Kosten für Grabstein

Habt ihr in letzter Zeit einen Grabstein in Auftrag geben müssen? Mit welchen Kosten muss man da denn in etwa rechnen bei einem normalen Einzelgrabstein inkl. Beschriftung und Setzen auf dem Grab?

Da ja alles teurer wird, wird auch dort die letzten Jahre sicher einiges draufgeschlagen worden sein

@UAPisEcht
Kommt darauf an was man will. Wir hatten Naturstein mit Gravur und Bild und Fundament das waren EUR 6400. Buchstabe lag bei EUR 15,00.

Ach und Transport war extra mit EUR 230!

@UAPisEcht
Am besten erkundigst du dich bei dir in der Umgebung. Hier können wir jetzt Preise zwischen 3000 und 10000 aufrufen.

Das ist ja Hammer... Deswegen entscheiden sich also heutzutage mehr und mehr Menschen für eine kleinen liegenden Stein mit den Maßen 40x40 cm oder gleich für eine Urnenbestattung.

Traurig. Ich würde gerne so einen großen Grabstein wie im 19. Jahrhundert üblich haben wollen. Aber das Geld werde ich wohl nie zusammenbekommen.

@UAPisEcht

Ich fürchte, die Frage: "Was kostet ein Grabstein?" ist so präzise wie die Frage "Was kostet ein Auto?" oder "Was kostet ein Haus?"
Da sind die Spannweiten enorm. Erkundige Dich bei entsprechenden Betrieben vor Ort.

PS: Auf meinem Grabstein soll stehen: Das hast Du nun davon!

BesucherIn schrieb:Das ist ja Hammer... Deswegen entscheiden sich also heutzutage mehr und mehr Menschen für eine kleinen liegenden Stein mit den Maßen 40x40 cm oder gleich für eine Urnenbestattung.

Oder ein mehr oder weniger anonymes Urnengrab in einem Friedwald. Das ist vielleicht die günstigste Variante. Sterben ist teuer.
Man muss ja auch die Grabpflegekosten einkalkulieren. Da ist vielleicht ein liegender Stein, in Form einer Grabplatte auch ne Überlegung wert. Nicht jeder kann sich regelmäßig um ein Grab kümmern. Sicherlich gibt es auch Bepflanzugen mit wenig Pflegeaufwand. Aber Arbeit macht es dann doch immer....

@BesucherIn
Du musst bei der Auswahl des Grabsteins aber auch bedenken, dass es nicht auf jedem Friedhof erlaubt ist, das Grab vollständig mit Stein abzudecken. Auf anderen ist es möglich. Der örtliche Steinmetz wird es natürlich wissen.

AlteTante schrieb:Du musst bei der Auswahl des Grabsteins aber auch bedenken, dass es nicht auf jedem Friedhof erlaubt ist, das Grab vollständig mit Stein abzudecken.

Muss ja nicht. Ein kleines Quadrat als Grundfläche, aber dafür mehr in die Höhe gehen, war ja damals üblich.
Ich hätte auch gerne ein ewiges Liegerecht. Wie bei den Juden oder Muslimen. War schon am überlegen, nur deswegen zu konvertieren.

AlteTante schrieb:Du musst bei der Auswahl des Grabsteins aber auch bedenken, dass es nicht auf jedem Friedhof erlaubt ist, das Grab vollständig mit Stein abzudecken. Auf anderen ist es möglich. Der örtliche Steinmetz wird es natürlich wissen.

Das ist völlig richtig. Bei mir in der Gegend gibt es einen Friedhof, auf dem nur Holzkreuze erlaubt sind. Und zwar alle in der gleichen Form. Im Grunde eine gute Lösung. Allerdings lässt dies auch keine individuelle Freiheit zu, die manche sich wohl wünschen. Persönlich finde ich individuelle und aufwändige Gestaltungen auch schön. Etwa so wie Gräber der Prominenz (etwa auf dem Wiener Zentralfriedhof) früher gestalltet wurden. Mit großen Engelsfiguren z.B.. Ohne dass ich es weiss kann ich mir vorstellen, dass da die meisten Friedhofssatzungen heute Schranken setzen.

@BesucherIn
Ich habe auf dem Frankfurter Hauptfriedhof gesehen, dass man alte monumentale historische Grabsteine erneut erwerben kann (quasi Wiederverwertung). Diese waren gekennzeichnet.

