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Verstorbene noch einmal ansehen?

224 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Tod, Leiche, Abschied ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Verstorbene noch einmal ansehen?

23.04.2022 um 10:33
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Das kenne ich zum Glück nicht, ist vielleicht eher kulturell bedingt.
Früher war es ja oft nicht zu vermeiden, wenn jemand zuhause gestorben ist, blieb der eher länger liegen als heute, wo die Bestatter rund um die Uhr kommen können.
Kulturell bedingt, ich weiss nicht. Ich komme nicht aus einem anderem Kulturkreis. Bin also kein Moslem oder so. Wäre im übrigen mal interessant zu erfahren, wie es da so abläuft...
Jedenfalls komme ich aus einer ländlichen Gegend. Mag natürlich sein, dass es hier noch ein wenig anders ist. Man achtet im allgemeinen ehr darauf, Dinge auch deswegen zu tun und zu lassen, "weil es sich so gehört". Aber ich kann sagen, dass sich dies natürlich auch auf dem Land liberalisiert. Das ist nicht in allen Bereichen gut, aber zum Thema "Verstorbene ansehen" sicherlich schon. Es sollte keiner gezwungen werden.
Edit: Es ist im übrigen auch nicht so, dass der Bestatter nicht schnell vor Ort wäre. Wenn man hier zu Hause stirbt kommt der Bestatter und richtet den Leichnam her. In der Regel gibt es noch am selben Tag im Haus eine Andacht. Überführung heisst das hier. Da kommt dann die Verwandtschaft und die Nachbarn zusammen. Anschließend wird der Verstorbene ins Leichenhaus am Friedhof verbracht. Die Beerdigung ist etwa drei Tage später.


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Verstorbene noch einmal ansehen?

23.04.2022 um 10:48
Zitat von PalfraderPalfrader schrieb:dass der Bestatter nicht schnell vor Ort wäre.
Ja, dass es heute so ist, weiß ich, jedenfalls wenn man das so möchte.

Ich dachte eher an "früher", weil es da eben üblicher war, mit dem Toten noch eine Weile zusammen zu verbringen.

Also ist es bei dir im Umfeld eher "übllich", dass man eine Andacht hält und dort den Verstorbenen sieht?


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Verstorbene noch einmal ansehen?

23.04.2022 um 11:29
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Also ist es bei dir im Umfeld eher "übllich", dass man eine Andacht hält und dort den Verstorbenen sieht?
Ja, durchaus. Die große Mehrheit gehört entweder der katholischen oder evangelischen Kirche an. Wenn man zu Hause stirbt kommt der Pfarrer ins Haus und hält eine kurze Andacht. Er sagt ein paar Worte, es wird gebetet und es wird ein Trauerlied gesungen. Unmittelbar nach der Andacht wird dann der Verstorbene auf den Friedhof überführt. Darum nennt man es "Überführung". Der Bestattungsunternehmer ist vor Ort. In der Regel ist der Sarg zur Andacht offen (das ist aber nicht zwangsläufig so) und Verwandte oder Nachbarn können so Abschied nehmen. Man muss sich bei dieser Gelegenheit natürlich den Verstorbenen nicht ansehen. Will man es nicht, hält man sich im Hintergrund. Letzteres ist natürlich schwierig, wenn man als enger Verwandter normalerweise in der ersten Reihe stehen sollte. Man muss sich unter den nahen Angehörigen halt einigen und kann den Sarg schießen, so dass man den Verstorbenen auch zu dieser Gelegenheit nicht sehen muss und trotzdem ein würdiges Bild abgibt.


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Verstorbene noch einmal ansehen?

26.04.2022 um 12:14
Dieser Artikel hier ist gerade bei Spektrum zu lesen.
Ist nicht ganz das gleiche Thema, hat aber damit zu tun. Es geht zunächst um Todesfälle, die sich plötzlich ereignen und wo man keine Chance hatte, sich vorzubereiten.

https://www.spektrum.de/news/sterben-ohne-abschied/1798988
Den fehlenden Abschied konnten sie und ihre Familie nachholen: »Meine Mutter ließ unseren Vater für die Familie aufbahren«, berichtet Werle. Seinen Köper vor der Beerdigung noch mal zu sehen, tat ihr gut.
Das wurde hier ja auch schon besprochen, es kann ein sehr hilfreicher Teil der Trauerbewältigung sein, gerade, wenn es vorher keinen Abschied gab.

Vorher wurde der damals 16jährigen es verwehrt, den Vater nochmal anzusehen.
Stattdessen baten die Ärzte sie alle ins Nebenzimmer und sagten ihnen, dass der Vater vor wenigen Stunden an einem zweiten Herzinfarkt gestorben war.

»Meine Tante bekam einen Nervenzusammenbruch, mein Bruder und ich standen still in der Ecke. Wir konnten es nicht glauben«, erinnert sich Werle. Sie bat darum, ihren Vater noch einmal sehen zu dürfen. Doch die Ärzte sagten ihr, das ginge nicht, er müsse in die Pathologie – und außerdem sei sie dafür zu jung. Das Gegenteil war der Fall: »Das war der Moment, in dem ich erwachsen wurde«, sagt Werle rückblickend: Mit dem Tod ihres Vaters verschwand ihr persönlicher »Beschützer«, die Person, die sie als Kind ins Bett brachte, ihr vorlas, bis sie einschlief, und sie in den Arm nahm, wenn es ihr schlecht ging. Werle war damals 16 Jahre alt. Dass sie sich nicht verabschieden konnte, machte ihr zu schaffen.



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