Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

jada schrieb:ch wollte nur das Augenmerk darauf legen, dass es vielen Menschen schwerfällt zusagen, dass ES (egal was) finanziell nicht machbar ist. Das sollte in unserer Gesellschaft nicht mit Scham behaftet sein.

Ich kann dich total verstehen und könnte mir auch vorstellen, dass es vielen so geht und das nicht nur an Schulen und in Kitas. Viele schämen sich vielleicht nicht nur selbst, sondern könnten auch Angst davor haben aus gewissen Kreisen ausgeschlossen zu werden oder zumindest anders als zuvor betrachtet/angeguckt zu werden, sollte der Vorhang fallen und nicht mehr der Schein regieren.

Wäre traurig, wenn es so wäre und würde viel über Die aussagen, die andere wegen finanziellen Engpässen bedingt durch die Krise und den Preissteigerungen sowie auch überhaupt wegen Armut/ärmeren Verhältnissen auch unabhängig der Krise ausgrenzen oder schief und dann plötzlich auch von oben herab angucken würden, sollte die Wahrheit über tatsächliche Lebensumstände ans Licht kommen.

Teegarden schrieb:Ich habe keine Ahnung wie das heutzutage abläuft, aber zu meiner Schulzeit, die wohlgemerkt schon etwas her ist, gab es immer solche Briefe die an jeden verteilt wurden. Da konnte man so eine Art "Hilfsgeld" anfordern und ein Teilbetrag wurde dann (von der Schule? Weiß ich ehrlich gesagt nicht genau) übernommen.

Bei uns heißt das "Förderverband" und finanziert sich durch Spenden, Ich glaube man braucht da auch Glück, indem wo man wohnt, denn es zahlen ja Privatleute und ein paar ortsansässige Firmen ein.
Glück deswegen, wo man eben wohnt. Ich kann mir vorstellen, dass es an Schulen in sozialschwachen Gegenden schlechter ausschaut, a) gibt es weniger Elternspenden und b) muss weniger Geld auf mehr Kids verteilt werden.

Wobei 900 Euro für eine Klassenfahrt auch krass wären, denn die Lehrer wissen doch in welchem Umfeld sie sich bewegen, da muss man eben weit drunter bleiben. Und hoffentlich sind auch alle so sensibel.
Obwohl? Unsere hat auch gerade Klassenfahrt, die wurde noch im letzten Jahr gebucht (Berlin, Brandenburg) 4 Tage und über 500 Euro waren das auch, es gab dann nochmal einen Nachschlag wegen der hohen Benzinpreise.

Teegarden schrieb:Ich habe keine Ahnung wie das heutzutage abläuft, aber zu meiner Schulzeit, die wohlgemerkt schon etwas her ist, gab es immer solche Briefe die an jeden verteilt wurden. Da konnte man so eine Art "Hilfsgeld" anfordern und ein Teilbetrag wurde dann (von der Schule? Weiß ich ehrlich gesagt nicht genau) übernommen.

Dafür gibt es die sogenannten Teilhabepakete für Bedürftige. Diese können beantragt werden beim Jobcenter, wenn man dort eine BG hat. Für Schulfahrten nutzen das durchaus einige, ist ja auch völlig legitim. Generell werden die Teilhabepakete aber immer noch zu wenig genutzt. Da geht es um Schulausstattung, Vereinsbeiträge und auch um das Mittagessen an Schulen.

Schön das es hier noch einmal so angesprochen wurde. Das letzte Mal wurde es nämlich leider als Offtopic gelöscht, obwohl es durchaus damit zu tun hat. Ich hoffe es bleibt diesmal stehen. Vielen Dank

LG
Eye

jada schrieb:Wir bauen ein wenig im Garten an.

Kartoffelernte war gut. Probieren gerade eine zweite Runde.

