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Gendern zur Pflicht machen?

14.016 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Menschen, Weiblich, Transgender ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 13:07
Zitat von martenotmartenot schrieb:Auch eine ausschließlich weibliche Formulierung wie "Forscherinnen" für Gruppen von Forschende beiden Geschlechts fände ich verwirrend.
Ist auch verwirrend. Damit verlöre die deutsche Sprache an Genauigkeit. Wenn Forscherinnen beides bedeuten kann: nur weibliche und beidgeschlechtliche Forscher:*Innen ;)


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 13:38
Niemals.

Dass die ör es machen trotzdem dass die Mehrheit es ablehnt ist unter aller Sau. Pro 7 gendert jetzt auch, auch wenn privat. Offenbar wird angenommen, gendern unter Jugendlichen wäre der heiße scheiss, iz aber nicht so


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:00
Zitat von locutuslocutus schrieb:Neulich wurde Brüder in einen Video gegendert... Brüderinnen....
Was war das denn für ein Video?
Das sollte wahrscheinlich ein "Witz" sein.
Jede:r die/der im Alltag gendert, weiss, dass Wörter wie Bruder oder Schwester nicht gegendert werden.
Solche "Witzchen" werden ausschliesslich von Personen gebracht, die dem Gendern ablehnend gegenüber stehen.
Lässt sich hier im Thread trefflich nachlesen.

Das besagte Video war vermutlich von Stile eines Drachenlord Reaction Videos oder ähnlichem "Qualitätscontent".
Verlink das doch gerne, dann können sich alle hier ein Bild machen, wer Wörter wie "Bruder" gendert.
Zitat von locutuslocutus schrieb:Und in einer Klinik hat man sich darüber beschwert wieso Schwester nicht gegendert wird
Die adäquate Bezeichnung ist Krankenpflegerin bzw Gesundheits- und Krankenpflegerin.
Das ist dann auch korrekt gegendert.

Die Zeiten, in denen qualifizierte Fachkräfte als "Schwester Inge" o.ä. angesprochen werden sollten, sind lange vorbei.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:06
@Marieke

Wobei man bedenken muss, dass der klassische regelmäßige ÖR Zuschauer ohnehin in einem Alter ist, dass er Heinz Rühmann für einen Kinderstar und Peter Kraus für einen jugendlichen Rocker hält.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Das sollte wahrscheinlich ein "Witz" sein.
Wobei diese Idee, französische Städtenamen zu zergendern, offenbar wirklich jemand ernst meint. Und da kann man dann nur mit Spott reagieren. Denn dann müsste der Ort 'Katzenelnbogen' ja auch im jährlichen Wechsel 'Katerelnbogen' heißen.

Wenn jemand gendern will, bitte schön, es stört mich nicht und wenn nicht allzu sehr übertrieben wird, bemerkt man das vielleicht noch nicht mal unbedingt.

