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Gendern zur Pflicht machen?

14.060 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Weiblich, Transgender ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2023 um 19:12
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Und wenn Simone sich als Frau sieht, dann ist sie eben eine Bäckerin, kein Bäcker.
Kann man so schreiben, muss man aber nicht. Bestätigt auch der Duden.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2023 um 19:13
Zitat von AniaraAniara schrieb:Verdreh hier nicht die Tatsachen! Ich spreche sie im Rahmen ihres Berufes an. Nicht als weibliche Person, da das Geschlecht keine relevanz für die Ausübung ihrer Tätigkeit hat.
Was ist denn daran so schwer zu verstehen?
Das müsste ich Dich fragen denn Du sprichst die Person nicht an, schreibst aber
Zitat von AniaraAniara schrieb:Oder die angesprochene Person selbst keinen Wert aufs Gendern legt.
und das ist falsch, da die Person weder mit "Simone ist Bäcker", noch mit "im Backshop arbeitet eine Bäckerin" angesprochen wird. Es wird von ihr, über sie gesprochen. Den Unterschied sollte man kennen, wenn man meint andere korrigieren zu müssen.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2023 um 19:13
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Silvester feiern wir mit Freunden.
Meine neuen Nachbarn sind sehr nett
Mir hat dieses Beispiel noch mal vor Augen geführt, weshalb ich - für mich ganz persönlich - skeptisch gegenüber dem Gendern bin.

Der Ausdruck "Mit Freunden feiern" hat für mich auch eine emotionale Komponente - ich feiere mein ganzes Leben schon meine Geburtstage, die Geburtstage meines Mannes und häufig Silvester "mit Freunden" oder "mit Freunden und Familie"; das schließt übrigens Cis-Männer und Cis-Frauen, Trans-Männer und Trans-Frauen und zumindest eine nichtbinäre Person mit ein.

Ich mag nicht einfach etwas an meinem Sprachgebrauch ändern, was sich für mich richtig und gut und warm und behaglich anfühlt - dieses "Sich-richtig-anfühlen" hat meiner Meinung nach auch seine Berechtigung, selbst wenn es schwierig ist, damit in einer Diskussion zu argumentieren.

Ich habe einfach Bauchschmerzen dabei zu sagen, dass ich "mit Freundinnen und Freunden" bzw. "mit Freund*Innen" feiere - fühlt sich für mich emotional einfach nicht so wohlig an wie mein liebgewonnenes "mit Freunden."

Und solange sich die benannten Freunde nicht daran stören, möchte ich das einfach nicht ändern, das fühlt sich einfach nicht richtig an, sondern ein bisschen so, als würde ich etwas Eckiges in was Rundes zu pressen versuchen.

Gleichwohl soll bitte jeder, für den sich das okay anfühlt und der davon überzeugt ist, meinetwegen drauflos gendern, was das Zeug hält. Da seh ich nun wirklich kein Problem.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2023 um 19:20
Zitat von RachelCreedII.RachelCreedII. schrieb:Ich mag nicht einfach etwas an meinem Sprachgebrauch ändern, was sich für mich richtig und gut und warm und behaglich anfühlt - dieses "Sich-richtig-anfühlen" hat meiner Meinung nach auch seine Berechtigung, selbst wenn es schwierig ist, damit in einer Diskussion zu argumentieren.
Das ist doch auch okey

Ich würde auch nie eine Frau korrigieren, die von sich sagt " Ich bin Schriftsteller" wenn sie das so will: Bitte schön.
Ich halte diese Formulierung aber nach wie vor für falsch, für mich ist eine Frau eben eine Schriftstellerin, kein Schriftsteller.

