Damos schrieb:Ich beobachte vielseits, dass eine Infektion mit Corona einer Erkrankung gleichgesetzt wird. Das ist aber falsch und alles andere, als die Regel!
Ich arbeite im medizinischen Bereich und - natürlich ist das die "Regel" - wie will man eine Infektionskrankheit haben können, ohne sich angesteckt zu haben?
Was du da (vielleicht, weil du Jurist bist) nicht "siehst", ist der Umstand, das "gesund werden" sich normalerweise im "krank sein" zeigt. (Vielleicht ist dir geläufig, dass "Fieber" dazu da ist, Erreger abzutöten; da sieht man, wie "krank sein" und "gesund werden" zusammen gehören.)
Und natürlich wird das nicht dadurch eingeschränkt, dass ein junger Mensch gesünder, also widerstandsfähiger, ist, als ein Alter.
Kennst du ja:
Damos schrieb:Statistisch lässt sich bestenfalls ein Trend ermitteln, aber keien "harten Fakten", denn es gibt keine sterilen Faktoren.
Punkt ist halt, dass manche die Erkrankung besser weg stecken - aber andere anstecken, wenn sie sich infizieren, ihre Gesundheit aber ausreicht, um wenig Symptome (Fieber, laufende Nase) zu produzieren.
Hey,
@Damos, das blöde ist halt, dass genau das der Punkt ist, der das Gesundheitssystem so belastet (und eben nicht den Einzelnen): die "Gefahr" ist nicht sichtbar, sie zeigt sich nicht unmittelbar in Leichenbergen.
Die Gefahr ist die "Möglichkeit der Ansteckung", nicht, dass die Krankheit absolut nicht heilbar wäre.
Es gibt die Impfung, asymptomatische und leichte Verläufe - aber auch eine Bevölkerung mit über 80 Millionen,
davon ein Drittel Ältere und jede Menge Vorerkrankungen. Denen 20.000 Betten für den Notfall gegenüber stehen.
Damos schrieb:Wir haben jährlich ca. 200.000 Schlaganfallpatienten, über die kein Wort verloren wird. Aber
Weil die nur ein paar Tage auf Intensiv sind und dann in die Reha kommen (und dann noch für´n Jahr oder 10 zu solchen wie mir, bin Ergotherapeutin).
Während Coronapatienten da in den ersten Wellen meist 3 Wochen zubrachten; wenn jetzt Jüngere dazu kommen, könnte das noch länger dauern. Jeder Einzelne dort "blockiert" also die Versorgung von z.B. 10 Schlaganfällen.
Das ist das, was unser System in die Knie zwingt, diese Relation.
Nicht das wildgewordene Schnupfenvirus - sondern dessen erhöhte Ansteckungsrate
und die Unfähigkeit der Gesellschaft, die mathematischen Zusammenhänge nachzuvollziehen.
(Da braucht´s keine "Medizin" für, bzw. nur die Basics. Und die haben wir; ich kann sie, zum Glück, nachvollziehen.)
Wir kämpfen hier nicht gegen Ebola;
wir kämpfen, so gesehen, echt gegen dieses post-faktische Leugnen der Zusammenhänge.
Du kannst eine eigene Meinung zu Fakten haben - aber "eigene Fakten" ist irreal.
P.S.: Fällt mir grad ein: Gesundheit/Krankheit - man hat "Gesetze" ja nicht "für die Moral", sondern gegen Verbrechen.
Ist vielleicht vergleichbar, denn wirken tut da ja auch nicht die Vorschrift als solche, sondern dass sie "Strafen" ermöglicht.
Wenn du infiziert bist, hast du die KH; wenn du klaust, bist du ja auch nicht erst ein "Dieb" wenn du verurteilt wurdest.
(Moralisch gesehen, auch wenn´s nicht in deinem Lebenslauf auftaucht.)
Verstehst du, was ich sagen will?