Covid-19 - lasst ihr euch impfen?

bgeoweh schrieb:- er ist nicht erprobt genug

Und alleine damit ist das Thema dann durch. Aber in 5-10 Jahren lässt man sich dann impfen. Ganz bestimmt.

Mit Omikron werden sich viele dieser Leute auf die natürliche Weise immunisieren. Ich drücke die Daumen, dass die Berichte über mildere Verläufe sich bewahrheiten.

kleinundgrün schrieb:Und die Sichtweise: "Vielleicht bekomme ich es nicht", ist halt albern.

Bei einem respiratorischen Virus in epidemischer Verbreitung mit einem R₀ von irgendwas um die 4 rum ist das tatsächlich völlig utopisch, wenn du nicht gerade in einer Taucherglocke, einer Raumstation, einem primitiven Urwaldbewohnerstamm oder einem Hochseeschiff das monatelang kein Land sieht lebst. Wir reden hier für die allermeisten Bewohner der zivilisierten Welt von "wann", nicht von "ob".

Das ist auch so ein Punkt den du @bgeoweh
ansprichst.

Die Impfstoffe sind (noch) nicht vegan.

Aber selbst daran wird sogar gearbeitet:

https://www.n-tv.de/wissen/Covid-19-Impfstoffe-koennten-vegan-werden-article22823336.html

Wetten aber, dass die entsprechenden Personen dann trotzdem nicht bereit sind, sich impfen zu lassen?

Im übrigen braucht man die Impfungen ja auch rechtzeitig.Von daher verbieten sich meiner Meinung nach die Diskussionen darum ob es nicht vielleicht irgendwann nächstes Jahr den für mich "richtigen" veganen Totimpfstoff gibt, den ich dann vielleicht nehme oder halt auch nicht.

Wir sind ja hier nicht bei wünsch dir was,.sondern in einer akuten Notsituation seit 2020 mit sehr vielen Toten.

So schlau sollte man dann halt doch sein und selbst wenn das wie in dem Artikel eine Grundeinstellung ist kann ich meiner Meinung nach von einem Veganer verlangen, dass er in der Not eine Ausnahme macht.

Oder?

V8Turbo schrieb:Ich drücke die Daumen, dass die Berichte über mildere Verläufe sich bewahrheiten.

Das mache ich auch.

Man muss aber bei allem Optimismus - auch wenn der aktuell dringend geboten ist - wenigstens für die Planung beachten, dass die milderen Verläufe in Südafrika beobachtet wurden. Ein Land mit im Schnitt jüngerer Bevölkerung und mit wesentlich höherer Durchseuchung. D.h. Omicroninfektionen können auch mit höherem Anteil als hierzulande Zweitinfektionen sein.

Aber wir werden es in wenigen Wochen sehen. Und ich drücke wirklich die Daumen.

Forester schrieb:So schlau sollte man dann halt doch sein und selbst wenn das wie in dem Artikel eine Grundeinstellung ist kann ich meiner Meinung nach von einem Veganer verlangen, dass er in der Not eine Ausnahme macht.

Oder?

Bei Novavax werden ja Zellen von Motten in der Herstellung verwendet, ich kenne einige Veganer die kein Problem damit haben Motten, Mehlwürmer, Küchenschaben und anderes Getier mit Gift zu bekämpfen... und um Fruchtfliegen bzw. ihre Eier im Obst machen die sich ja meistens auch keine Gedanken.

Ich halte das daher für ein völlig vorgeschobenes Argument.

kleinundgrün schrieb:Ein Land mit im Schnitt jüngerer Bevölkerung und mit wesentlich höherer Durchseuchung. D.h. Omicroninfektionen können auch mit höherem Anteil als hierzulande Zweitinfektionen sein.

Und die haben da aktuell Hochsommer, das dürfte für den allgemeinen Gesundheitszustand auch nicht unerheblich sein.

@bgeoweh
Eben. Das ist so ein grundlegender Fehler, der ständig wiederholt wird und wo ich mich frage, warum es die Leute nicht langsam verstehen.

Man kann die Entwicklung in beliebigen Ländern nicht einfach vergleichen, nur weil man gerade in einem Moment drauf schaut und sich ein Land aussucht, das vom Infektionsgeschehen zur eigenen Meinung zu passen scheint. "In Schweden ist es aber gerade so und so", "In GB sind es im Augenblick X Infizierte, dabei machen sie gerade Y",

Man kann andere Länder betrachten und wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Aber nur, wenn man die Rahmenbedingungen mit betrachtet.