Was mich wirklich ärgert: Wenn Gendern irgendwo zur Pflicht erhoben wird, wie es angeblich in einigen Universitäten der Fall sein soll. Wenn Ideologie Pflicht ist, hat das mit Wissenschaft gar nichts zu tun.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:10
Zitat von stereotypstereotyp schrieb:Damit verlöre die deutsche Sprache an Genauigkeit. Wenn Forscherinnen beides bedeuten kann: nur weibliche und beidgeschlechtliche Forscher:*Innen ;)
Tatsächlich?
Verwirrend, denn auch das gM 'Forscher' kann beides bedeuten: nur männliche oder beidgeschlechtliche Forscher:innen.
In dem Fall wird aber fehlende Genauigkeit nicht bemängelt.
Sie wird, im Gegenteil, geradezu weg erklärt.
Wichtig sei nur, dass es sich um forschende Personen handle. Das Geschlecht sei irrelevant.
Gilt das jetzt doch nicht?
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wobei diese Idee, französische Städtenamen zu zergendern, offenbar wirklich jemand ernst meint.
Ja, offenbar.
Die Herleitung bzw die Beweggründe stehen in dem Artikel, den ich verlinkt hatte.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und da kann man dann nur mit Spott reagieren.
Ich denke nicht.
Die meisten Menschen werden wohl über etwas ausdifferenziertere Reaktionsmuster verfügen.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:13
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn jemand gendern will, bitte schön, es stört mich nicht und wenn nicht allzu sehr übertrieben wird, bemerkt man das vielleicht noch nicht mal unbedingt.
Ich könnte mir vorstellen, dass man sich dran gewöhnen würde, wenn eine einheitliche Linie bzw. sprachliche Form gefunden werden könnte, an die man sich im Lauf der Zeit eben anpassen kann.
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:In dem Fall wird aber fehlende Genauigkeit nicht bemängelt.
Meines Wissens wird die fehlende Genauigkeit hier eben schon sehr wohl bemängelt. War das nicht einer der Gründe, warum sich das Gendern ergeben hat? Weil solche Ungenauigkeiten eben doch bemängelt wurden? Ich denke aber, wenn vom früher üblichen generischen Maskulinum zu einem generischen Femininum gewechselt wird, hat man am Ende nicht viel gewonnen.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:17
Zitat von martenotmartenot schrieb:Meines Wissens wird die fehlende Genauigkeit hier eben schon sehr wohl bemängelt.
Ja, aber nicht von den Gendergegner:innen.
Die selben Personen, welche die im Beitrag oben genannte Ungenauigkeit bemängeln, stören sich beimgM eben gar nicht daran. So mein Eindruck.
Zitat von martenotmartenot schrieb:War das nicht einer der Gründe, warum sich das Gendern ergeben hat?
Ja, unter anderem.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:23
Zitat von fischersfritzifischersfritzi schrieb:Die selben Personen, welche die im Beitrag oben genannte Ungenauigkeit bemängeln, stören sich beimgM eben gar nicht daran. So mein Eindruck.
Umgekehrt könnte man manchmal den Eindruck bekommen, dass eine exaktere Genauigkeit beim generischen Maskulinum deutlich vehementer gefordert wird als bei einem generischen Femininum, wo man eher mal ein Auge zudrückt, wenn die Eindeutigkeit etwas verschwommen ist.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:25
Verbieten oder zur Pflicht machen finde ich auf beiden Seiten übrigens völlig indiskutabel.
Wenn ich bedenke, dass es einige "Gender-Gegner" gibt, die das Gendern allen Ernstes gesetzlich verbieten wollen (ein paar Seiten vorher in dieser Diskussion war glaube ich von 36 Prozent die Rede), finde ich das einfach nur gruselig.

Was haben solche Leute bitte für eine Vorstellung von Freiheit?

Genauso lächerlich finde ich diese ständigen an den Haaren herbeigezogen Witzchen a la "dann soll man bitte auch Autos gendern, Auto:innen, höhö, Tischbein:in, gröhl."

Kann man das nicht mal locker sehen und diejenigen, die das gut und sinnvoll finden, einfach lassen?
Ich stelle regelmäßig fest, dass die "Gegner" viel, viel militanter und missionarischer unterwegs sind als die Befürworter. Die gendern in der Regel einfach nur, ohne anderen Vorhaltungen zu machen und erklären auf Nachfrage ihre Beweggründe. That's it.

Entspannt euch doch alle mal, was das Thema angeht.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:29
Zitat von RachelCreedII.RachelCreedII. schrieb:Ich stelle regelmäßig fest, dass die "Gegner" viel, viel militanter und missionarischer unterwegs sind als die Befürworter.
Auch da denke ich liegt die Wahrnehmung auch im subjektiven Bereich. Je nachdem, wie man selbst denkt, tendiert man vielleicht dazu, die andere Meinungsseite als "militanter und missionarischer" wahrzunehmen.

Was mich selbst betrifft, würde ich keine missionarischen Tendenzen bei mir feststellen, finde aber das Thema aus sprachlicher Sicht interessant (weil mich Sprache und Sprachen generell faszinieren). Deswegen mag ich auch diverse Aspekte diskutieren, ohne "höhö" oder "gröhl".


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:32
.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Je nachdem, wie man selbst denkt, tendiert man vielleicht dazu, die andere Meinungsseite als "militanter und missionarischer" wahrzunehmen.
Ist bei mir ja nicht der Fall, ich gendere ja nicht und bin also eher "Gegner."


