Gendern zur Pflicht machen?

fischersfritzi schrieb:Daher frage ich mich, auf welche Fälle oder Texte du dich da beziehst.

Mir sind solche Texte schon häufiger begegnet, habe sie bisher aber nicht systematisch gesichtet oder erfasst. Ich werde ab jetzt darauf achten und hier Links posten, wenn mir wieder solche Texte auffallen.

RachelCreedII. schrieb:Ist bei mir ja nicht der Fall, ich gendere ja nicht und bin also eher "Gegner."

ich gendere auch nicht und bin kein Gegner ;-)

sacredheart schrieb:Und ich dachte immer, der Gender Quatsch torpediert sich ohnehin dauerhaft selbst. Das ist eine Fantasiewelt für Leute, die keine echten oder lösbaren Probleme haben, aber dennoch gerne an der Gesellschaft mitarbeiten wollen.

Genau!
Aber wenn schon eine Unbenennung einer Ortschaft, so sollte das demokratisch entschieden werden und dann sollte die Unbenennung bleiben. Bei manchen Ortschaften wäre eine Unbenennung vielleicht vorteilhaft. Es gibt ja wirklich teilweise recht obskure Ortschaftsnamen, die schon fast rufschädigend sind, wenn man von dort kommt. :D

Laura_Maelle schrieb:Bei manchen Ortschaften wäre eine Unbenennung vielleicht vorteilhaft. Es gibt ja wirklich teilweise recht obskure Ortschaftsnamen, die schon fast rufschädigend sind, wenn man von dort kommt. :D

Hast Du Beispiele? Berlin :D ?

Abahatschi schrieb:Hast Du Beispiele? Berlin :D ?

z. B. Hodenhagen (in Niedersachsen), Busenhaus (in Baden-Württemberg), Tittenkofen und Wichsenstein und Tuntenhausen oder Petting und Fickenhof (in Bayern). :D

@Laura_Maelle
Die meisten sind mir bekannt und ich weiß das sorgt eher für Erheiterung als für Rufschädigung, da sind eher Touristen aus Deutschland das Problem dass sie irgendwas interpretieren was nicht da ist.
(Außerdem hat das mit Gendern nichts zu tun.)

@Abahatschi
Ja, klar, es sind eher Außenstehende, die es wörtlich verstehen, auch wenn das vielleicht nur eine Spracheigenheit der Region ist. Aber Du wolltest ja Beispiele. :D

Es hat insofern etwas mit der feministischen Genderpraxis zu tun, dass dadurch überall in der Sprache etwas geändert werden soll, wo Frauen scheinbar zu wenig gewürdigt werden.

Simplizissimus schrieb am 24.12.2022:Als Philanthrop & Charmeur ziehe ich es auch weiterhin vor beide Geschlechter anzusprechen, wie z.b. "Meine Freundinnen & Freunde ..."

Respektvoller kann man doch gar nicht mit unseren Mitmenschen umgehen^^

Als eher nichtausgewiesene Philantropin und Charmeurin pflege ich das ebenso.
Soviel Zeit muss sein, im Bedarfsfall beide Geschlechter zu nennen.

Zwischen beiden Geschlechtern gibt es aber einen großen Bereich, der sich dadurch nicht angesprochen fühlt.

Bundesferkel schrieb:Zwischen beiden Geschlechtern gibt es aber einen großen Bereich, der sich dadurch nicht angesprochen fühlt.

das kommt halt davon, wenn das gM (was ja auch Diverse mit meint) aufgesplittet wird bzw. wenn Männer und Frauen speziell angesprochen werden.

Und bei Gast z.B. ist ja auch jedem klar, dass Alle angesprochen sind.
Aus dem Kontext geht immer hervor, ob ein Begriff als gM oder nur als männlich zu verstehen ist.

Ansonsten gibts dem meinerseits nichts hinzuzufügen:

sacredheart schrieb:...Würdest Du denn, wenn es schon immer 'das Polizistu' geheissen hätte, automatisch an eine 50:50 Truppe denken? Wahrscheinlich auch nicht. Das leitest Du doch in Wahrheit nicht aus der Grammatik ab, sondern daraus, dass die meisten Polizisten Männer sind und erst recht in der Vergangenheit waren.

Bei den Ärzten ist es etwas anders. Das Studium schließen mittlerweile mehr Frauen als Männer ab. Dennoch sind die meisten Ärzte in eigener Praxis oder in Positionen ab Oberarzt, die kurativ tätig sind, Männer. Und warum? Nicht, weil es 'Ärzte' heisst, sondern weil die Rahmenbedingungen leider immer noch wenig familienfreundlich sind.
Dann soll man doch die Rahmenbedingungen ändern, nicht die Grammatik.

Bundesferkel schrieb:Zwischen beiden Geschlechtern gibt es aber einen großen Bereich, der sich dadurch nicht angesprochen fühlt.

Dürfte dann Migranten, die kaum bis gar nicht deutsch verstehen, ebenso gehen.
Schlußfolgernd müsste man dann sämtliche Sprachen lernen oder sehe ich das falsch.