Aber gefühlt jede Woche kommt stumpf genau das selbe Argument.

kleinundgrün schrieb:Man kann andere Länder betrachten und wertvolle Erkenntnisse gewinnen. Aber nur, wenn man die Rahmenbedingungen mit betrachtet.

Südafrika ist alleine durch die ausufernde HIV-Problematik so weit weg von uns dass man zumindest auf der Makroebene eigentlich keine Vergleiche anstellen kann.

Meine Güte, das RKI haut inzwischen im Stundentakt neue Warnmeldungen und Maximalforderungen heraus, vermutlich nicht ohne Segen der vorgesetzten Stelle, sprich des Bundesgesundheitsministeriums.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/rki-draengt-auf-maximale-kontaktbeschraenkungen-a-85ed1f14-b329-4cc1-9796-da17c822f402

Ich denke, der Expertenrat seine Expertise abgegeben. Kann man die Politiker jetzt nicht mal machen und entscheiden lassen, ohne dass wieder dazwischengetwittert wird?? Bzw. lässt Lauterbach jetzt das RKI twittern, weil er sich mit seiner Linie im Kabinett nicht durchsetzen kann?

Andante schrieb:Ich denke, der Expertenrat seine Expertise abgegeben. Kann man die Politiker jetzt nicht mal machen und entscheiden lassen, ohne dass wieder dazwischengetwittert wird?? Bzw. lässt Lauterbach jetzt das RKI twittern, weil er sich mit seiner Linie im Kabinett nicht durchsetzen kann?

Lol. Das RKI ist wesentlich legitimierter da seinen Senf dazuzugeben als irgendein zusammengewürfelter Beklopptenrat ohne verfassungsrelevantes Mandat :D

Ich weiß nicht, warum hier so auf Südafrika abgew... wird. Ich habe Südafrika überhaupt nicht erwähnt :D

Es gibt ja mittlerweile auch aus Europa, zumindest den Anfangsverdacht, dass die Verläufe milder sind (sein könnten). In Dänemark zum Beispiel liegt die Hospitalisierungsrate unter Omikron Infizierten bei 0,6% bei 18.366 Fällen (Stand 22.11.-16.12.2021)
Bei den anderen Varianten sind es 1,5%.

https://files.ssi.dk/covid19/omikron/statusrapport/rapport-omikronvarianten-19122021-hp16 Seite 8

bgeoweh schrieb:Bei Novavax werden ja Zellen von Motten in der Herstellung verwendet, ich kenne einige Veganer die kein Problem damit haben Motten, Mehlwürmer, Küchenschaben und anderes Getier mit Gift zu bekämpfen... und um Fruchtfliegen bzw. ihre Eier im Obst machen die sich ja meistens auch keine Gedanken.

Ich halte das daher für ein völlig vorgeschobenes Argument.

Volle Zustimmung 👍👍👍

Im übrigen sind im Getreide auch immer vereinzelt Insekten.Ich komme aus der Getreide Industrie. Mäuse müssen bekämpft werden und Insekten sowieso, zumindest bei der Lagerung und da bleibt es nicht aus, dass vereinzelt selbstverständlich auch Insekten (Teile) im Getreide oder auch im verarbeiteten Obst landen.

Von daher halte ich das Veganer Argument hier zusätzlich für unplausiebel, unlogisch und unpassend.

Bei einer FSME Impfung oder Hepatitis kann ich das vielleicht noch akzeptieren, in diesem Fall (Pandemie) nicht!

Dazu kommt, dass man wie in meinem Fall als geimpfter (dreifach) noch beschimpft wird, weil man ja den Risikogruppen den Impfstoff wegnimmt (raubt)😟🙈

Selbst das haben sie nicht verstanden, dass als "Risikogruppe" mittlerweile jeder zählt.

Keine Ahnung von nichts also und davon ganz viel.🤮

V8Turbo schrieb:Ich habe Südafrika überhaupt nicht erwähnt

Aber da kommen die bislang umfangreichsten Zahlen her. Wie gesagt, wenn es sich bestätigt, ist es ja prima. Aber eine Strategie sollte man darauf nicht ausrichten.
Und ich bin eher der "vorsichtige Optimist", als im Nachgang eine Enttäuschung zu erleben.

