, kommen seine Gebühren hinzu.

Ich nehme ein aktuelles Beispiel, weil ich vor zwei Monaten erst kurz vor dem Wohnungskauf stand und dann doch abgebrochen habe, weil das einfach absurd teuer für mich war, auch wenn der Quadratmeterpreis der Gegend entsprach. Deutsche Großstadt.
60m²
220.000 € Kaufpreis
+3.300 € für Notar und Grundbuch
+11.000 € Grunderwerbssteuer
Da sind wir jetzt bei 234.300 €. Je nach Höhe des Eigenkapitals, Vorhandensein eines Bausparvertrages und dessen angesparter Summe und Höhe des nötigen Restkredites kommt man durchaus auf bis zu 250.000 € nur dafür, dass einem diese Immobilie gehört und zwar in dem Zustand, in dem sie die Vorbesitzer hinterlassen haben.
Es sind Dinge zu machen, die nicht unbedingt Luxus sind, sondern gesetzlich vorgeschrieben oder sinnvoll im Blick auf Energieverbrauch und Schallschutz.
Elektrik ist ein großes und teures Thema. Bestandsschutz gilt nicht mehr für die alten Zuleitungen. Musst also bei Veränderungen gleich noch die Leitung vom Zähler bis in die Wohnung erneuern, falls der Zähler sich außerhalb befindet. Da bist du einfach nur für die Elektrik locker 10.000 € los und siehst am Ende nichts mehr davon, aber dafür entspricht sie unseren heutigen Anforderungen, was schon alleine die Küchenausstattung angeht. Die alten Holzfenster, die im Winter die Heizkosten steigen lassen und den immer lauter werdenden Verkehr bis ins Schlafzimmer brummen lassen, sollten neu. Da kann man insgesamt mit etwa 5.000 € rechnen.
Sehr häufig sind Küchen völlig veraltet, heruntergekommen oder der Vorbesitzer hat sie einfach mitgenommen. Nochmal 8.000 € und das ist dann auch noch unterer Standard.

Diese zusätzlichen Kosten für Sanierungen würde ich nicht unter Luxus verbuchen und meinen, dass man sowas damals doch auch nicht gebraucht hat. Solche Sachen sind zum einen teilweise vorgeschrieben, zum anderen entsprechen sie auch einfach dem Stand der Technik. Wir leben in 2024 und nicht in 1974 oder 1924. Es ist mehr als peinlich, wenn man sich in einem reichen Land wie Deutschland an veralteten Standards orientiert und damit ein rückständiges Leben in Wohnungen rechtfertigt.
Ich rede auch nicht von sowas wie Automatisierung durch Smart Home oder Ähnlichem. Vier Wände, Elektrik auf dem neuesten Stand, Küche ist annehmbar.

