Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

@Abahatschi
okay, verstehe.

Optimist schrieb:Und wenn dies möglich ist, wieso gibts dann Diskussionen, dass AKWs möglichst noch länger betrieben werden sollen (können doch dann Windmühlen usw einspringen, wenn es von den AKWs usw. nicht reicht und diese müssten dann nicht abgeschaltet werden)?

kuno7 schrieb:Nein, Windmühlen können keine AKW ersetzten, denn AKW produzieren Strom und Windmühlen mahlen Getreide.

ja, falsche Wortwahl von mir 😁
Und jetzt bitte ich noch mal um eine ernsthafte Antwort, wenn ich es durch "Windkraftanlagen" ersetze 🙂

kuno7 schrieb:Kann man machen, dann müssten aber auch bei den Konventionellen alle Kosten eingepreist werden. Da is man ja dabei, mit der CO2 Abgabe.

ja klar, da ist man dabei, aber bei den Vorschlägen von Abahatschi halt nicht - DAS ist meine Kritik und doch irgendwie zweierlei Maß, finde ich.

kuno7 schrieb:Die Subventionen erstrecken sich ja über einen langen Zeitraum, meist 20 Jahre, daher dauert es noch ein wenig, bis alles ausgelaufen is

Weshalb die solche langfristigen Verträge machten, ist mir dann aber auch noch unbegreiflich.

--------------------

Optimist schrieb:Ich hab bei meinem Stromanbieter einen Öko-Tarif - also beziehe theoretisch nur Öko-Strom, aber mein Tarif ist nicht billiger geworden, im Gegenteil.

kuno7 schrieb:Der Strompreis, den du zahlst, hängt nich davon ab, zu welchen Kosten der Strom produziert wird, das is der Grund.

okay, aber da lockten die erst damit, dass Öko in Zukunft billiger werden wird - ich fühle mich verar...

Optimist schrieb:Und vor allem gerade auch jetzt, wo es weniger Gas gibt? Wie ist das möglich?

Ich glaub eher nich, dass es derzeit negative Strompreise gibt, eben weil es eher zu wenig als zu viel Strom gibt. Das war aber nich immer so.

Optimist schrieb:Und wenn dies möglich ist, wieso gibts dann Diskussionen, dass AKWs möglichst noch länger betrieben werden sollen

Na weil es eben momentan eher zu wenig Strom gibt (vor allem, weil die Hälfte der französischen AKW abgeschaltet sind) und weil befürchtet wird, dies könnte im Winter noch schlimmer werden. Mit den EE hat das alles weniger zutun.

Optimist schrieb:ja klar, da ist man dabei, aber bei den Vorschlägen von Abahatschi halt nicht

Doch, man is bei beidem dabei, die CO2 Abgabe steigt, die Subventionen werden zurückgefahren.

Optimist schrieb:irgendwie zweierlei Maß, finde ich.

Nein, du hast nur eine Seite weggelassen, deshalb erscheint dir das so.

Optimist schrieb:Weshalb die solche langfristigen Verträge machten, ist mir dann aber auch noch unbegreiflich.

Man hätte die Subventionen natürlich auch gleich am Anfang komplett auszahlen können, dann gäbe es jetz viel weniger zu bezahlen, dafür vorher aber viel mehr.

Optimist schrieb:okay, aber da lockten die erst damit, dass Öko in Zukunft billiger werden wird - ich fühle mich verar...

Wenn die dich damit gelockt haben, dann wurdest du tatsächlich verarscht, denn die wissen ja wie der Strompreis entsteht. Der Strompreis richtet sich immer nach dem teuersten Stromproduzenten, der gerade noch benötigt wird und zu diesem Preis werden alle anderen Produzenten bezahlt. Das is die sogenannte Merit Order

Von den derzeit extrem hohen Börsenstrompreisen profitieren vor allem die Betreiber von Braunkohlekraftwerken und AKW, denn deren Produktionskosten sind weitgehend konstant geblieben, sie können aber zum vielfachen Preis verkaufen.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Der Strompreis, den du zahlst, hängt nich davon ab, zu welchen Kosten der Strom produziert wird, das is der Grund.

Eben, genau das wird kritisiert, auch von @Optimist. Sie will Strom bezahlen nicht irgendeinen Schwachsinn dazu.
Ich könnte jetzt auch auf die Metaeben wechseln und sagen der Strom ist Strom, egal wie er erzeugt wurde und der Verbraucher verbraucht nur diesen, stößt kein CO2 dazu aus oder verstrahlt die Gegend.

kuno7 schrieb:Wenn die dich damit gelockt haben, dann wurdest du tatsächlich verarscht

Dazu wurden die Bürger von der Politik verarscht. Egal wo ich hinschaue steht so was wie:
Ja, teuerste Strompreise der Welt, aber das ist liegt nicht an der Energiewende, aber die Energiewende ist gut und die Strompreise sinken und zukünftig wird es billiger. Wann, um wieviel? Was soll so etwas??