Andante schrieb:das RKI haut inzwischen im Stundentakt neue Warnmeldungen und Maximalforderungen heraus

Welche der letzten Stunden gibt es noch?

Andante schrieb:Kann man die Politiker jetzt nicht mal machen und entscheiden lassen, ohne dass wieder dazwischengetwittert wird??

Ignoriere es doch, wenn es Dich nicht interessiert. Ich bin wirklich kein Freund von Twitternachrichten - aber immerhin ist es das RKI und nicht Donald Trump. Da kann ja jeder entscheiden, wie er damit umgeht.

perhaps schrieb:Aber meine Familie (Eltern, Geschwister) sind absolute Corona Leugner, Impfverweigerer, Demogänger und Maskenverweigerer (haben sogar Attest dessen Sinn ich stark anzweifle). Nachdem ich wirklich aufs übelste beschimpft wurde immer wieder, dass ich endlich aufwachen soll etc (ihr kennt das) hab ich zu einem Teil bereits den Kontakt abgebrochen. Der andere Teil will Weihnachten mit uns feiern. Nur will ich das?

Schwierig! Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man die Impfgegner in unserem Familien-, Freundes-, und Kollegenkreis nicht ausschließen sollte. Man will als geimpfter ja eigentlich keinen Streit. Es ist natürlich für einen Außenstehenden nicht zu beurteilen, wie Deine Verwandtschaft so drauf ist.
Die Impfverweigerer in meinem Umfeld halten sich mir gegenüber ehr zurück. Ich muss sagen, dass ich nur im Kollegenkreis regelmäßigen Kontakt mit solchen Leuten habe. Da gab es im Sommer mal heftigen Streit, nach dem ich ihre Zögerhaltung als asozial bezeichnet habe. Es gab in der Folge Beschwerden über mich beim Chef. Es wurde gegen mich intrigiert. Nachdem sich im Herbst die Regelungen für Ungeimpfte verschärft haben, war Ruhe. Auch nachdem ich Konfrontationen beharrlich aus dem Weg ging. Aktuell schleichen sie wie geprügelte Hunde durch den Betrieb und sind teilweise im Homeoffice (was für sie vor Corona nie in Frage kam). Ich muss zugeben, dass mich dies mit Genugtuung erfüllt. Ich muss mir hier nicht mehr die Hände dreckig machen und gucke mir das einfach an. Der soziale Kontakt zu ihnen ist allerdings weitestgehend zum erliegen gekommen. Liegt aber nur an denen und ist nicht nur mir gegenüber so. Sie haben sich insgesamt so ziemlich isoliert. Das Corona-Thema wird gegenüber den Verweigerern nicht angesprochen.

Wenn jetzt Deine Verwandtschaft von der Sorte Demogänger ist und offensiv auftritt, dann würde ich auf ne gemeinsame Weihnachtsfeier verzichten. Die Gefahr ist zu hoch, dass Covid auch unter dem Christbaum diskutiert wird. Das führt normalerweise zu Streit. Ist genauso wie bei den strammen Rechten, die am liebsten alle Nichtbiodeutschen ausweisen wollen und es nicht lassen können, ihre braunen Ansichten wieder und wieder kundzutun. Im Prinzip sind sie nur auf der Suche nach Konfrontation, Widerspruch und Streit. Ist bei den wutbürgerlichen Verweigerern nicht anders.
Ich würde sagen: Wenn es zu schaffen ist, das Coronathema über die Weihnachtsfeier auszuklammern lade sie ein. Wenn nicht, lass es bleiben und erspare Dir den versauten Weihnachtstag.

bgeoweh schrieb:Das RKI ist wesentlich legitimierter da seinen Senf dazuzugeben als irgendein zusammengewürfelter Beklopptenrat ohne verfassungsrelevantes Mandat

Vom seuchenhygienischen Aspekt mag das RKI was verstehen. Aber nicht von den psychosozialen, wirtschaftlichen und anderen Aspekten der Pandemie. Da müssen dann andere Experten ran. Und die Politik muss sich eben des Rates verschiedener Experten verschiedener Fachgebiete bedienen.

Im übrigen wüsste ich nicht, dass das RKI ein verfassungsrechtliches Mandat hat. Bundeskanzler und Ministerpräsidenten, die zur Zeit über neu Corona-Maßnahmen beraten, aber schon.

Interested schrieb:Die USA haben aber 4 x so viele Einwohner und von der Fläche ganz zu schweigen.