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:32
@sacredheart

Der 0815 Zuschauer von pro Sieben aber nicht. Die denken sich aber alle, was das gendergequatsche soll. Am besten man klärt das ein für allemal und macht ne Volksbefragung, dann wären wir diesen Hirnriss schneller los, als Mann Genderstern schluckaufen kann.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:35
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass man sich dran gewöhnen würde, wenn eine einheitliche Linie bzw. sprachliche Form gefunden werden könnte, an die man sich im Lauf der Zeit eben anpassen kann.
@martenot

Könnte wohl schon, aber wozu? Es fehlt jede Art von Nachweis, dass eine Veränderung der Sprache an den noch vorhandenen strukturellen Benachteiligungen etwas ändert.

@fischersfritzi
Tatsächlich wird ja nur ein dekoratives Schild in diesem Ort geändert.

Es stört mich an der Idee der Gender Sprache neben der Verhunzung von Sprache vor allem Folgendes:
Da wird viel Energie reingesteckt, nicht das Problem zu bearbeiten, sondern Symbolik als Teil der Lösung zu betrachten, was imho einfach nicht stimmt.

Es gibt klare Punkte, bei denen Frauen benachteiligt sind. Die meisten davon kann man angehen.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:44
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Könnte wohl schon, aber wozu? Es fehlt jede Art von Nachweis, dass eine Veränderung der Sprache an den noch vorhandenen strukturellen Benachteiligungen etwas ändert.
Ich finde schon, dass man z.B. Bezeichnungen wie "Polizisten" oder "Ärzten" (so wie man es früher bezeichnet hat), eher mit Männern assoziiert, auch wenn man sie als generisches Maskulinum gebraucht hat. Wenn ich beispielsweise sage, dass ich wegen meines Knieproblems bei fünf Ärzten gewesen bin, denken wahrscheinlich die meisten Zuhörer inbewusst an männliche Ärzte, obwohl vielleicht einige der Praxen von Ärztinnen geleitet werden.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:50
@martenot

Das halte ich für einen Fehlschluss. Würdest Du denn, wenn es schon immer 'das Polizistu' geheissen hätte, automatisch an eine 50:50 Truppe denken? Wahrscheinlich auch nicht. Das leitest Du doch in Wahrheit nicht aus der Grammatik ab, sondern daraus, dass die meisten Polizisten Männer sind und erst recht in der Vergangenheit waren.

Bei den Ärzten ist es etwas anders. Das Studium schließen mittlerweile mehr Frauen als Männer ab. Dennoch sind die meisten Ärzte in eigener Praxis oder in Positionen ab Oberarzt, die kurativ tätig sind, Männer. Und warum? Nicht, weil es 'Ärzte' heisst, sondern weil die Rahmenbedingungen leider immer noch wenig familienfreundlich sind.

Dann soll man doch die Rahmenbedingungen ändern, nicht die Grammatik.


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Gendern zur Pflicht machen?

17.01.2023 um 14:54
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das leitest Du doch in Wahrheit nicht aus der Grammatik ab, sondern daraus, dass die meisten Polizisten Männer sind und erst recht in der Vergangenheit waren.
Keine Ahnung, woran es wirklich liegt. Wobei du schon insofern recht hast, als beispielsweise das Wort "der Gast" nicht so eindeutig mit einem Mann assoziiert wird (oder? Zumindest in meiner Wahrnehmung). Wenn man also von den Gästen redet, denkt man in der Regel beide Geschlechter mit, obwohl das Wort ebenfalls männlich ist.

Das dürfte einer der Gründe sein, warum die DB und die SBB in ihren Zügen die Passagiere mit "Liebe Gäste" bzw. "Geschätzte Fahrgäste" anspricht.


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17.01.2023 um 14:54
Zitat von martenotmartenot schrieb:denken wahrscheinlich die meisten Zuhörer inbewusst an männliche Ärzte, obwohl vielleicht einige der Praxen von Ärztinnen geleitet werden
Und hier haben wir möglicherweise den casus knacksus.
Ich denke nämlich in dem Fall nicht an männliche, sondern an männliche und weibliche Ärzte.

