Optimist schrieb:Aber selbst wenn man das SO durchbekommen würde mit dem "Bäcker" als gen. Neutrum, kämen die Gegenargumente, dass das gM auf die Weise entstanden war, weil früher die Berufe hauptsächlich nur von Männern ausgeführt wurden, Frauen oft gar nicht arbeiten konnten.
Dementsprechend würden sich weiterhin Genderbefürworter auch dann noch an z.B. einem ganz neutral gemeinten "Bäcker" stören, weil sie ja wissen, dass es früher mal wirklich hauptsächlich nur männliche Bäcker meinte und erst heutzutage auch Frauen mitgemeint sind. Da nützt dann auch nicht dein Argument, dass man es ganz leicht aus dem Kontext herausbekommen könnte, ob jeweils NUR männliche oder männliche UND weibliche Bäcker gemeint sind.
Dieses Denken dass dann eben Frauen nicht genug mit gehört oder gesehen sind, bekommst du halt nicht raus - das ist das ganze Problem an der Sache :)
"Witwer" entstand aus "Witwe" und nicht "Witwerin" aus "Witwer". Es lief schon grundsätzlich etwas falsch, indem man einfach nur das -in angehängt hat. "Die Bäckerin" hätte eigentlich "die Bäcke" sein müssen. Dann stößt du aber auf Begriffe wie "Lehrer", die mit dieser Methode als "Lehre" doppeldeutig wäre, also passt da doch eher "Lehrerin".
Das System mit dem -er und -in ist nicht optimal und mit dem Gendern, das auf dieses System aufbaut (z.B. Gendersternchen oder Doppelpunkt) intensiviert man die Nutzung dieses undurchdachten Systems, statt was völlig neues zu kreieren. Im Grunde genommen bleibt uns nichts anderes übrig als das generische Neutrum.
Groucho schrieb:Nöö, aber wenn man zwei Stunden (ca) nachdem ein Sachverhallt erklärt wurde diesen (siehe oben) wieder falsch darstellt ist das ein krasser Fall von Ignoranz und Diskussionsverweigerung.
Dann kann man das auch mal deutlich sagen und nicht auf 200 Seiten verweisen.
Groucho schrieb:Du hast nicht eine Silbe geschrieben, die nicht schon von anderen zig Mal benannt wurde.
Insofern bist du derjenige der hiier NICHTS zu der Diskussion beiträgt...
Dann trägt hier seit sicher schon 150 Seiten schon niemand mehr etwas bei, weil alles schon mehrfach wiederholt wurde. Dann macht dieses Thema hier zu.
Zur Diskussion gehören auch Wiederholungen. Wenn ihr hier Dutzende Seiten lang aktiv seid, dann müsst ihr damit rechnen, dass sich neue Teilnehmer wiederholen. Das ist in jeder Diskussion völlig normal.
Tussinelda schrieb:was eine Behauptung ist, sonst nix.
Deine Art, Beiträge in Fetzen zu reißen und nur kurze lieblose Stichpunkte einzufügen, ist hier ja nun schon lange bekannt. Daher gebe ich mir auch nicht die Mühe, dir auf den Rest zu antworten. Kommt ja nichts zurück...
Zu deiner Aussage, dass meine Aussage nur eine Behauptung ist:
Ich sagte:
Das Maskulinum ist aus dem banalen Grund das Non-Plus-Ultra, weil es die einfachste und kürzeste Form ist.Ja, das ist eine Behauptung. Welchen Mehrwert hat dein Kommentar nun? Meine Behauptung klingt aber schlüssig. Das Maskulinum ist in nahezu allen Fällen die kürzeste Variante. Ist doch logisch, dass sich eine einfachere Variante durchsetzt.
peekaboo schrieb:Okay, ich nehme an, wenn Du das Anhängen des Suffixes "-in" als Fehler ansiehst, wirst Du - vorausgesetzt Du solltest wirklich konsequent gegen diese Endung sein - wenn Du über deine Freundin sprichst, immer von deinem Freund sprechen, oder wie machst Du das?
Denk mal ein bisschen weiter und überlege, warum es die Variationen "Freund" und "Freundin" überhaupt gibt und wie sie in geschlechtslosen Sprachen lauten.
Wörter wie Ehemann und Ehefrau sind eindeutig. "Freund" hingehen ist doppeldeutig, denn es kann sowohl eine nahestehende Person als auch ein Partner sein. Weil es unsere Sprache erlaubt, bilden wir aus dem "Freund" die "Freundin" und schaffen damit erneut ein doppeldeutiges Wort. Wäre das nicht möglich, gäbe es andere Varianten. Im Englischen gibt es schließlich "boyfriend" und "girlfriend", um einen Partner zu benennen. "friend" ist ausschließlich die nahe stehende Person.
Da es bei der Nennung des Partners relevant ist auf das Geschlecht hinzuweisen, wäre in diesem Fall ein neues Wort fällig bzw. "Freund" wäre einfach kein Synonym für "Partner" mehr. Selbst das Wort "Partner", was aus dem Englischen übernommen wurde, hätte man damals so nicht übernehmen können.