Und auch vielleicht auch mehr Ärzte?

Das Impftempo ist schon seit mehreren Monaten schleppend.

Dafür werden mehrere Ursachen ausgemacht:

Der ergibt sich aus unterschiedlichen Extremen und einer Art Nord-Süd-Gefälle. Im US-Bundesstaat Vermont, ganz im Norden, sind 85 Prozent der Erwachsenen geimpft. Im südlichen Mississippi sind es gerade mal 46 Prozent.

dass das Gefühl der Dringlichkeit nachgelassen hat. Die Menschen reagieren sehr reaktiv auf die Situation, in der sie leben. Das Positive daran ist, dass wir uns von einer Tragödie schnell erholen. Aber wir konzentrieren uns eben nicht sehr lange auf die Tragödie.

Und

Viele Menschen wollen sich nach wie vor nicht impfen lassen, sind zögerlich, skeptisch oder lehnen die Corona-Impfung rundweg ab.

Vor allem Schwarze bzw. people of colour und ländliche Bewohner, oftmals Republikaner.

Quelle:

Corona-Impfungen: Wieso die USA ihr Impfziel verfehlen - ZDFheute https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-usa-impfen-ziel-verfehlt-100.html (Archiv-Version vom 22.01.2022)

Frau.N.Zimmer schrieb:Mama ich hab noch Hunger, dann geh ich. Mama ich hab noch Durst, dann geh ich

Und dann muss es noch Pipi und dann ist ein Monster unter dem Bett und dann hat es nochmal Durst...

perhaps schrieb:. Nur will ich das? Zum einen geht es nach offiziellen Vorgaben überhaupt nicht da wir zu viele Ü14 Kinder haben, zum anderen feiern mit jemanden der nicht mal ne Maske trägt und alles für einen Schnupfen hält? Ich bin es so leid. So unendlich leid. Ich will auch niemanden missionieren. Aber ich bin geschockt über meine ganze Familie.

Ich bin ganz ehrlich. Ich würde es nicht wollen und meine eigene Familie und mich nicht den Ansteckungsgefahren aussetzen wollen. Wahrscheinlich werden Test ja genauso abgelehnt?

kleinundgrün schrieb:Ignoriere es doch, wenn es Dich nicht interessiert. Ich bin wirklich kein Freund von Twitternachrichten - aber immerhin ist es das RKI und nicht Donald Trump. Da kann ja jeder entscheiden, wie er damit umgeht.

Eben, ich ignoriere es nicht. Deshalb fällt mir der Widerspruch ja auf: Der Bundesgesundheitsminister sagt, vor Weihnachten werde es keinen Lockdown geben.

https://www.tagesschau.de/inland/lauterbach-bericht-aus-berlin-101.html

Gleichzeitig fordert das dem Bundesgesundheitsministerium unterstellte RKI „maximale Kontaktbeschränkungen“, und das „sofort“. Was fordert das RKI da anderes als einen Lockdown vor Weihnachten?

Vielleicht magst du ja erklären, was hinter solch widersprüchlichen Botschaften steckt.

Andante schrieb:Aber nicht von den psychosozialen, wirtschaftlichen und anderen Aspekten der Pandemie. Da müssen dann andere Experten ran. Und die Politik muss sich eben des Rates verschiedener Experten verschiedener Fachgebiete bedienen.

Du hast dir den "Expertenrat" aber auch nicht richtig angesehen:

Diese 19 Mitglieder gehören dem Rat an:

Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité
Hendrik Streeck, Leiter des Virologischen Instituts der Uniklinik Bonn
Thomas Mertens, Chef der Ständigen Impfkommission
Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts
Melanie Brinkmann, Virologin am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
Alena Buyx, Chefin des Deutschen Ethikrates
Viola Priesemann, Physikerin am Max-Planck-Institut
Christian Karagiannidis, Intensivmediziner von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin
Reinhard Berner, Direktor der Kinderklinik an der Uniklinik Dresden
Cornelia Betsch, Professorin für Gesundheitskommunikation an der Universität Erfurt
Jörg Dötsch, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie
Ralph Hertwig, Direktor des Forschungsbereichs adaptive Rationalität am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin
Lars Kaderali vom Institut für Bioinformatik der Universitätsmedizin Greifswald
Hayo Kroemer, Vorstandsvorsitzender der Berliner Charité
Michael Meyer-Herrmann, Leiter der Abteilung Systemimmunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung
Johannes Niessen, Leiter des Gesundheitsamtes in Köln
Leif Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfforschung der Charité
Stefan Sternberg, Landrat von Ludwigslust-Parchim

