Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

violetluna schrieb:Aber um das festzustellen, müsste man es erst ausprobieren.

Du meinst, man sollte es einfach mal drauf ankommen lassen? Und wenn dann ausreichend Fußgänger ohne Stürze und Prellungen heil ans Ziel gekommen sind, dann kann man die Dunkelheit in allen nächtlichen Städten ausbrechen lassen?

Ehrlich gesagt, völlig dunkle Städte empfinde ich nicht nur als weniger sicher, sondern auch als unangenehm und fast unheimlich. Aber wer weiß, vielleicht ist das ja nur meine ganz persönliche Sicht, und die große Mehrheit der Menschen wird es lieben und begeistert sein?

Ach, egal....

Worin besteht gleich noch einmal der unschlagbare Vorteil unbeleuchteter Städte, dass es geboten sein könnte, das auszuprobieren?

Ich bin ebenfalls aus München und würde es auch nicht begrüßen, wenn zwischen Mitternacht und 4 Uhr die Straßenbeleuchtung aus ist.
Ich bin beruflich auch immer mal wieder um diese Zeit unterwegs und obwohl München prinzipiell einigermaßen sicher ist, würde ich mich wahrscheinlich unwohl fühlen als Frau.

Mein Partner arbeitet im Schichtdienst, auch oft nachts, und die Arbeitszeiten lassen sich so konkret auch gar nicht vorher sagen. Gerade wenn man im medizinischen Bereich arbeitet oder bei der Polizei etc., kann man halt nicht um Uhrzeit X den Stift fallen lassen, sondern muss ggf auch ein paar Stunden länger bleiben. Und schon ist man halt zwischen 0-4 Uhr unterwegs.

martenot schrieb:Du meinst, man sollte es einfach mal drauf ankommen lassen? Und wenn dann ausreichend Fußgänger ohne Stürze und Prellungen heil ans Ziel gekommen sind, dann kann man die Dunkelheit in allen nächtlichen Städten ausbrechen lassen?

Nachdem nur sehr wenige Fußgänger zwischen Mitternacht und 4 Uhr früh unterwegs sind, wird es kaum zu Massenstürzen kommen. Eher wird es dann so sein, dass noch weniger Menschen um diese Zeit unterwegs sein werden.

Man kann ja eine Taschenlampe oder Stirnlampe nehmen, damit man sieht, wohin man tritt.

In meinem Ort könnte man sogar schon früher abdrehen, da sind nach 18 Uhr abseits der Hauptstraße kaum mehr Menschen unterwegs.

Nachdem Lichtverschmutzung ohnehin zu gesundheitlichen Problemen führt, wäre das mal zur Abwechslung eine vernünftige Sparmaßnahme. Man muss sich nur daran gewöhnen. Aber das muss man sich ja an 19 Grad im Wohnzimmer auch, davon sind ja auch die wenigsten anfangs begeistert.

violetluna schrieb:Man kann ja eine Taschenlampe oder Stirnlampe nehmen, damit man sieht, wohin man tritt.

Für mich eher eine gruselige Vorstellung, wenn in stockdunklen Straßen irgendwelche Leute mit Stirn- und Taschenlampen herumgeistern. Mich wundert nach wie vor, dass man es ernsthaft favorisieren kann, nachts die Lampen auszuschalten und die Menschen lieber mit eigenen Lampen herumstolpern zu lassen.

Übrigens, entgegen deiner Annahme, dass kaum jemand unterwegs wäre, bin ich immer wieder selbst überrascht, wie viele Leute auch mitten in der Nacht zu Fuß durch die Straßen laufen, spazieren, unterwegs sind. Zum Beispiel auf dem späten Heimweg, oder zu einem sehr frühen Start in den Morgen. Schon allein wer beispielsweise einen sehr frühen Zug am Hauptbahnhof nehmen will oder muss, und wer einen relativ weiten Weg zum Bahnhof hat, der ist sehr früh, quasi mitten in der Nacht unterwegs. Oder umgekehrt, wer mit einem sehr späten Zug zurück nach München kommt, ist weit nach Mitternacht noch in der Stadt unterwegs.

violetluna schrieb:In meinem Ort könnte man sogar schon früher abdrehen, da sind nach 18 Uhr abseits der Hauptstraße kaum mehr Menschen unterwegs.

Nachdem Lichtverschmutzung ohnehin zu gesundheitlichen Problemen führt, wäre das mal zur Abwechslung eine vernünftige Sparmaßnahme

Sag mal, kannst du nicht oder willst du nicht verstehen, warum die Abschaltung nichts spart?
Warum haben Frankreich und Belgien beleuchtete Autobahnen? Mit unserem Strom, den wir übrig haben. Nochmal zum mitmeisseln:

Grundlastkraftwerke können nachts nicht einfach weniger Strom liefern, der muss irgendwo hin. Wenn jetzt ein hipper "Grüner" in seiner Stadt die Lampen ausmacht, ist das für mich schon fahrlässig (Beispiel Tübingen, da wohn ich zum Glück nicht).