Erdbeeren, Kopfsalat, Möhren, Zwiebeln - schlecht

Kohlrabi - mäßig

Ich versuche schon seit mehreren Jahren selber anzubauen. Habe auch ein Gewächshaus. Apfelbaum trägt immer so viel, dass wir uns kaum retten können. Kirsche eher mäßig und beim Pfirsich kämpfe ich seit Jahren mit einem Pilz, der dafür sorgt, dass ich leider immer nur 2-3 Pfirsiche habe. Himbeere, Brombeere, Erdbeere und Johannisbeere ist kein Problem. Traube tut sich gar nichts an Früchten. Beim Gemüse ist es viel schwieriger. Gurken und Tomaten gehen problemlos, Paprika, Zucchini gehen bei mir gar nicht.
Selbst wenn alles wie im paradies kommen würde und ich quasi null Arbeitsaufwand hätte, könnte ich unsere Familie trotzdem nicht ganzjährig versorgen. Klar, im Sommer hat man was, aber bei weitem nicht genug. Rest des Jahres gibt es nichts zu ernten.
Dazu kommt erheblicher Arbeitsaufwand ( anbauen, pflegen, ernten, Schädlingsbekämpfung, Krankheitsbekämpfung, Platzprobleme, Zeitprobleme, bodenbeschaffenheit).
Wirklich rentabel ist das ehrlich gesagt nicht und auch nicht mit den Nutzgärten aus vergangenen Zeiten vergleichbar.

PrivateEye schrieb:Dafür gibt es die sogenannten Teilhabepakete für Bedürftige. Diese können beantragt werden beim Jobcenter, wenn man dort eine BG hat.

Ja, aber es gibt ja auch Menschen die keine BG haben und nur knapp über der Einkommensgrenze sind, für die sind mehrtägige Klassenfahrten dann auch Klopper und da springt unser Förderverein bei, bei Anspruch auf Teilhabe sowieso nicht.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ja, aber es gibt ja auch Menschen die keine BG haben und nur knapp über der Einkommensgrenze sind, für die sind mehrtägige Klassenfahrten dann auch Klopper und da springt unser Förderverein bei, bei Anspruch auf Teilhabe sowieso nicht.

Das ist dann auch eine Möglichkeit, natürlich. Aber bei den Teilhabepaketen ist immer noch (ungenutzte) Luft nach oben. Ansonsten ist es natürlich schon zeitaufwendig jeden Einzelfall separat prüfen zu lassen.

Alternativ sollten aber auch Lehrer und EV an den Rest der Klasse denken, die Kids suchen sich kaum selber das teuerste aus. Das gesunde Mittelmaß muss da gefunden werden. Zudem auch Eltern gegen überteuerte Schulfahrten durchaus protestieren bzw. diese ablehnen können. Normal wird der Vorschlag ja an die Eltern gestellt die mit Ja/Nein antworten. Üblicherweise in einer Elternversammlung. Sagen genug Eltern Nein, muss was neues ran.

Wie bereits geschrieben:
Die maximalen Kosten für Klassenfahrten sind festgelegt. Klassenfahrten werden lange im voraus geplant, so dass genug Zeit zum ansparen besteht. Und es gibt Fördervereine, Teilhabepakete usw.

Aberacadabera schrieb:Klassenfahrten werden lange im voraus geplant, so dass genug Zeit zum ansparen besteht.

Aber hier auch immer berücksichtigen und das trotz Kindergelderhöhung, wofür sich auch immer die aktuelle Regierungspartei SPD stark gemacht hat, dass viele mit ihrem monatlichen Einkommen sehr genau haushalten müssen und in vielen Fälle wahrscheinlich nicht so viel zum Sparen jeden Monat übrig bleiben dürfte. Je nach Situation geht es da schon in die Richtung nur den Cent bereits dreimal umdrehen zu müssen.
Diese Situationen wurden mit in den Jahren auch immer mehr und tun jetzt bei der aktuellen Preisentwicklung nochmal besonders weh.

Aberacadabera schrieb:Und es gibt Fördervereine, Teilhabepakete usw.

Ja Gott sei Dank wenigstens. Hoffentlich wissen das auch alle betroffenen Familien und Alleinerziehenden.

@rhapsody3004
Mir ging es in meinem post hauptsächlich darum, mit diesen vorurteilen aufzuräumen ala
Kinder und lehrer planen da Mal eben die große Karibikrundreise und die Eltern werden gar nicht gefragt und wer nicht zahlen kann, hat eben Pech.

Dem ist einfach nicht so. Sowohl Länge der Reise als auch kosten sind festgelegt. Wen es interessiert, der kann sich da um Vorfeld schon informieren, wann welche Fahrten anstehen und mit welchen Kosten zu rechnen ist. Klassenfahrten sind darüberhinaus Pflichtveranstaltungen. Ich hab bisher auch noch keine Schule gesehen, wo nicht umfangreich Infomaterial oder Ansprechpartner für Familien zur Verfügung gestanden hatten, die finanzielle Probleme haben. Es geht sich ja da auch nicht nur um Kenntnisnahme sten für Klassenfahrten, sondern auch die jährlich anstehenden Schulbücher, kurze Ausflüge, Taschenrechner oder was sonst noch alles gebraucht wird.