Ja, Strom ist teurer geworden...

Langfristig zahlt sich die Energiewende aus

Fazit
Die Energiewende gibt es nicht gratis – aber sie lohnt sich trotzdem. Wir sparen über kurz oder lang Milliarden an direkten und indirekten Kosten ein, wenn wir die Energiewende vorantreiben. Diese Ersparnis werden auch Endverbraucherinnen und Endverbraucher spüren.

Quelle: https://energiewende.baden-wuerttemberg.de/ueberblick/faktencheck/preistreiber-energiewende

Abahatschi schrieb:Eben, genau das wird kritisiert, auch von @Optimist. Sie will Strom bezahlen nicht irgendeinen Schwachsinn dazu.

Ich hab ja auch nich gesagt, es dürfte nich kritisiert werden, ich hab nur auf ne Frage geantwortet.
Ich bezweifle allerdings stark, dass wir ohne Subventionen und steuern schon so viele EE in der Stromerzeugung hätten und eigentlich bräuchten wir noch viel mehr, imho.
Der Preis für PVA und WEA is stark gesunken, weil diese in Europa und vor allem in Deutschland so stark gefördert wurde, darum hat Deutschland auch einen großen Anteil am Ausbau der EE weltweit. Klar hat das viel Geld gekostet und es wäre für unseren Geldbeutel besser gewesen, ein anderes Land hätte diese Investitionen gemacht. Dennoch war es richtig die EE voranzutreiben, denn umso früher desto besser.

Abahatschi schrieb:Ja, teuerste Strompreise der Welt, aber das ist liegt nicht an der Energiewende, aber die Energiewende ist gut und die Strompreise sinken und zukünftig wird es billiger. Wann, um wieviel? Was soll so etwas??

Der Strompreis is schon immer gestiegen, nich erst seit Einführung des EEG. Was der Strom heute kosten würde, wenn es das EEG nie gegeben hätte, weiß ich nich, ich bin mir aber sicher, er wäre auch teurer geworden. Im Gegensatz zu dir finde ich aber nich, dass alles möglichst billig sein sollte, denn was billig is, wird oft nich wertgeschätzt und oft müssen Mensch, Tier und Natur darunter leiden, dass alles immer billiger sein soll.
Ich bin gern bereit mehr für nachhaltige Energie zu zahlen oder für Fleisch von Tieren, die nich ihr Leben lang gequält wurden oder für Produkte und Dienstleistungen, wenn die Menschen, die diese erbringen auch anständig von ihrem Lohn leben können. Billig is leider nur selten auch gut.

kuno

Ich habe heute die Abrechnung meines städtischen Versorgers bekommen. Strom und Wärme (Fernwärme). Und was soll ich sagen? Ich bekomme über 200€ zurück und mein Abschlag ist gesunken.

Ist sicherlich nicht einfach übertragbar, nimmt aber vllt dem ein oder anderen (mit ähnlichen Bedingungen (Eigentumswohnung, 120qm, 2 Personen, beide Home Office, schon eher sehr warme Wohnung im Winter, schon viele elektronische Dinge in Betrieb)) ein wenig die Angst vor einem Brett, was möglicherweise nicht kommt.

V8Turbo schrieb:Ich habe heute die Abrechnung meines städtischen Versorgers bekommen. Strom und Wärme (Fernwärme). Und was soll ich sagen? Ich bekomme über 200€ zurück und mein Abschlag ist gesunken.

Glück gehabt. Fernwärme dürfte durch den Müll in einer MVA entstehen und da ändert sich wenig. Mit höheren Stromkosten wirst du natürlich mittelfristig rechnen müssen. Aber so horrormäßig wie beim Gas wird es wohl nicht werden.

Lupo54 schrieb:Glück gehabt. Fernwärme dürfte durch den Müll in einer MVA entstehen und da ändert sich wenig. Mit höheren Stromkosten wirst du natürlich mittelfristig rechnen müssen. Aber so horrormäßig wie beim Gas wird es wohl nicht werden.

Da wäre ich mir nicht so sicher, Berlin z.B. erzeugt seine Fernwärme zu großen Teilen mit Gas, in anderen Fernwärmenetzen die sich bei Industriegebieten einzapfen sieht es ähnlich aus. Das kann lokal sehr unterschiedliche Grade der Betroffenheit ergeben. Vermutlich wird da auch demnächst eine Art Soli eingeführt, oder eine Umlage.




