Optimist schrieb:Und ich habe dank Deiner Beiträge jetzt auch richtig begriffen, dass die Genderbefürworter diejenigen Worte als männlich ansehen, die keine weibliche Entsprechung haben. Wenn nicht, dann werden sie nicht als gM deklariert, sh weiter unten bei Luminita.
Nein, es kommt auf den Kontext an: Was sagst du, wenn bspw. das Geschlecht
unbestimmt ist? Dann sagst du:
"Ich gehe morgen mal zum... Arzt... Bäcker... Anwalt... Friseur... Hausmeister..." Hier findet also das generische - d.h.
sexusindifferente - Maskulinum Anwendung,
obwohl weibliche Formen sehr wohl existieren: Ärztin, Bäckerin, Anwältin, Friseurin, Hausmeisterin...
Ein weiterer Anwendungsfall ist die Verwendung im Plural:
"Die Stadt [Berlin] ist mit rund 3,7 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste und mit 892 Quadratkilometern die flächengrößte Gemeinde Deutschlands sowie die bevölkerungsreichste Stadt der Europäischen Union."Wikipedia: BerlinAuch hier bezieht sich das auf
alle Menschen unabhängig von
Rasse, Hautfarbe, Sprache, Religion, politische oder sonstige Anschauung, nationale oder soziale Herkunft, Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit, Vermögen, Geburt oder... Geschlecht.
Optimist schrieb:Weshalb du jetzt so ungehalten reagiert hast mit deinem "verd...", verstehe ich allerdings nicht.
Ich war halt davon genervt, dass du das nun auch schon zum dritten oder vierten Mal eingeworfen hattest...
:P:Optimist schrieb:Wenn man es nicht schafft die Mehrheit der Menschen von der Nützlichkeit des Genderns zu überzeugen und diese mitzunehmen, dann wird das Gendern mMn weiterhin nur ein "Nischenprodukt" in den Medien, Unis usw. bleiben. Und dann wird es an der übrigen Bevölkerung vorbei gehen oder bei einigen (oder vielen?) eher noch mehr Widerwillen erzeugen.
Ich bin da leider weniger optimistisch, zumal ein Großteil der Menschen ja schon an simplen Unterschieden wie den zwischen "das" und "dass" oder "seid" und "seit" scheitern! Da wäre es völlig absurd, von der breiten Masse ein Verständnis der höheren Grammatik zu erwarten. Menschen sind halt dumm und/oder lassen sich gerne für dumm verkaufen. Das machen sich wiederum andere Menschen zu Nutze, um ihre Ideologie durchzupeitschen. Entgegen aller Argumente und Vernunft, notfalls auch mit unlauteren Mitteln oder gar mit Zwang. Anderenfalls würden wir diese abstruse Debatte auch schon längst und fast ein halbes Jahrhundert nach Begründen der sog. "feministischen Linguistik" - die ja durchaus berechtigte Kritik bzw. Feilstricke
naturgemäß unperfekter Sprache aufzeigt - nicht mehr führen.