martenot schrieb:Wie funktioniert das dann z.B. im Gastgewerbe, in Kultureinrichtungen (z.B. Kinos) oder im ÖPNV? Da kommt es zumindest in Deutschland schon häufig vor, dass jemand bis Mitternacht oder 1 Uhr nachts arbeitet und dann Feierabend hat, weil eben später in der Nacht kein weiterer Dienst mehr notwendig ist.
Ganz oft sind die Menschen in Kulturbetrieben oder Gastronomie keine Angestellten, sondern freie Dienstnehmer. Auf die sind die Regelungen der einzelnen Kollektivverträge dann nicht anzuwenden, das heißt, die Arbeitszeiten können frei vereinbart werden und es gibt keinen Nachtzuschlag.
Genau deshalb ist es auch so, dass man für diese Branchen kaum bzw. schwer Mitarbeiter findet.
In Kinos arbeiten sehr oft Studierende und nur für ein paar Stunden pro Tag, also zum Beispiel drei Stunden. Ich hatte das in einem Konzerthaus so, als ich mal dort gearbeitet habe.
Aber nach 23 Uhr kam ich da eigentlich nicht raus. Ich hab jetzt mal schnell geschaut, wann in einem Kino die letzte Vorstellung beginnt: 21:15 war das Späteste, das ich gefunden habe. Also sollte man dann um 23:30 in etwa gehen können als Mitarbeiter. Mit den Aufräumarbeiten wird ja schon begonnen, nachdem die Gäste den Saal betreten haben und man kann ja auch nicht bis zum Ende des Films Getränke und Snacks kaufen.
Bei Diskotheken ist man ja auch die ganze Nacht beschäftigt, die sperren ja irgendwann morgens zu.
Öffis fahren bei uns normalerweise auch nicht so lange. Ich glaube, die U-Bahn fährt in Wien an Samstagen die ganze Nacht und es gibt dann noch die Nachtbusse. Am Land ist viel früher Schluss. Aber die Mitarbeiter sind zumindest angestellt und sie müssen dann ja sowieso mit dem Auto nach Hause fahren, weil ja sonst nichts fährt. Das heißt, alleine zu Fuß auf dunkler Straße unterwegs werden nur die sein, die keinen weiten Heimweg haben und diesen zu Fuß erledigen können. Das Auto hat ja eh Scheinwerfer.