Bildquelle: https://www.finanztip.de/fernwaerme/

bgeoweh schrieb:Da wäre ich mir nicht so sicher

Ich kenne es nur aus meiner Geburtsgemeinde und da wird tatsächlich nur der Müll verbrandt. Wenn zu einem nicht unerheblichen Anteil Gas eingesetzt wird hat man natürlich Pech gehabt.

Lupo54 schrieb:Wenn zu einem nicht unerheblichen Anteil Gas eingesetzt wird hat man natürlich Pech gehabt.

Es sind deutschlandweit ca. 50% - ca. 45% direkt, die 5% Abwärme aus der Industrie kommt auch hauptsächlich aus der Verbrennung von Gas. Insgesamt kommen gute 2/3 der Fernwärme aus Gas oder Kohle, siehe die Grafik im vorherigen Beitrag. Kohle wird ja auch teuer weil die erneute Aufnahme der Kohleverstromung und die aktuell sehr schlechte logistische Lage im Kohletransport die Preise hochtreiben.

Lupo54 schrieb:Glück gehabt. Fernwärme dürfte durch den Müll in einer MVA entstehen und da ändert sich wenig.

Großer Automobilkonzern. Aber ja, Glück gehabt. Stand jetzt.

Lupo54 schrieb:Mit höheren Stromkosten wirst du natürlich mittelfristig rechnen müssen. Aber so horrormäßig wie beim Gas wird es wohl nicht werden.

Das stimmt. Die werden kommen. Aber wie du schon sagst, so krass wie beim Gas wird’s nicht.

bgeoweh schrieb:Da wäre ich mir nicht so sicher, Berlin z.B. erzeugt seine Fernwärme zu großen Teilen mit Gas, in anderen Fernwärmenetzen die sich bei Industriegebieten einzapfen sieht es ähnlich aus. Das kann lokal sehr unterschiedliche Grade der Betroffenheit ergeben. Vermutlich wird da auch demnächst eine Art Soli eingeführt, oder eine Umlage.

Ist richtig. Aber die Abwärme kommt nur zu einem Teil aus Gas. Ich denke es wird moderat bleiben. Am Ende ist es für dieses Jahr auch egal. Bin ja 80% des Winters nicht in D.
Aber auf grundsätzlich höhere Preise haben wir uns eh eingestellt.

V8Turbo schrieb:Ich habe heute die Abrechnung meines städtischen Versorgers bekommen. Strom und Wärme (Fernwärme). Und was soll ich sagen? Ich bekomme über 200€ zurück und mein Abschlag ist gesunken.

Und ich musste 200€ Strom nachzahlen und der Abschlag hat sich von 39€ auf 55€ erhöht. Heizung hat sich gerade von 56€ fast verdoppelt. Mietwohnung, 1 Person, 52m2, sehr sehr sparsam mit allen Geräten. Kein Trockner, PC wird nur an gemacht, wenn ich ihn brauche, danach sofort wieder aus. Herd wird so gut wie nicht benutzt. Duschen, ich trau es mir kaum zu sagen, 1x die Woche, ansonsten nur waschen am Waschbecken. Ich bin spartechnisch komplett am Anschlag angekommen. Einfach nur zum 🤮

Zerina schrieb:Einfach nur zum 🤮

Du bist äußerst sparsam. Mehr ist einfach nicht drin. Und 16 € mehr im Monat für Strom ist noch moderat weil Du eben so wenig verbrauchtst. Ich zahle für zwei Personen, freistehendes Haus bisher 115 €, ab 1.8. etwa 145 €, also etwa 30 € mehr.
Richtig Bammel habe ich bei der Gasrechnung. Eines ist klar: Beim Abschlag von 120 € wird es nicht bleiben. Ich habe meinen Abschlag freiwillig auf 150 € erhöht, spare also zur Zeit etwas an. Aber wenn sich die Preise wie angeküdigt verdreifachen oder sogar vervierfachen sollten ist auch bei mir finanziell Ende Gelände. Wobei ich noch den großen Vorteil eines Kachelofens im Wohnzimmer habe. Eine Masse Holz war auch alles andere als umsonst (1.200 €), wird mich aber auch bei evt. Abschaltungen halbwegs warm durch den Winter bringen.