UAPisEcht schrieb:Mit welchen Kosten muss man da denn in etwa rechnen bei einem normalen Einzelgrabstein inkl. Beschriftung und Setzen auf dem Grab?

Da solltest Du Dich bei einem Steinmetz erkundigen, je nach Deiner Vorstellung wird er Dir den genauen Preis nennen.

..........

Ein witterbeständiges, kleines, helles Holzkreuz finde ich auch schön, sofern man das so beschreiben kann.

Palfrader schrieb:Bei mir in der Gegend gibt es einen Friedhof, auf dem nur Holzkreuze erlaubt sind. Und zwar alle in der gleichen Form. Im Grunde eine gute Lösung.

Erinnert mich an Kutten bei Kommunionskindern, der Einheitlichkeit wegen.
Aber Holz verwittert doch mit der Zeit, wie begegnet man diesem?

UAPisEcht schrieb:Mit welchen Kosten muss man da denn in etwa rechnen bei einem normalen Einzelgrabstein inkl. Beschriftung und Setzen auf dem Grab?

Schwer zu sagen. Kann 2000 Euro kosten, aber auch das Fünffache (und mehr).
Meist gibt es ja mehrere Steinmetze in der Nähe eines Friedhofs. Die kennen die örtlichen Gegebenheiten und können Dich beraten. Man möchte ja meist auch etwas Individuelles.
Sie haben ja auch Ausstellungen, wo man sich entsprechende Ausführungen ansehen und auch anfassen kann.
Ich würde die Fragen dort besprechen, wenn es auch in der Situation nicht leicht fällt.
Ich glaube, es werden auch gebrauchte Grabsteine recycelt? Die Gräber müssen ja irgendwann geräumt werden und die Grabsteine entfernt. Die werden ja nicht weggeworfen, sondern können umgearbeitet werden.
Vielleicht sind die etwas günstiger?

BesucherIn schrieb:Ich hätte auch gerne ein ewiges Liegerecht. Wie bei den Juden oder Muslimen. War schon am überlegen, nur deswegen zu konvertieren

Darin sehe ich persönlich keinen Sinn. Irgendwann ist ja keiner mehr da, der einen kannte und das Grab besuchen kommen kann. Man selbst bekommt das ohnehin nicht mehr mit.

nairobi schrieb:Die Gräber müssen ja irgendwann geräumt werden

.
Ich habe mich schon immer gefragt was dann mit dem Inhalt passiert.

@Zwinkertroi
Nach der Ruhezeit sollte eigentlich alles vergangen sein. Sollten noch Reste gefunden werden bleiben diese in der Erde.

gruselich schrieb:Ich habe auf dem Frankfurter Hauptfriedhof gesehen, dass man alte monumentale historische Grabsteine erneut erwerben kann (quasi Wiederverwertung). Diese waren gekennzeichnet.

Zum einen ist das eine gute Idee und nachhaltig. Zum anderen auch wieder traurig. Lass es nur einen schnöden Stein sein, aber der gehört doch jemanden. Den kann man doch nicht aufarbeiten und die Daten des ursprünglich Verstorbenen entfernen. Wer denkt dann noch an diese Person?

Wer die Schrift liest, macht sich in dem Moment ein Bild vom Leben dieser Person. Das ist doch eine nette Geste!
Bei mir isses ambivalent - Menschen sind mir eigentlich nicht wichtig, meist ist mein Mitleid nur nachgeahmt (damit ich im Alltag überlebe). Aber diese Erinnerungskultur ist mir überaus wichtig. Auch wieder egoistisch. Ich schrieb ja schon, dass ich nicht vergessen werden möchte - was spätestens passiert, wenn alle Freunde und Verwandte ebenfalls gestorben sind.

Ich gönne es aber auch jedem anderen und einzelnen Menschen, einen Stein mit seinen Lebensdaten zu haben, der hoffentlich eine halbe Ewigkeit hält (Die Schrift muss natürlich tief genug geritzt werden und man sollte sich für ein Material entscheiden, was lange umweltbeständig ist).

Genauso respektiere ich es, dass viele da gar keinen Wert drauf legen.

nairobi schrieb:Darin sehe ich persönlich keinen Sinn. Irgendwann ist ja keiner mehr da, der einen kannte und das Grab besuchen kommen kann. Man selbst bekommt das ohnehin nicht mehr mit.

