Star-Ocean schrieb:Nein, aber zumindest experimentiert man damit rum. Man muss es wirklich Experiment nennen was die Studie da in Isreal macht.
Das Problem an dieser Feststellung (die formal betrachtet nicht sachlich völlig falsch ist) besteht darin, dass es eine Wertung enthält.
"Experiment" ist in so einem Kontext (man probiert halt mal was an der Bevölkerung aus) sehr negativ konnotiert. Das geht gefühlt schon nahe an das Thema Menschenversuche heran.
So etwas wäre aber sachlich falsch. Natürlich "probiert" man verschiedene Lösungswege. Aber natürlich nicht "einfach so", sondern auf Basis einer belastbaren wissenschaftlichen Prognose. Und nur nach Abwägung der Risiken.
Es gibt nur zwei Wege: Ich mache nichts oder ich mache etwas. Beides kann je nach Situation sinnvoll sein.
Früher hat man Epidemien als "gottgegeben" hingenommen. Man hat wenig oder zumindest wenig objektiv Sinnvolles gemacht und gehofft, dass es vorbei geht.
Heute haben wir die Möglichkeit, objektiv sinnvolle Dinge zu tun. Aber es bleiben trotzdem Prognosen. Und oft leiden diese Prognosen darunter, dass wir nun nicht gerade viel Erfahrung im Umgang mit Pandemien haben und dass dieses Virus hinreichend neu und anders ist. Und dass die Situation insgesamt enorm dynamisch ist.
Man vermutet qualifiziert, dass eine weitere Impfung eben auch einen weiter erhöhten Schutz bietet. Und man hat nicht die Möglichkeit, das erst monate- oder jahrelang in kleinem Maßstab zu erforschen. Zum Preis eines völlig vernachlässigbaren Risikos. So etwas kann man sprachlich nicht als "Experiment" bezeichnen, wenn man nicht in Kauf nehmen möchte, missverstanden zu werden.