Letztens wurde dazu ein Artikel verlinkt, der gegen das Gendern sprechen sollte, von dem ich aber fand, dass er im Gegenteil einen starken Grund für das Gendern geliefert hat

Beitrag von Groucho (Seite 364)

Interessanterweise ist darauf niemand der Anti-Gender Fraktion eingegangen.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2023 um 19:27
Was sollte falsch daran sein, wenn man seine "Freunde zu Besuch" hatte oder im "Kreise seiner Freunde" einen schönen Abend
verbracht hat, im "Kreise seiner Familie".

Gar nichts.
Wer ist am Geschlecht dieser Personen interessiert u./o. welche Personen davon haben ein berechtigtes Interesse, genauer bezeichnet zu werden.

Also sagt man es wie oben.


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10.04.2023 um 19:30
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:und das ist falsch, da die Person weder mit "Simone ist Bäcker", noch mit "im Backshop arbeitet eine Bäckerin" angesprochen wird. Es wird von ihr, über sie gesprochen. Den Unterschied sollte man kennen, wenn man meint andere korrigieren zu müssen.
Ich verstehe null dein Problem. Wenn ich morgens Brötchen hole, ist mir das Geschlecht des Bäckers relativ egal. Es ist auch nicht relevant für den Beruf, ob man nun Mann oder Frau ist. Mein Zahnarzt ist auch eine Frau. Ich besuche den Arzt, nicht die Person.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Ich halte diese Formulierung aber nach wie vor für falsch
Der Duden sieht das aber nun mal anders....


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2023 um 19:35
Zitat von AniaraAniara schrieb:Der Duden sieht das aber nun mal anders....
Naja....."in bestimmten Situationen" nicht grundsätzlich....

https://www.duden.de/rechtschreibung/Baecker
Zitat von AniaraAniara schrieb:Wenn ich morgens Brötchen hole, ist mir das Geschlecht des Bäckers relativ egal. Es ist auch nicht relevant für den Beruf, ob man nun Mann oder Frau ist.
Nochmal meine Frage: Wer hat behauptet, dass die grammatikalisch richtige Benennung des Geschlechtes relevant für den Beruf ist?
Also außer dir natürlich.
Kannst du dann bitte diesen Strohmann mal stecken lassen?


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2023 um 19:39
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wer hat behauptet, dass die grammatikalisch richtige Benennung des Geschlechtes relevant für den Beruf ist?
Scheinbar ist es ja für dich zum Beispiel wichtig. Sonst würdest du nicht so vehement behaupten, der Satz wäre grammatikalisch falsch.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2023 um 20:15
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Interessant daran finde ich vor allem, dass eine Frau sich diskriminert vorkommt, wenn man sie als Schriftstellerin
Super interessant, da ich bis vor Kurzem (hab inzwischen beruflich den Weg zurück ins Dasein als Angestellte gefunden wegen unerwartetem Traumjob-Angebot) tatsächlich freiberuflich als Schriftstellerin gearbeitet habe und nie auf die Idee gekommen wäre, mich als "Schriftsteller" zu bezeichnen.

Im Singular finde und fand ich Gendern tatsächlich immer schon wichtig (wie wohl die meisten).
Ich würde meine beste Freundin auch nie als besten Freund bezeichnen (okay, da es sich bei ihr - genau wie bei mir - um eine Trans-Frau handelt, wäre sie da wohl auch etwas empfindlicher als die Durchschnittsfrau);
Nur im Plural schließen für mich "Freunde", "Kollegen", "Geschäftspartner" oder "Hundebesitzer" etc. alle Geschlechter mit ein.


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Gendern zur Pflicht machen?

10.04.2023 um 20:24
Zitat von AniaraAniara schrieb:Scheinbar ist es ja für dich zum Beispiel wichtig. Sonst würdest du nicht so vehement behaupten, der Satz wäre grammatikalisch falsch.
Das ergibt keinen Sinn.
Da gibt es überhaupt keinen Zusammenhang, denn wie du ausnahmsweise mal richtig sagst, sprach ich ja über Grammatik und nichts anderes. Das andere hast du dir ausgedacht
Zitat von RachelCreedII.RachelCreedII. schrieb:Im Singular finde und fand ich Gendern tatsächlich immer schon wichtig (wie wohl die meisten).
Hier im Thread gibt es tatsächlich eine Userin, die als "Schrifsteller" (als Beispiel, ich weiß ihren Beruf nicht mehr) bezeichnet werden will.
Allerdings habe ich ihre Argumentation vergessen.
Die Argumentation der Frau aus dem verlinkten Artikel fand ich aber sehr interessant und war für mich ein dramatischer Grund für das Gendern und nicht dagegen.


