paxito schrieb:Die Aussage: der Nutzen überwiegt das Risiko - das ist ne ethische Aussage.
Wenn die Impfung mit einer Wahrscheinlichkeit von 1% zum Tod führt und die Infektion mit einer Wahrscheinlichkeit von 10% zum Tod führt und es zu 50% wahrscheinlich ist, dass man sich infiziert und dass die Impfung in dem Beispiel zu 100% den Tod infolge der Infektion verhindert, dann überwiegt das Risiko der Infektion das Risiko der Impfung.
D.h. die Impfung hat einen objektiven Nutzen.
Natürlich kann es sein, dass eine Impfung andere Risiken beinhaltet, als die Infektion. Bei der Impfung kann der Arm blau werden und bei der Infektion der linke Daumen abfallen. Da muss man in der Tat abwägen, was einem persönlich weniger lieb ist.
Aber gerade bei der Impfung hier ist es doch recht eindeutig. So ziemlich jedes Risiko der Impfung birgt auch die Infektion - nur mit höherer Wahrscheinlichkeit.
paxito schrieb:Entschuldige diese Ungenauigkeit.
Du brauchst dich nicht entschuldigen.
Aber das ist halt die Terminologie der Impfgegner. Sie finden Worte, welche die Impfung abwerten.
paxito schrieb:Aber es gibt sie nicht für diese hochvulnerable Gruppe, die Impfpflicht. Sondern für jene die sie betreuen. Erklär mir das.
Das kann ich nicht erklären. das ist eine politische Entscheidung.
Aber was ist daran das Problem? Die Impfung ist objektiv nützlich. Ich verstehe, dass man sich nicht gerne in sein Leben hinein reden lassen möchte. OK.
Aus "Fairnessgründen" wäre es da ggf. angemessen, dass eben auch die zu Pflegenden sich impfen lassen müssen.
Aber das ändert nichts am Sinn, dass sich Pflegekräfte impfen lassen müssen. Denn diese Pflicht schützt eben auch diejenigen ohne Impfung, die nicht können.
Kurz: Wer sich als Pfleger impfen lässt, schützt damit eben nicht nur Opa Horst, der trotz Diabetes und Übergewicht keinen Bock auf eine Impfung hat. Sondern auch Oma Traudel, bei der die Impfung eine hinreichende Immunisierung bewirkt.
So, und jetzt extra für Dich
@paxito ein Exkurs zu Vergleichen:
Ich kann Äpfel mit Birnen vergleichen, wenn es um Obst geht. Ich kann es nicht vergleichen, wenn irgendwelche apfelspezifischen Problematiken vergleichen werden sollen (Form des Kerngehäuses bei Äpfeln z.B.).
Oder etwas abstrakter: Bei einem Vergleich vergleiche ich nicht alles mit Allem. Das geht gar nicht, weil es sonst immer genau die selbe Sache sein müsste.
Ich vergleiche bestimmte Aspekte, die in beiden Sachen vorkommen. So kann man das Risiko des Aufstehens mit dem Risiko des Kickboxens vergleichen. Bzw. man kann den Vergleich so definieren, dass man erläutert, dass beides ein Risiko beinhaltet, das natürlich in der Quantität und Qualität sich extrem unterscheidet.
Also: In Zukunft bitte genau lesen, was verglichen wird und nicht schon bei der Nennung der Objekte des Satzes eine Schnappatmung bekommen.