Eine deutliche Verschlechterung zu damals fällt auch kaum noch auf. In der heutigen Zeit klaut man uns einen Raum: Die Küche! Diese wird in Neubauten gerne mal mit ins Wohnzimmer gepackt, aber einen Raum mehr gibts dafür nicht. Wer sich hin und wieder eine Pizza in den Ofen schiebt oder Spiegelei macht, der kann damit leben. Aber nicht diejenigen, die viel und gut kochen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Und natürlich auch die Wohnqualität. Was in den 80ern und davor Stand der Technik war, gilt heute eher als untere Kategorie. Heute möchte doch kaum noch jemand in kleinen Zimmern mit kleinen Fenstern wohnen. Sondern offen und luftig mit guter Wärmedämmung und gutem Schallschutz.
Was spricht gegen diese Ansprüche? Das Geld für Heizkosten fällt nicht vom Himmel und der Gesetzgeber hat auch ein Auge auf dieses Thema. Wärmedämmung ist ein Muss! Schallschutz ist ein positiver Nebeneffekt, der mit wärmedämmenden Fenstern einhergeht. Zumal der Aufpreis dafür so absurd minimal ist auf die Gesamtkosten gesehen.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man auch in einem Nachkriegsbau noch wunder voll und modern leben kann. Es braucht nicht viel, um ihn so zu ertüchtigen, dass er lebenswerter wird für die heutige Zeit. Probleme dabei sind nur immer mehr werdende Normen und Regeln. Ansonsten ist schon echt viel getan, wenn man die Wände neu streicht, den Boden neu macht und die Türen erneuert. Dann ist wieder 20 Jahre und mehr Ruhe.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich würde sagen, ein Haus abseits begehrter Ballungsgebiete mit einem Anspruch von damals an die Wohnqualität, dürfte genau so erschwinglich oder nicht erschwinglich sein, wie damals.
Das Problem an solchen Häusern und Wohnungen ist, dass dann der Weg zur Arbeit komplizierter wird. Man wird schon fast dazu gedrängt solche Wohngebiete zu beziehen und gleichzeitig dazu genötigt, nicht mit dem Auto zu pendeln. Wie man es macht, man macht es falsch. Später im Alter sind solche abgelegenen Wohngebiete sehr schlecht, weil die Versorgung schlecht ist. Hauptsächlich gehts um Geschäfte und Ärzte.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Die Frage ist nur, ob es klug ist (oder damals war). Eine Immobilie über den Großteil seines Arbeitslebens abzubezahlen, ist ein immenses Klumpenrisiko. Wenn da nicht alles weitgehend glatt läuft, ist die Rendite schnell dahin. Aber klar, wenn es klappt, kann es super sein.
Das Risiko wird geringer, je mehr Faktoren zur Sesshaftigkeit beitragen. Ein kinderloser Single, der durch das Studium in eine fremde Stadt zog und alle zwei Jahre den Arbeitgeber wechselt, ist für Eigentum ungeeignet. Zwei Ehepartner mit Kindern, Famile vor Ort und einer attraktiven Festanstellung werden eher kaum den Ort verlassen. Sollte es doch zu einem Jobwechsel kommen, ist der neue Job weiterhin in der Nähe. Schließlich hat man doch seinen Ehepartner und seine Kinder noch da.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:In meinen Augen scheitert diese Diskussion immer daran, dass es (bis wir passende Maschinen dafür haben) einfach zu erledigende Arbeit gibt. Und viel davon ist Arbeit, die nicht unbedingt von sich aus erfüllend ist.
Solche einfach zu erledigende Arbeit wird es auch nachher noch geben. Erfüllende Arbeit ist außerdem eher die Ausnahme und nicht die Regel. Selbst dann, wenn man sein Hobby zum Beruf macht, ist man auch immer mal angefressen und dann wieder gut gelaunt. Man muss sich bewusst sein, dass es nach wie vor Arbeit ist. Man erledigt etwas für jemanden und erhält dafür Geld. Es wäre super, wenn alle das machen könnten, was ihnen gefällt, aber das ist in einer so großen Gruppe Menschen unmöglich. Darum wird Sozialhilfe wie Bürgergeld als attraktive Alternative gesehen. Berufsbilder wie Influencer sind das, wonach sich die junge Generation sehnt.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich bin bei Dir, dass wir mit viel weniger Ressourcen leben sollten (ja: müssen). Ich finde es toll, wenn Du mit klaren Budgets arbeitest und das gut kontrollierst. Die Frage ist nur: Wie kommen wir vom jetzigen Zustand auf einen Punkt, der weniger Ressourcen verbraucht? Wo nicht viele eine Unmenge Zeug kaufen, das irgendwo hergestellt werden muss.
Das hängt von jedem Einzelnen ab.
Typisch sind so Sachen wie Haushaltsgeräte, Klamotten, Lebensmittel.

Man gewöhnt sich schnell daran, dass die Waschmaschine nur drei bis vier Jahre hält und schmeißt sie dann weg. Diese Masche ist machbar, weil sich die Mehrheit nicht daran stört und es sie nicht interessiert. Die Mehrheit ist gleichgültig geworden. Mein jetziges Smartphone ist fünf Jahre alt und der USB-Anschluss ist am Sterben. 70 € würde mich die Reparatur kosten. Die Arbeitszeit dahinter muss bezahlt werden und das verstehe ich vollkommen. Ich würde das aber gerne selbst machen und das geht nicht ohne Weiteres. Geräte wie das Fairphone sind die Lösung, aber sie haben schrottige Kameras. Blöde Situation. Während ich noch überlege, haben andere das Smartphone schon vor drei Jahren ersetzt gehabt.
Meinem Vater ging letzten Monat der Anlasser am Auto kaputt. Deutschlands Werkstätten: "Neuer Anlasser rein." Seine Werkstatt auf dem Balkan: "Der Anlasser braucht nur neue Kohlen."
Da setzten wieder die Mentalität und geltende Gesetze ein. Die Deutschen schmeißen von Natur aus alles weg und die Werkstätten müssen Garantie geben. Demnach kommt ein neuer Anlasser rein, denn da ist die Werkstatt rein raus, wenn der Anlasser wieder kaputt ist.

