Gendern zur Pflicht machen?
09.04.2023 um 20:37Genau, wie die neutrale Verwendung. Man muss da nicht immer sofort an Männer denken.Groucho schrieb:Das ist nun mal die Form dieses Maskulinums, ob dir das passt oder nicht.
Genau, wie die neutrale Verwendung. Man muss da nicht immer sofort an Männer denken.Groucho schrieb:Das ist nun mal die Form dieses Maskulinums, ob dir das passt oder nicht.
Ja, völlig abstrus, bei männlichen Bezeichnungen an Männer zu denken.....Aniara schrieb:Man muss da nicht immer sofort an Männer denken.
Tatsächlich hat sich der Begriff Lehrperson eingebürgert - gerade Referendare müssen häufig Unterrichtsentwürfe etc. schreiben, wo sie perfekt gendern müssen. Da kannst du also jedes Mal schreiben: Die Schülerinnen und Schüler oder kürzer: die Lernenden oder eben auch "die Lehrperson". Wenn ich nämlich über mich selbst schreibe: Die Lehrerin und es kommt ein Mann zum Unterrichtsbesuch, dann kann es sein, dass er sich diskriminiert fühlt. Nerv.MiJrgens6302 schrieb:Lehrpersonen sowas sagt keiner.
Nee ... du schreibst wirklich: Liebe Deutschlehrerinnen und -lehrer oder in der Fachschaft häufiger: Liebe Deutschfachkolleginnen und -kollegen. Da legen viele Kolleginnen und Kollegen echt großen Wert darauf.MiJrgens6302 schrieb:DEUTSCH-LEHRER (w)(m) und wenn es unbedingt sein muss auch (d)
Warum unterschlägst du immer die neutrale Verwendung? Ist für mich nicht begreiflich, warum ich gendern sollte, weil andere Leute bei neutralen Bezeichnungen nur an Männer denken...Groucho schrieb:Ja, völlig abstrus, bei männlichen Bezeichnungen an Männer zu denken.....
Warum unterstellst du mir Dinge, die nicht stimmen?Aniara schrieb:Warum unterschlägst du immer die neutrale Verwendung?
Warum hörst du nicht auf das gM fälschlicherweise wieder und wieder als neutral zu bezeichnen?Aniara schrieb:warum ich gendern sollte, weil andere Leute bei neutralen Bezeichnungen nur an Männer denken...
Aniara schrieb:die neutrale Verwendung?
Bitte lies meine Beiträge etwas aufmerksamer, wenn du schon solch eine "Wortklauberei" betreiben möchtest... Danke.Groucho schrieb:es ist eine maskuline Bezeichnung, die neutral verwendet wird.
Habe ich.Aniara schrieb:Bitte lies meine Beiträge etwas aufmerksamer,
Ich unterschlage sie nicht "immer" - im Gegenteil, ich weise oft daraufhin, dass es (nur) eine neutrale Verwendung hatAniara schrieb:Warum unterschlägst du immer die neutrale Verwendung?
Egal, was du im ersten Satz geschrieben hast, im zweiten formulierst du wie immer falsch.Aniara schrieb:Ist für mich nicht begreiflich, warum ich gendern sollte, weil andere Leute bei neutralen Bezeichnungen nur an Männer denken...
Ich denke das Problem beim gM ist, dass man wenn man eine Gruppe hat, man nichtAniara schrieb:Warum unterschlägst du immer die neutrale Verwendung? Ist für mich nicht begreiflich, warum ich gendern sollte, weil andere Leute bei neutralen Bezeichnungen nur an Männer denken...
Abahatschi schrieb:Oh ja, ohne das unnötige Gendern gäbe es ja nicht.
Das ist auf beiden Seiten hier passiert. Natürlich in einer sehr entspannten Art und Weise :).Groucho schrieb:Falsch, man durchaus gegen gendern sein, ohne andere als wahnhaft, psychisch krank oder wichtigtuerisch darzustellen.
Ohne die Realität zu verzerren, ohne andere zu beleidigen.
Wer Gender-* und Binnen‑I bewusst einsetzt, unterstellt den Gegnern, ideologisch „patriarchalische“ Verhältnisse konservieren zu wollen.Quelle: https://link.springer.com/article/10.1007/s11616-020-00625-0
Ähnlich argumentierten schon Braun et al. (2005). Blake und Klimmt kamen zu der Einschätzung, dass das generische Maskulinum zur Unterschätzung, das Binnen‑I zur Überschätzung des Frauenanteils in untersuchten Feldern führe; nur die gemischte Geschlechterbezeichnung „führte zu einer angemessenen Einschätzung des Anteils am Ereignis beteiligter Frauen“ (Blake und Klimmt 2010, S. 298).Footnote 1Die andere Form klingt genauso wie die weibliche Form und wird auch so geschrieben bis auf den Doppelpunkt und teilweise überhört man auch die Pause beim Sprechen und denkt das sind nur Frauen.
Beitrag von Tussinelda (Seite 358)Tussinelda schrieb am 05.04.2023:Der Beitrag von Rudolf Stöber sucht jedoch nicht die Debatte, sondern verlässt die Ebene
einer sachlichen Argumentation. Er ist über weite Strecken unwissenschaftlich, polemisierend und diffamierend geschrieben. Dies stellt eine grobe Missachtung der Regeln wissenschaftlichen Diskurses und wissenschaftlicher Qualitätsstandards in einer Fachzeitschrift dar.