Ich mach mir auch Gedanken, in der Schweiz wird klar dazu aufgerufen, Vorsorge zu betreiben bezüglich Energie, denn derzeit steckt Frankreich in einer großen Energie-Krise, weil dort die Hälfte der AKW nicht funktionstüchtig sind und renoviert werden müssen. Das erste Mal muss Frankreich im Sommer Energie importieren, anstatt zu exportieren, so wie die Schweiz es derzeit in Richtung Italien tut. Aber im Winter wäre die Schweiz eben auch auf Energie-Import angewiesen, und zwar aus Frankreich. Das ist jetzt gefährdet. Es geht also nicht nur um eine Gaskrise, sondern auch um eine Stromkrise. Schlimmstenfalls wird den privaten Haushalten jeden Tag der Strom für ein paar Stunden abgeschaltet, um kostbaren Strom einzusparen. Dass die Preise dabei explodieren, ist leider auch absehbar.

V8Turbo schrieb:Ich habe heute die Abrechnung meines städtischen Versorgers bekommen. Strom und Wärme (Fernwärme). Und was soll ich sagen? Ich bekomme über 200€ zurück und mein Abschlag ist gesunken

Die Erhöhungen sind ja erst seit März/April, glaube ich.
Sie dürften sich erst zum Teil auf Deiner Rechnung wiederfinden.

Wir zahlen derzeit 75 Euro Abschlag beim Strom und 120 Euro Abschlag für Gas (EFH, ca. 145 qm).
Die Abschläge wurden heraufgesetzt. Wieviel, weiß ich aber nicht auswendig.

Lupo54 schrieb:Fernwärme dürfte durch den Müll in einer MVA entstehen

Oder, wie bei uns in der Nähe, durch Industrie, die Güter produziert, also

bgeoweh schrieb:Abwärme aus der Industrie

V8Turbo schrieb:Am Ende ist es für dieses Jahr auch egal. Bin ja 80% des Winters nicht in D.

Dann macht Ihr es genau richtig dieses Jahr. Wie es im kommenden Jahr ist, muss man dann mal sehen. Berufstätige können ja nicht unbedingt 3-4 Monate in Spanien überwintern.

Lupo54 schrieb:Ich kenne es nur aus meiner Geburtsgemeinde und da wird tatsächlich nur der Müll verbrandt. Wenn zu einem nicht unerheblichen Anteil Gas eingesetzt wird hat man natürlich Pech gehabt.

In den 90er war ich zu einer Besichtigung in der örtlichen MVA. Damals war es, dass durch den "grünen Punkt" der Heizwert vom Restmüll soweit im Keller war, dass da reichlich Heizöl zugemischt werden musste, damit der Rotz überhaupt anständig brennt. Da wir aber jawohl mittlerweile unseren Plastikmüll sogar in Drittweltländer verschieben, scheint sich die Lage da ja gebessert zu haben🙄

Wir nutzen von unserem Anbieter die App, wo wir täglich den Zählerstand eingeben können und monatlich den Abschlag anpassen können.
Mittlerweile zahlen wir bei Gas genau das dreifache, sind aber so, dass uns Ende des Jahres keine Überraschung erwartet. (Im Dezember wird abgerechnet).

Zum Thema Wäsche trocknen, ein Tipp für den Winter:

Wir hängen unsere Wäsche (vor allem Handtücher, Bettwäsche, Decken etc.) bei Minusgraden ins Freie. Hilfreich ist eine niedrige Luftfeuchtigkeit und Wind. Nennt sich Sublimation. Das Wasser in der Wäsche gefriert und geht dann direkt von dem festen in den gasförmigen Zustand über.

Keine Angst, eure Wäsche wird nur vorerst hart wie ein Brett.

Vorteile:
Wäschetrockner bleibt aus
keine Wäscheständer in der Wohnung
Wäsche riecht hinterher sehr frisch
Handtücher sind flauschig

Nachteil:
Wäsche aufhängen mit Handschuhen

Wurde erst belächelt, bis einige Nachbarn auch dazu übergegangen sind.

Vielleicht kann jemand mit dem Tipp etwas anfangen...

Schönen Sonntag euch...

@jada
Nachdem ich "Sublimation" gegoogelt habe, glaube ich dir den Teil mit "bei Frost".

Ich frage mich aber dennoch, ob es funktioniert, wenn es 1°, bzw. bis 10° hat,
da dann die Außenluft ja wieder "gesättigt" ist mit Wasserdampf.

Habt ihr das auch ausprobiert? Bemerkst du da nen Unterschied?

@DalaiLotta
@jada
Wäsche draussen aufhängen funktioniert in diesen Breitengraden bei jedem Wetter. Das war früher gang und gebe.

Seitdem ich wieder einen Balkon habe, ist Wäsche draussen aufhängen bei mir Standard.