Von meinen Kindern weiss ich zb, dass Dreitage Klassenfahrten in der 4. Und 6. Klasse anstanden, dazu fünftägige Klassenfahrten in der 10. Und 12. Klasse, wobei die Abschlussfahrt vor dem Abitur maximal 390 Euro pro Schüler kosten dürfte für fahrt, Unterkunft, Verpflegung und Ausflüge, das ganze wurde bereits ab der 11. Klasse geplant, also 1,5 Jahre im voraus. Das ist dann natürlich nicht das, was ich persönlich für mich privat buchen würde, die Kinder hatten aber trotzdem alle immer viel Spass in Kroatien, Italien oder wohin es auch immer geht, auch wenn die x Stunden in Reisebussen gesessen haben mit Unterkünften, die gerade Mal zwei Sterne hatten und leidlich sauber und funktionsfähig waren.

Der Vergleich zwischen Klassenfahrten und steigenden Energiekosten hinkt sowieso. In der Schule ist von vorneherein klar, wann was ansteht und mit welcher finanziellen Obergrenze, das ist bei den steigenden Kosten für Strom, Gas, Krankenkasse, Sprit und Lebensmittel nicht der Fall. Vielleicht kann man in fünf oder zehn Jahren Mal zurückblicken, aber aktuell ist alles mit einem Fragezeichen versehen.

Lupo54 schrieb:War aber auch eine ziemliche Maloche fast jedes Wochenende. Aber solche Staatsjobs und selbständige Arbeit haben den Vorteil dass man arbeitgebermäßig nicht unter die Räuber fällt.

Wenn jemand bereits ein Einkommen hat, von einer Erst-Job her oder Rente, dann fällt er nicht so leicht unter die "Räuber". Zumal, wenn er den Zweitjob genauso unbürokratisch wieder an den Nagel hängen kann, wie der Arbeitgeber.

@PrivateEye
Man sollte sich vielleicht nicht gleich so langatmig an Beispielen von anderen hochziehen, denn dann kippt es wirklich seitenweise ins Off-Topic. Es hilft zu überlegen, ob das Wort "Energie" überhaupt noch im Text vorkommt. So als Richtlinie. Geht es wirklich hier um die Energiekosten oder allgemein um Kosten?

Am liebsten würde ich es in meiner Familie verbieten zu kochen oder den Herd zu benutzen, aber das geht leider nicht. :D

Was auch ziemlich viel Energie braucht, ist das Auftauen gefrorener Sachen. Anstelle die Mikrowelle zu benutzen, daher vielleicht lieber alles rechtzeitig rauslegen. Dauert dann halt deutlich länger.

Tripane schrieb:Was auch ziemlich viel Energie braucht, ist das Auftauen gefrorener Sachen. Anstelle die Mikrowelle zu benutzen, daher vielleicht lieber alles rechtzeitig rauslegen. Dauert dann halt deutlich länger.

Ja, das machen wir auch so. Am besten in heißes Wasser einlegen, dann geht es schneller.

Unnötige Geräte habe ich entsorgt, also keine Mikrowelle, kein Extra-Tiefkühler, kein großer Elektro-Radiator, kaum Haushaltsgeräte in der Küche. Kein Geschirrspüler.

Was jetzt gerade Strom braucht, sind zwei Ventilatoren - wegen der unerträglichen Sommerhitze.

Tripane schrieb:Was auch ziemlich viel Energie braucht, ist das Auftauen gefrorener Sachen. Anstelle die Mikrowelle zu benutzen, daher vielleicht lieber alles rechtzeitig rauslegen. Dauert dann halt deutlich länger.

Ich nehme die Sachen abends aus dem Kühler, lege sie in den Abtropfkorb des Spülbeckens und bis zum nächsten Tag ist es altmodisch von alleine aufgetaut.

Laura_Maelle schrieb:Am liebsten würde ich es in meiner Familie verbieten zu kochen oder den Herd zu benutzen, aber das geht leider nicht. :D

Einmal am Tag ein warmes Essen sollte schon sein finde ich.