Mich erinnert diese StIKo-Debatte an das "Masken-Debakel".
Ich hab das damals erst gar nicht mitbekommen, zu Anfang -
Drosten wurde gefragt, ob der Träger der Maske geschützt ist - er sagt "Nein",
dann wurde nachgefragt, ob denn das Tragen von Masken die Allgemeinheit schützen würde und die Antwort war "Ja".
Ich hab kein Problem erkennen können, nur nen Wissenschaftler, der die Frage beantwortet, die gestellt wird
und sich nicht von sich aus in politische Entscheidungen einmischt.
Dann kam das "Problem", das die Leute damit haben und immer weiter verunglückte Krisenkommunikation
und jetzt bekomme ich mit, dass sich Leute immer noch an den Masken aufhängen.
Und bei der Impfempfehlung für Kinder jetzt das Gleiche: es wird kaum differenziert bei der Fragestellung,
dem Unterschied zwischen einer "Empfehlung" und einer "Warnung" oder einer "Unbedenklichkeit" dazwischen.
Ich nehme an, die Daten würden klar reichen, um nicht vor einer Impfung zu warnen, aber danach fragt halt keiner.
Die Situation hat sich ja auch mit dem Delta Virus geändert.
Andante schrieb:auch voll geimpfte Kinder, wie Erwachsenen, weiter ansteckend sind und sich weiter infizieren können. Nur die Krankheitsverläufe bei Kindern wären dann milder. Da Kinder aber auch ohne Impfung - anders als Erwachsene je nach Alter - kaum Symptome und schwere Verläufe haben,
Noch ein Grund, keine explizite Empfehlung - aber auch keine Warnung auszusprechen.
Bruderchorge schrieb:Ich habe die Vermutung dass es noch ein c) gibt nämlich.
Wenn jemand sauer ist und draufhauen möchte und zwei Leute vor ihm stehen,
der Eine ist tatsächlich die Ursache seiner Verärgerung und 2 Meter groß, 120Kg schwer
und der Andere soll irgendwie helfen können, ist 150 hoch und hat 60 Kg.
Wer bekommt den Schlag ab?
kleinundgrün schrieb:Es ist ein typischer confirmation bias. Und ein fataler dazu.
Ich glaube dem Experten, wenn er meine Sichtweise bestätigt und misstraue ihm, wenn er meiner Sichtweise widerspricht.
Einerseits hilft mir das (sehr, Danke!), wenn du die benennst, andererseits sind mir diese "Dummheitserklärungen" suspekt.
"Kognitive Verzerrungen" machen mir das Gefühl, weniger ändern zu können,
als müsse der gesunde Menschenverstand der Neurologie unterliegen.
Sie (diese "Erklärungen") existieren in einem Klima, in dem die Meinungsbildung sich mit der "Meinungsfreiheit" beißt,
ohne dies Auflösen zu können oder wenigstens zu wollen. Das fühlt sich für mich ausgesprochen paradox an,
auch wenn ich sehen kann, wie es zustande kommt.
Nur weil das Ziel, die "gebildete Meinung" nicht zu definieren wäre,
könnte man doch die "Freiheit, sich zu irren" mal etwas mehr in den Fokus nehmen.
Oder einen anderen Fokus nehmen: die jeweilige Mitte,
den "Standpunkt" darauf untersuchen, wie nahe er dem "Horizont Null" kommt. Oder so.
#WahlrechtnurfürErwachsene! Und die andern dürfen spielen.
Ist´n Joke, würd ich nicht wollen, Beschneidung des Wahlrechts - aber ich wünsch mir mehr Konsens darüber, was erwachsenes Verhalten ist. Nein, einen Konsens auf einem höheren Niveau. Eins, das Kriterien für "Erwachsen sein" tatsächlich erfüllt.
(Piaget und Maslow, Kriterien sind ja da.)
Das wär mir ne Perspektive.