Klamotten. Ja, was kauft man denn so viel Klamotten? Warum braucht man überhaupt Neue? Braucht man Neue, weil die Alte außer Mode gekommen ist oder weil sie kaputt ist? Braucht man unbedingt einen dreitürigen Kleiderschrank voll mit Kleidung für nur eine einzige Person? Vielleicht liegts auch wieder nur daran, dass ich ein Mann bin, aber ich habe in einem Umzugskarton alle meine Kleidung (Jacken und Schuhen ausgenommen) verstauen können. Mein Kleiderschrank steht da auch nur alibimäßig. In einer Tür sind Werkzeug und Konserven verstaut. :D

Lebensmittel. Das Thema hatten wir ja. Wenn man sich für die kommende Woche überlegt, was man so alles kochen möchte, kann man Zutaten kombinieren und manchmal größere Packungsgrößen kaufen. Eine vernünftige Lagerhaltung zu Hause ermöglicht meist aus den Resten einfach so plötzlich eine vollwertige Mahlzeit.


Ich belasse es mal dabei. Vieles hängt von den eigenen Gewohnheiten und der eigenen Mentalität ab. Man muss sich beim Kauf von Dingen immer fragen, wie lange man sie nutzen möchte und überlegen, ob es nicht Sinn macht, das Produkt für eine noch längere Nutzung zu kaufen. 2018 musste ich für eine Weiterbildung einen Laptop kaufen, der nur vier Jahre halten musste. Eigentlich bin ich ein PC-Mensch, aber für Unterwegs ist so ein Laptop sehr nützlich. Also ein bisschen besser ausgestattetes Modell für die Schnapszahl von 444€ neu gekauft und nun bin ich im Jahr 6 der Nutzung. Zehn Jahre wird er ganz sicher durchmachen.
Man könnte natürlich auch für diese vier Jahre ein noch billigeres Modell kaufen, aber wenn man dann bemerkt, dass er einem abseits der angedachten Tätigkeit viel Nutzen bringt, muss man kurz danach wieder einen kaufen. Wer billig kauft, kauft zwei Mal.


Wir müssen unser Zeug länger nutzen WOLLEN.
Zitat von Cleo13Cleo13 schrieb:Jo. Und da freue ich mich heut schon drauf, wenn diese Generation in Rente kommt - ne, halt: "Rente" is da ja nicht. Also: wenn sie zu alt dafür sind, dass sich noch jemand von ihnen "influencen" lässt.
Influencer sind eine kleine Randgruppe und man kann diejenigen in Deutschland, die sich über viele Jahre alleine von dieser Tätigkeit ihr Leben finanzieren, ganz sicher an zwei Händen abzählen. Normalerweise sterben solche Accounts irgendwann aus. Sah man auch schon auf YouTube ganz gut. Viele bekannte YouTuber des letzten Jahrzehnts sind einfach weg.
So wird es auch mit den Influencern sein. Aber die Jahre, in denen man als Influencer erfolgreich sind, nimmt man doch gerne mit.


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05.08.2024 um 16:56
Zitat von FordFord schrieb:Influencer sind eine kleine Randgruppe und man kann diejenigen in Deutschland, die sich über viele Jahre alleine von dieser Tätigkeit ihr Leben finanzieren, ganz sicher an zwei Händen abzählen. Normalerweise sterben solche Accounts irgendwann aus. Sah man auch schon auf YouTube ganz gut. Viele bekannte YouTuber des letzten Jahrzehnts sind einfach weg.
So wird es auch mit den Influencern sein. Aber die Jahre, in denen man als Influencer erfolgreich sind, nimmt man doch gerne mit.
Wenn man davor/daneben/danach noch etwas Nachhaltiges lernt, sicherlich. Influencer sind aber meistens sehr jung - und wenn dann der Erfolg perdu geht, noch eine Ausbildung oder ein Studium anfangen ...? Ich weiß nicht ...

Stimmt schon: SO viele Influencer gibt es vermutlich nicht. Aber das ist ja nur eine Gruppe - es gibt heute so viele, die sich mit fragwürdigen oder brotlosen Künsten selbstständig machen - irgendwelche Coaches, Trainer, Wellness-Berater ... Bis die merken, dass man davon auf Dauer nicht leben kann, haben sie schon zehn Jahre lang nix für die Rente getan ...


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Nur noch Influencer werden?