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10.04.2023 um 20:25
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Ein davorgestelltes Sternchen beim Schreiben und beim Sprechen eine künstliche Pause zu machen, ändert daran ja nichts und ist lediglich erfundener Firlefanz.
Das sehen wohl einige als Firlefanz an.
Unterschriftensammler: „Gendern ist Firlefanz“
Rechtsanwalt Klaus Hekking bezeichnete Gendern als „Firlefanz“. „Eine Vorgabe, so zu sprechen und zu schreiben, ist ein nicht akzeptabler Eingriff in die Meinungsfreiheit“, sagte er der dpa. Er hätte gern, dass das Thema Gendern mit dem Volksbegehren endlich erledigt sei, damit die Regierenden sich um die richtigen Themen kümmern könnten.
Ebenfalls wird auf die Bewertung in Unis und Schulen eingegangen
In dem Gesetzentwurf im Netz heißt es, dass die Landesregierung und die ihr nachgeordneten Behörden sowie alle übrigen Einrichtungen des Landes auf Vorgaben zum Gebrauch geschlechtsneutraler Änderungen und Zusätze verzichten sollen. Zudem dürften Prüfungsleistungen etwa an Universitäten und Schulen nicht deshalb schlechter bewertet oder beurteilt werden, weil gegendert wurde.
https://www.swp.de/baden-wuerttemberg/gendern-in-bw_-initiative-sammelt-unterschriften-gegen-_gender-pflicht_-69725855.html

Ich könnte mir vorstellen, dass es Erfolg hat und meine auch, dass man sich doch um die richtigen Probleme des Landes kümmern sollte. Selbstverständlich soll jeder gendern, der es möchte - aber eben auch die nicht gendern, die das nicht möchten.


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10.04.2023 um 20:25
Zitat von Do-XDo-X schrieb:(Simone und Manfred!)
Beide sind Bäcker*Innen.
klingt für mich ziemlich eigenartig. Zudem auch so, als sei Manfred auch eine Bäckerin.
Zitat von RachelCreedII.RachelCreedII. schrieb:Ich habe einfach Bauchschmerzen dabei zu sagen, dass ich "mit Freundinnen und Freunden" bzw. "mit Freund*Innen" feiere - fühlt sich für mich emotional einfach nicht so wohlig an wie mein liebgewonnenes "mit Freunden."
geht mir genauso.


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10.04.2023 um 20:29
Zitat von InterestedInterested schrieb:dass man sich doch um die richtigen Probleme des Landes kümmern sollte.
Dann mach das doch und verschwende deine kostbare Zeit nicht hier.
Wer Gendern für unwichtig hält, der beschäftigt sich nicht damit.
Wer Petitionen starten, hält es eben für eine wichtige Sache, die unbedingt verhindert werden muss.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:klingt für mich ziemlich eigenartig. Zudem auch so, als sei Manfred auch eine Bäckerin.
Wenn es egal ist, ob Simone nun Bäcker oder Bäckerin ist, warum ist das dann bei Manfred wichtig?


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10.04.2023 um 20:31
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Dann mach das doch und verschwende deine kostbare Zeit nicht hier.
Warum genau möchtest du allen hier verbieten oder vorschreiben, nicht mehr zu schreiben? Ich kann hier lesen und posten wie ich möchte. Was genau stört dich daran?

