muscaria schrieb:Silvester feiern wir mit Freunden.
Meine neuen Nachbarn sind sehr nett
Mir hat dieses Beispiel noch mal vor Augen geführt, weshalb ich - für mich ganz persönlich - skeptisch gegenüber dem Gendern bin.
Der Ausdruck "Mit Freunden feiern" hat für mich auch eine emotionale Komponente - ich feiere mein ganzes Leben schon meine Geburtstage, die Geburtstage meines Mannes und häufig Silvester "mit Freunden" oder "mit Freunden und Familie"; das schließt übrigens Cis-Männer und Cis-Frauen, Trans-Männer und Trans-Frauen und zumindest eine nichtbinäre Person mit ein.
Ich mag nicht einfach etwas an meinem Sprachgebrauch ändern, was sich für mich richtig und gut und warm und behaglich anfühlt - dieses "Sich-richtig-anfühlen" hat meiner Meinung nach auch seine Berechtigung, selbst wenn es schwierig ist, damit in einer Diskussion zu argumentieren.
Ich habe einfach Bauchschmerzen dabei zu sagen, dass ich "mit Freundinnen und Freunden" bzw. "mit Freund*Innen" feiere - fühlt sich für mich emotional einfach nicht so wohlig an wie mein liebgewonnenes "mit Freunden."
Und solange sich die benannten Freunde nicht daran stören, möchte ich das einfach nicht ändern, das fühlt sich einfach nicht richtig an, sondern ein bisschen so, als würde ich etwas Eckiges in was Rundes zu pressen versuchen.
Gleichwohl soll bitte jeder, für den sich das okay anfühlt und der davon überzeugt ist, meinetwegen drauflos gendern, was das Zeug hält. Da seh ich nun wirklich kein Problem.