Optimist schrieb:Aber wie es teilweise entstand, dass Autoren gendern, sieht man nun an deinem Beispiel ... vonwegen gewollt. Garantiert eben nicht von Allen
RachelCreedII. schrieb:Naja, so ein Auftraggeber bezahlt mich ja dafür, dass ich einen Text nach seinen Vorstellungen schreibe.
Insofern hat er natürlich jedes Recht, einen gegenderten Text zu verlangen, wenn er davon überzeugt ist. Da hab ich ja nun kein Mitspracherecht.
ja klar und das war auch keinesfalls ein Vorwurf an dich, sondern an deine Auftragsgeber
;) Klar haben die das Recht sonstwas für einen Unsinn zu verlangen, aber ob das am Ende gut und nützlich für eine Gesellschaft ist, steht auf einem anderen Blatt.
kerbenok schrieb:...Ich fühle mich dabei immer an das Genossensprech der DDR erinnert. ...jeder wusste es ist so sinnlos wie absurd, und jeder wusste wenn man es bei den entsprechenden Gelegenheiten nicht anwendet ... hat man mit Gängelei ... zu rechnen.
daran fühle ich mich bei dieser Debatte auch oft erinnert. Aber ich denke, diese Gefühle können nur bei jemanden hoch kommen, der die DDR-Propaganda life miterlebt hatte. Andere können das verständlicherweise nicht nachempfinden und sehen es als übertrieben, wenn einen das an diese Zeit erinnert (kann ich schon auch verstehen, wenn sie das so sehen).
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sacredheart schrieb:Das generische Maskulinum von Grundschullehrerimnen und Grundschullehrern lautet:
Die Grundschullehrer.
Dennoch sind mindestens seit den 60er Jahren die meisten Grundschullehrer weiblich.
Offenbar hindert das GM keine Frau daran, Grunschullehrerin zu werden.
umgedreht wirds wohl - wie ihr ja auch schon herausgearbeitet hattet - auch nicht mehr Bauarbeiter geben, wenn man Bauarbeiter:innen sagt.
sacredheart schrieb:Mit anderen Worten: Es gibt gute Gründe für Frauen, diesen Beruf in der Regel zu meiden. Keiner davon hat mit Gender Sprech zu tun.
so isses.
Tussinelda schrieb:ich würde auch gerne mal wissen, ob geschlechtergerechte Sprache irgendwem schadet?
ja, das schadet denjenigen, welche die Sprache dann als verstümmelt und zu kompliziert empfinden.
Es gibt für manche Menschen auch bezüglich der Sprache ein ästhetisches Empfinden.
Desweitern wurde hier auch schon angesprochen, dass es z.B. für Legastheniker und Menschen die Deutsch nicht als Muttersprache haben, auch recht kompliziert sein kann.
Aber gut, warum einfach wenn es auch umständlich geht und einer höheren Sache dient (deren wirklicher Nutzen aber noch sehr fragwürdig ist) - alles natürlich nur meine Meinung.
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Optimist schrieb:das weiß ich.
Tussinelda schrieb:aha. Widerspricht sich zwar, aber gut.
nein, widerspricht sich nicht.
Ich kann 10 Mal irgendwelche Begründungen hören und weiß diese Begründung dann.
Ob ich da jedoch mitgehen kann steht auf einem ganz anderen Blatt.
Tussinelda schrieb:das bestätigen viele Studien, die hier auch verlinkt sind.
Genderkritiker werden wohl kaum solche Studien erstellt haben, denke ich mal.
Bestenfalls könnten sie neutral dem Thema gegenüber stehen - aber das kann man nun auch glauben oder nicht.
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borabora schrieb:Ein Bewusstsein und Veränderungen sollte man anders schaffen, das geht über Aufklärung und Einsicht, wie ich meine.
Denn was nützt es, wenn sich die Mehrheit oder alle am Gendersprech halten, weil sie es müssen, aber die Einsicht oder der Sinn dafür fehlt.
Dann wäre es nur ein Nachplappern, weil es so erwünscht ist u. Bewusstsein ist bei einigen oder vielen immer noch nicht vorhanden.
So hat man wenig bis gar nichts positiv geändert oder erreicht.
bin ganz deiner Meinung. Solange sich am Bewusstsein der Menschen nichts ändert, Frauen als Gleichberechtig zu sehen (obwohl es da ja zum Glück schon gute Fortschritte gibt), werden sich die Genderfreunde abstrampeln können wie sie wollen, mehr als ein "freiwilliger Muss" wird wohl bei Vielen nicht rumkommen. Selbst wenn sich ein paar davon irgendwann an diesen Neusprech gewöhnt haben sollten, ändert das noch lange nichts an ihrer Einstellung gegenüber Frauenbenachteiligungen.
sacredheart schrieb:Würde mich also jemand fragen: Möchtest Du für die Frauen Sternekes in die Wörter montieren oder Dich dafür einsetzen, dass klassische Frauenberufe besser bezahlt werden, dann nehme ich B).
Tussinelda schrieb:und ich kann Beides nehmen, stell Dir vor. Das Eine schliesst nämlich das Andere nicht aus.
nur hat das Eine vermutlich kaum bis gar keine Wirkung - bis auf eine Theoretische welche in Studien publiziert wird, an die man aber zum Glück nicht gezwungen ist, zu glauben.
sacredheart schrieb:Und ich verzichte auf die reine Symbolik
mehr als das kann ich darin auch nicht erkennen.
sacredheart schrieb:Eigentlich will ich darauf hinweisen, dass Gender Sprache aus meiner Sicht etwas ist, das niemandem wirklich weiterhilft und lediglich denjenigen, die darauf bestehen, ein gutes Gefühl gibt, im schlechtesten Fall das Gefühl moralischer Überlegenheit.
Stattdessen kann man andere Dinge tun, die wirklich sofort und konkret helfen.
gut auf den Punkt gebracht, unterschreibe ich.
Tussinelda schrieb:nicht in dem Moment, das stimmt, grundsätzlich aber schon, wenn sich Strukturen verändern,
und genau das bezweifle ich, dass sich durch das Gendern an Strukturen etwas ändert - Studien hin oder her (Theorie ist ja immer ganz schön und wie gesagt, das sind sicherlich keine Gendergegner, die diese erstellt haben).