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-expertenrat-drosten-streeck-wieler-100.html (Archiv-Version vom 23.12.2021)

Ich hab mal die Leute markiert, die keine Mediziner oder Virologen sind. Eine Physikerin, Eine Ethikerin, ein Bildungsforscher, ein Gesundheitsamtsleiter und ein Landrat. Nix mit psychosozial, und vor Allem auch nix mit Wirtschaft oder "anderen Aspekten". Das ist einfach nur ein willkürlich zusammengesuchtes Gremium aus "Pandemie-Promis".

Andante schrieb:Vielleicht magst du ja erklären, was hinter solch widersprüchlichen Botschaften steckt.

Das hast Du doch selbst schon festgestellt.

Das RKI sagt, was aus Infektionssicht sinnvoll (oder zwingend) wäre. Und dazu kommen dann die restlichen Problematiken, weil das Infektionsgeschehen zwar ein sehr wichtiger Faktor ist, aber eben nicht der einzige.
Allerdings verstehen viele nicht, wie wichtig und wie fundiert die Prognosen zum Infektionsgeschehen sind. Es ist ja fast schon die Regel, dass man völlig überrascht über die Entwicklung der Lage ist - obwohl diese gut vorhergesagt wurde.

Deswegen finde ich - ausnahmsweise - so eine Mitteilung sinnvoll. Das kann man meiner Meinung nach nicht oft genug hören.

bgeoweh schrieb:Das ist einfach nur ein willkürlich zusammengesuchtes Gremium aus "Pandemie-Promis".

Ja klar. Mir sind da auch deutlich zu viel Mediziner und Theoretiker drin. Ich hätte mir als Mitglied zB auch eine(n) Schulleiter(in) gewünscht und Vertreter aus der Arbeitswelt (je 1 Arbeitgeber und 1 Gewerkschafter). Aber egal, das Gremium ist nun mal so, wie es ist. Eben deshalb bin ich froh, dass es halt beraten soll und nicht entscheiden….

Aniara schrieb:oldzambo schrieb:
bis eine Variante mit einer solchen Wucht kommt, dass selbst ein Lockdown nicht mehr hilft und sich dann eben alle infizieren und somit eine Grundimmunität aufbauen.
Warum glaubst du, dass die Impfung nicht für eine Grundimmunität sorgen könnte, aber eine "wilde Infektion" schon? Wieviee werden diese Infektion gar nicht oder nur mit schweren Schäden überleben?

Wir haben doch jetzt jeder die Chance bekommen, sich impfen zu lassen. Die Alten, die Jungen, die Dicken, die Dünnen, die Schlauen, die Blöden, etc. Mehr Immunität ist erstmal per Impfung nicht zu bekommen. Jetzt den nächsten Lockdown herbei zu beordern und warten, bis auch der Schutz durch die Booster-Impfung verflogen ist, kann man machen, ich erkenne aber keinen Plan dahinter. Was will man mit dem nächsten Lockdown erreichen?

a) Schutz der Bürger vor einer Infektion? Hilft nur solange der Lockdown anhält, also ewiger Lockdown nötig...
b) Schutz des Gesundheitssystems? Funktioniert nicht. Wenn wir eine einfache Rechnung aufmachen: Aktuell ca. 4.000 auf der Intensivstation, Gesundheitsversorgung z.B. für Krebspatienten ist jetzt schon eingeschränkt, also ist 4.000 das Maximum. Wir haben aber eine Inzidenz von ~500, dann benötigen wir 2.000 Wochen Bis alle mal infiziert waren, rechne noch Dunkelziffer hinzu etc. aber unter 10 Jahren kommst du nicht raus.
c) warten, bis ein Omikron-angepasster Impfstoff da ist und dieser an die gesamte Bevölkerung verimpft ist? OK, nehmen wir 2 Monate für die Impfstoffanpassung, 3 Monate für die klinischen Studien und Zulassung und nochmal 6 Monate bis alle geimpft sind. Also Lockdown bis nächsten Oktober, bleibt aber die Frage, welche Variante sich bis dahin dann bei uns tummelt...
d) die Welle abflachen, damit die kritische Infrastruktur erhalten bleiben kann? Hm, war das nicht Anfang 2020 schon mal der Plan?