Dafür verbraucht den Strom eben eine andere Stadt oder man muss ihn verschenken ins Ausland. Wenn es dir nachts zu hell ist, Tipp: Rolläden sind schon erfunden.

Frühaufsteher schrieb:Wenn jetzt ein hipper "Grüner" in seiner Stadt die Lampen ausmacht, ist das für mich schon fahrlässig (Beispiel Tübingen, da wohn ich zum Glück nicht).

Der nicht ganz so hippe, nicht mehr Grüne Herr Palmer wurde allerdings vom Regierungspräsidium aufgefordert, die Beleuchtung nachts wieder an zu schalten. Hintergrund ist, dass Zebrastreifen auch nachts nicht unbeleuchtet sein dürfen. Da man zumindest in Tübingen allerdings keine einzelnen Lampen abschalten kann, müssen sie dann eben alle an bleiben.

Die Frage ist, ob sich Palmer dran hält. Er hat wohl in einem darauf folgenden Brief an Habeck betont, dass er die Verantwortung für etwaige Unfälle, zumindest denen, die an unbeleuchteten Zebrastreifen geschehen, übernimmt. Wobei ich jedoch glatt davon ausgehe, dass der Schuldige, wenn dann doch was passiert, ganz woanders gesucht wird und von einer Übernahme der Verantwortung dann plötzlich keine Rede mehr ist....

Nachzulesen z.B. hier: https://www.n-tv.de/politik/Boris-Palmer-schreibt-Brandbrief-an-Habeck-article23781863.html

Frühaufsteher schrieb:Allerdings hat man ja beschlossen, die Kernkraftwerke stillzulegen und ganz vergessen, dass Solar und Wind nichts taugt im Winter. Daher jetzt wieder Kohlekraftwerke anfahren und das kostet eben.

Dass der Strom teurer geworden is, hat nix mit stillgelegten Kernkraftwerken (zumindest nich mit den Deutschen) zutun und das "Wind nichts taugt im Winter" is auch falsch, die WEA liefern im Winterhalbjahr deutlich mehr Energie als im Sommer.
Auch die Kohlekraftwerke werden nich wieder angefahren, weil man AKW stilllegt oder weil man vergessen hat, dass die EE im Winter nix taugen, sondern weil Gas eingespart werden muss.

Frühaufsteher schrieb:Dafür verbraucht den Strom eben eine andere Stadt oder man muss ihn verschenken ins Ausland.

Wann wurde denn zuletzt Strom ins Ausland verschenkt und von welchen Mengen reden wir denn dabei? Laut Agora waren die Strompreise in den letzten Wochen durchweg positiv.
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation_price/13.11.2022/14.12.2022/today/

kuno

Frühaufsteher schrieb:Sag mal, kannst du nicht oder willst du nicht verstehen, warum die Abschaltung nichts spart?

Natürlich spart man, wenn Strom nicht verbraucht wird. Das hast du sogar selbst geschrieben: der Strom bleibt dann sogar übrig, und dann muss man ihn ins Ausland verschenken.

Müsste man natürlich nicht, man könnte das auch anders lösen, wie ich schon erläutert habe.

martenot schrieb:Für mich eher eine gruselige Vorstellung, wenn in stockdunklen Straßen irgendwelche Leute mit Stirn- und Taschenlampen herumgeistern. Mich wundert nach wie vor, dass man es ernsthaft favorisieren kann, nachts die Lampen auszuschalten und die Menschen lieber mit eigenen Lampen herumstolpern zu lassen.

Ich sehe ganz einfach die Vorteile für die Gesundheit von Mensch und für die Natur von echter Dunkelheit in der Nacht als größer und wichtiger an als diverse Ängste von Menschen vor Dunkelheit. Alles eine Sache der Prioritäten. Die Schäden der Lichtverschmutzung sind meiner Meinung nach größer als die Nachteile der Abschaltung der Straßenbeleuchtung.

Wenn man dabei noch Geld sparen kann - super! Win win für mich.

Die ganze Diskussion um das Abschalten der Straßenbeleuchtung is doch kompletter Unfug, da Nutzen und Risiko in keinem sinnvollen Verhältnis stehen.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Die ganze Diskussion um das Abschalten der Straßenbeleuchtung is doch kompletter Unfug, da Nutzen und Risiko in keinem sinnvollen Verhältnis stehen.

Welche Risiken zum Beispiel?

Frühaufsteher schrieb:Wenn es dir nachts zu hell ist, Tipp: Rolläden sind schon erfunden.

Ja, im Haus geht das, aber draußen in der Natur gibt es leider keine Rolläden. Auch die Wildtiere leiden unter Lichtverschmutzung.

violetluna schrieb:Welche Risiken zum Beispiel?

