Frau.N.Zimmer schrieb:Ernsthaft? Willst du mich veräppeln? Gehe ruhig davon aus, dass ich weiß wozu ein Kühlschrank da ist. Ich schrieb doch vorhin, wenn man nicht tagelang die Reste essen will. Das ist doch Augenwischerei, denn zunächst kostet eben das Glas Sardellen, die Artischockenböden, der Parmaschinken whatever.
Nein, meine Intention ist wirklich nicht jemanden zu veräppeln. (Generell ist das nicht meine Art.)
Augenwischerei ist es auch nicht da ich mich nicht selbst betrüge.
Hier schreibst du "tagelang die Reste".
Du hattest geschrieben dass du nicht tagelang
Pizza essen willst - will ich auch nicht. Die Zutaten brauche ich jedenfalls aber für ganz andere Gerichte auf. Gerade das hätte ich für selbstverständlich angesehen und bin deshalb darauf eingegangen, weil dein Beitrag so wirkte als wärst du der Meinung dass aus den Zutaten nur Pizza entstünde oder man sie wegwerfen müsse.
Frau.N.Zimmer schrieb:Das ist doch Augenwischerei, denn zunächst kostet eben das Glas Sardellen, die Artischockenböden, der Parmaschinken whatever.
Es kostet zunächst, wird aber für verschiedene Gerichte verwendet.
Wenn ich z.B. das Glas Artischocken für eine Pizza und einen Nudelsalat verwende (so zuletzt gemacht), aus der Packung Mehl viel mehr als eine Pizza wird (hier steht ein 25-kg-Sack Mehl), der Fünferpack Knoblauchknollen in 10 Gerichte kommt, die Flasche Olivenöl zwei Monate lang für diverse Gerichte im Einsatz ist... rechne ich all diese Einkäufe jedenfalls nicht der Pizza allein zu oder sehe diese Zutaten als Reste der Pizza. Sofern ich alle Zutaten aufbrauche (und das mache ich), rechne ich sie
anteilig den jeweiligen Gerichten zu - oder simpler, meinen monatlichen Kosten, wie ich das auch bei anderen Einkäufen mache die über einige Zeit verbraucht werden.
Augenwischerei betreibe ich bestimmt nicht, da ich jahrelang von einem sehr (!) knappen Budget für zwei wirtschaften musste. Spätestens der Kontostand hätte mich eines besseren belehrt wenn daran etwas Selbstbetrug wäre.
Frau.N.Zimmer schrieb:Hier geht es doch nicht um "Die kluge Hausfrau" oder darum wie geil Geiz sein kann. :D
Geizig finde ich es nicht, meine Zutaten aufzubrauchen anstatt sie wegzuwerfen und häufiger einzukaufen.
Geizig ist für mich etwas anderes: Sich verkniffen etwas nicht gönnen obwohl man es sich leisten kann. Mache ich nicht. Ich freue mich dass ich mir heutzutage vieles leisten kann das früher nicht möglich war und mache das auch.
azazeel schrieb:Kannst Du bügeln währen Du isst, kochst und aufräumst?
Essen dauert natürlich genauso lang im Restaurant wie zu Hause.
Zu Hause kann ich aber z.B. bügeln, während ich das sicherlich weder während der Wartezeit im Restaurant noch während der Anfahrt oder dem Fußweg kann. (Auch Hobbies lassen sich während der Anfahrt und Wartezeit nur begrenzt ausüben.)
Wir hatten den unfreiwilligen "Spaß" einige Zeit: keine Kochmöglichkeit.
Wie gesagt: Ich gehe total gerne essen - für den Alltag (mehrmals wöchentlich bis täglich) ist das aber nunmal keine praktikable Sache da zeitaufwendig.
azazeel schrieb:Hoffentlich Dein Arbeitgeber oder der Auftraggeber, solltest Du selbständig sein. Nicht?
Falls du einen Arbeitgeber hast dem du mitteilen kannst "Chef, ich brauche etwas mehr Geld, haben Sie einen Zusatzauftrag?"
(Überstunden werden mir selbstverständlich bezahlt. Ich verdiene gut, ist eine gehobene Position.)
azazeel schrieb:Du Dir. Du kannst ja so rechnen, dass Du (gut bezahlt) arbeitest, statt in der Küche zu stehen. Oder dass Deine Freizeit einen gewissen Geldwert hat.