Vor diesem Hintergrund ist es nicht nachvollziehbar, dass dieser Beitrag in der Publizistik
veröffentlicht wurde. Ein solcher Text beschädigt die Zeitschrift und das Fach Kommunikationswissenschaft. Wir sehen die Entscheidung, diesen Beitrag zu publizieren, deshalb als redaktionelles Versagen der Publizistik.
Der Beitrag diskreditiert geschlechtergerechte Sprachformen als „Marotte zur Spaltung der
Gesellschaft“ (S. 8) und erklärt, sie seien ein „Zeichen von Halbbildung“ (S. 3), oder „magisches Denken, das auf einem Irrtum beruht“ (S. 5) und aus Unkenntnis entstanden (S. 7). Er
stellt Diskussion und Befürwortung der Verwendung von Gender-Star und Binnen-I in Kontexte von „Gedankenpolizei“ (S. 3), Manipulation (S. 4), „Sprachen- und Gedankenmanipulateure[n]“ (S. 4), Gleichschaltung (S. 4) oder „billige[r] Symbolpolitik“, die „indoktrinieren“ und
„polarisieren“ (S. 4) will.
Verwendung von Gender-Star und Binnen-I werden nicht nur als Ausdruck von „‘Neusprech‘
(George Orwell)“ (S. 5) interpretiert, sondern auch in die Nähe „zu Faschismus, Nationalsozialismus und Kommunismus“ (S. 4) gerückt. Der Eingriff in die Form der Sprache erinnert
den Autor an „Goebbels, Hitler, Rosenberg und Konsorten“ und unter Hinweis auf „Äbte im
Leipziger Roten Kloster“ schließt er: „Das endet in der Regel mit der Aufrichtung von Guillotinen.“ (S. 4)
Der Beitrag von Rudolf Stöber sucht jedoch nicht die Debatte, sondern verlässt die Ebenedas mag ja in Teilen alles so sein.
einer sachlichen Argumentation. Er ist über weite Strecken unwissenschaftlich, polemisierend und diffamierend geschrieben.
.... Blake und Klimmt kamen zu der Einschätzung, dass das generische Maskulinum zur Unterschätzung, das Binnen‑I zur Überschätzung des Frauenanteils in untersuchten Feldern führe; nur die gemischte Geschlechterbezeichnung „führte zu einer angemessenen Einschätzung des Anteils am Ereignis beteiligter Frauen“ ...... wer das negiert, dann ist das auch nur eine Meinung - Wissenschaft hin oder her.
blueavian schrieb:Die andere Form klingt genauso wie die weibliche Form und wird auch so geschrieben bis auf den Doppelpunkt und teilweise überhört man auch die Pause beim Sprechen und denkt das sind nur Frauen.
es ging ums Binnen-IOptimist schrieb:... wer das negiert, dann ist das auch nur eine Meinung - Wissenschaft hin oder her.
Es ist nun mal so, dass "Bäcker:in" im Vergleich zum männlich klingenden "Bäcker" nun mehr weiblich klingt.
Jetzt, wo du es schreibst, hab ich's mal mit Glottisschlag gesprochen.Tussinelda schrieb:mit Glottisschlag, dann überbetont es gar nix.
Optimist schrieb:Es ist nun mal so, dass "Bäcker:in" im Vergleich zum männlich klingenden "Bäcker" nun mehr weiblich klingt.
und das soll dann weniger weiblich wirken und klingen als die Variante mit : oder * ?Tussinelda schrieb:es ging ums Binnen-I
das siehst du so, für mich und wohl auch manch Andere macht diese kleine Sprechpause den Kohl für das "weiblich-Klingen" nun nicht fett ;)Tussinelda schrieb:...und wenn es richtig ausgesprochen wird, mit Glottisschlag, dann überbetont es gar nix.
Optimist schrieb:das siehst du so, für mich und wohl auch manch Andere, macht dies kleine Sprechpause den Kohl für das "weiblich-Klingen" nun nicht fett ;)
manch andere probieren es selbst und stellen fest, "innen" wird nicht überbetont ;)Do-X schrieb:Jetzt, wo du es schreibst, hab ich's mal mit Glottisschlag gesprochen.
Ich betone tatsächlich eher den Bäcker und nach dem G-Schlag senkt sich mein Ton beim "In".
manche sprechen es vielleicht auch so aus, wie es sein muss.Tussinelda schrieb:manch andere probieren es selbst und stellen fest, "innen" wird nicht überbetont ;)
nein, nicht nur betont, sondern obs zu schnell gesprochen wird oder nicht, bzw. ob die Pause (oder der G-Schlag) lang genug ist oder nicht.Tussinelda schrieb:es geht also nur darum, dass es richtig betont wird?
da müssen aber manche anscheinend noch sehr viel üben ;)Tussinelda schrieb:Ist alles eine Sache der Übung, man ist es ja nicht gewöhnt, die Worte so auszusprechen.
Optimist schrieb:Apropo Blickwinkel: für mich liest es sich eben auch mehr mit der Betonung aufs Weibliche, wenn ich z.B. "Bäcker:in" lese.
das kann man umgedreht auch bei den Befürwortern sagen - hinsichtlich des gM.Tussinelda schrieb:da wo Du Dich gestört fühlst, wirst Du Dich gestört fühlen.