Zum ewigen Liegerecht:
Das geht heutzutage leider schon aus logistischen Gründen nicht mehr, weil wir zu viele Menschen auf dem Planeten sind. Denken wir mal tausend Jahre weiter und alle vermehren sich immer noch fröhlich, dann wäre gar kein Platz mehr in der Fläche vorhanden. Man muss quasi stapeln. Oder die Leute verbrennen. Das ewige Liegerecht wird so ökonomisiert. Sau teuer und den Eliten vorbehalten. Dabei haben viele Reiche schon einen Wikipedia-Eintrag oder ein Buch geschrieben. Sowas verlängert ja auch die formale Haltbarkeit der eigenen Existenz. Also Einkommen korreliert ja oft mit Erfolg und Prominenz.

Bei mir ist jedenfalls ein Fünkchen Hoffnung da, dass es doch nach dem Tod für mich weitergeht und ich was von dieser Erinnerungskultur mitbekomme. Gläubig bin ich nicht, aber es ist für mich höchst deprimierend und unzufrieden stellend, dass man einfach nur ein unbedeutendes Licht im Universum ist, dass nach mehr oder weniger 100 Jahren für immer verschwindet. Zu Lebzeiten passiert so viel und nach dem Tod ist alles unbedeutend. Ich finde das krass.

nairobi schrieb:Erinnert mich an Kutten bei Kommunionskindern, der Einheitlichkeit wegen.
Aber Holz verwittert doch mit der Zeit, wie begegnet man diesem?

Das ist eine gute Frage, die ich Dir leider nicht beantworten kann. Möglicherweise werden sie ersetzt oder erneuert? Es ist eine ganze Zeit lang her als ich mal dort war. Ich meine mich daran erinnern zu können, dass natürlich die einen Kreuze neuer aussahen als andere. So wirklich vergammelt waren aber auch keine. Insgesamt hatte es ein einheitliches Bild.
Ich stelle hier mal einen Link mit Foto ein:

https://www.lwg.bayern.de/gaerten/226606/index.php

@UAPisEcht
Mein Senior hat letztes Jahr einen ganz besonders schönen Grabstein bekommen, betende Hände auf einem hellen Stein. Preis inkl. Beschriftung und Aufstellung 18xx. Produziert in China, aufgestellt von einer Firma aus dem Nachbarlandkreis (Heilbronn), die aber auch bundesweite Aufstellung anbietet. Den Namen habe ich gerade nicht parat; organisiert hat die Sache damals mein Brüderle, der aber auch drei Nachmittage damit zugebracht hat, einen schönen Stein und einen günstigen Anbieter zu finden.

Wichtig ist, dass Du Dir vorher die Friedhofssatzung anguckst; da gibt es Vorschriften zur Größe, Farbe und Mindestdicke. Danach vom Friedhofsamt genehmigen lassen. Vor dem Anbringen der Beschriftung wurde uns noch ein Bild zugeschickt, wie es am Ende aussehen würde. Top!

Wir sind sehr zufrieden, Grabstein braucht aber Zeit. Etwa ein halbes Jahr; so lange, wie es auch im Normalfall dauert, bis sich ein Grab gesetzt hat. (Mein Brüderle freilich hat den Vogel wieder einmal abgeschossen; zweimal am Tag gewässert, dann 27 Sack Blumenerde und am neunten Tag eingepflanzt)

BesucherIn schrieb:Bei mir ist jedenfalls ein Fünkchen Hoffnung da, dass es doch nach dem Tod für mich weitergeht und ich was von dieser Erinnerungskultur mitbekomme. Gläubig bin ich nicht, aber es ist für mich höchst deprimierend und unzufrieden stellend, dass man einfach nur ein unbedeutendes Licht im Universum ist, dass nach mehr oder weniger 100 Jahren für immer verschwindet. Zu Lebzeiten passiert so viel und nach dem Tod ist alles unbedeutend. Ich finde das krass.

Ich bin ebenfalls nicht gläubig, und ich denke nicht, dass es nach dem Tod weitergeht. Kommen und gehen, das ist der Lauf der Natur. Das Individuum ist in der Natur von keiner großen Bedeutung. Dass der Gedanke deprimierend sein kann, da stimme ich dir zu.

mattastic schrieb:Nach der Ruhezeit sollte eigentlich alles vergangen sein. Sollten noch Reste gefunden werden bleiben diese in der Erde.

Das glaubst aber auch nur du. Weißt du wie viele Menschen mit Schmuck, Eheringen, Goldzähnen etc. begraben werden? Da wird gesondelt und gesiebt bis das gute Gold zum Vorschein kommt.