Dein Beispiel mit diesem Wort ist vom Gedankengang her gut, muss ich dir sagen, aber aufgrund der eben aufgeführten Punkte kein Argument gegen meine Behauptung, dass das Suffix -in ein Fehler war.
peekaboo schrieb:Hm, ja, das könnte man durchaus so machen. Man könnte Wörter und Sätze aber auch noch weiter ein-, und abkürzen, oder gleich komplett weglassen, je nachdem, um dem ganzen Kauderwelsch die Komplexität zu nehmen. Man könnte beispielsweise so sprechen, wie es in der türkischen Sprache üblich ist.
Beispiel:
Anstatt zu sagen: "Die Kartoffeln sind mir zu teuer", sagt man jetzt: "Kartoffeln teuer, Bro!"
Mit dieser Maßnahme würde man die ungeliebten Barrieren für Ausländer und Sprachbehinderte weitestgehend abschaffen.
Man könnte auch das beliebte "Schreiben nach Gehör" wieder einführen. Der Vorteil. Größtmögliche Barrierefreiheit für Sprachbehinderte, Ausländer, Kinder und Gendergegner, die damit eine einfache, schnelle und sehr kurze Sprache zur Verfügung hätten.
Ja, gerne! Hauptsache die Sprache wird einfacher und nicht noch schwerer. Besonders der letzte Absatz reißt etwas an, was an der deutschen Sprache völlig bescheuert ist. Man spricht Buchstaben im Wort anders aus als im Alphabet. Meine Muttersprache (slawische Sprache) ist da sehr konsequent und man schreibt alles exakt so, wie man es auch ausspricht. Ein Traum ist das und Rechtschreibprobleme sind auch kein Thema.
peekaboo schrieb:Mir ist am Gendern noch nichts kompliziertes aufgefallen. Wärst Du so freundlich und könntest erklären, was genau Du so unglaublich kompliziert am Gendern findest?
Siehe nächstes Zitat.
peekaboo schrieb:So, so. Überaus kompliziert soll das Gendern also sein?! Wollen mal sehen.
"Mitarbeiter:innen"
"Mitarbeiterinnen"
Ja, Du hast recht. Das eingesetzte Sonderzeichen macht das Aussprechen des Wortes überaus kompliziert und umständlich.
Genau das ist es doch, was es kompliziert macht. Kompliziert im Sinne von "mühsamer". Denn jetzt hast du noch ein Sonderzeichen dazwischen, welches zuvor nicht notwendig war. Weiter gehts auch beim Partizip, welches gerne zum Gendern genutzt wird. Plötzlich sind die Zeitformen durcheinander.
peekaboo schrieb:Gendern was auch immer unübersichtlich?
"u.s.w."
"z.B.:"
"etc."
"ein einz’ger Augenblick"
"So ’n Quatsch!"
"Ne Möwe auf’m Dach."
"Wir treffen uns nach’m Unterricht."
"Die Grimm’schen Märchen"
"H-Milch"
"Dipl. -Päd."
"100-m-Lauf"
"Lehrer*innen"
"Befürworter:innen"
Abkürzungen, Apostrophen für Mundarten und Mischungen davon sowie Wortzusammensetzungen, die das Bindestrich erfordern. Alles sinngemäß nach den deutschen Rechtschreibregeln und sogar notwendig. Zumal die Mundart ohnehin nur Mundart ist.
Die Abkürzung H-Milch gibt es auch in normaler Form, nämlich "Haltbarmilch".
Die Sonderzeichen zum Gendern sind nichts davon. Sie kürzen nichts ab und sie fügen keine vollständigen Begriffe zusammen. Sie brechen lediglich mit den Regeln der Rechtschreibung und sorgen aus diesem Grund dafür, dass die Sätze unübersichtlich werden. Wäre es für sowas wie zum Beispiel Inklusion nicht sinnvoller, wenn wir sogar auf weniger Sonderzeichen setzen? Kaum eine andere Sprache wird so zugekleistert mit Sonderzeichen.
"und so weiter"
"zum Beispiel:"
"et cetera" (wie wäre es mit der deutschen Variante?)
"ein einziger Augenblick"
"So ein Quatsch!"
"Ne Möwe auf dem Dach."
"Wir treffen uns nach dem Unterricht."
"Die Grimmschen Märchen"
"Haltbarmilch"
"Diplompädagoge"
"100m-Lauf" (einziger Fall, in dem es alternativ komplizierter wird mit "Einhundertmeterlauf")
"Lehrer"
"Befürworter"
peekaboo schrieb:Warum "wir"? Soll denn nicht jeder die Freiheit haben, so zu sprechen und zu schreiben, wie es ihm gefällt?
Von mir aus kannst du auch Kauderwelsch reden. In amtlichen Dokumenten, in Unis, in der Politik, im ÖRR, in Behörden und in sonstigen offiziellen Stellen soll aber die Regel angewendet werden, die gültig ist.
behind_eyes schrieb:Weil es imo garnicht um Gleichberechtigung geht, sondern jeder möchte für sich oder seinesgleichen extra benannt werden.
Gänge es um Gleichberechtigung würde man Vorschläge machen die dem generischem Maskulinum entweder eine neue Bedeutung geben oder ihm das Maskulin nehmen und fertig, eine Bezeichnungsform für alle.
Aber das ist imo nicht individuell genug, in einer Welt wo sich jeder mit möglichst genauen Anweisungen an die Außenwelt brandet wie man zu lesen sei und wer man ist und was man ist und whatever.
Den Eindruck habe ich auch. Sonst würde man sich nämlich gleichzeitig um Inklusion kümmern und die deutsche Sprache vereinfachen.