05.08.2024 um 17:43
Zitat von FordFord schrieb:Zum Kaufpreis kommen nicht nur die Renovierung hinzu, sondern auch Nebenkosten. Notar und Grunderwerbssteuer kommen hinzu. Ist ein Makler dabei, kommen seine Gebühren hinzu.
Ja, die kommen hinzu - und wenn es Prozentwerte sind, sind sie auch absolut höher als damals. Aber auch diese Kosten gab es damals und auch hier spielt die Inflation und die Verzinsung die selbe Rolle.
Es wäre nur anders, wenn neue Erwerbsnebenkosten hinzugekommen wären oder wenn diese überproportional gestiegen wären.
Zitat von FordFord schrieb:Aber nicht diejenigen, die viel und gut kochen.
Also ich koche viel und sehr gut (ich bin nicht allzu bescheiden, ein Charakterfehler) - und ich mag einen offenen Koch-, Wohn- und Essbereich. Weil es schön ist, kommunikativ zu kochen. Kochen mit Familie und Freunden ist ein Erlebnis.
Und wenn man nicht gerade die Milch anbrennen lässt, sind Küchengerüche im Wohnbereich doch kein Problem? Zumindest mit der Erfindung der Dunstabzugshaube und/oder der Fenster, ist das doch kein reales Problem? Also für mich nicht und auch nicht für die meisten Menschen, die ich so kenne. Ist aber natürlich Geschmackssache. Wer lieber in einem eigenen Raum kochen mag, soll das genau so handhaben.
Zitat von FordFord schrieb:Wir leben in 2024 und nicht in 1974 oder 1924.
Aber Fortschritt gibt es doch nicht umsonst. Wenn ich besser leben möchte, als vor 100 Jahren, muss das halt irgendwie bezahlt werden.
Zitat von FordFord schrieb:Was spricht gegen diese Ansprüche?
Nichts. Aber sie gibt es nicht umsonst.
Zitat von FordFord schrieb:Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man auch in einem Nachkriegsbau noch wunder voll und modern leben kann.
Das bestreitet niemand. Aber viele Menschen wollen das nicht und damit steigen die durchschnittlichen Baukosten.
Zitat von FordFord schrieb:Das Problem an solchen Häusern und Wohnungen ist, dass dann der Weg zur Arbeit komplizierter wird.
Das kommt auf Deine Arbeitsstelle an. Aber ja, wenn die Arbeit sich in die Ballungsgebiete verlagert, werden dort die Preise höher.
Es gibt aber auch Tätigkeiten abseits von Ballungsgebieten.
Zitat von FordFord schrieb:Zwei Ehepartner mit Kindern, Famile vor Ort und einer attraktiven Festanstellung werden eher kaum den Ort verlassen. Sollte es doch zu einem Jobwechsel kommen, ist der neue Job weiterhin in der Nähe. Schließlich hat man doch seinen Ehepartner und seine Kinder noch da.
Die Scheidungsrate beträgt 40%. Gerade wenn man als Paar die Finanzierung gemeinsam stemmt, ist es ein Risiko. Es sei denn, beide verdienen so gut, das jeweils auch alleine zahlen zu können und den anderen auslösen zu können. Aber reich zu sein und ein Haus zu bauen, ist ja auch nicht das Thema.
Zitat von FordFord schrieb:Solche einfach zu erledigende Arbeit wird es auch nachher noch geben.
Ja. Und wer macht die dann?
Es muss ja neben den Minijobbern und Influencern jemanden geben, der das macht.
Zitat von FordFord schrieb:Man gewöhnt sich schnell daran, dass die Waschmaschine nur drei bis vier Jahre hält und schmeißt sie dann weg.
Das entscheidet der Verbraucher. Wenn man eine solche Maschine für 300 EUR kauft, muss der Hersteller irgendwo das Geld herbekommen.
Zitat von FordFord schrieb:Die Deutschen schmeißen von Natur aus alles weg und die Werkstätten müssen Garantie geben.
Ja, das ist eine Frage der Mentalität. Eine einfache Maschine kann ich reparieren und wenn ich keine Gewährleistung eben muss, kann ich es auch einfach mal probieren. Die Frage ist: Wäre das in Summe besser? So was funktioniert eigentlich nur in kleinen Gruppen, wo man sich kennt und wo man auf andere Weise für seine Leistungen einstehen muss.
Zitat von FordFord schrieb:Wir müssen unser Zeug länger nutzen WOLLEN.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Nur sind die Verlockungen groß und viele können dem nicht widerstehen. Was ist der Grund dafür?
Na, es ist der niedrige Preis. Wenn ich etwas möchte und kann es irgendwie bezahlen, dass ist die Hemmschwelle kleiner. Waren sind durch die industrielle Herstellung und vor allem dadurch, dass Umweltschäden nicht eigepreist sind, viel zu billig.


