Gendern zur Pflicht machen?

locutus schrieb:...So kennt zum Beispiel das Englische nur einen Plural.

Tussinelda schrieb:... Ich finde das generell nicht vergleichbar, da es kein der/die/das im Englischen gibt, also grundsätzlich andere Voraussetzungen

ja genau, die Engländer waren schon immer besser - sprachlich gesehen.
Wenn man also hierzulande schon an der Sprache herumdoktern und ausprobieren möchte, könnte man es doch den Engländern gleich machen, diese als Vorbild nehmen, sich bei der Vereinfachung der Sprache etwas abschauen. Dann wirds automatisch auch gendergerechter.

locutus schrieb:Spreche man im Deutschen dagegen von „Journalisten“, denke man eher an Männer. Das ist jedoch falsch.

Tussinelda schrieb:nein, das ist so und wurde hier mit diversen, also ganz vielen unterschiedlichen Studien belegt.....

vielleicht war ja auch an den Studien nicht alles völlig richtig. Zum Beispiel die Auswahl der Teilnehmer - vielleicht zu viele die sich nicht mitgehört fühlen...?
die Mehrheit der Frauen fühlt sich aber mitgehört seltsamerweise, denn sonst könnten sie ja nicht gegen das Gendern sein.
Oder vielleicht falsche Schlüsse aus den Ergebnissen gezogen?

Wie gesagt, die Mehrheit siehts ja noch anders, also finde ich die Studien nicht so sehr relevant.

Aniara schrieb:Aber wir brauchen doch nicht immer zwingend den Fokus auf das Geschlecht in der Sprache.

Tussinelda schrieb:ja stimmt, auch nicht auf das männliche ;) da dort aber der Fokus liegt, sollten andere Geschlechter genau so in den Fokus

das der Focus aufs Männliche liegt, sieht halt nur eine Minderheit so.

Optimist schrieb:das der Focus aufs Männliche liegt, sieht halt nur eine Minderheit so.

Das ist ein Fakt, keine Meinung. Geh mal im Kopf die Berufsbezeichnungen durch - die Zahl der männlichen ist exorbitant höher als die weiblichen. Und das ist nicht einfach eine Laune der Grammatik, das hat ganz eindeutig historische Gründe.

paxito schrieb:das hat ganz eindeutig historische Gründe.

das ist richtig.
Aber das war so - also Vergangenheit.
Hat sich doch inzwischen geändert. Wieviele denken denn z.B. bei Erzieher an Männer?
Es sind immer noch vorwiegend Frauen, die das machen, deshalb werden sicherlich viele an Frauen dabei denken, auch wenn es ein "Maskulinum" ist.
Auch bei "Ärzte" weiß doch jeder, dass es sehr viele Ärztinnen gibt. Und umgedreht weiß jeder bei "Bauarbeiter", dass es vorwiegend Männer sind.

Ich denke, es kommt eben wirklich auf die Berufe an und wer sie vorwiegend ausführt, was sich dann eine Mehrheit dabei denkt - außer halt die Genderbefürworter, die sich mMn eben sich zu sehr auf das Maskulinum fokosieren.

Optimist schrieb:vielleicht war ja auch an den Studien nicht alles völlig richtig. Zum Beispiel die Auswahl der Teilnehmer - vielleicht zu viele die sich nicht mitgehört fühlen...?

es waren Männer und Frauen, Jungs und Mädchen

Optimist schrieb:Oder vielleicht falsche Schlüsse aus den Ergebnissen gezogen?

ach so, nee ist klar, wenn mehrere Studien, unabhängig von einander und eine sogar, um eine alte Studie zu wiederholen, angepasst an heute, vergleichbare Ergebnisse erzielen, dann wurden falsche Schlüsse gezogen? Es geht darum, was man wie wahrnimmt, je nachdem welche Form benutzt wird. Und da sind die Studien eindeutig. Wenn Du eine oder alle kritisieren willst, dann suche raus und zitiere, was an der Studie zu kritisieren ist aus Deiner Sicht und werfe hier keine Vermutungen ein, die man nicht einmal anhand einer der Studien verifizieren könnte. Danke.

Tussinelda schrieb:Es geht darum, was man wie wahrnimmt, je nachdem welche Form benutzt wird. Und da sind die Studien eindeutig.

so eindeutig für mich immer noch nicht, weil es eben auch Wahrnehmungssache im wahrsten Sinne des Wortes ist.
sh "Erzieher, Ärzte, Bauarbeiter" usw. in meinem vorherigem Beitrag.

Lasst uns lieber mit unserem Handeln die Gleichberechdigung erreichen.

* und ·innen-Formulierungen führen zu bizarren Bandwurmsätzen.

Ich meine versetzte dich doch nur mal in einen TV oder Radio Moderator.

Moderatoren skurrile Kunstpausen einlegen, wenn sie etwa von „Zuschauer“ – Pause – „innen“ sprechen.