Und in der Tat finde ich, dass das Land wichtigere Probleme zu lösen hätten, als ein * - wenn ich meine Meinung dazu noch äußern darf, lieber @Groucho :)


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10.04.2023 um 20:40
Zitat von OptimistOptimist schrieb:klingt für mich ziemlich eigenartig. Zudem auch so, als sei Manfred auch eine Bäckerin.
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wenn es egal ist, ob Simone nun Bäcker oder Bäckerin ist, warum ist das dann bei Manfred wichtig?
mir persönlich ist es auch egal, ob aus Manfred eine Bäckerin wird ;) - könnte mir jedoch vorstellen, dass das nicht allen Manfreds so egal ist.

Und dass Simone auch als Bäcker im gM bezeichnet werden kann, das sind Frauen ja seit Jahrzehnten gewöhnt und stören sich nicht daran (die Meisten). Das ist der Unterschied zu dem, wenn Manfred sich als weiblich dargestellt fühlen könnte ;)

Ich weiß schon was jetzt kommt:
Manfred wird sich schon daran gewöhnen...
die Frage ist halt immer wieder obs wirklich nötig wäre, dass man quasi nur "die Vorzeichen umkehrt".


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10.04.2023 um 20:42
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wenn es egal ist, ob Simone nun Bäcker oder Bäckerin ist, warum ist das dann bei Manfred wichtig?
Das ist in der Tat eine der interessantesten Fragen der ganzen Debatte und berührt noch viel mehr gesellschaftskritische Aspekte als bloß das Thema "Sprache" ;)


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10.04.2023 um 20:55
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Wenn es egal ist, ob Simone nun Bäcker oder Bäckerin ist, warum ist das dann bei Manfred wichtig?
Weil "Bäckerin" eindeutig weiblich ist. "Bäcker" kann auch geschlechtsneutral verwendet werden. Aber diese Frage hättest du dir auch sparen können. *zwinker*


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10.04.2023 um 21:14
Zitat von AniaraAniara schrieb:Bäcker" kann auch geschlechtsneutral verwendet werden
Im Plural macht das Argument meiner Meinung nach Sinn. Aber seit den 70ern aufwärts dürfte der Großteil der Frauen in einem deutschsprachigen Land, die in der Einzahl als "Bäcker", "Landwirt" oder "Imker" bezeichnet werden, zumindest die Stirn runzeln. Ist halt auf dieselbe Weise falsch, als würde man eine Prinzessin als "Prinz" bezeichnen. Als entsprechend falsch wird das auch gemeinhin empfunden.


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10.04.2023 um 21:30
Wie man sich am Bäcker/Bäckerin aufhängen kann, schon amüsant.

Wieso sagt man nicht einfach:
„Ich gehe jetzt in die Bäckerei.“
„Ich gehe jetzt zum Anker/Ströck/Felber/….“

Bzgl. des letzten Satzes: das sind Namen verschiedener Bäckereien in Ö, gibt sicher noch mehr, bestimmt auch in D. Wenn wir in München sind, gehen wir zum „Aumüller“ Gebäck etc. kaufen. Nie würde ich auf die Idee kommen da zwischen den Geschlechtern zu unterscheiden bzw. den o.a. Satz irgendwie gegendert auszusprechen. Im Normalfall weiß man ja nicht mal welches Geschlecht der
Bäcker tatsächlich hat, da er ja wohl kaum bzw. selten sowohl hinten backt als auch vorne die Semmeln verkauft.


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10.04.2023 um 21:54
Zitat von RachelCreedII.RachelCreedII. schrieb:Aber seit den 70ern aufwärts dürfte der Großteil der Frauen in einem deutschsprachigen Land, die in der Einzahl als "Bäcker", "Landwirt" oder "Imker" bezeichnet werden, zumindest die Stirn runzeln. Ist halt auf dieselbe Weise falsch, als würde man eine Prinzessin als "Prinz" bezeichnen. Als entsprechend falsch wird das auch gemeinhin empfunden.
Genau so sieht es aus.


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