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Nur noch Influencer werden?

05.08.2024 um 17:52
Zitat von FordFord schrieb:Es gibt sogar noch eine tolle Steigerung zum Bürgergeld. Bürgergeld + Minijob.
Bei Minijobs variiert der Stundenlohn. Ich gehe zu deinem Vorteil in der Diskussion nun einfach mal vom gesetzlichen Mindestlohn aus. Der beträgt pro Stunde 12,41€. Maximale Stundenzahl in der Woche: 10 Stunden. Ergibt monatlich etwa 43 Stunden Arbeit und 538€ Lohn. Das Jobcenter wird da einen Teil vom Bürgergeld abziehen. Nach allen Abzügen hätte man monatlich mit Bürgergeld und dem Gehalt vom Minijob insgesamt ca. 752€. Miete und Heizkosten sind nach wie vor bereits bezahlt.
Wenn man keinen Bock auf zehn Stunden Arbeit in der Woche oder so viel Abzüge hat, kann man einen Minijob antreten, in dem man den maximalen Freibetrag von 100€ verdient. Bei dem gesetzlichen Mindestlohn wären das im Monat etwa 8 Stunden Arbeit. Ob man das über den Monat verteilt macht oder an einem Tag, sei mal dahingestellt. 8 Stunden Arbeit im Monat und man erhält inklusive Bürgergeld insgesamt 663€ im Monat. Vergiss nicht, ich gehe bei der Stundenrechnung nach wie vor vom Mindestlohn aus.
Du kannst also mit ein bisschen Arbeit dein Bürgergeld auf 663€ oder 752€ aufstocken und hast trotzdem noch eine bezahlte Miete. Bist du kein Dussel und gehst mit deinem Inventar ordentlich um, hast du in der Wohnung sogar einmalig eine bezahlte Erstausstattung und hast jahrelang was davon.

Also ganz ehrlich, bei der Aussicht, die ein junger Mensch heutzutage hat, kann man sich wirklich nicht wundern, wenn er keinen Bock mehr auf 9-to-5 hat und auf Karrieren wie Influencer schaut oder alternativ Bürgergeld.
Tut mir leid aber ich kann nicht glauben, dass das für viele Menschen wirklich so verlockend sein soll. Was sind denn bitte 563 Euro im Monat, oder auch meinetwegen 663 Euro?
Natürlich kann man davon leben, ich denke das bestreitet keiner. Aber unter gut leben verstehe ich etwas anderes.
Es ist ja auch nicht so, als hätte man diesen Betrag quasi als Taschengeld monatlich zur Verfügung. Nein, man muss davon alle monatlichen Ausgaben wie Lebensmittel, Getränke, Versicherungen, Internet, Handy, ggf. Deutschlandticket, Medikamente usw. bezahlen. Da werden schnell aus 563 Euro nur noch 100 Euro oder noch weniger.


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Nur noch Influencer werden?

05.08.2024 um 17:54
Zitat von DwarfDwarf schrieb:Was sind denn bitte 563 Euro im Monat, oder auch meinetwegen 663 Euro?
Das ist nach Abzug aller lästigen Kosten wie Wohnen oder Versicherungen, man zahlt nicht mal Rundfunkbeitrag.


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Nur noch Influencer werden?

05.08.2024 um 18:07
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Das ist nach Abzug aller lästigen Kosten wie Wohnen oder Versicherungen, man zahlt nicht mal Rundfunkbeitrag.
Nein, das ist so nicht korrekt. Die Miete wird bezahlt, das schrieb ich ja auch weiter oben bereits. Vom Rundfunkbeitrag wird man befreit. (Wird nicht bezahlt, sondern man ist befreit). Aber Versicherungen muss jeder Grundsicherungsempfänger von den 563 Euro bezahlen.

Hast Du außer Miete und Rundfunkbeitrag ansonsten keine lästigen Kosten im Monat? Ich gehe davon aus, dass bei den meisten Menschen noch mehrere weitere Kosten im Monat anfallen. Und deshalb bleibe ich dabei das 563 Euro nicht besonders viel Geld ist.


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Nur noch Influencer werden?

05.08.2024 um 18:09
Insbesondere Strom und Warmwasser ist auch nicht dabei!

:mlp:


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