Die verzweifelten Versuche, den pösen pösen Patriarchen-Plural zu umschiffen, münden in Zombiekonstruktionen.

Das Ärgerliche daran ist: Die Genderdebatte ist ein Filterblasenphänomen.

Gendern ist sprachliches Gesinnungsposing ohne jeden Effekt. Menschen bestätigen sich in ihrem Schreiben darin, auf der richtigen Seite zu stehen. Sie erreichen damit ausschließlich diejenigen, die ohnehin so denken wie sie.

Kein einziger alter weißer Mann wird sich durch einen * wirklich beeindrucken lassen.

Optimist schrieb:Hat sich doch inzwischen geändert. Wieviele denken denn z.B. bei Erzieher an Männer?

An der Stelle ging es aber nicht um die Frage, wie das interpretiert wird, sondern was die Sprache selbst hergibt. Und kommt man nicht daran vorbei, dass die mittelalterliche Lebenswelt ganz eindeutige Spuren in der Sprache hinterlassen hat.

Optimist schrieb:das ist richtig.
Aber das war so - also Vergangenheit.

Gesprochen wird eben immer noch in weiten Bereichen so. Da hat sich sicherlich was getan, wie solche Begriffe wie Bäcker und Bäckerin aufgefasst werden. Aber das der Focus der deutschen Sprache weiterhin beim Mann liegt und dass das an der historischen Schlechterstellung der Frau liegt - das kann niemand ernsthaft bezweifeln. Die Frage ist eher was daraus folgt.

Optimist schrieb:so eindeutig für mich immer noch nicht, weil es eben auch Wahrnehmungssache im wahrsten Sinne des Wortes ist.
sh "Erzieher, Ärzte, Bauarbeiter" usw. in meinem vorherigem Beitrag.

ich gehe nicht davon aus, dass Du irgendeine der hier verlinkten Studien genauer angeschaut hast, von daher ist es für mich persönlich unnötig, diese Studien dann mit Dir zu diskutieren. Wenn Du etwas an einer/mehreren Studien kritisieren willst, dann nimm die Studie/n und zitiere, was Du denkst würde diese verzerren o.ä. Ansonsten bringt das hier nix.

locutus schrieb:Kein einziger alter weißer Mann wird sich durch einen * wirklich beeindrucken lassen.

wer will die denn bitte beeindrucken?

locutus schrieb:Gendern ist sprachliches Gesinnungsposing ohne jeden Effekt.

was falsch ist, das zeigen die Studien.

paxito schrieb:Aber das der Focus der deutschen Sprache weiterhin beim Mann liegt und dass das an der historischen Schlechterstellung der Frau liegt - das kann niemand ernsthaft bezweifeln.

doch das geht....gibt genug Beispiele hier ;)

locutus schrieb:Kein einziger alter weißer Mann wird sich durch einen * wirklich beeindrucken lassen.

Es zwingt dich doch niemand irgendeinen Text zu lesen oder irgendeinen Beitrag anzuhören der auf eine Weise gegendert ist, die dir nicht passt. So wenig mich irgendjemand dazu zwingen kann mir einen Beitrag in schwäbisch anzutun.
Wer Freude an dieser Form des Redens hat kann und soll es tun.

Tussinelda schrieb:doch das geht....gibt genug Beispiele hier

Ich schrieb: ernsthaft!

locutus schrieb:Menschen bestätigen sich in ihrem Schreiben darin, auf der richtigen Seite zu stehen. Sie erreichen damit ausschließlich diejenigen, die ohnehin so denken wie sie.

das sehe ich genauso.

locutus schrieb:Die Intention dahinter ist richtig, aber der Weg ist falsch
Die Welt wird dadurch weder gerechter noch feministischer.

Naja, das wissen die Genderbefürworter auch dass es nicht unmittelbar und direkt etwas bringt. Jedoch glauben sie, indirekt und mit der Zeit wird dadurch irgendwann doch etwas erreicht, zB dass dann Frauen mehr in technische Berufe wollen - was ich jedoch sehr bezweifle.
Aber Studien haben das vielleicht auch belegt ;)

locutus schrieb:Außerdem würde die Welt noch feministischer würde man die Männer unterdrücken nicht wahr?

das ist ein guter Punkt. Aber da sagen sich wahrscheinlich die Befürworter: ist nur gerecht, wenn die Frauen jahrelang unterdrückt waren ;)

locutus schrieb:Das Hauptargument Genderbefürworter lautet Sprache prägt das Bewusstsein. Deshalb sollte die Sprache von ihren patriarchalischen Erblasten befreit werden. Mit dem geschlechtsneutralen Sternchenplural werde die Botschaft endlich auch in den Köpfen ankommen. Ein schöner Gedanke, nur leider falsch. Es ist genau umgekehrt. Das Bewusstsein prägt und verändert die Sprache.

da stimme ich zu, vor allem deinem letzten Satz.

locutus schrieb:Außerdem würde die Welt noch feministischer würde man die Männer unterdrücken nicht wahr?

das ist der Witz des Tages. Insbesondere, wenn man von der Welt spricht. Da sehe ich dann doch eine gehörige Menge Ignoranz, das Thema Feminismus betreffend und das Thema Rechte von Frauen auf der ganzen Welt betreffend. Die Aussage ist so falsch, die kann man gar nicht ernst nehmen.