Fragt man mich nach meinem Lieblingsromanheld, denke ich auch sofort an eine Frau.

Vielleicht unterscheiden sich Menschen hier einfach.


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17.01.2023 um 14:55
Zitat von stereotypstereotyp schrieb:Ist auch verwirrend. Damit verlöre die deutsche Sprache an Genauigkeit. Wenn Forscherinnen beides bedeuten kann: nur weibliche und beidgeschlechtliche Forscher:*Innen
Dann findest du also, dass das gM (generische Maskulinum ) abgeschafft gehört?
Zitat von RachelCreedII.RachelCreedII. schrieb:Ich stelle regelmäßig fest, dass die "Gegner" viel, viel militanter und missionarischer unterwegs sind als die Befürworter.
Das ist auch mein Eindruck.
Im Gegensatz zu dir bin ich (grundsätzlich) ein Befürworter des Genderns, aber nicht konsequent dabei.
Hier auf allmy bspw. leiste ich es mir diesbezüglich faul zu sein, aber in meinen öffentlichen Texten gendere ich (ohne dazu aufgefordert worden zu sein).

Und wenn jemand nicht gendert, geht mir das grundsätzlich am Allerwertesten vorbei, aber was hier so an Aggression und dummen Witzen und ideologischem Input gegen das Gendern kommt, triggert mich das dann doch darauf einzugehen (in letzter Zeit allerdings immer seltener). :D


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17.01.2023 um 16:50
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Würdest Du denn, wenn es schon immer 'das Polizistu' geheissen hätte, automatisch an eine 50:50 Truppe denken? Wahrscheinlich auch nicht. Das leitest Du doch in Wahrheit nicht aus der Grammatik ab, sondern daraus, dass die meisten Polizisten Männer sind und erst recht in der Vergangenheit waren.
Ich würde zustimmen, wenn das nicht bei Berufen, die in der Regel (und immer schon) von Frauen ausgeübt werden/wurden, nicht genauso wäre: Denkst Du bei "Geburtshelfer" an eine Frau? Bei "Sekretär"? - Ich schätze mal, dass 95 % aller "Geburtshelfer" und mindestens 80 % aller "Sekretäre" weiblich sind.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Könnte wohl schon, aber wozu? Es fehlt jede Art von Nachweis, dass eine Veränderung der Sprache an den noch vorhandenen strukturellen Benachteiligungen etwas ändert.
Das sehen/sahen die Schweizer (explizit!) aber anders: Das Frauenstimmrecht in der Schweiz hat deshalb so lange auf sich warten lassen, weil stimmberechtigt "jeder Schweizer" war - und damit waren Frauen nicht mitgemeint. Frauen hatten nicht einmal das Bürgerrecht, weil auch hier von "Schweizern" die Rede war. Wo bleibt da nochmal das gM? Es war demnach nicht nur so, dass die veränderte Sprache an der "struktuellen Benachteiligung" etwas geändert, sondern ganz konkret die Schweizerinnen erst zu Bürgerinnen gemacht hat! (Ich hatte das übrigens schon einmal gepostet, meines Wissens ist aber leider niemand darauf eingegangen.)

Ich persönlich finde das Gendern übrigens auch anstrengend, lästig und unästhetisch, daher tue ich es im Alltag ebenfalls häufig nicht - aber leider fällt mir nichts Besseres ein, um die Sprache fairer und Frauen sichtbarer zu machen.


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17.01.2023 um 18:48
Zitat von martenotmartenot schrieb:dass eine exaktere Genauigkeit beim generischen Maskulinum deutlich vehementer gefordert wird als bei einem generischen Femininum, wo man eher mal ein Auge zudrückt,
Tatsächlich kenne ich kaum Texte, die im generischen Femininum verfasst sind.
Wenn das überhaupt mal vorkommt, dann ausschliesslich im universitären Kontext (Hausarbeiten oder Bachelorarbeiten) und auch das sind nur Ausnahmefälle.
Daher frage ich mich, auf welche Fälle oder Texte du dich da beziehst.


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