Optimist schrieb:as kommt halt davon, wenn das gM (was ja auch Diverse mit meint) aufgesplittet wird bzw. wenn Männer und Frauen speziell angesprochen werden

Du meinst, wenn sich Frauen durch das gM nicht angesprochen fühlen, fühlen sich aber alle die sich nicht als Frau oder Mann sehen, angesprochen?

Sorry, die Logik verstehe ich nicht.

borabora schrieb:Dürfte dann Migranten, die kaum bis gar nicht deutsch verstehen, ebenso gehen.
Schlußfolgernd müsste man dann sämtliche Sprachen lernen oder sehe ich das falsch.

Die "Logik" hinter dieser Frage verstehe ich ebenso wenig

borabora schrieb:Dürfte dann Migranten, die kaum bis gar nicht deutsch verstehen, ebenso gehen.
Schlußfolgernd müsste man dann sämtliche Sprachen lernen oder sehe ich das falsch.

Deine Frage verstehe ich jetzt nicht.

Bundesferkel schrieb:Deine Frage verstehe ich jetzt nicht.

Migranten, die kein Deutsch verstünden, könnten sich auch nicht angesprochen fühlen.
Darauf müsste dann ebenso entsprechend reagiert werden.

War auch nur mal so ein Gedankengang von mir.

borabora schrieb:Migranten, die kein Deutsch verstünden, könnten sich auch nicht angesprochen fühlen.
Darauf müsste dann ebenso entsprechend reagiert werden.

Ich würde mal sagen, das ist whataboutism.

stereotyp schrieb:whataboutism.

Ohne auf den Gedankengang einzugehen, sich darüber Gedanken zu machen, ist unverständlich, aber okay.

Optimist schrieb:das kommt halt davon, wenn das gM (was ja auch Diverse mit meint) aufgesplittet wird bzw. wenn Männer und Frauen speziell angesprochen werden

Groucho schrieb:Du meinst, wenn sich Frauen durch das gM nicht angesprochen fühlen, fühlen sich aber alle die sich nicht als Frau oder Mann sehen, angesprochen?

es kann sich jeder angesprochen oder auch nicht angesprochen fühlen wie er/sie lustig ist.
Was ich aber meinte:
JEDER könnte sich angesprochen fühlen, wenn man es zulassen würde und sich nicht - vielleicht z.B. aus Prinzip oder auch aus anderen Gründen dagegen sträuben würde ;)

Meine beste Freundin gendert jetzt, sie klingt jetzt schrecklich. Sie musste mich dafür extra auf Arbeit anrufen um mit zu erzählen, dass es da jetzt etwas ganz tolles neues gibt. Nya, Werd die Freundschaft nun nicht kündigen, aber schwierig sich daran zu gewöhnen.

Optimist schrieb:kann sich jeder angesprochen oder auch nicht angesprochen fühlen wie er/sie lustig ist.
Was ich aber meinte:
JEDER könnte sich angesprochen fühlen, wenn man es zulassen würde und sich nicht - vielleicht z.B. aus Prinzip oder auch aus anderen Gründen dagegen sträuben würde ;)

Glaub die Diskussion genau darüber geht auch schon hundert Seiten, ob es jemals Fortschritt geben wird darüber. Die Lager sind ähnlich verhärtet wie Veganer vs Fleischesser, die eine Seite würde doch nie nie niemals auch nur einen Punkt anerkennen, aus Stolz nehme ich an.

Marieke schrieb:Die Lager sind ähnlich verhärtet wie Veganer vs Fleischesser, die eine Seite würde doch nie nie niemals auch nur einen Punkt anerkennen, aus Stolz nehme ich an

Stimmt so schon mal nicht.

RachelCreedII. schrieb:Ich verstehe die Intention, ich weiß, dass es gut gemeint ist und lehne es dennoch (für mich) weitgehend ab, weil ich es als unnötig erachte. Allerdings habe ich nix gegen Ansprachen wie "Liebe Leserinnen und Leser" oder "Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer" etc., was ja auch eine Form des Genderns ist. Fühle mich aber grundsätzlich vom generischen Maskulinum mitgemeint.
Würde das Gendern aber anderen niemals verbieten wollen, egal, in welcher Form.

@RachelCreedII.

Kleines Feedback; ich finde deine Meinung da eher angenehm zu lesen. Schließe mich an, auch wenn ich es drastischer sagen würde.

Ich Versuche mir zumindest beide Geschlechter anzusprechen, das geht aber auch ohne dies misslungene Gendersternchen mit dem Schluckauf. Gut gemeint, schlecht umgesetzt.

Marieke schrieb:Ich Versuche mir zumindest beide Geschlechter anzusprechen, das geht aber auch ohne dies misslungene Gendersternchen mit dem Schluckauf. Gut gemeint, schlecht umgesetzt.

das Sternchen steht ja auch für mehr als "beide" Geschlechter, weshalb es logischerweise ohne geht