Es geht um größere Städte, in denen Menschen zu allen Uhrzeiten unterwegs sind, die als Fußgänger in der Regel selbst nicht beleuchtet sind. Und man bewegt sich im städtischen Raum, in dem es zahlreiche Unebenheiten und Hindernisse gibt, über die man stolpern, über die man fallen, oder wo man ausrutschen kann. Ich sehe da durchaus Risiken, wenn die Menschen durch stockdunkle Straßen tappen.

Wenn ich dich richtig verstanden habe, lebst du in einer kleineren Stadt? Du erwähntest, dass nach 18 Uhr niemand mehr unterwegs ist. Klar, da herrschen ganz andere Bedingungen, und wenn da die Ortsgemeinde der Ansicht ist, dass mangels Nachfrage oder Bedarf kein nächtliches Licht gebraucht wird, dann ist das eben so. Ich finde aber, dass man kleine Orte und Großstädte nicht gut miteinander gleichsetzen kann.

Das wurde doch schon besprochen, die Lösung heißt Taschenlampe oder Stirnlampe.

Gibt es noch andere Argumente?

violetluna schrieb:Welche Risiken zum Beispiel?

Vor allem die einer deutlich erhöhten Unfallgefahr.

kuno

violetluna schrieb:Das wurde doch schon besprochen, die Lösung heißt Taschenlampe oder Stirnlampe.

Das ist doch keine allgemeingültige Lösung. Abgesehen davon finde ich es geradezu gruselig, wenn viele Menschen mit irgendwelchen Stirn- und Taschenlampen herumgeistern. Man sieht die entgegenkommenden Leute dann nämlich ziemlich schlecht und kann nicht richtig erkennen, um wen es sich handeln könnte.

Ehrlich gesagt finde ich es auch im Interesse der Autofahrer, dass Fußgänger gut zu sehen sind, auch wenn sie sich abseits des Scheinwerferlichts bewegen. Wenn die Stadt ganz dunkel ist, sieht man eben herannahende Fußgänger zu einem Fußgängerweg nur schlecht. Also mir wäre das zu unheimlich und zu riskant.

@violetluna
Dass das nichts mehr mit dem Thema zu tun hat, wurde auch schon besprochen. Schon vergessen?
Kannst du es nicht gut sein lassen?

kuno7 schrieb:Vor allem die einer deutlich erhöhten Unfallgefahr.

Woher nimmst du diese Information, dass es diese dann gäbe?

martenot schrieb:Das ist doch keine allgemeingültige Lösung.

Warum denn nicht?

martenot schrieb:Ehrlich gesagt finde ich es auch im Interesse der Autofahrer, dass Fußgänger gut zu sehen sind, auch wenn sie sich abseits des Scheinwerferlichts bewegen. Wenn die Stadt ganz dunkel ist, sieht man eben herannahende Fußgänger zu einem Fußgängerweg nur schlecht. Also mir wäre das zu unheimlich und zu riskant.

Ja und genau das wäre ja der Fall, wenn jemand mit Lampe unterwegs ist, dass man diese als Autofahrer gut sieht. Fußgänger in dunkler Kleidung und ohne Reflektoren siehst du nämlich sogar mit Straßenbeleuchtung schlecht.

martenot schrieb:Abgesehen davon finde ich es geradezu gruselig, wenn viele Menschen mit irgendwelchen Stirn- und Taschenlampen herumgeistern. Man sieht die entgegenkommenden Leute dann nämlich ziemlich schlecht und kann nicht richtig erkennen, um wen es sich handeln könnte.

Ja okay, das ist dein persönliches Gefühl dazu.

Akelei schrieb:Kannst du es nicht gut sein lassen?

Ich habe die Diskussion doch nicht wieder aufgewärmt. Sag das bitte der Person, die es getan hat.

Ich schrieb lediglich, dass ich das Abdrehen der Straßenbeleuchtung zwischen Mitternacht und 4 Uhr früh für eine ausgezeichnete Idee zum Energiesparen halte. Wenn andere dann mit irgendwelchen Argumenten daherkommen, warum sie das nicht gut finden, ist das doch nicht meine Schuld.

violetluna schrieb:früh für eine ausgezeichnete Idee zum Energiesparen halte.

Ich geb's auf. Du hast es noch immer nicht verstanden.

Grüße, Frühaufsteher (Netzleitzentrale TransNet BW)

@Akelei
Wenn du jemanden rügen möchtest, dann bitte die richtige Person.

Beitrag von Raspelbeere (Seite 250)

violetluna schrieb:Woher nimmst du diese Information, dass es diese dann gäbe?

Weil man im Dunkeln nich so gut sieht? Is doch jetz nich dein ernst, oder?

violetluna schrieb:Das wurde doch schon besprochen, die Lösung heißt Taschenlampe oder Stirnlampe.

Deine Lösung, du erlaubst aber, dass andere das anders sehen?

kuno

kuno7 schrieb:Deine Lösung, du erlaubst aber, dass andere das anders sehen?

Selbstverständlich. Aber nur, wenn das umgekehrt auch gilt. 😉