Das meinte ich: Das kann man sich fürs gute Gewissen natürlich anrechnen. Genau das ist aber der Selbstbetrug: Der Kontostand erhöht sich dadurch nicht. Der Kontostand verringert sich sogar wenn man die teurere Variante wählt. Das "Zeitkonto" kann sich mitunter auch mit verringern, siehe Beispiel Änderungsschneiderei vs. selber nähen, oder in dem Fall im Alltag häufig essen zu gehen.
(Freizeit ist mir übrigens enorm wichtig, wie das wohl vielen Menschen mit einer guten Ausbildung, einem guten Einkommen und relativ hoher Stundenzahl sehen dürften. Ein Grund für mich z.B. nur einmal pro Woche oder eher alle zwei Wochen einzukaufen, da ich besseres mit meiner Zeit anzufangen weiß als andauernd durch die Gegend zu fahren und an Supermarktkassen zu stehen. Ebenso früher, z.B. zeitaufwendige Weiterbildungsaktionen wie innerhalb von 2 Jahren Abitur auf dem 2. Bildungsweg neben dem Beruf: (etwas) Freizeit habe ich mir durch effiziente Zeitplanung ermöglicht, sparsames Haushalten hat mir ermöglicht mit dem Geld überhaupt auszukommen und nicht z.B. noch mehr arbeiten müssen sodass Abitur und Studium nicht mehr machbar gewesen wären.)
azazeel schrieb:Aber nur wenn Du Deinem Arbeitgeber oder Auftraggeber Deine Arbeitszeit schenkst.
Wenn ich meinen Mandanten eine Stunde in Rechnung stellen kann, weil da tätig bin oder wenn ich diese Zeit nutze, um in der Küche zu stehen (sofern das kein Spaß für mich ist), dann ist das effektiv Geld. Dann verzichte ich auf Einnahmen zugunsten einer ungeliebten Tätigkeit. Was an dieser Rechnung erscheint Dir falsch?
Meinem Arbeitgeber schenke ich kein Zeit, denn der bezahlt mich.
Ich verzichte auf keinerlei Einnahmen, da mein Chef nunmal nicht weitere Tätigkeiten vergibt (und ich sicherlich auch nicht stundenweise Aufträge an Land ziehen werde). Ob du beliebig viele Mandanten wirst finden können? Ob nicht ggf. auch die Zeit die für die Anfahrt und fürs Warten aufs Essen aufgewendet wird (Restaurant) stattdessen zum Arbeiten genutzt werden könnte?
(Das hypothetisch. Ich bin nicht dafür jede freie Minute mit Arbeit zu füllen. Ich bin dafür Freizeit zu nutzen anstatt sie mit herumfahren, warten etc. zu verbringen.)
azazeel schrieb:Was an dieser Rechnung erscheint Dir falsch?
Dass real diese Zusatzeinkommensmöglichkeiten zuallermeist nicht existieren.
Realistischere Rechnung:
- Ich habe ein Einkommen das ich nicht erhöhen kann. Dann bleibt mir mehr Geld und mehr Zeit wenn ich (üblicherweise) zu Hause esse.
- Ich habe ein Einkommen das ich erhöhen kann (und will). Dann nutze ich die Zeit die mir übrig bleibt weil ich zu Hause esse statt ein Restaurant aufzusuchen fürs Arbeiten.
azazeel schrieb:Aber klar, das sind im Grunde "Sowiesokosten". So kannst Du Dir aber auch das Auto schön rechenden, das Du eh brauchst und Kilometerkosten für die Freizeit mit wenigen Cent angeben. Wenn Du Anschaffung, Reparaturen etc. ignorierst, weil Du es ja eh ausgeben musst. Aber damit verzerrt man schon die Kostenrechnung.
Ich rechne mir gar nichts schön da ich lange Zeit sehr knapp haushalten musste und ich jeglichen Selbstbetrug auf dem Konto bemerkt hätte.
Nochmals: Welcher Vermieter gewährt einem einen Mietnachlass durch Entfernung der Küche? Die Küche zahle ich mit egal ob ich sie nutze oder nicht. Eine Minimalausstattung an Geschirr, Besteck, Kochwerkzeugen hat sich bereits nach wenigen Malen Kochen amortisiert. Energiekosten rechne ich selbstverständlich mit. Ich rechne nicht einmal den Anteil des Geschirrs etc. den man sich realistischerweise immer kaufen wird (z.B. wenigstens einen Teller, eine Tasse und ein Messer) als "Sowiesokosten".