@Tussinelda
@Optimist

Tussinelda schrieb:locutus schrieb:
Außerdem würde die Welt noch feministischer würde man die Männer unterdrücken nicht wahr?

das ist der Witz des Tages. Insbesondere, wenn man von der Welt spricht. Da sehe ich dann doch eine gehörige Menge Ignoranz, das Thema Feminismus betreffend und das Thema Rechte von Frauen auf der ganzen Welt betreffend. Die Aussage ist so falsch, die kann man gar nicht ernst nehmen.

Komisch das Optimist eine Frau es genau so sieht oder?

locutus schrieb:Komisch das Optimist eine Frau es genau so sieht oder?

das hat für Genderbefürworter nichts zu sagen, nicht mal wenn eine Mehrheit dies so sieht (z.B. immer noch gegen das Gendern ist)

Naja wie gesagt, durch das Gendern mit Stern und Co klingen nun die Worte halt nicht mehr männlich in ihren Ohren, aber in unseren Ohren nun weiblicher.

Das mag manchen Männern nicht gefallen und nun sehen sie sich umgedreht als benachteiligt an.
Aber das ist vermutlich den Genderbefürwortern genauso egal wie das wahrgenommen wird, wie es uns egal ist, dass in deren Ohren das gM männlich klingt - wir das aber gar nicht SO wahrnehmen.

@Optimist

recht hast du. Aber es ist auch schon wieder interessant, wie einen alles negative ausgelegt wird ( man ist ja dann gleich ein Frauenhasser)

locutus schrieb:Komisch das Optimist eine Frau es genau so sieht oder?

nö, überrascht mich null. Du siehst daran,

Optimist schrieb:das hat für Genderbefürworter nichts zu sagen, nicht mal wenn eine Mehrheit dies so sieht (z.B. immer noch gegen das Gendern ist)

Naja wie gesagt, durch das Gendern mit Stern und Co klingen nun die Worte halt nicht mehr männlich in ihren Ohren, aber in unseren Ohren nun weiblicher.

Das mag manchen Männern nicht gefallen und nun sehen sie sich umgedreht als benachteiligt an.
Aber das ist vermutlich den Genderbefürwortern genauso egal wie das wahrgenommen wird, wie es uns egal ist, dass in deren Ohren das gM männlich klingt - wir das aber gar nicht SO wahrnehmen.

dass sie gar nicht auf das eingeht, was eigentlich gemeint war und geschrieben wurde.

locutus schrieb:Aber es ist auch schon wieder interessant, wie einen alles negative ausgelegt wird ( man ist ja dann gleich ein Frauenhasser)

schrieb wer? Ich habe nur nicht den Eindruck, dass Du irgendwas über Feminismus oder über die Unterdrückung der Frau auf dieser Welt wissen würdest.....und das schließe ich aus dem, was Du hier von Dir gibst. Von Frauenhasser habe ich kein einziges Wort geschrieben, interessant, dass Du das jetzt so drehen willst.

locutus schrieb:Aber es ist auch schon wieder interessant, wie einen alles negative ausgelegt wird

Deinen Satz über den Feminismus muss man nicht irgendwie auslegen, der ist negativ.

@Groucho

Dann würde ich dich bitten meine letzten Beiträge zuverfolgen.

Außerdem ist es nur logisch, wenn die Welt immer mehr und mehr Feministisch wird, das wir dann ein Matriarchat haben oder etwas nicht?

Mit anderen Worten wie ich schon sagte, findet grade nur ein Rollentausch satt keine gleichberechtigung.


Ich wünsche dir noch ein schönen Tag und alles gute Groucho.

locutus schrieb:Außerdem ist es nur logisch, wenn die Welt immer mehr und mehr Feministisch wird, das wir dann ein Matriarchat haben oder etwas nicht?

oder etwa nicht ist genau richtig. Es würde kein Matriarchat werden, das ist gar nicht das Ziel,man kann Feminismus sowieso nicht komplex als irgendein bestimmtes Ziel zusammenfassen, das Matriarchat ist es sicher - wenn man sich mal die Definition genauer betrachtet - sicher nicht.

Optimist schrieb:ja genau, die Engländer waren schon immer besser - sprachlich gesehen.

Das sagen immer Leute die glauben Englisch zu können. Nur weil es kein der/die/das gibt, heißt es nicht dass die Sprache einfach ist..wenn man sie korrekt sprechen möchte.

Optimist schrieb:Wieviele denken denn z.B. bei Erzieher an Männer?
Es sind immer noch vorwiegend Frauen, die das machen

Das liegt daran dass Männer in dem Beruf benachteiligt werden.